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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2021

ernste Thematik in einer spannenden, abenteuerlichen, aber auch emotionalen Geschichte

Calypsos Irrfahrt
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Oscar verbringt die Ferien mit seinen Eltern auf einem Segelboot auf dem Mittelmeer. Eigentlich wollen sie verschiedene Häfen ansteuern und zum Sightseeing an Land gehen. Doch der Plan ändert sich, als ...

Oscar verbringt die Ferien mit seinen Eltern auf einem Segelboot auf dem Mittelmeer. Eigentlich wollen sie verschiedene Häfen ansteuern und zum Sightseeing an Land gehen. Doch der Plan ändert sich, als sie zwei Flüchtlingskinder aus dem Meer ziehen. Nun steuern sie die Städte an, auf der Suche nach einem Ort, wo die Kinder bleiben können. Doch niemand fühlt sich zuständig…

Ich mag Kinderbücher, die ernste Themen mit einer spannenden Story verbinden: das ist hier definitiv der Fall. Das Schicksal der Flüchtlingskinder in einem Buch zu behandeln, welches mit einer Altersempfehlung ab 10 Jahren versehen ist, empfinde ich als mutig. Denn es handelt sich um eine ziemlich tragische Geschichte, die hier den jungen Leser/innen präsentiert wird. Und das nicht nur zwischen den Zeilen: ganz offen wird die traurige Reise von Nala und Moh beschrieben – ihre Mutter war bereits tot, ihr Vater ist auf dem Weg gestorben und die Kinder sind von dem Schlauchboot, welches sie über das Mittelmeer bringen sollte, gefallen und wurden ihrem Schicksal überlassen.

Geschildert wird die Handlung aus der personalen Sicht von Oscar, dessen Langeweile an Board in dem Moment verschwindet, als sie Nala und Moh aus dem Wasser ziehen. Nun hat er Spielgefährten – allerdings müssen sie erst mal die Sprachbarriere überwinden. Die Interaktion zwischen den Kindern, die sich nach anfänglicher Vorsicht annähern, finde ich toll beschrieben.
Natürlich bekommt Oscar auch immer wieder mit, was seine Eltern umtreibt. Sie schildern die grundsätzliche Thematik, wie Griechenland und Italien mit den Flüchtlingsströmen umgehen. Ebenso erfährt Oscar, wie die Eltern auf jedem Landgang mit dem selben Ergebnis zurückkommen: niemand möchte sich um die Kinder kümmern.
Dazwischen gibt es ein paar wenige Gesprächspassagen zwischen Nala und Moh, die einen Eindruck geben, wie die Kinder die Ereignisse wahrnehmen und wie viel sie von den Gesprächen in der fremden Sprache und den Plänen mitbekommen.
Der Schreibstil ist der Zielgruppe entsprechend einfach gehalten. Die Beschreibungen sind grundsätzlich bildhaft und anschaulich, auf allzu grausame Details wird aber überwiegend verzichtet.

Auch schon junge Leser/innen für das Thema zu sensibilisieren und darauf Aufmerksam zu machen, welche Tragödien sich immer wieder auf dem Mittelmeer abspielen, finde ich wichtig und gelungen umgesetzt. So dramatisch die Ereignisse sind, die Eltern und Kindern dann bevorstehen, so spannend wird die Handlung dadurch. Stürme und diverse Landausflüge sorgen für eine Geschichte voller Abenteuer und kleiner Wendungen, die sich toll lesen lässt und bei der man unbedingt wissen möchte, wie sie ausgeht.
Das Ende ist schön und empfinde ich für ein Kinderbuch auch als passend – auch wenn das, was dort passiert, wohl leider weniger realistisch ist und die ganzen Ereignisse ein wenig verklärt und verharmlost.

Deswegen und wegen des ohnehin harten Themas empfiehlt sich in meinen Augen bei der anvisierten Altersgruppe eine begleitete Lektüre – beispielsweise auch als Schullektüre, sodass auch weitere Fakten aufgearbeitet werden können. So sind in die Geschichte zwar immer wieder kleinere Informationen zur Flüchtlingsthematik eingestreut, das Buch ist aber nicht mit Hintergrundwissen überladen. Auch die Gründe, warum die Kinder ihre Heimat verlassen haben, werden beispielsweise nicht erwähnt.

