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Veröffentlicht am 15.01.2021

Wenn alles für Madeira spricht

Das Lied der Sturmvögel
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Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne ...

Nachdem mir „Im Schatten des Flammenbaums“ von Anna Levin so gut gefallen hatte, musste ich auch unbedingt „Das Lied der Sturmvögel“ lesen.

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit auf die wunderschöne Insel Madeira. Sehr bildhaft wird die einzigartige Natur, die Farbenpracht und ihre Vielfalt auf dem kleinen Fleckchen Erde beschrieben.

Auch in diesem Roman macht uns Anna Levin auf eine bedrohte Tierart aufmerksam. Es geht um die sogenannten Freiras – Sturmvögel, die nur noch auf Madeira brüten. Für die bedrohte Tierart bedeutete der Brand im Jahr 2010, in dem ein Großteil der Brut umkam eine Katastrophe.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eins gemeinsam …. ihre Liebe zu Madeira. Für die Journalistin Lisa ändert sich nach einem Schicksalsschlag und ihrem Urlaub auf der Insel ihr Leben komplett. Durch ihre Freundschaft mit dem blinden Korbmacher Hermigo bekommt sie eine andere Sichtweise auf das Leben. Der Dritte im Bunde ist der Ranger und Ornithologe Filipe, dessen Bestreben es ist, die Sturmvögel zu schützen.

Ich habe in diesem Buch nicht nur etwas über die Insel Madeira und ihren Sturmvögeln gelernt, sondern auch über die Augenkrankheit Amaurose, einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führen kann. Wissenswerte und interessante Fakten wurden geschickt in eine fiktive Liebesgeschichte verpackt, so dass ein unterhaltsamer Roman entstanden ist, der von mir 4,5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Wechselvolle Zeiten in Estland

Die Zeit der Birken
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Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit ...

Ich mag die Bücher von Christine Kabus sehr gerne. Sie versteht es, historische Fakten interessant zu verpacken. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht.

Der historische Strang beschäftigt sich mit der Geschichte Estlands, beginnend kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch der andere Strang spielt in der Vergangenheit; wir befinden uns nun in Schleswig-Holstein Mitte der siebziger Jahre.

In beiden Strängen begleiten wir Teenager, die ihre erste große Liebe erleben eine ganze Weile durch ihr Leben. Ihre Geschichten ähneln sich in bedeutsamen Punkten, sind aber dennoch sehr unterschiedlich. Beide Mädchen waren mir sofort sympathisch und ich habe mich mit ihnen gefreut und auch mit ihnen gebangt und gelitten. Einige andere Personen in ihrem direkten Umfeld waren mir nicht nur unsympathisch, sondern ich hätte sie teilweise gerne geschüttelt und ihnen meine Meinung gesagt.

Ich mag den flüssigen Schreibstil, der neben den wechselnden Schauplätzen und Perspektiven dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Sehr hilfreich gerade für den Estland-Teil fand ich die Karten am Anfang des Buches. Allerdings gab es mir in dem aktuelleren Strang einige Wiederholungen zu viel. Im historischen Strang hätte ich mir dafür an manchen Stellen mehr Ausführlichkeit gewünscht bzw. hätte gerne etwas zu dem Schicksal und dem Verbleib bestimmter Personen erfahren.

Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal die tolle Recherche von Christine Kabus. Ich habe bei der Lektüre wieder viel lernen können, denn über die wechselvolle Geschichte Estlands und seiner Bewohner wusste ich so gut wie gar nichts.

Insgesamt eine sehr informative, unterhaltsame und emotionale Geschichte, die mit 4,5 Sternen in meiner Bewertung nur knapp an der vollen Sternezahl vorbeischrammt.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Ein ganz besonderes Brotbackbuch

Lutz Geißlers Almbackbuch
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Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. ...

Dieses Buch punktet nicht nur mit seinen Rezepten, sondern auch mit den persönlichen Geschichten und Erlebnissen des Autors Lutz Geißler … ergänzt durch viele großformatige und meist farbige Fotografien. Ich bin in den Anblick so manchen Bergpanoramas regelrecht versunken.

Auch zu den über 100 Rezepten – egal ob Brot, Klein- oder Feingebäck gibt es ganzseitige Fotos des fertigen Produkts, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Neben der Zutatenliste und der Anleitung gibt es noch ein Planungsbeispiel mit Zeitangaben und weitere Infos wie z. B. Zubereitungszeiten vor, am und nach dem Backtag oder Stockgare und vieles mehr.

