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Veröffentlicht am 23.01.2021

Eine stimulierende Begegnung

Orangen für Dostojewskij
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Venedig ist der Schauplatz für eine ungewöhnliche Begegnung, die hätte stattfinden können, aber ob es wirklich so gekommen ist, dafür gibt es keinen Beleg. Doch der Autor bringt in der Lagunenstadt zwei ...

Venedig ist der Schauplatz für eine ungewöhnliche Begegnung, die hätte stattfinden können, aber ob es wirklich so gekommen ist, dafür gibt es keinen Beleg. Doch der Autor bringt in der Lagunenstadt zwei sehr unterschiedliche Männer zusammen: Fjodor M. Dostojewskij und Gioachino Rossini.
Dostojewskij ist ein schwermütiger Mensch, der sich anderen gegenüber misstrauisch und mürrisch gibt. Sein Leben war nicht einfach, denn immer wieder ereilen ihn Epilepsie-Schübe und das Geld ist auch knapp. Er hatte zwar immer davon geträumt, Venedig zu besuchen, doch dann – als er endlich dort ist - findet er keinen Zugang zu der lebendigen Stadt und seinen lebensfrohen Bewohnern. Des Reisens ist er überdrüssig und hat Heimweh. Dann begegnet er auf einer Gesellschaft Gioachino Rossini, der das Leben genießt. Es kommt zu intellektuellen, manchmal recht philosophischen Gesprächen zwischen diesen beiden Männern, die grundverschieden sind und sie nähern sich an. Dostojewskij lässt sich von Rossini dazu verführen, auch die schönen Seiten des Lebens zu sehen.
Auch wenn ich den Roman interessant finde, so gibt es auch Stellen, dich ich etwas langatmig finde. Die Handlung verläuft sehr ruhig. Der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Nachdem ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen hatte, habe ich mir erst einmal Bilder der Protagonisten angesehen und mit diesen Bildern vor Augen konnte ich die Gemütslage der Männer viel besser verstehen. Man sieht einfach schon auf den ersten Blick, was es für Menschen sind.
Es macht Spaß dieses Buch zu lesen, aber man muss sich auch darauf einlassen können. Wie es wohl gewesen wäre, wenn sich die beiden wirklich getroffen hätten?

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Aufgetaucht und wieder verschwunden

Tod auf Baltrum. Ostfrieslandkrimi
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Hedda und Enno wollen ein paar Urlaubstage auf Baltrum verbringen und dabei ihre Hochzeit planen. Doch es ist Anfang Dezember und der Wettergott scheint es nicht gut mit ihnen zu meinen. Während eines ...

Hedda und Enno wollen ein paar Urlaubstage auf Baltrum verbringen und dabei ihre Hochzeit planen. Doch es ist Anfang Dezember und der Wettergott scheint es nicht gut mit ihnen zu meinen. Während eines Spaziergangs entdeckt Hedda einen klobigen Ring im Sand. Bei näherem Hinsehen müssen sie feststellen, dass der Ring an einem Finger steckt. Sie informieren die Inselpolizei. Die Polizistin Stina Wemken hat gleich einen Verdacht, wer der Tote im Sand sein könnte. Doch das Wetter erschwert die Ermittlungen. Ein Strom- und Netzausfall verhindert den Kontakt zum Festland. Dann ist der Tote verschwunden und unter den Ortsansässigen hat keiner ein Interesse an der Klärung des Falls. Daher müssen Hedda und Enno die Sache in die Hand nehmen, obwohl sie sich fest vorgenommen hatten, nur Urlaub zu machen.
Dies ist bereits der neunte Band aus der Reihe, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.
Der Schreibstil ist wieder schön flüssig zu lesen. Die Touristen sind verschwunden, dass Wetter ist ungemütlich und nicht einmal ein Restaurant ist im Dezember auf Baltrum geöffnet.
Hedda und Enno hatten sich das alles etwas anders vorgestellt, vor allem wollten sie keinen Mordfall klären müssen. Aber sie sind nun mal wie sie sind und müssen ihre Nase in den Fall stecken. Dass die Kripo nicht auf die Insel kommen kann, ist ja auch eine gute Entschuldigung. Die beiden sind verliebt, das spürt man immer wieder. Mir ist das manchmal sogar etwas zu viel.
Schnell kommt der Verdacht auf, dass es einer von ihnen sein muss, aber die Baltrumer weisen jeden Verdacht von sich, denn der Gedanke, dass einer von ihnen ein Mörder ist, gefällt wohl niemandem. Die Charaktere sind sehr individuell und gut beschrieben. Florianmit seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten fällt noch eine ganz besondere Rolle zu.
Interessant fand ich das Thema Gedächtnisforschung, das zeigt, dass man Erinnerungen auch manipulieren kann. Es gab ja einige Zeugenaussagen, die sich widersprochen haben, nachdem der Tote Frank Koch spurlos verschwunden war. Um festzustellen, wer da lügt, muss wohl ein Spezialist ran.
Am Ende löst sich nicht nur der Fall des verschwundenen Frank Koch schlüssig auf, sondern auch noch der Fall einer verschwundenen Unterhose.
Ein spannender Ostfriesland-Krimi.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Liebe zu einem Besatzer

Schicksalstage am Fjord
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Es ist nicht leicht in Nordwegen, denn das Land ist von den Deutschen besetzt. Während die einen Widerstand leisten, wie die Familie von Ingrid Bakken, gibt es auch jene, die mit den Deutschen sympathisieren. ...

