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Veröffentlicht am 19.01.2021

Wieviel kann ein Mensch ertragen?

All das Ungesagte zwischen uns
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Nachdem ich "Verity", mein erstes Buch der Autorin, verschlungen hatte, wollte ich einfach mehr und griff nun zu ihrem aktuellen Werk. Gespannt begann ich zu lesen, denn der Klappentext klang schon sehr ...

Nachdem ich "Verity", mein erstes Buch der Autorin, verschlungen hatte, wollte ich einfach mehr und griff nun zu ihrem aktuellen Werk. Gespannt begann ich zu lesen, denn der Klappentext klang schon sehr vielversprechend.

In der Geschichte geht es um das Mutter- Tochter- Gespann Morgan und Clara. Nachdem die beiden die liebsten Menschen in ihrem Leben verloren haben, versuchen sie die Trauer zu verarbeiten und ihr Leben weiterzuleben. Doch die Toten hatten Geheimnisse. Schlimme Geheimnisse. Werden die beiden Frauen diesen Verrat überstehen können?

Im steten Wechsel sind wir mal bei Mutter Morgan, mal bei Tochter Clara und jede agiert für sich als Ich- Erzählerin. Ich mag diese Erzählperspektive sehr, da man so enorm nah dran an den Figuren ist. Hier fühlt es sich sogar fast so an als würde man selbst diese Erfahrungen machen müssen.

Obwohl Morgan und ich in einem Alter sind, konnte ich mich definitiv mehr mit ihrer Tochter identifizieren, weil das Leben von Mama Morgan und mir nicht unterschiedlicher sein könnte.

Clara muss nicht nur den Verlust verarbeiten, sondern erlebt so viele erste Mal, egal ob nun positiv oder negativ, dass man sich beim Lesen sofort in die eigene Jugend zurückversetzt fühlt. Auch wenn ihr Verhalten oft etwas nervig rüberkommt, so entspricht es doch komplett ihrem Alter. Ihre erste Liebe hat mich so sehr berührt, dass ich fast ein wenig neidisch war. Sie sind einfach so süß zusammen.

An Morgan mochte ich, dass sie so fürsorglich ihrer Familie gegenüber ist. Sie kümmert sich und opfert sich für andere auf. Allerdings hätte ich sie immer mal wieder schütteln können, wenn sie sich ihre Gefühle ausreden will. Das ewige hin und her fand ich etwas anstrengend zu lesen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie sich nur bedingt ihrem Alter entsprechend verhält.

Miller ist ja wohl mal ein Freund, den sich jedes Mädchen nur wünschen kann. Auch wenn sein Background alles andere als einfach ist, so geht er dennoch seinen Weg und weiß was er will. Auch wie er sich um Gramps kümmert, hat mein Herz höher schlagen lassen.

Auch Onkel Jonah mochte ich gern. Man merkt, dass er ein guter Pädagoge ist, denn sonst könnte er sich nicht so gut um die Mädels kümmern, wie er es tut. Ihn scheint ja kaum etwas aus der Fassung zu bringen.

Leider ist der Roman etwas vorhersehbar, denn auch wenn das Geheimnis etwa in der Mitte des Buches gelüftet wird, war mir sehr schnell klar, was es ist. Aber manchmal braucht ein Leser eben etwas Seichteres, von daher hat es mich kaum gestört.

Fazit: Wer Liebe, Drama und Herzschmerz liebt, der wird dieses Buch in jedem Fall mögen. Ich spreche jedenfalls gern eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Das Finale um Sophia

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph (Sophia 3)
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Seit "Die Schmetterlingsinsel" greife ich eigentlich automatisch zu einem neuen Roman von Frau Bomann, erst recht bei ihren Reihen.

Dieser letzte Band spielt nun 1934 in New York und Sophias Liebesglück ...

Seit "Die Schmetterlingsinsel" greife ich eigentlich automatisch zu einem neuen Roman von Frau Bomann, erst recht bei ihren Reihen.

Dieser letzte Band spielt nun 1934 in New York und Sophias Liebesglück ist perfekt. Aber was ist mit ihren Träumen? Wird sie sich diese noch erfüllen können? Und hat der nahende Krieg in Europa auch Einfluss auf ihr Leben?

In diesem Band hat die Autorin sich einiges vorgenommen, denn er berichtet über den Zeitraum 1934 bis 1946, mit die schwersten Jahre der Geschichte.

Wie bereits gewohnt fungiert die Hauptakteurin als Ich- Erzähler. Ich mag diese Perspektive immer besonders gern, weil man so ganz nah dran ist an den Empfindungen und Gedanken.

