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Veröffentlicht am 02.05.2021

Eine fesselnde Lebensgeschichte

Die Rosenzüchterin
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Franca leidet unter psychischen Problemen und Angstzuständen. Ohne ihre Tabletten geht sie nirgends hin. Im Auftrag ihres Mannes fliegt sie nach Guernsey und erleidet da eine nächste Panikattacke nachdem ...

Franca leidet unter psychischen Problemen und Angstzuständen. Ohne ihre Tabletten geht sie nirgends hin. Im Auftrag ihres Mannes fliegt sie nach Guernsey und erleidet da eine nächste Panikattacke nachdem kein Hotelzimmer mehr verfügbar ist. Alan läuft ihr in diesem erbärmlichen Zustand über den Weg und nimmt sie mit zu seiner Mutter Beatrice. Hier findet sie für ein paar Tage Unterschlupf. Der Abstand von zu Hause und ihrem gewohnten Umfeld, dass sie immer mehr runterzieht, tut ihr sehr gut und sie fühlt sich richtig frei. Während ihres Aufenthaltes freundet sich sich mit der Hauptprotagonistinnen Beatrice und Helene an und erfährt deren Geschichte.

Beatrice ist auf der Insel aufgewachsen und ging bei einem Fluchtversuch ihrer Eltern im Getümmel verloren. Sie ist nun ganz alleine auf der von deutschen besetzten Insel. Erich Feldmann, Mitglied der deutschen Wehrmacht und seine Frau ziehen ins Elternhaus von Beatrice ein und ziehen sie wie ihre eigene Tochter auf. Hier nimmt die gemeinsame Geschichte von Beatrice und Helene ihren Lauf.

Beatrice erzählt in 'Die Rosenzüchterin' Franca ihre Lebensgeschichte und versucht ihr aus ihrem "Schneckenhaus" zu finden. Leider geraten gegen Schluss beide in eine unschöne Geschichte und das fröhliche Miteinander wird durchgeschüttelt.

Das Buch ist in zwei Zeitstränge aufgeteilt. Während Beatrice ihre Geschichte erzählt, wird ein Rückblick in die entsprechende Zeitspanne gemacht. Dadurch kann die Geschichte noch viel intensiver erlebt werden. Aus meiner Sicht handelt es sich erst bei den letzten ca. 200 Seiten um einen Kriminalroman, davor gleicht es eher einem historischen Roman, wo der Leser einiges über die Besetzung der Insel zu Kriegszeiten erfährt.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Gut Greifenau fest im Griff des 1. Weltkrieges - spannende Fortsetzung der Familien-Saga

Gut Greifenau - Nachtfeuer
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Der 1. Weltkrieg hat begonnen und auch Gut Greifenau wird nicht davon verschont. Konstantin muss an die Front. Ihm wäre es im Gegensatz zu seinem Bruder Nikolaus am liebsten er könnte auf dem Gut bleiben ...

Der 1. Weltkrieg hat begonnen und auch Gut Greifenau wird nicht davon verschont. Konstantin muss an die Front. Ihm wäre es im Gegensatz zu seinem Bruder Nikolaus am liebsten er könnte auf dem Gut bleiben und dort zum Rechten schauen. Den sein Vater Adolphis ist unfähig das Gut zu führen und verschuldet es immer mehr. Auch an der Front sind die Gedanken von Konstantin bei der Dorflehrering Rebecca. In regelmässigen Briefen erzählt er ihr von der Front, was es ihm ermöglicht die Zustände einigermassen zu überleben.

Doch nicht nur die Söhne der Grafenfamilie müssen an die Front, auch immer mehr Pächter und Hofmitarbeiter werden eingezogen. Für die verbleibenden Arbeitskräfte und Hausdiener heisst dies, dass sie die Arbeit der Eingezogenen mit übernehmen müssen und die Arbeitstage noch länger dauern. Zusätzlich kommt hinzu dass immer mehr Lebensmittel rationiert werden oder gar nicht mehr erhältlich sind. Doch jeder versucht das Beste, so dass das Gut stets gut versorgt wird.

Der jüngste Sohn Alexander möchte nicht an die Front und versucht dies auf sehr schmerzhafte Weise zu verhindern. Auf der Suche nach seinem Platz in der Welt wird er endlich fündig.

Katharina, die jüngste Tochter kämpft nach wie vor gegen die Verlobung mit Ludwig von Preussen. Ihre Mutter geht nicht auf die Einwände ein, ob sie bei ihrem Vater mehr Glück hat?


