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Veröffentlicht am 10.01.2021

Gruselige Mythen und ganz viel Spannung

Old Bones - Tote lügen nie
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Clive Benton ist am Ziel: Er hat das Tagebuch von Tazmine Donner gefunden, einer Angehörigen der legendären Donner-Pioniere - Siedler, die im Jahre 1846 in der Sierra Nevada einschneiten und laut Sage ...

Clive Benton ist am Ziel: Er hat das Tagebuch von Tazmine Donner gefunden, einer Angehörigen der legendären Donner-Pioniere - Siedler, die im Jahre 1846 in der Sierra Nevada einschneiten und laut Sage nur durch Kannibalismus überlebten. Mit dem Tagebuch sieht er die Chance, das bisher verschollene dritte Camp zu finden. Gemeinsam mit der Archäologin Dr. Nora Kelly beginnt er die Suche. Gleichzeitig bekommt es die junge FBI-Agentin Corrie Swanson mit einem mysteriösen Fall zu tun. Aus alten Gräbern verschwinden Knochen. Die Spuren führen zu den Donner-Pionieren und auch an der Ausgrabungsstätte geschehen merkwürdige Dinge...

"Old Bones - Tote lügen nie" ist der Auftakt einer neuen Serie aus der Feder des Autorenduos Preston & Child. Und dieser Auftakt hat mich sehr überzeugt. Wie man es von ihnen gewohnt ist, spielen auch hier alte Sagen und Mythen eine große Rolle. An so mancher Stelle läuft es einem hier kalt den Rücken herunter. Spukgeschichten am Lagerfeuer, unheimliche nächtliche Erlebnisse der Campbewohner - das läßt den Leser nicht unbeeindruckt. Gekonnt sind hier historisch belegte Fakten und Fiktion zu einer überaus spannenden Geschichte verwoben. Die Arbeit an der Ausgrabungsstätte wird sehr gut beschrieben. Man versteht hier die einzelnen Arbeitsschritte und lernt nebenbei noch etwas darüber. Es wird aber auch die Frage aufgeworfen, ob man für archäologische Forschung das Recht hat die Totenruhe zu stören und wer darüber entscheiden darf. Ein schwieriges Thema! Wie von den Autoren gewohnt, besticht auch dieses Buch durch einen wunderbaren Schreibstil. Man liest mit Begeisterung, erhält ein Bild der Charaktere und weiß nie so genau, wem man trauen kann und wem nicht. Ein kleines Highlight ist hier der Auftritt von Agent Pendergast. Ihn hier zu treffen, war eine gelungene Überraschung!

Mir hat dieses Buch sehr zugesagt - und ich warte schon gespannt auf weitere Bände!

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Einfach top!

Leberkäs und Hackebeil
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Nachdem Hauptkommissar Alexander Hirschberg mit seiner Frau Susan endlich in ihr Haus in Krindelsdorf bei München eingezogen sind, fiebern sie der Geburt ihres ersten Kindes entgegen. Alles könnte so ruhig ...

Nachdem Hauptkommissar Alexander Hirschberg mit seiner Frau Susan endlich in ihr Haus in Krindelsdorf bei München eingezogen sind, fiebern sie der Geburt ihres ersten Kindes entgegen. Alles könnte so ruhig sein, wenn nicht Patentante Isobel nebst Partner wieder einmal zu Besuch kämen. Und nicht nur dies sorgt für Unruhe - ein TV-Team rund um Roland Rangler will mit straffällig gewordenen Jugendlichen im Dorf eine Kochshow drehen. Das Dorf steht Kopf und befürchtet schlimmes. Als urplötzlich noch eine Leiche aufgefunden wird und jeder unter Verdacht steht, hat Hirschberg alle Hände voll zu tun.

