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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2021

Wie ein kleiner scharlachroter Sportwagen, der erstmal an Fahrt aufnehmen muss und dabei wie ein roter Blitz vorbeischießt

The Belles 1: Schönheit regiert
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Meine Meinung:

Der Titel meiner Rezi wirkt merkwürdig, ist aber ganz bewusst gewählt. Ich möchte nämlich gerne damit beginnen, dass ich zu Beginn ganz schlecht in die Geschichte reingekommen bin - und ...

Meine Meinung:



Der Titel meiner Rezi wirkt merkwürdig, ist aber ganz bewusst gewählt. Ich möchte nämlich gerne damit beginnen, dass ich zu Beginn ganz schlecht in die Geschichte reingekommen bin - und das lag insbesondere an dem doch sehr eigensinnigen Stil der Autorin. Es gibt nicht eine Szene in der sie nicht irgendwelche Vergleiche oder Metaphern anstellt. Jede Kleinigkeit wird beschrieben, jede Farbe eines Gegenstandes verglichen (dabei haben erstaunlich viele Dinge die Farbe von Granatäpfeln und erstaunlich viele Dinge haben die Eigenschaften von cremigen, klebrigen, süßen, sauren .... Süßigkeiten) - es nimmt quasi gar kein Ende. Daran muss man sich wirklich gewöhnen! Ich habe dafür ein kleines bisschen gebraucht, weil ich es stellenweise unfassbar nervtötend fand. Wenn man sich aber dann damit abgefunden hat und ein bisschen darüber hinwegsieht, kann einen die Geschichte wirklich begeistern.

Die Autorin erzählt in ihrem wirklich traumhaften Weltsetting eine Geschichte, die gar nicht so traumhaft ist und dabei Themen wie Schönheit und Perfektion indirekt kritisch betrachtet. Dabei gibt es sowohl Charaktere, die sehr naiv sind, und in ihrer gelernten Unwissenheit bleiben und strikt bleiben wollen, aber auch Charaktere, die sich daraus befreien und den eigenen Kopf anstrengen. Camelia macht dabei eine sehr interessante Entwicklung durch und ist als Protagonistin meiner Meinung nach sehr gut gelungen, weil man in ihr den Zwiespalt und den Widerspruch regelrecht sehen kann. Natürlich agiert sie dabei bis zum Ende hin häufig naiv, aber wenn man sich immer wieder in den Kopf ruft, dass sie so aufgewachsen ist und nicht gelernt hat, etwas in Frage zu stellen, kann man definitiv verstehen, warum sie so ist.

Ich wurde immer mehr in diese Geschichte hineingesogen und muss sagen, dass meine zuerst kritische Haltung ganz schnell einer extremen Leselust gewichen ist. Dieses Buch hat mir soooo Lust auf mehr gemacht und ich freue mich schon richtig auf Band 2, den ich hoffentlich bald ergattern kann. Auch in der Danksagung wurde mir nochmal klarer gemacht, um was genau es der Autorin eigentlich geht und ich finde die kritische Betrachtung des Schönheitswahns in unserer Gesellschaft wirklich gelungen. Man erlebt richtig, wie die Autorin der Gesellschaft den Spiegel vorhält und laut fragt "Möchtet ihr wirklich so sein?"



Fazit:



Ein wunderbares Buch mit einer starken aber indirekten Gesellschaftskritik bezüglich unserer Wahrnehmung von Schönheit und Perfektion. Auch wenn der Stil der Autorin sehr eigensinnig ist und man sich an die Metaphern und Vergleiche gewöhnen muss, hat es mich am Ende überzeugt. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Ich weiß irgendwie nicht, wie ich es finde...

DUNKEL
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Meine Meinung:

Mir ist diese Reihe ins Auge gesprungen, weil ich die drei Bände auf etlichen Wunschlisten gesehen habe und die Bücher mir immer mal wieder auf Tauschticket zum Tausch angeboten wurden. ...

Meine Meinung:



Mir ist diese Reihe ins Auge gesprungen, weil ich die drei Bände auf etlichen Wunschlisten gesehen habe und die Bücher mir immer mal wieder auf Tauschticket zum Tausch angeboten wurden. Irgendwann habe ich dann mal zugeschlagen und den ersten Band relativ schnell verschlungen.