Die spannende Fortsetzung der Familiengeschichte fasst viele Schicksale von verschiedenen Personen auf. Jeder hat mit was anderem zu kämpfen oder hütet ein Geheimnis. Die Geschehnisse an der Front werden sehr gut beschrieben und lassen erahnen welche Emotionen in jedem einzelnen aufkamen.
Konstantin und Katharina versuchen nach wie vor ihr eigenes Leben zu leben und auch mal aus dem 'Gehege' auszubrechen. Leider werden ihre Ausbruchversuche nicht belohnt sondern immer wieder abgestraft. Ich bin gespannt ob es die beiden in der Fortsetzung der Familien-Saga schaffen, ihr eigenes Leben zu leben und sich den Vorstellungen ihrer Eltern zu widersetzen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Serientäter, Vergewaltigungen und das verschwundene Mädchen - wie hängt das zusammen?

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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In einer stürmischen Nacht wird in Schweden eine Frau zuhause überfallen. Sie kann fliehen, wird aber wenig später tot aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und dann auf brutalste Weise umgebracht. Die Spur ...

In einer stürmischen Nacht wird in Schweden eine Frau zuhause überfallen. Sie kann fliehen, wird aber wenig später tot aufgefunden. Sie wurde vergewaltigt und dann auf brutalste Weise umgebracht. Die Spur führt zu einem Serientäter aus Dänemark, der bereits früher ähnlich vorgegangen ist und bisher nicht gefasst werden konnte. Bei den Bewohnern geht die Angst um und man frägt sich, wenn der Täter wieder zuschlägt. Dieser ist sehr bedacht, keine Spuren zu hinterlassen, so dass keine Rückschlüsse auf seine Person hergestellt werden können. Doch beim zweiten Überfall in Schweden ist er unvorsichtig und hinterlässt Spuren. Der DNA-Abgleich führt die Ermittler auf die Spur der vor 16 Jahren verschwundenen Annika. Tess, die Cold Case-Ermittlerin ermittelt in alle Richtungen und erhofft sich so zwei alte Fälle aufklären zu können. Wird ihr dies gelingen und hängen diese beiden Fälle wirklich zusammen? Kann alles dem gleichen Täter zur Last gelegt werden?

Zu Beginn hatte ich sehr mühe in die Geschichte reinzukommen. Es war sehr langatmig. Nach dem ersten Drittel wurde es jedoch immer spannender und das Buch konnte nicht mehr zur Seite gelegt werden. Die Geschichte wird spannend beschrieben und es wird auch immer wieder aus der Sicht der verschiedenen Charakteren erzählt. Durch das kann man sich sehr gut in die einzelnen involvierten Personen reinversetzen und kann eine Bindung aufbauen. Spannend waren die Rückblenden auf das Jahr 2002 (in diesem Jahr verschwand Annika), welche aus Sicht von Annika erzählt wurden. Diese Rückblenden brachten dem Leser die Persönlichkeit von Annika näher, was hilfreich für das Verständnis war.
Ein guter Thriller für Thriller-Fans, welche nicht gleich nach den ersten paar Seiten die grosse Spannung erwarten. Es lohnt sich definitiv, das Buch bis zum Ende zu lesen und zu sehen, ob es Tess gelingt die beiden Fälle aufzuklären.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Cold-Case Reihe rund um die Ermittlerin Tess. Ich bin gespannt wie es mit Tess und ihrem Team weitergeht und welche Cold-Cases sie als nächstes zu lösen versucht.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

Leider nicht so spannend wie der erste Teil

Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft
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Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit ...

Die drei Frauen Iris, Signe und Elisabeth arbeiten nach wie vor intensiv an der Decodierung der Nachrichten der Deutschen. Es werden immer mehr Nachrichten und es wird immer schwieriger die ganze Arbeit zu bewältigen. Neben der Arbeit hat jede der drei Frauen ihr eigenes Leben. Elisabeth steht Dinty regelmässig als Begleitdame zur Verfügung, was sie in die Bredouille bringt. Zum Glück kann sie auf zuverlässige Concierges und Freunde zählen. Iris steht immer noch im Verdacht geheime Informationen zu haben, die sie dem Geheimdienst verheimlicht. Doch nach ihrer intensiven Befragung wird sie nun in Ruhe gelassen. Für ihre Kinder hat sie nicht mehr so viel Zeit, doch die beiden können gut für sich selber schauen. Und Signe hat mir gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und kann sich nur mit Mühe ihrer Hausarbeit beim Professor widmen. Doch für ihn ist sie eine unverzichtbare Stütze und sie hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Arbeit nicht mehr wie gewohnt ausführen kann. Jede der drei Freundinnen hat ihr eigenes Päcken zu tragen, jedoch haben alle nur ein Ziel vor Augen: die Decodierung der deutschen Nachrichten.

