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Veröffentlicht am 21.01.2021

Spannender historischer Krimi

Die Wölfe vor den Toren
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Freiburg im Februar 1418. Die Wölfe nähern sich den Dörfern und Städten. Ihr Heulen dringt durch die Nächte, sie müssen ihre Jungen durch die Kälte des Winters bringen. Schon werden die ersten Schafe gerissen. ...

Freiburg im Februar 1418. Die Wölfe nähern sich den Dörfern und Städten. Ihr Heulen dringt durch die Nächte, sie müssen ihre Jungen durch die Kälte des Winters bringen. Schon werden die ersten Schafe gerissen. Als der Medicus Adalbert Achaz zu einem Todesfall gerufen wird, findet er den kleinen Badersohn Jörgelin mit zahllosen Reißwunden übersäet vor. Adalbert ist überzeugt, dass die tödlichen Verletzungen durch einen Wolfsangriff hervorgerufen wurden. Gruselige Geschichten über Wölfe und Werwölfe verbreiten sich in den kleinen Dörfern. Um die Menschen zu beruhigen, wird vom Rat der Stadt eine Wolfsjagd angesetzt. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer, die junge Heilerin Mia wird tot aufgefunden und auch auf ihrem Körper finden sich Beißwunden. Serafina und ihr Mann Adalbert vermuten, dass hier nur ein Wolfsangriff vorgetäuscht worden ist. Doch wer steckt hinter der Tat?

Obwohl ich nicht alle Vorgängerbände um Serafina kenne, hatte ich keine Probleme mich in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil von Astrid Fritz ist leicht und flüssig. Die historischen Gegebenheiten sind gut recherchiert und die damalige Zeit wird beim Lesen lebendig. Die Angst der Dörfler vor den Wölfen, die angesetzte Wolfsjagd und auch der herrschende Aberglaube werden von der Autorin sehr anschaulich geschildert, so dass ich mich ins Mittelalter und vor den Toren von Freiburg versetzt fühlte.
Am Anfang des Buches befindet sich ein Namensregister mit Anmerkungen zu den handelnden Personen. Hilfreich war auch für mich das Glossar am Ende des Buches, wo ich verschiedene Begriffe nachschlagen konnte.

Der historische Krimi hat mir beste Unterhaltung geboten und konnte mich am Ende mit der Auflösung noch überraschen.

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Spannender Inselkrimi

Inseldämmerung
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Die fünfköpfige Familie Trender will die Weihnachtstage auf Amrum verbringen. Mit der letzten Fähre bevor der Sturm seinen Höhepunkt erreicht, fahren sie auf die Insel. Im Haus Dünenglück erwartet sie ...

Die fünfköpfige Familie Trender will die Weihnachtstage auf Amrum verbringen. Mit der letzten Fähre bevor der Sturm seinen Höhepunkt erreicht, fahren sie auf die Insel. Im Haus Dünenglück erwartet sie bereits ein Tannenbaum. Mitten bei der Bescherung werden sie durch ein Klingeln an der Haustür aufgeschreckt. Vor der Tür stehen drei Männer, die mit ihrer Jacht am Strand angetrieben wurden. Hilfsbereit werden die Gestrandeten von der Familie aufgenommen, ohne zu ahnen, wen sie in ihrem Haus hereinlassen. Die drei hatten in Hamburg einen Geldtransporter überfallen und waren nun auf der Flucht vor der Polizei. Als der Inselpolizist Nils Petersen am Strand eine havarierte Jacht findet, ahnt er noch nicht, welches Ausmaß dieser Fall nehmen wird.

Obwohl ich die Vorgängerbände dieser Reihe nicht kenne, hatte ich keine Probleme in die Geschichte einzutauchen. In einer angenehmen Sprache führt der Autor durch die spannende Handlung, die immer wieder mit ungeahnten Wendungen überrascht. Durch verschiedene Perspektivwechsel bleibt das Geschehen sehr abwechslungsreich und entfaltet immer mehr einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Ich habe das Buch gern gelesen, es hat mir spannende Unterhaltung beschert.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Eine wunderbare Frauenfreundschaft

Miss Bensons Reise
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Margery Benson war 10 Jahre alt, als ihr Vater ihr ein Buch zeigte, in dem es unglaubliche Geschöpfe auf der Welt gab, die noch keiner gefunden hatte. Margery verliebte sich sofort in das Abbild eines ...

Margery Benson war 10 Jahre alt, als ihr Vater ihr ein Buch zeigte, in dem es unglaubliche Geschöpfe auf der Welt gab, die noch keiner gefunden hatte. Margery verliebte sich sofort in das Abbild eines goldenen Käfers von Neukaledonien. Sie hatte Pläne geschmiedet nach dem Käfer zu suchen, doch irgendwann hatte sie damit aufgehört. Im Jahr 1950 mit fast siebenundvierzig wurde ihr erschreckend klar, dass sie zur Witzfigur der Schule, an der sie arbeitete, geworden war. Dadurch wachgerüttelt, gab sie am nächsten Tage eine Anzeige in der Zeitung auf, in der sie eine französisch sprechende Begleitung für die Expedition ans andere Ende der Welt suchte. Dieses Mal würde sie sich nicht abhalten lassen.