Fazit

Sehr einfühlsam wird hier ein ernstes Thema in eine abenteuerliche Geschichte verpackt, die Unterhaltung bietet aber auch auf Missstände aufmerksam macht und mir dabei mehrfach Tränen in die Augen getrieben hat. Das Ende verharmlost die tatsächlichen Umstände, dennoch finde ich es als Abschluss für ein Kinderbuch passend. Nach der Lektüre bleibt aber wohl Gesprächsbedarf…

Veröffentlicht am 10.02.2021

großartig

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger. Nur lesen, wenn ihr Cassardim 1 kennt.

Ich habe den ersten Band dieser Reihe geliebt. Und nun habe ich auch Teil 2 verschlungen. ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger. Nur lesen, wenn ihr Cassardim 1 kennt.

Ich habe den ersten Band dieser Reihe geliebt. Und nun habe ich auch Teil 2 verschlungen. Und ich bin super begeistert – und gleichzeitig tierisch frustriert. Aber der Reihe nach:

Da ich gerade erst das Hörbuch zum ersten Band zur Auffrischung gehört habe, bin ich problemlos in die Geschichte hineingekommen. Es gibt allerdings auch einen winzigen Überblick über die vergangenen Ereignisse zu Beginn (gute Sache, hätte mir aber nicht gereicht). Zudem enthält das Buch einen Glossar mit der Erklärung zu einigen Begriffen (z.B. zu Flora und Fauna), sowie einen Überblick über die Figuren und Völker.

Die Handlung geht nahtlos weiter. Nur wenige Tage sind seit den aufregenden Ereignissen des ersten Teils vergangen und Maia und Noár stehen immer noch vor etlichen Problemen.
Die Handlung ist sehr ereignisreich, immer neue Schwierigkeiten und Intrigen kreuzen ihren Weg. Für mich war das Buch zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar, immer wieder gibt es unerwartete Wendungen und überraschende Aufdeckungen.
Auch Maia, die immer noch nicht mit allen Bräuchen Cassardims vertraut ist, fällt es schwer, sich in den verschiedenen Reichen zurechtzufinden. Sie hat ein Geschick dafür, aus Unwissenheit in jedes verfügbare Fettnäpfchen zu treten und sich damit in Schwierigkeiten zu bringen. Zudem ist sie von so vielen Lügen, Intrigen und Betrug umgeben, dass sie verständlicherweise irgendwann nicht mehr weiß, wem sie glauben und vertrauen kann.
Daran ist auch Noár nicht unschuldig, der immer noch einen Teil seiner Vergangenheit vor ihr geheim hält – und damit für Überraschungen und Schockmomente sorgt.

Besonders aufgesaugt habe ich gemeinsame Szenen von Maia und Noár, die eine besondere Art haben, miteinander umzugehen. Nicht nur einmal haben mich ihre bissigen Kommentare oder ihre spöttische Mimik zum Lachen gebracht. Aber ich habe auch mit ihnen gelitten, so wie sie im Verlauf der Handlung leiden mussten.

Es gibt eine Menge agierender und intrigierender Figuren, wobei es trotz ihrer Vielzahl leicht ist, diese auseinander zuhalten. Dabei ist so mancher Charakter für eine Überraschung gut – im Positiven wie im Negativen.
Unglaublich sympathisch ist mir Noárs Gruppe, die ihrem Prinzen zwar treu ergeben sind, vor sarkastischen Sprüchen aber auch nicht halt machen.

Bereits im ersten Band konnte mich das vielfältige Reich Cassardim gefangen nehmen. Auch diesmal war ich beeindruckt von den facettenreichen Landschaften und den ulkigen Figuren. Der kleine Flummel hat mein Herz im Sturm erobert (lest das Buch, dann werdet ihr es verstehen). Dank detaillierter Beschreibungen wird die zauberhafte Welt, in der es so viel Außergewöhnliches zu entdecken gibt, lebendig.

