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Veröffentlicht am 10.02.2021

viel gelobt, aber für mich zu hoch künstlerisch wertvoll

Herzfaden
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Zum Inhalt:
Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li ...

Zum Inhalt:
Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche. »Herzfaden« erzählt von der Kraft der Fantasie in dunkler Zeit und von der Wiedergeburt dieses Theaters. Nach dem Krieg gibt Walters Tochter Hatü in der Augsburger Puppenkiste Waisenkindern wie dem Urmel und kleinen Helden wie Kalle Wirsch ein Gesicht. Generationen von Kindern sind mit ihren Marionetten aufgewachsen. Die Augsburger Puppenkiste gehört zur DNA dieses Landes, seit in der ersten TV-Serie im westdeutschen Fernsehen erstmals Jim Knopf auf den Bildschirmen erschien.

Das Cover zeigt silbern skizziert die Lok Emma bei ihrer Tour übers Meer. Da wurden sofort Kindheitserinnerungen in mir wach. Wie schön war es als Kind in den 70ern die Figuren der Augsburger Puppenkiste im TV zu sehen. Viele Fernsehsendungen für Kinder gab es damals noch nicht und da war es eines der Highlights, obwohl ich als Kind gar nie wahr genommen hatte das beim Urmel alle Tiere einen Sprachfehler hatten. Ich liebte dort Ping, der immer meinte: "Geh sofort aus meiner Mupfel."

Bei allen Figuren die in diesem Buch vorkommen hatte ich sofort die Bilder vor Augen und auch die Puppenkiste sehe ich klar und deutlich vor mir.
Um so mehr hat mich das Buch interessiert. Ich wollte gerne erfahren wie es dazu kam das das Marionettentheater entstand. Diese Geschichte fand ich auch sehr interessant.

Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die durch rote Schrift für die Gegenwart, in der das Mädchen sich nach dem Puppentheater das es mit seinem Vater besucht, auf den Dachboden verirrt

und in blauer Schrift die Geschichte wie die Idee des Puppentheaters während des zweiten Weltkriegs reift und nach dem zweiten Weltkrieg ausgebaut wird.

Ehrlich gesagt war mir die Passage mit der roten Schrift zu hoch. Sie war sicherlich künstlerisch wertvoll, doch ihren Sinn habe ich leider nicht verstanden. Vielleicht sollten dem Leser hier einfach nochmal die Puppen näher gebracht werden. Aber warum muss das 12 jährige Mädel ein i Phone haben und dieses auch eine geringe Rolle spielen? Ich habe leider den Zusammenhang nicht verstanden.

Bei den Passagen in der blauen Schrift fand ich interessant wie alles los ging und wie man quasi aus Trümern heraus etwas völlig Neues geschaffen hat, nämlich Märchen den Kindern mit Marionetten erzählt.
Aber das hätte für mich an manchen Stellen nicht so ausufernd sein müssen. So wurde immer genau beschrieben wen die Oehmichens wo getroffen haben und was für eine Stellung der oder diejenige inne hatte.
Die Namen haben mir leider alle überhaupt nichts gesagt, da ich die Theaterszene von damals nicht kannte.
Auch die Aufführung des kleinen Prinzen war mir zu ausführlich, da der kleine Prinz selbst nicht von Walter Oehmichen geschrieben wurde, auch wenn ich die Geschichte immer wieder herzzerreißend finde.

Alles in allem wurde dieses Buch hochgelobt, aber mir hat sich so manches leider nicht erschlossen und ich hatte gegen Ende ehrlich gesagt Passagen die quergelesen habe, damit ich es endlich fertig bekam.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Wie viele gestörte Männer es doch auf der Welt gibt

Männer und andere Katastrophen
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Judith und ihre Freundinnen haben ein echtes Problem mit ihren Männern. Der eine liebt nur seinen Sport, der andere ist verfressen, der nächste der größte Angeber vor Gott dem Herrn. Wie soll man mit so ...

Judith und ihre Freundinnen haben ein echtes Problem mit ihren Männern. Der eine liebt nur seinen Sport, der andere ist verfressen, der nächste der größte Angeber vor Gott dem Herrn. Wie soll man mit so etwas glücklich werden. Doch bevor sich Judith trennen kann kommt ihr Holger zuvor. Welch ein Glück, endlich kann sie sich neu orientieren. Was wird der Markt so bieten?

Dem Cover mit den Küken, einem Männlichen mit deutlich großem Federkam und einem Weiblichen mit niedlicher Schleife konnte ich nicht wirklich was abgewinnen.