Durch unerwartete Umstände entscheidet sich Margery für die am wenigsten qualifizierteste Begleitung. Enid Pretty ist genau das Gegenteil von Margery. Enid ist jung, zierlich, extravagant, liebt schrille Farben und spricht unaufhörlich. Sie lebt in einer Welt, in der sie das tut, was sie muss und hat keine Probleme Regeln zu brechen ganz im Gegensatz zu Margery. Beide mussten in ihrem Leben bereits Probleme bewältigen, aber nun müssen sie gemeinsam einen Weg gehen. Sie überwinden Gefahren, Hindernisse, die ihnen im Weg stehen und lernen von einander, so dass sich Stück für Stück zwischen den beiden eine wunderbare Frauenfreundschaft entwickelt. Man muss beide außergewöhnlichen Charaktere lieben.

Der ganze Roman liest sich flüssig, spannend und interessant mit einem besonderen Humor gewürzt. Joyce Rachel jongliert mit den Worten. Es gibt wunderbare Satzperlen, bei denen ich mit lesen aufhörte, um sie noch einmal zu genießen.
Die Autorin hat mich mit einem außergewöhnlichen Roman beschenkt, den ich gern weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Wunderbarer Klassiker

Eine Weihnachtsgeschichte
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Der Kaufmann Ebenezer Scrooge ist ein elender Blutsauger und hat ein Herz aus Stein. Selbst Weihnachten stimmt ihn nicht milde. Doch dann erscheint ihm am Heiligabend dreimal ein Geist. Der erste Geist ...

Der Kaufmann Ebenezer Scrooge ist ein elender Blutsauger und hat ein Herz aus Stein. Selbst Weihnachten stimmt ihn nicht milde. Doch dann erscheint ihm am Heiligabend dreimal ein Geist. Der erste Geist führt Ebenezer Scrooge in die vergangene Weihnacht. Man erlebt seine Kindheit, Jugend und die erste Zeit als Erwachsener. Anschließend besucht ihn der Geist der diesjährigen Weihnacht und zum Schluss führt ihn der Geist in die zukünftige Weihnacht. Es wird ihn vor Augen geführt wie seine Kaltherzigkeit sein Leben beherrscht. Ebenezer will sein Leben ändern und tut alles, was er versprochen hat und noch viel mehr. Er hat nicht ahnen können, dass ihm dieses so viel Freude bereitet.

Für mich ist die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ein wunderbarer Klassiker, der schon fast zu Weihnachten gehört. Obwohl die Geschichte vom Autor bereits vor 180 Jahren geschrieben wurde, haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse noch nicht groß geändert. Diese ungekürzte Lesung von dem Hörbuchsprecher David Nathan haucht der Geschichte viel Leben ein, dass man als Hörer in den Bann gezogen wird und fasziniert zu hört. Der Erzähler David Nathan schafft es, immer die richtige Stimmlage und Betonung zu finden, so dass ich mich verzaubern lassen konnte und in eine weihnachtliche Stimmung versetzt wurde. Ein empfehlenswertes Hörbuch für die Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein Licht am Horizont

Gut Greifenau - Silberstreif
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Nach dem ich bereits ungeduldig auf den fünften Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun nahtlos an den vierten Band anknüpfen und voller Freude weiterlesen. Dieses Buch umfasst die Zeit von September ...

Nach dem ich bereits ungeduldig auf den fünften Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun nahtlos an den vierten Band anknüpfen und voller Freude weiterlesen. Dieses Buch umfasst die Zeit von September 1923 bis Dezember 1928 und wir befinden uns mitten in der Weimarer Republik. Durch die Hyperinflation verliert das Geld seinen Wert und vernichtet Existenzen. Alle sind gleicher Maßen davon betroffen, egal ob Herrschaften oder Dienstboten. Konstantin kann die Bedrohung, die über dem Gut Greifenau schwebt, vorläufig abwenden. Katharina hat endlich von ihrem Ehemann die Erlaubnis, Medizin zu studieren und merkt schnell, dass sie besser als die männlichen Kommilitonen sein muss.

Aufgrund des Covers ist sofort erkennbar, dass auch dieser Band zu der Reihe um Gut Greifenau gehört. Am Anfang des Buches gibt es wie in den Vorgängerbänden ein Personenverzeichnis, so dass man sich schnell wieder auf Gut Greifenau heimisch fühlt. Hanna Caspian ist es gelungen mit ihrem wundervollen Schreibstil und ihrer guten Darstellung der Personen sowie der Lebensumstände mich auch mit dem fünften Teil zu begeistern. Die Charaktere von Adel und Bediensteten entwickeln sich weiter in den Wirren der ersten Jahre der jungen Republik. Aber nach Einführung der Rentenmark taucht langsam ein Licht am Horizont auf und das Leben scheint sich zu normalisieren, aber der unterschwellige Hass auf Juden ist schon spürbar. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in das Geschehen einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch geschichtliches Wissen vermittelt.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten wirkt nicht nur die Handlung sehr lebendig und vielschichtig, sondern die Spannung wird bis zum Schluss hochgehalten. Nach und nach versinkt man als Leser in die Geschichte, leidet mit, ist gefesselt vom Geschehen, entwickelt Verständnis für manche Handlungen und ist wütend auf einige Protagonisten. Die Seiten flogen nur so dahin. Sehr geschickt ist das Ende gewählt, denn es lässt mich ungeduldig auf den letzten Band dieser Reihe warten.

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