"Dunkel" ist um ehrlich zu sein anders als alles, was ich bisher gelesen habe, aber ich beginne von vorn:

Ich hatte keine großen Erwartungen an die Geschichte, nur der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Der Start in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich konnte total gut dran bleiben. Mir ist beim Lesen sehr schnell aufgefallen, dass der Stil irgendwie sehr neutral, emotionslos und fast kühl ist. Gleichzeitig kam mir aber der Gedanke, dass ich diese Vorstellung auch von Island bzw. Isländern habe. Island fasziniert mich total, aber für mich ist das irgendwie auch ein sehr distanziertes, kühles Land. Vielleicht ändere ich meine Meinung, wenn ich mal da war, aber ich meine das auch gar nicht negativ - die Stimmung, die im Buch an mich rübergebracht wurde, passte aber irgendwie in meine Vorstellung von Island.

Ich bin daher etwas unsicher, ob ich das Buch mag oder nicht. Die fehlende Emotionslosigkeit und das fast dokumentierende Verhalten von Hulda würde ich normalerweise stark kritisieren. Hier passte es aber einfach sehr gut und ich war trotzdem sehr gefesselt vom Verlauf der Geschichte. Der Kriminalfall ist für mich gar nicht sonderlich spektakulär. Man kennt solche Fälle, wenn man ein paar Krimis gelesen hat. Auch werden einige sicherlich das teils völlig unprofessionelle Verhalten von Hulda kritisieren. Ich glaube, wenn jeder Polizist so arbeiten würde, dann würde nicht ein einziger Fall aufgeklärt werden :D Aber ich übergehe das mal mit einem kleinen Grinsen...

Völlig überrascht hat mich dann ehrlich gesagt das Ende, weil es für mich nichts ist, was man oft liest. Das hat mich so überrascht, dass ich dadurch definitiv Lust auf die weiteren Bände (auch wenn diese scheinbar in der Vergangenheit spielen sollen?!) bekommen habe. Ich muss trotzdem irgendwie zugeben, dass ich diese Reihe nicht jedem empfehlen würde. Man muss wirklich über die ein oder andere Sache hinwegsehen können, um diese Geschichte genießen zu können - ich weiß daher nicht, ob es jedermanns Sache ist.


Fazit:



Eine Geschichte, die mich ein bisschen ratlos zurücklässt, weil ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Der Stil ist sehr rational und kühl, was mir persönlich sonst eigentlich zu unemotional ist. Die Ermittlerin Hulda ist manchmal die Unprofessionalität in Person und das Ende ist völlig überraschend und unerwartet. Ich glaube es mag nicht jeder, aber mich hat es irgendwie in seinen Bann gezogen. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Toxische Freundschaften

14 Minuten gelogene Wahrheit
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Meine Meinung:

In dieser Geschichte geht es um die Freundschaft zwischen Remy und Elise und um einem furchtbaren Mord.

Im Verlauf des Buches erfahren wir sehr früh von dem Mord an Jack, der auch in ...

Meine Meinung:



In dieser Geschichte geht es um die Freundschaft zwischen Remy und Elise und um einem furchtbaren Mord.

Im Verlauf des Buches erfahren wir sehr früh von dem Mord an Jack, der auch in der Inhaltsangabe beschrieben ist. Danach werden wir immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt und erfahren, wie sich Remy und Elise kennen gelernt haben und was ihre Freundschaft ausmacht.

Für mich ist dieses Buch eine sehr krasse Geschichte über toxische Freundschaften, die so wirken als wäre sie das einzig Wichtige für einen, aber einem alles andere als gut tun. Ich hatte schon selbst solche Freundschaften und habe mich daher sehr oft wiederfinden können und konnte Remy auf gewisse Weise total verstehen. Toxische Menschen nehmen einen ein und suggerieren, dass man ohne sie einfach nicht lebensfähig wäre. Diese Entwicklung der Freundschaft mitzuerleben und zu merken, was für Auswirkungen so eine Freundschaft hat, war für mich sehr spannend, aber auch sehr düster. So erfahren wir eben nach und nach was zu dem Mord geführt hat und was am Ende mit den Charakteren passiert. Die Spannung konnte die Autorin für mich stets halten und die gar nicht so langen Kapitel haben es mir leicht gemacht am Ball zu bleiben. Ich wollte einfach wirklich wissen, was in diesen 14 Minuten geschah.