Der flüssige, bildhafte Schreibstil macht es leicht, durch die Geschichte zu rauschen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird das Geschehen. Nur kurze emotionale Momente drosseln das Tempo bis zur herannahenden Katastrophe, die in einem spektakulären Finale endet. Und dann kam der Schluss. Und hat mich völlig sprachlos und schockiert und verzweifelt und ja, auch ein Stück weit wütend, zurückgelassen hat. Ich verfluche die Wartezeit zum dritten Band. Aber ich kann diese Reihe dennoch nur empfehlen.

Fazit


Ereignisreiche, spannende Geschichte mit großen Emotionen und vielen überraschenden Wendungen. Der bildgewaltige Schreibstil lässt das außergewöhnliche Reich lebendig werden. Ich habe mitgefiebert, mitgezittert und mitgeschwärmt. Und war am Ende völlig schockiert.

Veröffentlicht am 07.02.2021

wow – sehr spannend und toll geschrieben

Road Princess
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Tara, die Tochter des Bostoner Bürgermeisters, trifft an der Uni einen jungen Mann. Doch das Kennenlernen findet ein schnelles Ende, als ihr Vater ihr den Kontakt zu ihm verbietet. Jay, der einer Motorradgang ...

Tara, die Tochter des Bostoner Bürgermeisters, trifft an der Uni einen jungen Mann. Doch das Kennenlernen findet ein schnelles Ende, als ihr Vater ihr den Kontakt zu ihm verbietet. Jay, der einer Motorradgang angehört, sei der Feind, meint er. Das kann Tara nicht hinnehmen. Heimlich sucht sie immer wieder seine Nähe und kommt dabei einem alten Familiengeheimnis auf die Spur.

Wow, was für eine tolle Geschichte. Schon nach wenigen Seiten war ich völlig gefesselt und bin durch die Seiten gerauscht. Dies ist zum einen dem sehr intensiven, anschaulichen Schreibstil geschuldet, der es leicht macht, sich in Ich-Erzählerin Tara hineinzuversetzen, und der Bilder im Kopf lebendig werden lässt. Aber auch die geheimnisvolle, gefühlsgeladene und spannende Handlung hat natürlich dazu beigetragen.

Taras Leben wirkt nach außen hin perfekt: Sie lebt in einem großen Haus mit einer intakten Familie und studiert an einer der bekanntesten Unis der Welt. Um Geld muss sie sich keine Sorgen machen.
Jays Leben sieht komplett gegenteilig aus: Er wohnt in einem Stadtteil, in dem Gewalt an der Tagesordnung steht und in dem die Menschen zu illegalen Mitteln greifen, um ihr Überleben zu sichern. Die Road Kings schützen und unterstützen sich gegenseitig wie eine Familie.

Das Aufeinandertreffen der beiden ist mit vielen Vorurteilen behaftet. Beiden wurde von ihrer Familie ein gewisses Bild voneinander vermittelt. Besonders Tara tut sich zunächst schwer damit, unvoreingenommen zu sein. Doch je mehr die zwei sich kennenlernen, desto mehr erhalten sie einen Blick hinter die Fassade des anderen. Dabei macht vor allem Tara über die Geschichte hinweg eine enorme Entwicklung durch.

Tara und Jay waren mir von Beginn an sehr sympathisch. Besonders die gemeinsamen Szenen haben mir gut gefallen, die ruhigen ebenso wie die kratzbürstigen.

Die Handlung wird immer spannender, je weiter die Geschichte voranschreitet. Tara beginnt, der Familienfehde auf den Grund zu gehen und macht dabei überraschende Entdeckungen. Zudem bringt sie der Kontakt zu Jay in verschiedene Schwierigkeiten, nicht nur mit ihrer Familie.
Zum Ende hin war es unmöglich, das Buch noch aus der Hand zu legen, so rasant und dramatisch entwickelt sich das Geschehen. Zusätzlich konnte mich die Geschichte auf eine völlig falsche Fährte locken.
Fazit

Geschichte mit Sog-Wirkungen. Einmal in die Welt von Tara und Jay eingetaucht, fällt es schwer, sich davon wieder zu lösen. Der Schreibstil ist super angenehm und die Figuren sind facettenreich und sympathisch, sodass es leicht ist, sich in sie hineinzufühlen und mitzuzittern. Je weiter das Buch voranschreitet, desto spannender und dramatischer wird das Geschehen, das einige Wendungen bereithält. Für mich genau die richtige Mischung aus Spannung, Action und Emotionen.