Auch in diesem Band kann Sophia kein ruhiges Leben leben, sondern auch hier wartet ein steiniger Weg auf sie. So ist mal wieder das Geld knapp, Arbeit und Studium zur selben Zeit verlangen ihr alles ab und dann ist da immer wieder die Frage: Was ist mit Louis?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie üblich angenehm wegschmökern. Man kann sich darin sehr gut verlieren.

Das Buch selbst empfand ich an einigen Stellen etwas schwächer als seine Vorgänger, was aber vielleicht auch an der dargestellten Zeit liegen mag. Etwas mehr Tiefe hätte ich mir irgendwie schon gewünscht. Und gerade der Schluss kam dann irgendwie etwas plötzlich und hat einen überrannt.

Fazit: Alles in allem ein solider Abschluss der Reihe, bei dem man sich mal in andere Zeiten und Orte träumen konnte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Die verschollenen Frauen...

Die Frauen von Paris
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Das schöne Cover mit dem nostalgischen Foto der Brücke "Pont Alexandre III" über die Seine in Paris und den flanierenden Frauen hatte direkt meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach viel.

In ...

Das schöne Cover mit dem nostalgischen Foto der Brücke "Pont Alexandre III" über die Seine in Paris und den flanierenden Frauen hatte direkt meine Aufmerksamkeit und der Klappentext versprach viel.

In der Geschichte geht es um Grace Healey, die kürzlich Witwe geworden ist und immer noch um ihren Mann Tom trauert. Eher zufällig stolpert sie über einen mysteriösen Koffer. Als sie diesen öffnet findet sie Fotos mit zwölf Frauen darauf. Wer waren sie und warum stand der Koffer herrenlos im Bahnhof? Bald beginnt sie zu recherchieren, aber kann sie das Geheimnis um die Frauen lüften?

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass alle drei Handlungsstränge in den 40er Jahren spielen, sich also zeitlich nah sind und nicht wie sonst üblich, dass ein Strang in der Gegenwart spielt. So wandelt man dauerhaft in einer Zeit ohne elektronische Medien, Smartphone und Co, was ich als sehr angenehm empfand.

Da aus der Sicht eines beobachtenden Erzählers die Handlung dem Leser nahe gebracht wird, ist man zu Beginn etwas distanziert zu den Protagonisten. Anfänglich fand ich dies etwas seltsam, aber ich gewöhnte mich schnell daran und fand auch zügig Zugang zu den einzelnen Figuren. Zudem nimmt das Erzählte mit erhöhter Seitenzahl immer mehr an Tempo und Spannung zu, so dass man zum Ende hin fast das Gefühl hat einen Agentenkrimi zu lesen.

Gut gefallen hat mir, dass alle drei Frauen so unterschiedlich sind, dass jeder Leser jemanden findet, mit dem er sich am besten identifizieren kann.

Mir hat am besten Marie gefallen. Sie ist ein Charakter, der im Verlauf der Handlung weit über sich hinauswächst. Merkt sie während der Ausbildung noch ihre Schwächen und vor allem ihre großen Ängste, so funktioniert sie beim Einsatz wie vorgesehen.

Bei Grace hat mir gefallen, dass sie dem Schicksal der Frauen nachgeht, obwohl sie diese gar nicht kennt und auch keine Verpflichtungen jemand anderem gegenüber hat. Auch wenn sie diverse Steine im Weg überwinden muss, gibt sie dennoch nicht auf.

Eleanor Trigg bleibt einem durch ihre unterkühlte Art lange fremd, aber je mehr man über sie erfährt, desto mehr platzt der Schutzkokon und man kann hinter diese Fassade blicken.

Das Thema weibliche Agenten während des Weltkrieges war mir unbekannt, so dass mich die Lektüre nicht nur unterhalten hat, sondern ich mal wieder etwas dazu gelernt habe.

Fazit: Unterhaltsam, spannend und emotional ergreifend. Ich kann diesen Roman nur empfehlen. Prädikat gut!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Liebe auf den zweiten Blick...

Alles, was ich für dich fühle
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Manchmal muss es etwas für das Herz sein, weshalb ich zu diesem Roman gegriffen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn ich bekam mehr als ich erwartet hatte.

Linda ist Therapeutin und muss den schwersten ...

Manchmal muss es etwas für das Herz sein, weshalb ich zu diesem Roman gegriffen habe. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn ich bekam mehr als ich erwartet hatte.

