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Veröffentlicht am 02.07.2017

Ideale Strandlektüre

Sommerhochzeit auf dem Land
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Der Roman "Sommerhochzeit auf dem Land" von Katie Fforde erzählt von 3 jungen Frauen, die sich in einem englischen Dorf kennenlernen und sich rasch anfreunden. Vor dem Hintergrund, dass eine der drei, ...

Der Roman "Sommerhochzeit auf dem Land" von Katie Fforde erzählt von 3 jungen Frauen, die sich in einem englischen Dorf kennenlernen und sich rasch anfreunden. Vor dem Hintergrund, dass eine der drei, Beth, für wenig Geld die Hochzeit ihrer Schwester Helena organisieren soll, die das von den Eltern zur Verfügung gestellte Geld lieber für eine Weltreise mit ihrem Verlobten verbraucht hat, entwickeln die drei Freundinnen die Idee, eine Agentur für günstige Hochzeiten ("Vintage Weddings") zu gründen. Die Idee und die Arbeit daran und dafür bringt frischen Schwung in das Leben jeder einzelnen der drei, die nebenbei ihre verschiedenen Alltagsprobleme wuppen müssen. Und schießlich erlebt auch jede der drei noch ihre persönliche Liebesgeschichte.

Katie Fforde hat laut Klappentext bislang 22 Romane veröffentlicht, die in England allesamt Bestseller waren. Ihre romatischen Liebesgeschichten werden regelmäßig verfilmt.

Ich kannte Katie Fforde bisher nur aus dem "ZDF Herzkino", in Schriftform ist dies mein erster Roman von ihr gewesen. Da mir im Urlaub die Lektüre ausgegangen war (böse Sache !), brauchte ich dringend Nachschub und war ein bisschen darauf angewiesen, was es in deutscher Sprache gab am Urlaubsort. Und da mir nach leichter, romantischer Unterhaltung war und ich mir nach meinen TV-Erfahrungen das unter "Katie Fforde" vorstellte, entschied ich mich für "Sommerhochzeit auf dem Lande". Und ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn der deutsche Titel irreführt, mit Sommer hat es nicht viel zu tun (im Englischen heißt es "A Vintage Wedding").

Katie Fforde schreibt locker-leicht, es macht Spaß, ihren Charakteren zu folgen. Ich hab das Buch in 2 Tagen gelesen (und das war gut, so, dann war mein Urlaub aus!). Die großen Probleme der Welt bleiben außen vor, die großen und kleinen Alltagsprobleme (die teilweise etwas konstruiert wirken) meistern die Protagonisten irgendwie gefühlt im Vorbeigehen, das persönliche Drama kommt oft nicht ganz rüber. Und so plätschert alles über mehr oder weniger große Komplikationen dem unweigerlichen Happy End (das schon auf der Buchrückseite angekündigt wird, ich verrate also nicht zuviel) entgegen, selbst der anfangs quasi gigantische Konflikt der Protagonistin Beth mit ihrer dominant-kontrollierenden Mutter löst sich am Schluss quasi in Luft auf.

Wer also Lust auf eine schöne Geschichte ohne allzuviel Tiefgang, aber was fürs Herz hat, der liegt hier genau richtig. Man bekommt Lust auf Leben in einem idyllischen Dorf (das es fürchte ich in der Realität so nicht gibt) und darauf, sich neu zu verlieben. Man taucht ein in die Welt der Protagonisten, ohne sich zu sehr anstrengen zu müssen. Also genau das Richtige für Urlaub und Strand!

Veröffentlicht am 01.06.2022

Mörderjagd im Urlaubsparadies

Trügerische Provence
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In der Provence ist Festspielsommer. Doch plötzlich verschwinden berühmte Musikerinnen mit ihren wertvollen Instrumenten und es gibt einen Toten. Die Polizei tappt im Dunkeln und Ex-Kommissar Albin Leclerc ...

In der Provence ist Festspielsommer. Doch plötzlich verschwinden berühmte Musikerinnen mit ihren wertvollen Instrumenten und es gibt einen Toten. Die Polizei tappt im Dunkeln und Ex-Kommissar Albin Leclerc nimmt, obwohl er mitten in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, zusammen mit seinem Mops Tyson die Ermittlungen auf...