Veröffentlicht am 17.01.2021

gefühlvoll und leidenschaftlich

One Last Song
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Die 21-jährige Riley lebt seit 1,5 Jahren in New York und versucht dort, ihren Traum von der Musical-Karriere zu verfolgen. In einem halben Jahr läuft ihr Ultimatum aus, doch Riley hat viel zu viel damit ...

Die 21-jährige Riley lebt seit 1,5 Jahren in New York und versucht dort, ihren Traum von der Musical-Karriere zu verfolgen. In einem halben Jahr läuft ihr Ultimatum aus, doch Riley hat viel zu viel damit zu tun, zu Jobben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sodass sie kaum genug Zeit für Gesangsunterricht hat. Bei einem dieser Jobs trifft sie auf die Mitglieder einer berühmten Band. Diese Begegnung wird ihr Leben verändern…

Das Buch hat mir total gut gefallen. Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und insgesamt eher ruhig, überzeugt aber mit der ganzen Atmosphäre.

Es gibt auf der einen Seite Riley, die zwar für ihren Traum kämpft, aber so viele Rückschläge erleidet und zwischen all ihren Jobs kaum genug Zeit und Geld für intensives Training hat. Der Druck, Erfolgserlebnisse zu erlangen, schlägt sich natürlich auch auf ihre Leistung nieder…
Riley ist super sympathisch, freundlich und loyal. Durch Zufall gerät sie in Ereignisse, aus denen sie Profit schlagen könnte, doch sie bleibt sich selbst treu.

Auf der anderen Seite ist Julian, Gitarrist und Sänger einer bekannten Band, der ebenfalls unter starkem Druck steht. Die Band muss dringend wieder einen Hit landen, während die Medien sich auf jede Bewegung der Band stürzt. Zudem verfolgen Julian Ereignisse aus der Vergangenheit, die es ihm schwer machen, Menschen zu vertrauen.

Beide Figuren schildern die Erlebnisse und ihre Gefühle abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Dank des gefühlvollen Schreibstils, ist es leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Beide zeigen ganz unterschiedliche Facetten von sich, was sie zu interessanten, sympathischen Figuren macht.

Als Julian und Riley aufeinandertreffen, lässt es beide nicht kalt. Der Erwartungsdruck, der auf unterschiedliche Art auf beiden lastet, die wenige Freizeit, die ihre Jobs ihnen lässt, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und das Wissen um Zukunft bzw. Vergangenheit stehen zwischen ihnen.
Die langsame Annäherung, die von Fortschritten und Rückschlägen durchzogen ist, ist schön zu verfolgen. Die beiden sind sehr süß zusammen, beide profitieren auf unterschiedliche Art voneinander. Sie harmonieren gut, daher mochte ich die gemeinsamen Szenen besonders gern.

Wie es sich bei einer Rockband „gehört“, gibt es rund um die Stars einige Skandale, die für größeren und kleineren Ärger und Aufregung sorgen.
Der Handlungsverlauf ist nicht unbedingt überraschend, kleinere Wendungen gibt es aber schon.

Die Figuren sprühen vor Liebe und Leidenschaft zur Musik, was durch den Schreibstil übertragen wird. Songs spielen eine große Rolle – dementsprechend gibt es auch längere Passagen englischer Songtexte, denen ich mit meinem eingerosteten Englisch zwar halbwegs folgen konnte, sie irgendwann aber nur noch überflogen habe. Eine Übersetzung dazu gibt es nicht. Wer also kein Englisch beherrscht… In einer Rezension habe ich gelesen, dass das Hörbuch tatsächlich Songs beinhaltet. Die muss ich mir unbedingt noch anhören.