Die Serie rund um Alexander Hirschberg und seine Familie ist einfach ein Genuß. Jessica Müller schafft mit "Leberkäs und Hackebeil" das Kunststück zu begeistern. Ich finde, dieser Band steht dem ersten, "Eisenhut und Apfelstrudel", in nichts nach. Auch dieser Fall ist absolut spannend und undurchsichtig bis zum Ende. Man kann hervorragend miträtseln, bekommt immer wieder neue Fährten und Verdächtige präsentiert, bis das ganze Dorf unter Verdacht steht. Die Ermittlungen beinhalten natürlich auch hier wieder ein gute Prise Humor, für den schon Isobel sorgt. Zwischen ihr und Hirschberg gibt es oft Szenen, die den Leser laut auflachen lassen. So nervig sie auf ihre Art sein kann - so gut meint sie es eigentlich. Sie ist im Innersten ein herzensguter Mensch, der nur andere Ansichten hat. Ebenso wie die übrigen Charaktere schließt man sie sofort ins Leserherz. Hier hat jeder seinen Platz und jeder einzelne Charakter würde eine Lücke hinterlassen. Die Mischung macht es hier. Man findet hier die typische Dorfbevölkerung die gern Klatsch und Tratsch verbreitet, dabei aber zusammenhält und es Außenstehenden schwer macht. Jessica Müller verbreitet hier nicht nur mit ihren Charakteren regionalen Flair. Auch das Dorf selbst und die Landschaft wird richtig gut beschrieben. Hier fühlt man sich ins tiefste Bayern versetzt und hat das Gefühl, selbst vor Ort zu sein.

Von mir bekommt dieser Regionalkrimi das Prädikat "perfekt" und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Hotel Quadriga - Das Finale

Viktorias Erbe
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Im Sommer 1945 liegt das Hotel Quadriga in Schutt und Asche. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen - auch bei Viktoria Jochum. Doch Viktoria gibt alles, um die Tradition der Hoteliersfamilie aufrecht ...

Im Sommer 1945 liegt das Hotel Quadriga in Schutt und Asche. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen - auch bei Viktoria Jochum. Doch Viktoria gibt alles, um die Tradition der Hoteliersfamilie aufrecht zu erhalten. Im Zuge des Wiederaufbaus gründet sie das Hotel "Berlin".

Dies ist der fulminante Abschluß der Trilogie rund um die Familie Jochum. Jenny Glanfield beschreibt in "Viktorias Erbe" die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg bis hin zum Fall der Berliner Mauer. Man verfolgt gebannt ein Stück deutscher Geschichte und bekommt ein Gespür dafür, was direkt nach dem Krieg geleistet wurde. Anhand von Viktoria sieht man, was selbst Menschen im betagteren Alter zu leisten fähig waren - und es auch mußten. Hier hat die Autorin nichts beschönigt - deutlich beschreibt sie die Mühen, die der Wiederaufbau allen abverlangt hat. Aber auch politische Geschehnisse spielen hier eine große Rolle. Hier merkt man die gute Recherchearbeit! Gekonnt spielt Jenny Glanfield mit Historie und Roman. Alles verwebt sich zu einer authentischen und spannend zu verfolgenden Geschichte. Die Charaktere machen hier eine immense Entwicklung mit, wirken dabei aber stets glaubhaft und man kann trotz der vielen Personen gut folgen. Die Familienstammbäume am Ende des Buches sind übrigens zwischendurch immer mal wieder sehr hilfreich.

Mir hat diese Familiensaga sehr gut gefallen. So gut, daß ich die Familie gern noch weiter begleitet hätte!

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Es geht weiter im Hotel Quadriga

Viktoria
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30. Januar 1933. Soldaten marschieren durch das Brandenburger Tor. Familie Jochum beobachtet dies vom Balkon ihres Hotel "Quadriga" aus voller Abscheu. Viktoria, Tochter des Hotelbegründers Karl, hat nach ...