Judith hat es nicht leicht, aber sie zieht auch die Männerkatastrophen scheinbar magisch an. Ich konnte an vielen Stellen nur mit dem Kopf schütteln wie hart es eine Frau auf der Suche nach dem richtigen Mann treffen kann.
Und wie verblendet man sein kann, wenn man meint die Erfüllung gefunden zu haben. So wie Bille, die den wirklich angeberischen Burkhardt so toll findet. Da rollen sich einem die Zehennägel auf.

Außerdem ist Judith nicht nur auf Männersuche, sondern sie arbeitet auch für eine Zeitarbeitsfirma und macht für sie verschiedene Bürojobs und nebenbei sucht sie mit ihrer Schwester Rebecca und ihrem Bruder Mo noch einen Mieter für die freigewordene Wohnung in ihrem Elternhaus.
Sie hat also so gesehen einen Fulltimejob.

Schreibtechnisch zieht sich das aber alles sehr in die Länge und zwischendurch wollte ich eigentlich schon gar nicht mehr hören wie fürchterlich sich ihr Leben und das ihrer diversen Freundinnen Bille, Susanna und Katja gestaltet.

Ein Roman der mich nicht wirklich so begeisterte wie die Bücher die ich bisher von Kerstin Gier gelesen habe. Da hat sie deutlich bessere geschrieben, auch wenn ich gelesen habe das dieses Buch wohl sogar verfilmt wurde. Ich denke den Film werde ich mir mal nicht ansehen müssen.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Island und die Liebe

Nordlichtliebe
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Alex flüchtet vor der eigenen Familie, die sie nicht verstehen will. Sie entscheidet sich für Island, um ihre Freundin aus Studienzeiten zu besuchen.
Leider befindet die sich gerade mit der Familie auf ...

Alex flüchtet vor der eigenen Familie, die sie nicht verstehen will. Sie entscheidet sich für Island, um ihre Freundin aus Studienzeiten zu besuchen.
Leider befindet die sich gerade mit der Familie auf den Kanaren, so setzt sie ihren Bruder Andres zur Betreuung von Alex an.
So treffen der einfache und burschikose Andres auf die mondäne Industriellentochter und jeder scheint etwas vom anderen lernen zu können.
Nebenbei erscheinen wunderschöne Bilder über Islands Naturwunder.

Das Cover hat mir gut gefallen und aufgrund der guten Rezensionen habe ich diesen Liebesroman ausgewählt.

Leider fällt er für mich genau in das Genre das momentan mit hippen Covern mit halbnackten Männern auffährt.

Ich liebe Liebesgeschichten. Die dürfen auch vor Erotik knistern, aber ich muss nicht genau wissen ob er nun mit der Zunge die Rachenmandel links oder rechts streift. Will heißen dieser Liebesroman ist mir zu genau in Erotiksachen. Mag sein das ich da prüde reagiere, aber mir gefallen die Romane besser in denen es richtig zwischen den Liebenden knistert, ohne das man genaue Beschreibungen lesen darf wie und wo und was genau.

Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, auch wenn mir die Protagonistin bis zur Hälfte mega oberflächlich vor kam . Ein wahres Internetherzchen das viel Glimmer und Glitzer liebt und mit einfachen Dingen nicht wirklich klar kommt.
So konnte ich es gar nicht verstehen, wie sie noch ihre Diamantohrringe versetzen musste, obwohl sie doch 1000 € vom Konto abgehoben hat bevor der Geldhahn zugedreht wurde. Eine einzelne Person braucht doch keine 300,- € in der Woche nur für Lebensmittel ?
Flug und Wohnung waren schließlich schon bezahlt.

Andres und seine Familie sind da schon bodenständiger und erscheinen mir persönlich sympatischer.

Das Ende selbst verlief anders als was ich in Bezug auf den Familienzwist erwartet hatte.
Da kommt es mir eher unwirklich vor und ich kann die Reaktionen nicht ganz nachvollziehen.

Für mich leider nicht der richtige Roman. Ich habe mich ein wenig durchgekämpft und auch zwischendrin mal ein paar Seiten übersprungen, da es mir zu deutlich beschrieben war.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Eine Frau, die anders ist als alle anderen

Wenn Martha tanzt
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Martha fällt auf. Schon in der Schule bemerkt man das sie anders ist als andere. Als Tochter eines Kapellmeisters wird sie 1900 in Türnow, einem kleinen Dorf in Pommern geboren, doch sie kann nicht wirklich ...

