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Veröffentlicht am 05.02.2021

Immobilienhaie

Kreuzberg Blues
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Der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft und dabei wird nicht immer mit legalen Mitteln gekämpft. Das muss auch Georg Dengler erfahren, als er auf Zureden seiner Freundin Olga in Berlin ermittelt. Alte Bauten ...

Der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft und dabei wird nicht immer mit legalen Mitteln gekämpft. Das muss auch Georg Dengler erfahren, als er auf Zureden seiner Freundin Olga in Berlin ermittelt. Alte Bauten sollen luxussaniert werden. Wenn die bisherigen Mieter nicht freiwillig weichen, werden sie mit drastischen Mitteln rausgeekelt. Aber es gibt auch Mieter, die sich wehren. Dann fällt einer der Spekulanten vom Dach eines der umkämpften Häuser und die Lage eskaliert. Dengler und Olga finden sich zwischen all den unterschiedlichen Interessen.
Obwohl dies Denglers zehnter Fall ist, war es für mich der erste. Der Autor Wolfgang Schorlau greift ein aktuelles Thema auf, das immer brisanter wird, denn immer weniger Menschen können sich das Wohnen leisten. Außerdem fällt Denglers Ermittlung genau in die Zeit der Corona-Pandemie, doch das ist nicht das vorherrschende Thema.
Der Schreibstil liest sich gut und die Geschichte ist unterhaltsam und spannend. Dengler und seine Freundin Olga sind mit beide sympathisch.
Es ist erschreckend, wie skrupellos gierige Spekulanten vorgehen und schlimm finde ich, dass sie überall damit durchkommen. Menschen, die seit zig Jahren in ihrer Wohnung leben, verlieren plötzlich ihre Wohnung und damit ihr Zuhause, wo sie sich wohlfühlen und ihre, Kontakte haben, wo in allen Winkeln Erinnerungen lauern und wo ihr Herz verwurzelt ist.
Ein hochaktueller und spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Spannender Justiz-Krimi

Die siebte Zeugin
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Nikolas Nölting macht sich an einem Sonntagmorgen auf den Weg, um für die Familie Brötchen zu holen. Bei der Bäckerei angekommen schießt er plötzlich um sich. Ein Mensch ist tot und zwei Personen sind ...

Nikolas Nölting macht sich an einem Sonntagmorgen auf den Weg, um für die Familie Brötchen zu holen. Bei der Bäckerei angekommen schießt er plötzlich um sich. Ein Mensch ist tot und zwei Personen sind verletzt. Nölting flüchtet nicht, sondern lässt sich widerstandslos festnehmen, aber er schweigt beharrlich. Seine Frau beauftragt den renommierten Rechtsanwalt Rocco Eberhardt. Doch wie verteidigt man einen Menschen, der sich zu seiner Tat nicht äußert und zu der es keine weiteren Hinweise gibt. Doch dann macht Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung. Der Privatdetektiv Tobias Baumann wird hinzugezogen. Bei den Ermittlungen bekommen sie es mit der Berliner Unterwelt zu tun.
Ich mag Justiz-Krimis und daher hat mich dieses Buch gleich interessiert. Der Fall ist interessant und spannend. Die Charaktere sind ebenfalls gut und authentisch gezeichnet.
Was bringt einen Menschen dazu, eine solche Tat zu begehen? Zu den Hintergründen erzählt der Klappentext ja schon eine Menge – eigentlich schon fast zu viel. Interessant ist, wie der Prozess aufgerollt wird.
Mich konnte diese spannende Geschichte von Anfang an packen.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Sterbewohl

Sterbewohl
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Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die Sozialsysteme kommen an ihre Grenzen. Wie geht eine Gesellschaft damit um? Mit diesem Thema beschäftigt sich die Autorin Olivia Monti in ihrem dystopischen Krimi. ...

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die Sozialsysteme kommen an ihre Grenzen. Wie geht eine Gesellschaft damit um? Mit diesem Thema beschäftigt sich die Autorin Olivia Monti in ihrem dystopischen Krimi.
Nadja ist 65 und fühlt sich noch gar nicht alt. Das Leben könnte noch richtig schön werden, jetzt ohne berufliche Verpflichtungen. Doch sie erhält eine Einladung des Gesundheitsministeriums für ein Sterbeseminar im komfortablen Hotel Paradies auf Fehmarn. Auch die anderen Hausbewohner Anna, Max und Fred haben solch einen Brief erhalten. Sie wissen, was das bedeutet, denn noch nie kam jemand zurück, obwohl alles freiwillig ist. Bei dem Luxusurlaub soll ihnen das sozialverträgliche Einnehmen der tödlichen Pille „Sterbewohl“ schmackhaft gemacht werden.
Der Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist spannend und gleichzeitig beängstigend. Wir alle kennen die Probleme mit der zunehmenden Überalterung der Menschen. Aber kann es wirklich sein, dass jemand auf die kommt, das Problem so zu lösen?
Die vier Freunde sind zusammen in ein Haus gezogen, um sich im Alter zu unterstützen. Doch der Brief ändert alles. Ihnen bleibt letztendlich gar keine andere Möglichkeit, als nach Fehmarn zu reisen. Doch in dem Hotel herrscht eine merkwürdige Stimmung und längst nicht alles ist freiwillig, wie es versprochen wurde. Die Freunde gehen ziemlich unterschiedlich mit der Situation um.
Auch wenn diese Geschichte recht locker daherkommt, so ist sie dennoch erschreckend und makaber. Plötzlich liest sich das nicht mehr so ratzfatz weg und man kommt ins Nachdenken.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Elbendunkel

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Wir befinden uns im Jahr 2044 in San Francisco. Die Menschen und die Elben liegen im Streit miteinander. Luz ist die Tochter von Jago Hernándes Ruiz, dem Chef der Elbensicherheitsbehörde, der sehr rigoros ...