Linda ist Therapeutin und muss den schwersten Weg ihres Lebens gehen: einem Vater vom Tod seines unbekannten Sohnes berichten. Doch in Andalusien angekommen, stößt sie zunächst nur auf Abwehr. Kann sie die harte Schale von Damian knacken oder wird sie unverrichteter Dinge wieder heimkehren müssen?

Ein Gut voller Pferde und ein Mann, der mit diesen zauberhaften Wesen zu sprechen vermag, es gibt denke ich kein schöneres Setting für eine Liebesgeschichte.

Damian wirkt zu Beginn recht arrogant und abweisend, aber bei ihm spürt man sofort, dass seine raue Art nur als Schutz dient. Es hat sich sehr angenehm lesen lassen wie er langsam vom Grobian zum zärtlichen Liebhaber wird.

Mit Linda hatte ich leider zu Beginn so meine Schwierigkeiten, weil sie so voller Widersprüchlichkeiten war. Sie strebt nach Perfektionismus, ist aber kein Stück perfekt, sondern eher chaotisch unterwegs. Erst mit der Zeit erschloss sich mir, was mit ihr los ist und wie sie wirklich ist. Nachdem ich dann endlich mit ihr warm geworden war, habe ich ihr Verhalten komplett nachvollziehen können und sie verstanden. Manchmal täuscht eben auch der erste Eindruck.

Auch wenn der Fokus auf den beiden liegt, die sich ineinander verlieben, so waren auch die Nebenfiguren gut gezeichnet. Mir persönlich hat vor allem Nuria gefallen mit ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem stets offenem Ohr.

Ich mochte, dass alle Figuren Ecken und Kanten haben und deren Leben nicht immer einfach war. So fällt es einem leichter sich mit ihnen zu identifizieren.

Sowohl die Liebesgeschichte als auch die erotischen Szenen sind nie kitschig oder unglaubwürdig dargestellt, sondern genau richtig.

Fazit: Ein überzeugender erster Band einer Reihe, die ich gern weiter verfolge. Die perfekte Liebesgeschichte für Zwischendurch. Gerade in den aktuell recht einsamen Zeiten ideal.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Wenn ein kleiner Fehler dein Leben zerstört...

Die Schweigende
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Seitdem mich "Die Vergessenen" so begeistern konnte, habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und so wollte ich mir auch diesen nicht entgehen lassen.

In der Geschichte geht es um Karin, die gerade erst ...

Seitdem mich "Die Vergessenen" so begeistern konnte, habe ich jeden Roman der Autorin gelesen und so wollte ich mir auch diesen nicht entgehen lassen.

In der Geschichte geht es um Karin, die gerade erst ihren Mann verloren hat und seitdem im Leben nicht mehr zurechtkommt. Immer wieder plagen sie Albträume. Als dann noch eine ihrer Töchter anfängt in ihrer Vergangenheit zu graben, gerät Karins Leben völlig aus den Fugen. Wird die Vergangenheit sie einholen?

Gut gefallen hat mir wieder, dass die Handlung auf zwei Zeitebenen spielt, denn mal wandeln wir gemeinsam mit Karin in den 50ern und mal sind wir in der Gegenwart. Die Kapitel drehen sich um die vier Frauen: Karin als Mutter und ihren drei Töchtern Geli, Imke und Anne.

Dieses Mal hat sich Frau Sandberg aber ungemein seltsame Protagonisten einfallen lassen, bei denen ich ungemein Schwierigkeiten hatte sie zu mögen und auch zu verstehen.

Mutter Karin mit ihrer harschen und kalten Art möchte man regelrecht schütteln. Erst im Verlauf der Handlung wird klar warum sie so ist wie sie ist. Ihre Geschichte hat mich tief berührt, denn so eine Behandlung hat wirklich niemand verdient.

Von den Töchtern war mir natürlich Imke die Liebste, da sie sich um alle kümmert und beinahe selbstlos handelt, um das Familienleben wieder zu kitten. Die anderen beiden, allen voran Anne sind nur an sich interessiert und schrecken auch vor Intrigen nicht zurück, um an ihre Ziele zu kommen. Ganz besonders schlimm empfand ich Anne, die scheinbar so voller Selbstzweifel ist, dass sie jedem in ihrer Umgebung das Leben schwer macht. Ich kann nicht begreifen wie man nicht mal der eigenen Familie etwas gönnt.

Gelungen ist mal wieder, dass die Spannung von Seite zu Seite steigt und erst ganz am Ende klar ist, was denn nun wirklich passiert ist. Ich mochte, dass man als Leser fleißig miträtseln kann.

Fazit: Spannende Unterhaltung mit einem krassen Thema über das ich bis dato noch nichts wusste. Klare Leseempfehlung!

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