Insgesamt fand ich die Geschichte, aber insbesondere das Ende, etwas zu hoffnungslos, auch wenn die Autorin versucht hat, das Ganze ins Positive umzuschwenken. Da das Thema aber eben sehr belastend und sehr tiefgreifend ist, kriegt sie das Düstere meiner Meinung nach nicht richtig aufgehellt. Deshalb muss ich leider einen Stern abziehen. Ein bisschen mehr Hoffnung, die echter wirkt, hätte ich schön gefunden - auch wenn das sicherlich nicht leicht umzusetzen ist.



Fazit:



Eine emotionale und berührende Geschichte über toxische Freundschaften, die oftmals sehr düster und hoffnungslos daher kommt. Trotzdem war ich durchgehend gespannt und wollte wissen, was in den 14 Minuten geschah. Ich hätte mir am Ende etwas mehr echte Hoffnung gewünscht, aber im Großen und Ganzen war es ein schönes Lesevergnügen. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Guter Übergang zur neuen Reihe

Ich bin die Rache
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Meine Meinung:

Es handelt sich hierbei um den letzten Teil der Shepherd Organization ("Ich bin...")-Reihe rund um Francis Ackerman und seinen Bruder Marcus William. Die komplette Reihe hat mich mal fasziniert, ...

Meine Meinung:



Es handelt sich hierbei um den letzten Teil der Shepherd Organization ("Ich bin...")-Reihe rund um Francis Ackerman und seinen Bruder Marcus William. Die komplette Reihe hat mich mal fasziniert, mal total genervt. Bei den letzten Bänden fand ich es - um ehrlich zu sein - furchtbar, dass es immer nur um einzelne neue Fälle ging und die eigentliche Geschichte etwas in den Hintergrund rutschte. Die ganze Verfolgung von Judas und Demon war für mich irgendwann völlig abstrus und ich wusste zwischendurch gar nicht mehr, warum die Brüder diese Bösewichte eigentlich jagen. Immer mal wieder wurde dabei Maggies verschwundener Bruder angesprochen, aber immer nur im Nebensatz und der Fokus wurde nie auf diese Thematik gelegt. Mich hat immer gestört, dass immer neue Fälle in den Fokus rückten und der interessante Part, also einerseits das Zwischenmenschliche als auch die Suche nach Maggies Bruder, ignoriert wurde. Als ich dann hörte, dass es im sechsten und letzten Teil endlich um die Suche nach dem Taker gehen würde, war ich wirklich erleichtert. Dennoch hatte ich Angst dieses Buch zu beginnen, weil mich die letzten Bücher wirklich langweilten und mich regelmäßig in eine Leseflaute führten.

Gott sei Dank war dies in "Ich bin die Rache" nicht der Fall. Endlich und nach langer Zeit wusste ich wieder, warum ich Ethan Cross zu Beginn so mochte. Dieses Buch hat mich wirklich durchgehend bei Laune gehalten. Die Dialoge sind einfach toll, Ackerman zeigt sich von einer sehr tollen Seite, endlich gehen wir auf die Jagd nach dem Taker und wir erfahren ein paar nette Sachen aus der Vergangenheit. Ich fand den emotionalen Aspekt in diesem Buch wirklich gelungen und habe mich in dieser Geschichte endlich mal wieder wohl gefühlt.

Auch wenn mir das Ende des Buches rund um den Taker, Maggie und Marcus gar nicht so gut gefällt (an dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten), baut der Autor eine gute Brücke zu seiner nächsten Reihe. In der nächsten Reihe (Band 1 "Die Stimme des Zorns") geht es hauptsächlich um Francis, der als FBI Agent weiter Serienmördern auf der Spur ist. Der Übergang ist wirklich gelungen, weil einerseits die neue Reihe angekündigt wird, aber auch die jetzige Reihe recht rund zu Ende geht. Ich weiß aber noch nicht, ob ich mir die weitere Reihe wirklich antun möchte. Eigentlich reichte mir dieser Sechsteiler jetzt wirklich aus und ich glaube, dass ich genug von Ackerman habe - auch wenn ich seine böse und doch irgendwie leicht romantische Ader mag :)



Fazit:



Der letzte Teil der Shepherd Organization Reihe baut eine gute Brücke zur nächsten und neuen Ackerman-Reihe von Ethan Cross und beendet diese wirklich recht rund. Mir gefällt zwar das Ende nur bedingt, aber trotzdem hat mich dieser Teil endlich mal wieder mitgerissen. Die Dialoge waren toll und Ackerman zeigt sich von einer tollen Seite. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Keine ruhige Minute

Der Heimweg
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Meine Meinung:

Die Geschichte rund um den Heimweg finde ich extrem gelungen. Das Heimwegtelefon ist mir bekannt, ich habe es aber nie genutzt, weil ich in den Momenten, in denen es angebracht wäre, doch ...

