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Veröffentlicht am 12.04.2021

Aus Fremden werden Freunde

Reise mit zwei Unbekannten
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"Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
Alex ist ein junger Mann, ...

"Reise mit zwei Unbekannten" von Zoe Brisby ist ein Roadtrip mit zwei sehr unterschiedlichen Hauptpersonen. Diese beiden lernen sich per Zufall durch eine Mitfahrzentrale kennen.
Alex ist ein junger Mann, der depressiv ist, Liebeskummer hat und irgendwie zu vorsichtig ist, um sein Leben so richtig genießen zu können. Maxine ist eine rüstige alte Dame, die ihr Leben in vollen Zügen genossen und in Herz und Kopf jung geblieben ist. Sie flüchtet aus einem Altersheim und möchte damit über ihr Lebensende selbst entscheiden.
Diese beiden sind nun zusammen in einem kleinen Auto auf einer längeren Fahrt nach Brüssel unterwegs. Wie sie sich dabei gegenseitig beeinflußen, sich helfen, einander aufbauen ist an sehr vielen Stellen zum schmunzeln. Es gibt hier wirklich sehr viele Stellen voller Humor und Situationskomik, die mich dann irgendwann wegen einiger Wiederholungen aber schon nervten.
Andrerseits bietet das Buch auch sehr viele ernste Themen, zum drüber nachdenken und vor allem drüber reden an. Es geht hier um Lebensfreude, Alzheimer, Depressionen, die Zustände in Altersheimen, Adoptionen, Sterbehilfe, Entführung und noch so einiges mehr. In meinen Augen wurde davon schon etwas zuviel in ein einziges Buch gelegt, hier wäre weniger mehr gewesen. Durch die Fülle der Aktionen wurden einige davon schon unglaubwürdig.
Der Schreibstil ist locker und voller Humor, es gibt viele Dialoge und auch Wiederholungen, es läßt sich sehr gut lesen.
Das Buch trägt eine große Botschaft für die Freude am Leben in sich und sehr wichtig finde ich auch die Botschaft, wie sich Jung und Alt, die Generationen sich gegenseitig helfen und unterstützen können. Mir hat diese Verbundenheit der beiden sehr gut gefallen und wie sie sich gegenseitig aus einer Krise halfen.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Leben und schreiben

Die Erfindung der Welt
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"Die Erfindung der Welt" von Thomas Sautner ist ein leises, unaufgeregtes Buch. Eine Schriftstellerin bekommt anonym den Auftrag ein Buch über das Leben zu schreiben, sie bekommt einen bestimmten Landstrich ...

"Die Erfindung der Welt" von Thomas Sautner ist ein leises, unaufgeregtes Buch. Eine Schriftstellerin bekommt anonym den Auftrag ein Buch über das Leben zu schreiben, sie bekommt einen bestimmten Landstrich vorgegeben, aus dem sie alle Personen beobachten und berücksichtigen soll. Und sie bekommt einen beachtlichen Vorschuss. Sie nimmt die Herausforderung an und zieht für ein Jahr auf die Burg Litstein.
Ich hatte mir unter dem Klappentext etwas anderes vorgestellt, mir hat hier im Mittelteil etwas die Handlung gefehlt. Das Buch bietet unterschiedliche Perspektiven und Erzählansätze, viele skurille und trotzdem sehr liebenswerte Charaktere. Es gibt hier vieles das zum nachdenken anregt über das Leben selbst, den Sinn, die Liebe und auch den Tod.
Das lesen dieses Buches ist eine ganz eigene Erfahrung, mit der man erst einmal zurechtkommen muss. Gedanken und philosophische Betrachtungen sind hier in eine wunderschöne Form gefasst, verständlich und auch nachvollziehbar. Der Schreibstil weiss zu gefallen und die Charaktere sind alle einzigartig und individuell, wobei mir da noch etwas die Tiefe fehlte.
Der Anfang des Buches hatte mich total gefesselt und die Idee mich mitgenommen, vielleicht war ich deshalb etwas enttäuscht, dass mir die weitere Entwicklung der Geschichte in diese Richtung fehlte. Gerne gelesen habe ich das Buch wegen seiner wunderbaren Worte und Beschreibungen, die sehr bildgewaltig wirkten.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Das Glück erkennen

Die 12 Glücksbringer
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"Die 12 Glücksbringer" wurde von Michaela Merten und Pierre Franckh sozusagen angestoßen., sie haben 12 verschiedene Persönlichkeiten gebeten, dazu ihre Meinungen und Erfahrungen und persönliche Wege ...