30. Januar 1933. Soldaten marschieren durch das Brandenburger Tor. Familie Jochum beobachtet dies vom Balkon ihres Hotel "Quadriga" aus voller Abscheu. Viktoria, Tochter des Hotelbegründers Karl, hat nach dessen Tod die Leitung des Hotels übernommen. Viktoria und ihr Mann sind oft nicht einer Meinung in Sachen Hotelführung - noch dazu hütet Viktoria ein Geheimnis vor ihm...

Jenny Glanfield läßt in ihrem 2. Teil ihrer Hotel-Trilogie das "Quadriga" wieder auf faszinierende Weise aufleben. Auch hier erkennt man das wahre Vorbild, das "Adlon", in ihren Beschreibungen wieder. Sie schreibt so, daß man sich selbst in dieser mondänen Umgebung wähnt. Sehr gelungen ist die Verflechtung von wahrer historischer Geschichte in diesem Roman. Man erlebt den Aufstieg des Nationalsozialismus bis hin zu seinem Ende - und dies auf sehr genau recherchierter Basis. Im Vordergrund jedoch steht Viktoria und der Werdegang ihrer Familie. Die Entwicklung der einzelnen Charaktere ist überzeugend und sehr interessant dargestellt. Gerade Viktoria geht ans Herz. Es geht ums Überleben und dazu benötigte man einen eisernen Willen. Dies vermittelt Jenny Glanfield perfekt. Sprachlich ist auch diese Fortsetzung sehr gut lesbar und bereitet trotz des düsteren Hintergrundes Freude.

Man kann diesen zweiten Teil auch einzeln lesen. Die Charaktere entwickeln sich hier getrennt vom ersten Teil weiter, so daß keine Wissenslücken entstehen. Jedoch ist der Lesespaß natürlich größer, wenn man die Familie in jeder Station begleitet!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Bewegende Familiensaga

Hotel Quadriga
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Der Konditorensohn Karl Jochum ist erst 13 Jahre alt, als er im Juni 1871 eine Militärparade über die Straße "Unter den Linden" ziehen sieht. Sie verkündet ein neues Deutsches Reich. Als er die Quadriga ...

Der Konditorensohn Karl Jochum ist erst 13 Jahre alt, als er im Juni 1871 eine Militärparade über die Straße "Unter den Linden" ziehen sieht. Sie verkündet ein neues Deutsches Reich. Als er die Quadriga auf dem Brandenburger Tor erblickt, beschließt er, etwas im Leben erreichen zu wollen und die bescheidenen Verhältnisse, in denen er aufwuchs, hinter sich zu lassen. Er eröffnet ein eigenes Café, kehrt zurück und will das beste Hotel Berlins eröffnen.

Jenny Glanfield startet mit "Hotel Quadriga" eine 3teilige opulente Serie rund um ein glamouröses Hotel in Berlin. Es ist unverkennbar, daß sie sich hierbei das Hotel Adlon als Vorbild auserwählt hat. Die Beschreibungen sind so bildhaft, daß man direkt dieses Hotel vor Augen hat und den Flair, den dieses Hotel ausstrahlt, auf der Haut spürt. Aber auch geschichtlich hat dieses Buch einiges zu bieten. Die Politik und die Gegebenheiten der Zeit sind fundiert und gut recherchiert dargestellt. Hier wird eine Familiengeschichte erzählt, die authentisch in die Zeit paßt und damals wichtige Themen aufgreift. Ein wenig muß man sich bei den Charakteren konzentrieren. Bis man alle erfasst hat dauert es aufgrund der Anzahl etwas. Jedoch sind auch diese sehr gut dargestellt. Sie sind stimmig, agieren glaubhaft und man kann sich in sie und ihre Handlungen hinein versetzen. Jeder Band dieser Serie ist in sich abgeschlossen und behandelt eine bestimmte Zeitspanne. Richtig Spaß bereitet es, die Bände nahtlos hintereinander zu lesen. Dies ist jedoch keine Voraussetzung - es lohnt allerdings!

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