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SaintGermain

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Das "Schloss"

Solikante Solo
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Ruth und Jann haben sich nicht nur auseinandergelebt - eigentlich sind sie grundverschieden. Und trotzdem lieben sie sich irgendwie, genauso wie ihre gemeinsame Tochter Sisal. Während Ruth in Berlin den ...

Ruth und Jann haben sich nicht nur auseinandergelebt - eigentlich sind sie grundverschieden. Und trotzdem lieben sie sich irgendwie, genauso wie ihre gemeinsame Tochter Sisal. Während Ruth in Berlin den Großstadttrubel liebt, mag Jann die Abgeschiedenheit in Solikante.

Das Cover des Buches ist zwar eher unscheinbar, passt aber zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil gefiel mir einerseits, allerdings blieben - während die Orte gut beschrieben wurden - sämtliche Charaktere etwas farblos und nicht greifbar. Von Sympathie kann man sowieso nicht sprechen, denn am sympathischsten ist wohl Sisal, aber auch die gefiel mir höchstens mittelprächtig.

Während das Buch teilweise - v.a. zu Beginn - gesellschaftskritisch ist und die beiden gegensätzlichen Persönlichkeiten dies auch gut ausdrücken, flacht es dann immer mehr in eine Liebesgeschichte ab, die eigentlich keine ist. Zudem wechselt das Buch kapitelweise zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wo ein chronologischer Aufbau wahrscheinlich besser gewesen wäre.

Und logisch reagiert nicht wirklich eine Person - v.a. Ruth, die immer wieder zu Kate rennt, die sich eigentlich nur selbst wichtig ist.

Auf Spannung in irgendeiner Form hofft man vergebens, denn irgendwie passiert fast nichts - ähnlich wie beim berühmten Stück "Warten auf Godot":

Und dann kommt irgendwann das Ende - das eigentlich nicht vorhanden ist, denn einen wirklichen Abschluss gibt es in kein(st)er Weise.

Fazit: Weder Liebesroman, noch Drama, noch Gesellschaftsroman, keine Spannung und kein Ende mit unsympathischen, farblosen Figuren. 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Hendrik und der Stein der Weisen

Teufelsgold
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Hendrik Busske, ein Finanzberater, stiehlt ein Buch über Alchemie. Er glaubt, dass etwas Wahres dran ist und forscht weiter, während er auch in seinem Beruf die Alchemie miteinbezieht.

Das Cover des Buches ...

Hendrik Busske, ein Finanzberater, stiehlt ein Buch über Alchemie. Er glaubt, dass etwas Wahres dran ist und forscht weiter, während er auch in seinem Beruf die Alchemie miteinbezieht.

Das Cover des Buches ist in seiner Einfachheit sehr gut gelungen und passt auch zum Buch.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden glänzend dargestellt. Die historischen und chemischen Einflüsse in das Buch sind perfekt recherchiert.

Die Idee hinter dem Buch ist an sich nichts Neues; schon viele Bücher verschiedener Genres wurden über Alchemie und den Stein der Weisen geschrieben.

Und genau das ist auch das größte Problem des Buches, denn es wird schon lt. dem Cover als Thriller präsentiert. Die vorliegende Geschichte hat aber sehr wenig mit dem Genre zu zu tun - da hat die Bibel mehr Thrillerqualitäten. Und auch wenn man das Wort "Thrill" wortwörtlich nimmt, hat das Buch mit Spannung leider wenig am Hut.

Vor allem die ersten 150 Seiten tut sich sehr wenig, außer dass man über Hendriks Leben und die Finanzwelt erfährt - und das ist sehr langwierig. Nur die Kapitel aus der Vergangenheit ließen ganz leicht Spannung aufblitzen. 2x habe ich das Buch für ein paar Wochen weggelegt, dann wollte ich das Buch aber doch fertig lesen, weil ich die Bücher des Autors (egal welches Genre) bisher auch mochte.

Zwar kam dann etwas Spannung auf, aber doch zu wenig als dass mich das Buch wirklich fesseln hätte können.