Der zweite Band der Reihe konnte mich leider nicht mehr so begeistern. Es geht nicht mehr grösstenteils um die geheime Arbeit der drei Frauen, sondern mehrheitlich um ihre privaten Angelegenheiten. Ein grosser Teil nimmt die Krankheit von Signe ein, wodurch die wichtige Arbeit der drei Frauen und dem Professor in den Hintergrund gedrängt wird. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte leicht verdaubar, auch wenn man sich anhand des Klappentextes etwas anderes vorgestellt hat.

Spannend fand ich die Weiterentwicklung der drei Frauen sowie des Professors. Sie werden alle immer mehr zu einem noch besseren eingespielten Teams. Sie unterstützten sich gegenseitig und jede bringt ihre Fähigkeit am passenden Ort ein. Der Professor finde ich sehr sympathisch. Er kümmert sich um Signe, Iris und Elisabeth und verstösst Signe nicht, obwohl sie ihre Arbeit nicht mehr wie vorgesehen verrichten kann. Dies hätte an seiner Stelle sicherlich mancher anders gemacht. Doch das Wohl aller liegt ihm sehr am Herzen. Ich habe bei ihm das Gefühl, dass er in Signe mehr sieht als nur seine Haushälterin und Sekretärin.

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Veröffentlicht am 20.01.2024

Wenig begeisterungsfähig Geschichte um eine rebellische Persönlichkeit

Die geniale Rebellin
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Ada möchte sich ihr Leben nicht diktieren lassen, sondern das machen was ihr gefällt. In der Gesellschaft im 19 Jahrhundert wird dies aber nicht gerne gesehen und ihre Mutter versucht alles um Ada gesellschaftsfähig ...

Ada möchte sich ihr Leben nicht diktieren lassen, sondern das machen was ihr gefällt. In der Gesellschaft im 19 Jahrhundert wird dies aber nicht gerne gesehen und ihre Mutter versucht alles um Ada gesellschaftsfähig zu machen und zu schauen, dass sie sich wie eine Dame verhält. Doch Ada kann sich damit überhaupt nicht abfinden und benimmt sich sehr rebellisch. Sie interessiert sich sehr für die Wissenschaft und die Mathematik und die Maschine von Charles Babbage hat es ihr sehr angetan. Doch den Frauen ist der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur sowie der Forschung untersagt und Ada kommt auf normalem Wege nicht weiter. Auch an der Hochzeitsfront sieht es nicht ideal aus, den jeder Mann der einigermassen interessant ist nimmt reiss aus sobald er von ihren Interessen erfährt. Einzig mit William scheint sie einen guten Fang gemacht zu haben. Auch er ist wissenschaftlich interessiert und lässt ihr ihre Freiheit. Für Ada ist er ein Glücksfall und die beiden beginnen ihr gemeinsames Leben. Doch irgendwann ist dieses Leben für Ada zu wenig interessant und sie lotet ihre Freiheit immer mehr aus. Doch wird das gut gehen?

‘Die geniale Rebellin’ ist Teil der Reihe über bedeutende Frauen, welche die Welt verändern. Die Geschichte rund um Ada konnte mich jedoch nicht so begeistern, wie andere Bücher dieser Reihe. Die Spannung fehlt, um richtig in die Geschichte abtauchen zu können und gewisse Passagen haben zu Verwirrung geführt, so dass man nochmals genau überlegen und nachlesen musste, um was es den nun geht. Ich finde es schade dreht es sich hier hauptsächlich um den Kampf mit ihrer Mutter, die Suche nach einem geeigneten Ehemann und ihrem Leben als Ehefrau und Mutter. Ihre wirkliche wissenschaftliche Ader hätte mehr zur Geltung kommen können.

Ada finde ich einen speziellen Charakter. Gut kämpft sie für ihren Traum und den lässt sie sich auch von niemanden verbieten. Doch auf die andere Seite denkt sie sehr viel nur an sich selber und weniger um ihre eigene Familie. In gewissen Passagen fand ich sie sehr egoistisch und ich bin ehrlich gesagt nie wirklich warm geworden mit ihr. Ihr Sohn Byron scheint ihren rebellischen Kopf geerbt zu haben. Auch er lässt sich nicht alles gefallen und setzt sich zur Wehr. Gefallen an ihm hat mir, dass er hinterfragt, wieso Arme immer ausgeschlossen werden und er nicht mit ihnen befreundet sein darf.

Das Buch konnte mich nicht begeistern und finde ich bisher das schwächste in der Reihe, welche mir eigentlich sehr gut gefällt. Ich konnte jedoch dadurch eine Persönlichkeit kennenlernen, auf die ich vermutlich sonst nicht gestossen wäre.

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