Es handelt sich bei "Trügerische Provence" bereits um den siebten Fall der Reihe um Albin Leclerc, für mich war es jedoch die erste Begegnung mit ihm. Der Autor Pierre Lagrange ist ein deutscher Krimi- und Thriller-Autor, der hier unter Pseudonym schreibt, es handelt sich also nicht um ein original französisches Werk. Das Buch enthält vor allem häufig zu Beginn der Kapitel reichlich Informationen zu den vorkommenden Orten und ihrer Geschichte/Bedeutung, was ich einerseits recht interessant finde, andererseits manchmal ein bisschen viel und für die Geschichte irrelevant. Die Figuren der Ermittler Caterine Castel und Alain Theroux bleiben aus meiner Sicht sehr schwach und überzeugen mich nicht. Auch mit Albin Leclerc habe ich etwas gebraucht, um warm zu werden, aber er hat Charakter. Seinen Hund, der zwischenzeitlich mit ihm kommuniziert fast wie ein Mensch, finde ich etwas komisch. Insgesamt findet man auch in diesem Krimi ein gewisses Schema solcher Werke, wie es mittlerweile ja viele gibt, wieder, Verbrechen vor Urlaubskulisse mit schwächelnder Polizei, die dann von einem Polizisten mit einer gewissen Sonderrolle mehr oder weniger vorgeführt wird, indem er brillant und unkonventionell die Fälle löst, nicht ohne sich dabei selbst ordentlich in Gefahr zu bringen. Das funktioniert manchmal gut, hier hat es mich nicht endgültig überzeugt. Nichts desto trotz ist der zu lösende Fall interessant und spannend und zum Schluss ein bisschen überraschend. Insofern gibt es von mir eine teilweise Weiterempfehlung...

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Vom schönen Schein und alltäglichem Sein in Irland

Sushi für Anfänger
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Lisa hat sich zu stellvertretenden Chefredakteurin hochgearbeitet und hofft nun auf Beförderung. Als Chefredakteurin will sie nach New York, doch der Verlag schickt sie nach Dublin. Auf diese Provinz und ...

Lisa hat sich zu stellvertretenden Chefredakteurin hochgearbeitet und hofft nun auf Beförderung. Als Chefredakteurin will sie nach New York, doch der Verlag schickt sie nach Dublin. Auf diese Provinz und die dort ansässigen Hinterwäldler hat sie keine Lust und ist frustriert. Sie wird den Leuten zeigen, wie große Welt geht und hofft dann doch noch nach New York kommen. Aber hat sie die neuen Kollegen nicht doch unterschätzt?

"Sushi für Anfänger" ist nicht mein erstes Buch von Marian Keyes und die Vorgänger habe ich immer gerne gelesen. Auch hier sind die Charaktere gut heraus gearbeitet und sehr lebendig, aber tatsächlich ist es mir nicht gelungen für eine der Haupthandelnden Sympathie aufzubringen und richtig Anteil zu nehmen. Neben Lisa sind da vor allem ihr Boss Jack und ihre Stellvertreterin Ashling und deren Freundin Clodagh. Die Handlung springt meist kapitelweise, teils aber auch innerhalb des Kapitels zwischen den verschiedenen Handlungssträngen, was ich anfangs etwas verwirrend fand, im Verlauf dann aber gut nachvollziehbar. Dadurch tat ich mich anfangs auch etwas schwer, in die Handlung reinzukommen, im verlauf packte mich die Autorin dann aber doch durch ihren Schreibstil und ich folgte interessiert der Entwicklung der Charaktere. Alle reifen im Lauf des Buches und finden zu Erkenntnissen und mehr oder weniger zu ihrem Glück. Vor allem Lisa taucht ein bisschen aus ihrer "Schein"welt auf, zurück in die Realität und das "normale" Leben. Dennoch konnte sie bis zum Schluss meine Sympathie nicht gewinnen. Auch war mir die Sprache manchmal zu krass, was aber auch an der Übersetzung liegen mag. Letztlich bin ich froh, das Buch nun fertig gelesen zu haben und mich einem neuen zuwenden zu können, daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Mord ist die beste Medizin

Mord im Spiegel
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Miss Marple erholt sich unter den Fittichen einer resoluten, aber nicht sehr auf die Bedürfnisse ihrer Patientin eingehenden, Pflegerin von einer Bronchitis. Ihr Doktor empfiehlt ihr einen Mord zur Genesung. ...