Bevor es los gehen kann, sollte man sich die Tipps zum Backen durchlesen. Da geht es beispielsweise um die Grundregeln des Brotbackens, das Zubehör und die Zutaten. Es gibt auch eine ausführliche Anleitung zur Herstellung des Sauerteigs oder der Arbeit mit Lauge. Meines Erachtens dürfte dieser Teil auf alle eventuellen Fragen eine Antwort bieten.
Ich persönlich bin ein eher ungeduldiger Mensch und auch ein Brot backen muss bei mir „mal eben“ gehen, daher ist dieses Backbuch eher nichts für mich. Ich habe das eine oder andere Rezept ausprobiert und das jeweilige Endergebnis konnte mich überzeugen. Was mich allerdings fast an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, sind die teilweise sehr geringen Zutatenmengen. Denn 0,1 Gramm Hefe ist ein Hauch von nichts, aber kaum abwiegbar.

Auch wenn ich mich bei den Rezepten teilweise überfordert fühlte, denn ich habe vorher noch nie mit Sauerteig oder einem Brühstück gearbeitet, finde ich, dass Lutz Geißler ein tolles Werk gelungen ist. Für die besten Brotrezepte und -geschichten von der Kalchkenlalm gibt’s von mir 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine gelungene Fortsetzung der Krimireihe mit viel Lokalkolorit

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
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Spreewaldwölfe ist bereits Band 4 der Reihe um die Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner. Auch hier handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall, der sicherlich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden ...

Spreewaldwölfe ist bereits Band 4 der Reihe um die Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner. Auch hier handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall, der sicherlich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Einige Anmerkungen, die sich auf die Vorgeschichten der Personen beziehen, kann man dann evtl. nicht richtig einordnen, sind aber für den aktuellen Fall nicht relevant.

In diesem Buch hat sich Christiane Dieckerhoff ein aktuelles Thema ausgesucht. Wie auch derzeit im realen Leben treffen Wolfsfreunde und Wolfsgegner aufeinander. Ein jeder hat mehr oder weniger gute Gründe für seinen Standpunkt. Ist in diesem Fall wirklich ein Wolf für den Tod eines Jungen verantwortlich?

Die Autorin beschreibt den Spreewald mit seinen Fliessen und den dortigen Menschenschlag wieder sehr detailreich und anschaulich. Obwohl ich noch nie dort war, habe ich bereits ein konkretes Bild vom Spreewald vor Augen. Man merkt wie sehr Christiane Dieckerhoff diese Gegend liebt.

Mir hat auch diese Geschichte wieder sehr gut gefallen und ich freue mich, dass Klaudia auch in Zukunft wieder ermitteln wird. Für diesen spannungsreichen und atmosphärischen Krimi vergebe ich sehr gerne 4,5 wohlverdiente Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Lesenswerte Familiengeschichte

Die Sonnenschwestern
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Nach „Die Reise der Amy Snow“ und „Die zwei Leben der Florence Grace“ war dies mein drittes Buch von Tracy Rees und ich war gespannt ob es mich auch so in seinen Bann ziehen kann wie die beiden anderen ...

Nach „Die Reise der Amy Snow“ und „Die zwei Leben der Florence Grace“ war dies mein drittes Buch von Tracy Rees und ich war gespannt ob es mich auch so in seinen Bann ziehen kann wie die beiden anderen Bücher.

Nora steht kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag und krempelt gerade ihr Leben komplett um. Von ihrem Lebensgefährten hat sie sich bereits getrennt und jetzt kündigt sie ihren langjährigen Job. Auch das bis vor kurzem sehr innige Verhältnis zu ihrer Mutter hat sich abgekühlt. Sie nimmt sich eine Auszeit und fährt in das kleine Örtchen Tenby an der walisischen Küste
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In eben diesem Ort hat Chloe in den fünfziger Jahren jeweils im Sommer drei herrliche Urlaubswochen bei ihrer Tante verlebt.

In zwei Erzählsträngen und in zwei unterschiedlichen Zeitebenen breitet sich das Leben der beiden Frauen während ihrer Zeit in Tenby vor uns aus. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, was die Geschichte noch lebendiger macht. Zum Schluss führt die Autorin die beiden Stränge geschickt zusammen und es ergibt sich ein Gesamtbild der Geschehnisse.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die wechselnden Perspektiven und die kurzen Kapitel, die teilweise mit einem Cliffhanger enden, sorgen dafür, dass man noch ein Kapitel und noch eins liest.

Sind die Charaktere anfangs noch etwas blass, so ändert sich das im Laufe der Geschichte und insbesondere Nora macht eine schöne Entwicklung durch.

Wer gerne Familiengeschichten liest, macht bei der Wahl dieses Buches keinen Fehlgriff. Meines Erachtens kommt es nicht ganz an Amy Snow heran und daher vergebe ich 4,5 Sterne.