Auch viele der vielseitigen Nebencharaktere mochte ich super gern. Hier deuten sich auch einige schwierige Schicksale an. Jede/r hat auf ganz unterschiedliche Weise mit seinen Träumen und Enttäuschungen zu kämpfen. Ich freue mich daher bereits auf die weiteren Bände, in denen einige dieser Figuren ins Zentrum rücken.

Fazit

Eine Geschichte über Träume und Rückschläge, über Erwartungsdruck und harte Arbeit, um ans Ziel zu gelangen, über die Liebe zur Musik und Schattenseiten des Ruhms. Riley und Julian sind sympathische Charaktere, die gut miteinander harmonieren, obwohl es so viel gibt, was gegen eine nähere Bindung der beiden spricht. Die Geschichte schafft es, trotz nur kleiner Überraschungen und mit nur wenigen Minidramen einfach mit seiner angenehmen Atmosphäre und den leidenschaftlichen Figuren zu fesseln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2021

gefühlsgeladen

Love is Bold – Du gibst mir Mut
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2. Band. Die Geschichte ist eigenständig, allerdings sind sämtliche Figuren bekannt und es wird auf einige vergangene Ereignisse Bezug genommen.

Die Geschichte von Jasper und Bonnie hat mich schon im ...

2. Band. Die Geschichte ist eigenständig, allerdings sind sämtliche Figuren bekannt und es wird auf einige vergangene Ereignisse Bezug genommen.

Die Geschichte von Jasper und Bonnie hat mich schon im ersten Band, wo beiden als Nebenfiguren auftauchen, interessiert, sodass ich gespannt auf das Buch war.

Die Ausgangssituation ist besonders:

Bonnie ist schon ewig in Jasper verliebt. Allerdings war Jasper mit ihrer besten Freundin Blythe zusammen. Die beiden waren verheiratet und haben zwei Kinder. Dann ist Blythe gestorben. Seit vier Jahren ist Jasper ein alleinerziehender Witwer. Und mindestens genauso lange schon quält sich Bonnie mit Schuldgefühlen gegenüber Blythe.

Die ganze Situation ist wie gemacht für intensive Gefühle – und davon gibt es, vor allem im zweiten Teil des Buches, auch etliche.
Japser und Bonnie quälen sich mit ganz unterschiedlichen Sorgen, die beide abwechselnd aus der Ich-Perspektive schildern. Jasper beginnt sich nach der langen Zeit der Trauer langsam wieder zu öffnen und etwas mehr am Leben teilzunehmen. Dabei beginnt er auch, Bonnie mit anderen Augen wahrzunehmen.
Diese allerdings steigert sich so in ihre Schuldgefühle hinein, dass sie keinerlei Nähe zulassen kann. Die langsame Annäherung beider Figuren, die mal Fort- und dann wieder Rückschritte machen, hat mit gut gefallen. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar geschildert.

Besonders gefallen hat mir auch das Verhältnis zu den beiden Kindern, mit denen unglaublich liebevoll und verständnisvoll umgegangen wird. Hier gab es viele kleine berührende Momente.

Insgesamt hat mir das Buch auch besser gefallen als der Vorgänger. Die Geschichte ist intensiver und emotionaler und kommt ohne künstlich aufgebauschte Dramen aus.

Ebenfalls toll ist, dass Hugo – der schräge Rentner aus Band 1 – nun Teil der Familie ist und nicht mit seinen hugotypischen Weisheiten spart.

Auch Link und Franzi sind als Freunde wieder mit dabei, sodass auch ihre Geschichte am Rande weiterläuft.
Die Handlung für Band 3, in dem Curtis die Hauptrolle spielt, deutet sich nebenbei bereits an.

Fazit

Sehr gefühlsgeladene, oft berührende Geschichte, die vor allem durch die zwei Kinder und Hugo eine besondere Note bekommt. Aber auch Jasper und Bonnie sind sympathische Charaktere, deren Kummer intensiv und nachvolziehbar geschildert ist, sodass ich durchweg mit ihnen mitgefiebert habe.