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Veröffentlicht am 07.02.2021

Manchmal braucht es ein Brauhaus zum Verlieben

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Marie übernimmt nach dem Tod ihres Vaters das familieneigene Restaurant "Petite Pauline". Die Spezialität des Hauses: Ente.
Zusammen mit ihrer Mitbewohnerin und deren Tochter, führt Marie ihr Leben in ...

Marie übernimmt nach dem Tod ihres Vaters das familieneigene Restaurant "Petite Pauline". Die Spezialität des Hauses: Ente.
Zusammen mit ihrer Mitbewohnerin und deren Tochter, führt Marie ihr Leben in Köln. Ihr Opa, der im Laufe des Buches immer wider amüsante Auftritte hat, leidet an Demenz und lebt ineinander Altenheim.
Wie soll Marie ihm nun erklären, dass sich im geliebten Restaurant ein immenser Renovierungsstau angesammelt hat und sie in finanzielle Bedrängnis kommt?
Es hilft alles nichts. Das Petite Pauline muss erstmal auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Marie muss sich außerdem um eine Festanstellung kümmern. So landet sie entgegen ihrer gewohnten Haute Cuisine in einem Brauhaus.

Plötzlich steht Anton, ihr Ex, am ersten Arbeitstag vor ihr. Sie dachte dieses Kapitel ihres Lebens ist lange abgeschlossen. Jetzt müssen die beiden lernen zusammenzuarbeiten.

Marie, ihre Freunde, ihr Opa und Anton haben alle einen liebevollen Charakter. Aber nicht nur die Figuren in „Auch die große Liebe fängt mal klein an“, sondern auch die Geschehnisse im Restaurant machen die gesamte Geschichte super sympathisch.

Das Buch lässt sich sehr schön lesen, da Sylvia Deloys Schreibstil flüssig und lebendig ist. Es gibt keine großen Zeitsprünge, Schlenker oder verwirrenden Gedankenfetzen.

All das macht dieses Buch für mich zu einem perfekten Begleiter übers Wochenende. Und mal sehen, vielleicht freut sich ja der/die ein/e oder andere Leser/in über einen Reisebegleiter für Flug/Bus/Bahn, sobald man das wieder exzessiv betreiben darf. :D

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Familiengeschichte aus Nachkriegszeiten

Vati
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Monika Helfer nähert sich in der Familiengeschichte „Vati“ ihrem Vater an.
Gespickt mit Kindheitserinnerungen von ihr und ihrer Schwester füllt die Autorin das 172 Seiten Buch mit der Lebensgeschichte ...

Monika Helfer nähert sich in der Familiengeschichte „Vati“ ihrem Vater an.
Gespickt mit Kindheitserinnerungen von ihr und ihrer Schwester füllt die Autorin das 172 Seiten Buch mit der Lebensgeschichte ihres Vaters.
Zusätzlich bezieht Helfer die Erzählungen ihrer Stiefmutter und Familienmitglieder aus dem Vorarlberg mit ein.
Helfers Vater war ein vom Krieg geprägter, Bücher liebender Mann, der früh ein Bein verlor. Im Lazarett lernte er bald Helfers Mutter kennen. Schon früh nimmt die Geschichte dieses Lebens nach dem Krieg seinen eigenen Lauf.

Monika Helfers Schreibstil ist minimalistisch, wenn nicht sogar nüchtern. Es gibt in diesem Roman keinen „Schnickschnack“, mit dem versucht wird Eindruck zu schinden. Im Gegenteil, die meiste Zeit ist die Geschichte eine Mischung aus Bericht und Biografie. Alles andere hätte auch mich persönlich aber auch unpassend in diesem Kontext gewirkt.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Geheimer Gast unterm Dach

Der Bewohner
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Der Bewohner war mein erstes Buch von David Jackson. Damit bin ich mit relativ wenig bis keinen Kenntnissen zum Schreibstil in diese Geschichte gestartet.
Der Bewohner wird aus Sicht des Serienmörders ...

Der Bewohner war mein erstes Buch von David Jackson. Damit bin ich mit relativ wenig bis keinen Kenntnissen zum Schreibstil in diese Geschichte gestartet.
Der Bewohner wird aus Sicht des Serienmörders Thomas Brogan erzählt. Das hat mir wirklich gut gefallen, da man zur Abwechslung mal keine Ermittler mitverfolgen kann, sondern sozusagen in den Kopf des Verbrechers Einblicke bekommt. Brogan hat eine zweite „Stimme“ im Kopf, die alles kommentiert, Ratschläge gibt und Bewertungen ausspricht. Dieses schizophrene zweite Bewusstsein spielt dabei für Brogan eine wichtige Rolle. Sie spielt den Türsteher für alle Aktionen.