Es ist nicht leicht in Nordwegen, denn das Land ist von den Deutschen besetzt. Während die einen Widerstand leisten, wie die Familie von Ingrid Bakken, gibt es auch jene, die mit den Deutschen sympathisieren. Auch die Familie von Ingrids Freundin Solveig ist in der nationalsozialistischen Partei. Als Ingrids Vater und ihr Schwager verhaftet werden, versucht sie Hilfe zu bekommen. Doch dass sie sich an ein Mitglied der Partei gewandt hat, macht sie für die Familie zur Verräterin. Gerade als sich das Verhältnis wieder zu bessern scheint, verliebt sich Ingrid in einen deutschen Soldaten. Was soll sie nur tun?
Es ist ein interessanter historischer Roman, der mich gleich gepackt hat.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Ingrid ist eine sympathische junge Frau. Ich konnte ihre Ängste und Sorgen gut nachvollziehen. Es ist eine schwierige Zeit und das Leben unter der Besatzung ist nicht einfach. Misstrauen schlägt einem überall entgegen. Selbst in den Familien ist man häufig gespalten. Ingrid wollte helfen, doch statt dankbar zu sein, wird ihr das von der Familie vorgeworfen. Wie werden sie dann erst reagieren, wenn Ingrid einen falschen Mann liebt?
Mir hat das Buch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Ein Neubeginn

Wintermeer und Dünenzauber
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Jahrelang hat Jana auf Gran Canaria gelebt, doch nun ist sie zurückgekommen nach St. Peter Ording. Wenn sie am Strand steht und die Wellen sieht, dann weiß sie, dass ihre Entscheidung richtig war. Mit ...

Jahrelang hat Jana auf Gran Canaria gelebt, doch nun ist sie zurückgekommen nach St. Peter Ording. Wenn sie am Strand steht und die Wellen sieht, dann weiß sie, dass ihre Entscheidung richtig war. Mit ihrer Freundin Pütti eröffnet sie den kleinen Wohlfühlladen „MeerGlück“. Es läuft gut, aber nicht jedem gefällt das. Als dann ein Wasserrohrbruch die Zukunft des Geschäftes gefährdet, erhält sie Hilfe von dem Buchhändler Ayk Truels, der gegenüber ihrem Laden seine Buchhandlung hat. Sie kann ihre Waren in seinem Laden verkaufen und fühlt sich zunehmend zu ihm hingezogen. Dann aber hat Ayk ein sehr spezielles Anliegen. Jana soll ihm helfen, den Zauber des Meeres einzufangen.
Eigentlich gebe ich nicht so viel auf Cover, aber das Cover zu diesem Buch ist wirklich anziehend. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte wird aus Janas Perspektive erzählt. Auch wenn der Verlauf etwas und Pütti. Aber auch Ayk war mir gleich sympathisch. Mit hat gut gefallen, wie er sich um Felke kümmert. Aber auch alle Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben.
Im Anfang gibt es noch Püttis Rezepte und Janas Wohlfühllexikon.
Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Finale einer unterhaltsamen Reihe

Das Vermächtnis der Seidenvilla
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Da ich die beiden Vorgängerbände gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es in der Seidenvilla weitergeht. Angela und Vittorio planen ihre Hochzeit und sind glücklich, doch es gibt auch Neider. ...

Da ich die beiden Vorgängerbände gelesen habe, wollte ich natürlich wissen, wie es in der Seidenvilla weitergeht. Angela und Vittorio planen ihre Hochzeit und sind glücklich, doch es gibt auch Neider. Vittorios Sohn kehrt zurück und macht seinem Vater Vorwürfe, und die Principessa, Vittorios Mutter, ist immer noch nicht glücklich über die Verbindung ihres Sohnes mit Angela. Verwandte von Lorenzos erster Frau machen Ansprüche auf die Seidenvilla geltend. Hätte Lorenzo doch nur frühzeitig Angela als Tochter anerkannt. Wird Angela mit ihrer Familie die Seidenvilla verlasen müssen?
Auch wenn es wieder recht turbulent und etwas dramatisch zugeht in der Seidenvilla, so muss ich doch sagen, dass dieser Band für mich der schwächste der Reihe war. Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm lesen und die Örtlichkeiten im italienischen Veneto sind auch sehr atmosphärisch dargestellt.
Angela hat so viel in die Seidenvilla gesteckt – nicht nur ihr Geld, sondern auch viel Engagement und Herzblut. Nun, als die Villa zu einem Schmuckstück geworden ist, weckt das die Begehrlichkeit der Verwandten. Aber auch Vittorio erlebt Gegenwind. Ohne Kämpfe geht es wohl nicht. Die Charaktere sind alle lebendig und gut dargestellt.
Es ist ein schöner und unterhaltsamer Abschluss dieser Trilogie aus Italien.

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