Das Ende ist zwar einerseits versöhnlich, aber doch irgendwie auch an den Haaren herbeigezogen und weit jeglicher Realität entfernt. So ist das Buch noch eher Fantasy, denn Thriller.

Schade, denn aus dem Thema hätte man definitiv mehr machen können. Und das Genre muss hier eigentlich geändert werden.

Fazit: Spannendes Thema, zu langwierig umgesetzt; auf keinen Fall ein Thriller. 2,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Antisemitismus und Platon - Thema etwas verfehlt

Verschwörungsmythen
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Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht, die Augen in (fast) 3D-Optik und die Farbgebung, die hier am Bildschirm nicht ansatzweise dem Original entspricht.

Die Schwachstellen von Verschwörungsmythen ...

Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht, die Augen in (fast) 3D-Optik und die Farbgebung, die hier am Bildschirm nicht ansatzweise dem Original entspricht.

Die Schwachstellen von Verschwörungsmythen will der Autor hier aufdecken und die Ursachen für diese darlegen. Dies gelingt dem Autor, der im übrigen Religionswissenschaftler ist, allerdings nicht. Denn der Klappentext verspricht mehr als der Autor halten kann. Denn dieser geht zwar den Ursachen nach, aber eben aus der Sicht eines Religionswissenschaftlers. Daher geht es auch nicht um Verschwörungstheorien im Ganzen, sondern hauptsächlich über Antisemitismus (und ein bisschen IS). Doch nicht alle "Verschwörungen" basieren auf diesem Thema, ja nur ein Bruchteil.

Zudem predigt er, dass es "Verschwörungsmythen" sind und keine "Verschwörungstheorien", denn es gebe ja keine Beweise, Indizien oder physische Anhaltspunkte für solches. Dem kann ich nur widersprechen, denn bei vielen "Verschwörungstheorien" gibt es mehr Indizien dafür, als dagegen. Und ich glaube nicht an viele Verschwörungstheorien. Und wenn dann ein Religionswissenschaftler mit der Bibel als "Nachweis" fungiert, kann ich nur fragen, wo sind die Beweise für den Wahrheitsgehalt der Bibel?

So macht der Autor genau das, was er den "Verschwörungstheoretikern" vorwirft bzw. ihnen allgemein vorgeworfen wird - nur Teilaspekte zu sehen.

Das Buch ist verständlich geschrieben und hat auch interessante Stellen, die aber definitiv das Thema verfehlen.

Der Quellennachweis ist ausführlich und gut gestaltet; das Schriftbild sehr groß, wie bei einem Kinderbuch.

Fazit: Leider das Thema verfehlt - der Titel und der Klappentext hätte sich eher auf den Antisemitismus beziehen sollen. Daher war es eine Enttäuschung. 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Evolution?

Das Geheimnis der Taiga-Pyramiden
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Der Parapsychologe Dr. Peter Eberius stellt 1979 eine Expedition in die sibirische Taiga zusammen, um die dortigen Pyramiden zur erforschen. Ein Artefakt zeigt ihm den Weg. Ihn begleiten der Geologe Georg ...

Der Parapsychologe Dr. Peter Eberius stellt 1979 eine Expedition in die sibirische Taiga zusammen, um die dortigen Pyramiden zur erforschen. Ein Artefakt zeigt ihm den Weg. Ihn begleiten der Geologe Georg A. Beyerbach und dessen Ex-Freundin die Archäologin Hannah Walkows. Zur Seite wird ihnen der russische Aufpasser Dimitri Semyonov gestellt.

Das Cover des Buches hat mich neugierig gemacht, da es mir auch aufgrund der Farbgebung sehr gut gefällt und auf ein Jugend-Abenteuer hinweist, das es allerdings nicht ist. Zum anderen passt es zwar eigentlich gut zum Buch, aber der Russe fehlt auf dem Cover, wo nur 3 Personen zu sehen sind.

Die Idee hinter dem Buch ist ausgezeichnet, an der Umsetzung scheiterte das Autoren-Ehepaar aber leider daran.