Brogan flüchtet sich nach einem Mord in ein verlassenes Reihenhaus. Schon bald erkennt er, dass er über den Dachboden auch auf die Speicher der Nachbarn kommt. Hier beginnt das Psycho-Spiel, dass er mit den Nachbarn beginnt. Denn es geht Brogan nicht rein um Nahrung und das Überleben, wenn er seine Gänge in die Wohnungen der Bewohner startet...

Leider hat mir die Spannung im Mittelteil etwas gefehlt. Dafür schimmert im letzten Drittel immer mehr Brogans Seelenverfassung durch. Es wird darauf eingegangen in welchen Formen er verletzt wurde. Das war, fand ich, absolut passend hier und da in den Rest der Geschichte eingewoben. Alles auf einmal auf dem literarischen Serviertablett aufzutischen, hätte glaube ich die Stimmung und den Fluss der Geschichte gestört. So hat es mir wirklich gut gefallen.

Ich muss sagen das war die beste Überraschung des noch jungen Jahres bisher. Ich finde es super mal einen Thriller aus Sicht des Verbrechers zu lesen. Außerdem sind Brogans innere Selbstgespräche einfach richtig gut. Ohne diese wäre die Geschichte nur halb so attraktiv, und das ohne dabei ein blutiger Thriller zu sein.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Sniper in Berlin

Als die Nacht begann
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In seinem 7. Teil der Tommen-Reihe setzt Alexander Hartung schweres Geschütz ein. Denn, wenn in Berlin ein Scharfschütze am Werk ist tritt Hauptkommissar Jan Tommen auf die Bühne.

Eine unauffällige Studentin ...

In seinem 7. Teil der Tommen-Reihe setzt Alexander Hartung schweres Geschütz ein. Denn, wenn in Berlin ein Scharfschütze am Werk ist tritt Hauptkommissar Jan Tommen auf die Bühne.

Eine unauffällige Studentin wird mitten in Berlin von einem Sniper ermordet. Ein Rätsel für die Ermittler um Hauptkommissar Tommen. Denn die junge Frau scheint ein ruhiges, zurückgezognes Leben geführt zu haben.
Die Ermittler um Jan müssen alles geben, denn bald beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, als ein weitere Opfer bei helllichtem Tage erschossen wird.

Mir hat die Geschichte um das Ermittler-Team recht gut gefallen. Das Buch umfasst knapp 300 Seiten, die immer wieder auf und abs im Spannungsverlauf und dem Stand der Untersuchungen mit sich bringen.
Auch sehr sympathisch fand ich Jans Kumpel, der eine Vorliebe für italienisches selbst gekochtes Essen zu haben scheint.

Nichtsdestotrotz hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere ein bisschen mehr vorgestellt werden. Auch wenn es sich bereits um den 7. Teil der Reihe handelt, wären ein paar mehr Details schön gewesen.

Ich mag den Humor, der immer wieder mal durchsickert und den angenehm zu lesenden Schreibstil.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Strandleiche und Psychopath

Dein ist der Schmerz
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Mir sind direkt auf den ersten Seiten vor Schreck fast meine Vanillekipferl wieder hoch gekommen. Aber nur fast. Das hatte mehrere Gründe:
Erstmal ist der Täter dann ja doch recht grausam in seiner Killer-Kariere ...

Mir sind direkt auf den ersten Seiten vor Schreck fast meine Vanillekipferl wieder hoch gekommen. Aber nur fast. Das hatte mehrere Gründe:
Erstmal ist der Täter dann ja doch recht grausam in seiner Killer-Kariere unterwegs. Zweitens lässt sich die Story um Tess super flüssig lesen, was dem mörderischen Aspekten noch mehr Kraft verleiht.

Was ist aber genau passiert?

Eine junge Frau wird im Morgengrauen am Strand von Palm Beach gefunden. FBI Special Agent Tess Winnett wird als Verstärkung der lokalen Polizei hinzugefügt. Zunächst ist nicht wirklich klar welcher Spur man trauen kann doch als einen ne weitere junge Frau entführt wird gibt das Team alles um den Täter ausfindig zu machen. Dabei steht Tess ihre eigene Vergangenheit im Weg mit der sie nach wie vor zu kämpfen hat. Ihre forsche und abweisende Art macht es hier dabei im Umgang mit ihrem Kollegen nicht unbedingt leichter.

Rein literarisch finde ich Leslie Wolfes „Dein ist der Schmerz“ sehr gut gelungen.
Was mir super gefällt ist das Tess langsam anfängt sich weiter zu entwickeln beziehungsweise ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Das passiert zwar nur in Ansätzen aber ich finde es interessant darüber zu lesen.

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