Meine Meinung:



Die Geschichte rund um den Heimweg finde ich extrem gelungen. Das Heimwegtelefon ist mir bekannt, ich habe es aber nie genutzt, weil ich in den Momenten, in denen es angebracht wäre, doch nicht daran gedacht habe. Dabei glaube ich wirklich, dass es in vielen Momenten recht hilfreich und beruhigend für mich gewesen wäre. Dass Herr Fitzek dieses Thema wählt, finde ich deshalb sehr gut.

Auch das Thema rund um häusliche Gewalt, Vergewaltigung in der Ehe usw. finde ich sehr wichtig und sehr gelungen beschrieben. Ich habe in Rezensionen häufig gelesen, dass Leser dies zu brutal und gewalttätig fanden. Ich finde dagegen besonders wichtig, dass der Autor hervorhebt, dass es dieses Thema viel häufiger gibt als wir glauben und es nicht in Vergessenheit gerät. Natürlich sind hier viele Ideen und Situationen gruselig, brutal und verstörend, aber ich glaube man darf auch nicht vergessen, dass das gar nicht so weit hergeholt ist. Mir persönlich war das Ganze auch nicht zu blutig oder gewalttätig. Vielleicht bin ich aber auch nicht zartbesaitet genug.

Während des Lesens habe ich häufig kritisiert, dass der Autor oft mit Extremen arbeitet und deshalb die Realität etwas verloren geht und man eigentlich immer weiß, dass es so niemals wirklich geschehen würde. Ich möchte hier aber etwas vorweg nehmen, was Herr Fitzek in seiner Danksagung sagt (KEIN Spoiler). Er sagt, dass ihm oft vorgeworfen wird, dass er zu unrealistisch schreiben würde, aber er genau das will. Weil er eben nicht dieses "Ja stimmt, so wurde mein Bekannter wirklich ermordet" hervorrufen will, sondern stattdessen unterhalten möchte. Und dabei nicht die Ängste, Sorgen und den Kummer der echten Welt in uns wecken möchte. Irgendwie hat mich das zum Nachdenken angeregt.

Der Verlauf der Geschichte ist durchgehend spannend, es gibt nicht eine entspannte Situation oder einen entspannten Dialog. Es ist immer auf Spannung pur ausgelegt und man darf nicht eine Sekunde verschnaufen. Das ist sehr stressig, aber natürlich auch sehr spannend, weil man das Buch gar nicht aus der Hand legen will.

Einen Stern muss ich dennoch abziehen, weil mir eine Sache inzwischen bei Herrn Fitzek einfach nicht gefällt. Ich glaube, diesen Aspekt bemerkt man erst, wenn man mehrere Bücher von ihm gelesen hat, aber je mehr man liest, desto mehr stößt es einem auf. Herr Fitzek möchte einen einfach immer mit Paranoia oder Schizophrenie oder einer anderen psychischen Erkrankung in die Irre führen. Immer wieder wird diese Möglichkeit in seinen Büchern thematisiert, was dazu führt, dass man keinem Charakter mehr glaubt, weil es ja sein könnte, dass dieser einfach nur eine paranoide oder schizophrene Phase hat. Natürlich ist es ein gutes Mittel, aber es ist auch sehr anstrengend, wenn man das jedes Mal von seinen Figuren erwartet.



Fazit:



Eine sehr spannende Geschichte, die wichtige, aber auch sehr gruselige Thematiken auf schonungslose Weise erzählt. Als Leser hat man nicht eine ruhige Minute, sondern ist zu jeder Zeit voller Spannung. Einen Stern ziehe ich ab, weil es mir nicht gefällt, dass der Autor immer wieder die gleichen Mittel nutzt, um seine Leser in die Irre zu führen.

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