"Die 12 Glücksbringer" wurde von Michaela Merten und Pierre Franckh sozusagen angestoßen., sie haben 12 verschiedene Persönlichkeiten gebeten, dazu ihre Meinungen und Erfahrungen und persönliche Wege zum Glück aufzuschreiben.
Hier finden sich Autoren, Psychologen, Ärzte, Schauspieler und Berater, die ihren Weg und ihre Auffassung von Glück zu Papier bringen. Der Weg ist in jedem Kapitel ein anderer, wodurch der Unterhaltungswert stark ansteigt. Bei jedem Autor fand sich für mich auch etwas, was mich persönlich angesprochen hat und ich für mich mitnehmen konnte. Einige der Beiträge waren für mich sehr überzeugend, andere fand ich zu spirituell. Alles in allem aber eine sehr gute Mischung, auch um sich einen Überblick auch an weiteren Informationsmöglichkeiten zu verschaffen.
Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gefallen, es ist übersichtlich gegliedert und es wird auch mit farbiger Hervorhebung gearbeitet. Am Ende jedes Beitrages wird der jeweilige Autor ausführlicher vorgestellt, fand ich sehr nützlich, mir waren die meisten unbekannt.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Besonderes Schulprojekt

Die Schule am Meer
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In "Die Schule am Meer" von Sandra Lüpkes geht es um das Ehepaar Anni und Paul Reiner, die als Lehrer auf Juist eine Schule errichten. Es wird eine ganz besondere Schule, die Kinder bekommen mehr Freiheiten ...

In "Die Schule am Meer" von Sandra Lüpkes geht es um das Ehepaar Anni und Paul Reiner, die als Lehrer auf Juist eine Schule errichten. Es wird eine ganz besondere Schule, die Kinder bekommen mehr Freiheiten und werden ganzheitlich und individuell gefördert. Der Pläne und Träume gibt es hier viele.
Dieses Schulkonzept stößt nicht überall auf Begeisterung, bei den Einheimischen und auch bei vielen Kollegen sind die Schüler und auch Lehrer nicht gut angesehen. Dann spielte das Ganze sich in den Jahren zwischen 1925 und 1934 ab, in denen auch auf der Insel der Einfluss der Nationalsozialisten zunahm.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Schilderung des Eiswinters 1929, in denen man die Abgeschiedenheit und Probleme der Menschen sehr gut geschildert bekam.
Die Lehrer und auch viele der Schüler werden einen im Verlaufe der Lektüre immer vertrauter und wachsen einem teilweise ans Herz, hier werden sehr viele Schicksale erzählt und auch miteinander verwoben. Der Schreibstil weiß zu fesseln, obwohl es an einigen Stellen etwas langatmig und zu ausführlich wird.
Gut gefallen hat mir hier die Verknüpfung von realen und erfundenen Personen zu einer realistischen Geschichte.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Krone=Corona

Die Krone der Schöpfung
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"Die Krone der Schöpfung" von Lola Randl ist ein ganz besonderes Buch, ein Buch, dass mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird, über dass ich viel nachgedacht habe.
Die Krone wird in einigen Sprachen ...

"Die Krone der Schöpfung" von Lola Randl ist ein ganz besonderes Buch, ein Buch, dass mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird, über dass ich viel nachgedacht habe.
Die Krone wird in einigen Sprachen Corona genannt und auch dieses Thema beschäftigt uns zur Zeit sehr. Dieses Buch besteht aus vielen sehr kurzen Kapiteln, die sich teilweise fast wie im Lexikon mit dem Virus befassen. Dann gibt es Kapitel, in denen die Protagonistin von ihrem Erleben der Pandemie in einem kleinen Dorf in der Uckermark berichtet. Sie ist unsicher, sie hat Angst, sie trifft Entscheidungen. Ihr geht es in der Geschichte so, wie es uns jetzt mit dem Virus auch noch ergeht und vielleicht ist diese Nähe zum Geschehen hier zu viel, zu intim.
Andere Kapitel erzählen eine Geschichte in der Geschichte, eine Art Zombieapokalypse. Als Leser springt man zwischen diesen Erzählsträngen in kurzen Abständen hin und her um der Handlung folgen zu können.
Diese ganze Geschichte ist so anders und skurril, man muss es wirklich selbst gelesen haben. teilweise sind grossartige Ideen und Abschnitte enthalten, als Leser wird man hier in ganz anderes Denken gezwungen, was sicher nicht jedem gefällt. Mir persönlich war es streckenweise zu wirr und das Ende der Geschichte nicht stimmig.

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