Miss Marple erholt sich unter den Fittichen einer resoluten, aber nicht sehr auf die Bedürfnisse ihrer Patientin eingehenden, Pflegerin von einer Bronchitis. Ihr Doktor empfiehlt ihr einen Mord zur Genesung. Und so soll es kommen. In Gossington Hall, dem ehemaligen Haus von Miss Marples Freundin Mrs. Bantry (die uns schon aus Die Tote in der Bibliothek bekannt ist), stirbt währenddessen eine Frau bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Doch wie es scheint, traf es die falsche, der Anschlag galt der berühmten Schauspielerin Marina Gregg, die schon länger Drohbriefe erhält, und nun in höchster Gefahr schwebt. Falls Miss Marple nicht rechtzeitig den Mörder fasst...

Ich liebe Agatha Christie und ihre raffinierten Krimis, in denen ich selten auf die (ganze) Lösung komme. Leider habe ich hier schon bald festgestellt, dass ich die Story schon kannte (ich bin nicht sicher ob aus Buch oder Film) und so schnell die Spannung weg war, wer der Mörder ist. Allerdings war ich dennoch von einigen Dingen doch wieder sehr überrascht. Insgesamt liest sich das Buch gut und zügig durch, Agatha Christie ist einfach eine Meisterin darin, ganz harmlos über ganz verzwickte, brutale Dinge zu schreiben. Dies hier ist meiner Meinung nach jedoch nicht ihr Meisterwerk, nicht alles löst sich für mich auf, so dass es klar auf der Hand liegt. Außerdem erscheint unsere Hauptfigur für meinen Geschmack deutlich zu selten und es bleibt für mich ein bisschen rätselhaft, wie sie zur Lösung kommt. Insgesamt auf jeden Fall eine Leseempfehlung, wenn auch mit Einschränkung.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Mühsamer Start bis es endlich funkelt und knistert

Das Funkeln einer Winternacht
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Ich hab mir Karen Swans "Das Funkeln einer Winternacht" als leichte Weihnachtslektüre gekauft. Der Einbad versprach auf dem Cover Funkeln und Zauber, auf der Rückseite eine interessante Thematik als Hintergrund ...

Ich hab mir Karen Swans "Das Funkeln einer Winternacht" als leichte Weihnachtslektüre gekauft. Der Einbad versprach auf dem Cover Funkeln und Zauber, auf der Rückseite eine interessante Thematik als Hintergrund für eine weihnachtliche Lovestory. Bo und Zac sind Influencer und reisen durch die Welt, ständig begleitet durch ihren Freund, Manager und Fotografen Lenny, der sie unbedingt bis Weihnachten auf 10 Millionen Follower bringen möchte. Frisch verlobt fliegen sie von der Südsee ins eisige Norwegen auf eine entlegene Alm. Dort keimen in Bo zunehmend Zweifel auf, ob sie wirklich ihr ganzes Leben mit der Welt teilen will. Bei Zac und Lenny stößt sie damit nur auf Erstaunen und Unverständnis, der einzige der sie versteht ist ihr schroffer Reiseguide Anders...
Der Roman verflechtet zwei parallele Geschichten, die eine die von Bo und Zac, die andere von Signy, Anders Großmutter, um 1936.
Ich habe sehr lange gebraucht, um in die Geschichte rein zu finden. Vielleicht, weil mir die Welt der Influencer völlig fremd ist, vor allem aber wohl, da ich keine rechte Sympathie für die Protagonisten aufbringen konnte und mich die Rückblicke in Signys Jugend anfangs sehr irritiert haben. Aber das dranbleiben hat sich rentiert, nach ca. 250 Seiten nahm die Geschichte Fahrt auf, echte Gefühle bahnten sich an, es gab Inhalt. Im weiteren Verlauf war mir dann einiges eine Spur zu dick aufgetragen, aber das Buch hat mich dann durchaus gefesselt.
Der Schreibstil hat mich nur teilweise überzeugt, die Autorin bemüht sich um eine detailreiche Schilderung der Umstände und der Landschaften, mir war das zum Teil zu viel, dass ich fast gelangweilt dadurch war, und die verwendeten Metaphern irritierten mich teilweise sehr.
Insgesamt ein nettes Buch mit mühsamen Start und am Ende fast zu viel Knalleffekt, daher keine absolute Empfehlung, aber kann man schon lesen.

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