Wir befinden uns im Jahr 2044 in San Francisco. Die Menschen und die Elben liegen im Streit miteinander. Luz ist die Tochter von Jago Hernándes Ruiz, dem Chef der Elbensicherheitsbehörde, der sehr rigoros gegen die Elben vorgeht. Sie lebt ein privilegiertes und ruhiges Leben. Doch sie hat sich in den Mischling Niall verliebt und geht daher in das Viertel der Elben. Bei einer Razzia wird sie gefangengenommen und landet auf dem Revier. Dort erfährt sie etwas, das sie vor ihrem Vater flüchten lässt. Unterstützt wird sie dabei von dem faszinierenden Darel, der seine eigenen Ziele verfolgt.
Auch wenn sich dieser Jugendroman gut und flüssig lesen lässt und spannend ist, so hat er mich dennoch nicht ganz überzeugt. Es werden eine Reihe von Klischees bedient.
Luz, ein Mädchen aus gutem Haus, hat sich verliebt und verhält sich sowas von naiv. Sie hat keine Ahnung vom wirklichen Leben oder ignoriert in ihrer naiven Verliebtheit, dass es außerhalb ihres Umfeldes gefährlich ist. Prompt wird sie verhaftet und erfährt etwas, dass sie an ihrer eigenen Person zweifeln lässt. Mit ihr und Niall haut es auf Dauer nicht richtig hin. Darel zieht sie aber immer mehr in den Bann, obwohl es anfangs überhaupt nicht mit ihnen passte. Ihre Verwandlung von der naiven jungen Frau zur starken Person ging mir etwas zu schnell. Darel ist geheimnisvoll und unnahbar. Dabei ist er auch noch sehr unhöflich, was ihn unsympathisch macht. Daneben gibt es noch viele Charaktere, was ist anfangs etwas unübersichtlich macht.
Dieser Roman spielt in einer recht düsteren Atmosphäre, was aber wahrscheinlich auch mit den Themen Misstrauen, Vorurteile, Ausgrenzung und Gewalt zu tun hat. Durch die Perspektivwechsel kann man sich gut in die Geschichte und ihre Figuren hineinversetzen.
Ein spannender und dystopischer Roman. Bin gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Kennedy in Deutschland

Vier Tage im Juni
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Ich kann mich noch gut an den Besuch von John F. Kennedy in Berlin im Juni 1963 erinnern. Wem sind nicht seine Worte „Ich bin ein Berliner“ im Ohr.
Vor diesem Hintergrund spielt der Politthriller von Jan-Christoph ...

Ich kann mich noch gut an den Besuch von John F. Kennedy in Berlin im Juni 1963 erinnern. Wem sind nicht seine Worte „Ich bin ein Berliner“ im Ohr.
Vor diesem Hintergrund spielt der Politthriller von Jan-Christoph Nüse. Während die einen dem amerikanischen Präsidenten zujubeln, gibt es andere, die seinen Tod wollen, den Kennedys Politik gefällt ihnen nicht. Man hält ihn für zu nachsichtig der Sowjetunion gegenüber. Gleich am ersten Tag des Besuches kommt es zum einem Attentatsversuch.
Das Coverbild war es, was mich gleich angezogen hat. Es ist ein sehr spannender Thriller vor den realen historischen Geschehnissen. Auch wenn ich anfangs ein wenig Probleme hatte, so habe ich mich dann doch schnell eingelesen. Die Atmosphäre der sechziger Jahre ist sehr gut dargestellt.
Die Meinungen zum politischen Geschehen sind in Zeiten des Kalten Krieges sehr kontrovers. Der charismatische Präsident John F. Kennedy kommt bei vielen Menschen gut an. Aber es gibt auch die, die noch wütend sind über den Mauerbau und Kennedy dafür verantwortlich machen, weil er der Sowjetunion gegenüber zu nachgiebig ist. Auch der Wunsch einiger deutscher Politiker nach der Atombombe bietet Sprengstoff. Kompetenzgerangel sorgt dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen recht lasch sind und so konnte es zu dem Attentatsversuch kommen.
Mir hat dieser Thriller, der historische Begebenheiten mit Fiktivem verknüpft, gut gefallen. Das Personenverzeichnis sowie die „Kleine Chronologie“ am Anfang des Buches waren informativ und hilfreich.
Ein spannender Politthriller, der politisch und historisch Interessierten gut gefallen wird.

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