Das fängt schon mal damit an, dass das Buch 1979 spielt (was auch durchaus seinen Sinn hat, wie man im letzten Kapitel erfährt). Aber dass ein westdeutsches Expeditionsteam in der Sowjetunion mit nur einem Aufpasser forschen durfte, ist doch recht unglaubwürdig. Und dann erzählt Hannah auch noch, dass sie bald in Sachsen-Anhalt graben soll, was ja in der damaligen DDR lag, was ebenso nicht glaubhaft ist. Zudem lag Nebra in Halle und nicht in Sachsen-Anhalt. Außerdem gab es scheinbar auch kein Korrektorat, sonst wären Wörter wie "Sachen-Anhalt" oder "Kremel" aufgefallen.

Insgesamt wirkt der Schreibstil etwas holprig. Ob es daran lag, dass 2 Autoren beteiligt waren, kann ich nciht nachvollziehen.

Das Buch beginnt etwas langwierig, die Charaktere werden aber trotzdem nicht greifbar dargestellt. So bleiben sie das ganze Buch über schwammig; nicht einmal das Alter erfährt man. Nachdem die Expedition allerdings die Pyramide erreicht hat, wird es spannender. Der Spannungsbogen wird allerdings nie voll ausgekostet.

Auch das Verhalten von Eberius lässt manchmal zu wünschen übrig. Zwar wirkt er das ganze Buch über zielgerichtet. Aber wenn er zuerst denkt, dass Hannah auf seiner Seite steht und schon im nächsten Absatz sagt, er habe Hannah und Georgs Plan durchschaut (und diese Szenen sind nicht gerade kurz gehalten), dann ist das unglaubwürdig und unlogisch.

Und wenn die Vergangenen eine aussterbende Rasse waren, sind dann die "neuen" Vergangenen nicht sehr einsam? Und wie Eberius wohl aus der Pyramide gekommen ist?

Und dafür, dass die gebundene Ausgabe fast 33 Euro (!) kostet, könnte man sich um das Geld mindestens 2 bessere Bücher kaufen, die ähnliche Themen haben und deutlich besser umgesetzt sind.

Da ich das Buch aber nicht abbrechen wollte (außer vielleicht bis zum Erreichen der Pyramide), da ich auf die Auflösung doch gespannt war, vergebe ich doch ein paar Sterne. Empfehlen kann ich das Buch allerdings keinem.

Fazit: Fehlerhafte Umsetzung trotz gutem Plot. 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Depression und Trauer

Der Freund
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Eine Autorin trauert um ihren langjährigen Freund und Dozenten, der sich das Leben genommen hat. Gemeinsam mit einer alten Dogge, die sie von ihm übernommen hat beginnen die beiden ihren Trauerprozeß.

Cover: ...

Eine Autorin trauert um ihren langjährigen Freund und Dozenten, der sich das Leben genommen hat. Gemeinsam mit einer alten Dogge, die sie von ihm übernommen hat beginnen die beiden ihren Trauerprozeß.

Cover: Habe das Hardcover. Sehr gute Qualität und hat sogar ein Lesebändchen.

Meine Meinung zum Buch: Ich hatte etwas andere Erwartungen an das Buch. Der Stil der Autorin ist kein "normaler" Romanstil. Sie orientiert sich eher an Literatur. Es werden eine Menge an Autoren etc. zitiert und eine Menge an Themen angesprochen. Für meinen Geschmack war es mir zu viel Durcheinander und zu wenig Fokus am eigentlichen Thema. Das Thema Depression hat sie allerdings so gut aufgegriffen dass mir beim Lesen immer wieder aufgefallen ist, dass mich das Buch demotiviert hat. Ich musste mich phasenweise zusammenreißen um weiter zu lesen. Mit all dem hätte ich ja noch leben können, wenn nicht am Ende hin das ganze Thema im Prinzip von der Autorin selber als nichtig dargestellt worden wäre. Das hat dem Buch die Glaubwürdigkeit sehr reduziert. Die Beziehung zu der Dogge und deren gemeinsamer Trauerprozeß werden immer wieder thematisch unterbrochen. Einzig man erfährt sehr viele Fakten über Hunde und sonstige Themen. Leider war das Buch nicht meines.

Fazit: Zu unruhig und sprunghaft.

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