Martha fällt auf. Schon in der Schule bemerkt man das sie anders ist als andere. Als Tochter eines Kapellmeisters wird sie 1900 in Türnow, einem kleinen Dorf in Pommern geboren, doch sie kann nicht wirklich singen und sieht Töne auch eher als Formen.
Sie will sich selbst verstehen lernen und kommt so ans Bauhaus nach Weimar, wo sie später Ausdruckstanz lernt und somit das fehlende Glied in ihrer Kette findet.
Mit den Repressailien vor dem 2. Weltkrieg endet jedoch ihre Zeit dort und sie kehrt mit einem Kind nach Hause zurück. In den Kriegswirren geht vieles verloren, einzig ihr Tagebuch überdauert alles.

Ich habe das Buch eigentlich nur ausgewählt, da ich einen Titel brauchte der eine Frau beinhaltet. Das Cover mit der Frau im Gras hat mich nun nicht so ganz angesprochen, wobei es mich schon an einen nachcolorierten Heimatfilm erinnerte.

Das war dann auch zeitlich richtig, denke ich, denn Martha wurde 1900 geboren und hat somit zwei Weltkriege miterleben müssen.
Der Autor dieses Romans lässt in seinem Buch zwei Handlungsstränge paralell laufen. Da ist zum einen die Zeit 2001 in der ein junger Mann nach New York reist um das Tagebuch aus dem Nachlass seiner Großmutter, auf einer Auktion, zu verkaufen. Dieser wird in der Ich-Form geschrieben und nach dem Titel hatte ich über weite Strecken hin angenommen bei dieser Person handele es sich um eine Frau und wunderte mich als sich heraus stellte das es ein Mann ist.

Seine "Urgroßmutter" Martha hatte viele Kontakte zu heute namhaften Künstlern wie Paul Klee und Wassily Kandinsky, die auch Bilder in ihr Tagebuch gemalt hatten, was es im nachhinein so wertvoll machte.

Der Schreibstil erinnerte mich auch an alte Aufzeichnungen. Ich denke er ist authentisch für diese Zeit, ist aber für den heutigen Leser an manchen Stellen vielleicht zu schlicht. Mir ging es jedenfalls so.

Wenn man wie ich langsam und ziemlich genau liest, erfährt man schon im Vorfeld vieles was sich als geheim gehalten geglaubtes darstellt.

Mir gefiel das Übersinnliche gut und auch die Art die Welt mit anderen Augen zu sehen, wie vielleicht alle Normalos.
Heinzchen war für Martha jederzeit real, bis ins hohe Alter.

Und gibt es Übersinnliches, oder war es einfach nur Zufall? Das wird man wohl nie wirklich klären können.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Rezeptbuch mit Geschichte ums glücklich werden

Weil es dir Glück bringt
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Sam ist auf einer Obstplantage mit angeschlossener Bäckerei groß geworden, wie schon ihre Großmutter und Mutter vor ihr. Dann ist sie zum Konditor lernen nach New York gezogen. Dort arbeitet sie inzwischen ...

Sam ist auf einer Obstplantage mit angeschlossener Bäckerei groß geworden, wie schon ihre Großmutter und Mutter vor ihr. Dann ist sie zum Konditor lernen nach New York gezogen. Dort arbeitet sie inzwischen für einen arroganten , selbstverliebten Chef, der durch eine Soap bekannt geworden ist. Nachdem ihre Freundin dort kündigte und auch sie die Nase endgültig von ihm voll hat , flüchtet sie nach Hause. Hier versucht sie ihrem Lebensglück auf die Spur zu kommen. Ob sie es dort finden wird?

Ich kannte vorher noch kein Buch der Autorin und das Cover hat mich angesprochen. Nachdem ich hier gute Kritiken gelesen hatte habe ich es mir in der Bücherei ausgeliehen.

Leider hat es meinen Geschmack nicht so ganz getroffen. Wer es liebt zu backen und darin sein Glück gefunden hat kann sicherlich mit dem Buch mehr anfangen als ich. Es gab viele Rezepte im Buch, aber mir waren die vielen Pies und Frauen ein bisschen zu viel.
Die Geschichte schwankte immer mal von der Gegenwart in die Jugend der Mutter und der Großmutter. Je nachdem wer Sam gerade auf dem Weg nach der Suche des Glücks ein paar Lebensweisheiten vermitteln wollte.
Die Weisheiten haben mir gut gefallen, aber das ganze Drumherum war mir doch ein wenig zu langatmig.
Mich konnte der Roman leider nicht begeistern.
Eine solide Geschichte mit vielen Rezepten, aber mehr leider nicht.

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