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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Spannungsgeladen

MATTHEW CORBETT und die Hexe von Fount Royal - Band 1
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Im Jahr 1699 machen sich Richter Woodward und der Gerichtsdiener Matthew Corbett auf den Weg nach Fount Royal. Sie wurden dorthin gerufen, da die Witwe Rachel Howarth der Hexerei bezichtigt wird. Für ihre ...

Im Jahr 1699 machen sich Richter Woodward und der Gerichtsdiener Matthew Corbett auf den Weg nach Fount Royal. Sie wurden dorthin gerufen, da die Witwe Rachel Howarth der Hexerei bezichtigt wird. Für ihre Taten gibt es mehrere Zeugen. Aufgeschreckt durch die unerklärlichen Geschehnisse der letzten Zeit verlassen viele Bewohner Fount Royal, was dem Gründer der Stadt, Bidwell, nicht paßt, da er mit seiner neu gegründeten Stadt noch viel vor hat. Woodward soll Rachel einen schnellen Prozeß machen, damit wieder Ruhe einkehrt. Doch Matthew Corbett hat große Zweifel an der Schuld Rachels und versucht, ihre Unschuld zu beweisen.

Hier ist man als Leser wirklich sofort im Geschehen. Der Autor schafft es durch seine bildliche Schreibweise Fount Royal vor den Augen des Lesers auferstehen zu lassen. Man sieht die Häuser, die Bewohner mit ihren Ängsten und ihrem Aberglauben und fühlt sich mitten im Geschehen. Man fühlt jede Mücke und beginnt fast, sich zu kratzen... Auch der Spannungsbogen ist hier von Beginn an direkt sehr hoch, der Leser wird an die Geschichte gebunden und kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Man muß einfach wissen, was aus Rachel wird. Die Charaktere sind so dargestellt, daß man mit ihnen fiebert und sie am liebsten retten möchte. Dies Buch schafft es, die historische Geschichte der Hexenverfolgung mit einer unterhaltsamen und spannenden Geschichte zu verbinden.

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen und bin schon jetzt gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht!

Veröffentlicht am 13.03.2017

Toll

Skadlaris
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Heilerin Hanna findet im verbotenen Wald ein kleines Kind. Sie zieht die kleine Coleen auf, doch dies wird in ihrem Dorf nicht gern gesehen. Auch als Coleen bereits ein kleines Mädchen ist, wird sie von ...

Heilerin Hanna findet im verbotenen Wald ein kleines Kind. Sie zieht die kleine Coleen auf, doch dies wird in ihrem Dorf nicht gern gesehen. Auch als Coleen bereits ein kleines Mädchen ist, wird sie von den Dorfbewohnern gehasst, ja - sie meiden sogar jeden Kontakt mit ihr. Letztendlich muß Coleen flüchten, Hanna rät ihr nach Casserat zu gehen, jedoch verrät sie ihr nicht warum. Doch auch dort ergeht es ihr nicht gut. Sie wird gefangen genommen und endet als Leibeigene des Wirtes. Um sich zu retten, lebt sie ihr Leben von nun an als Junge. Doch sie findet auch eine Freundin, durch die sie den Apotheker Jeremiah kennenlernt, der ihr Faible für Kräuter und Tränke erkennt. Jeremiah glaubt an eine Prophezeiung und versucht, hinter das Geheimnis dieser Prophezeiung zu kommen. Coleen und Jeremiah werden Freunde. Doch Casserat hat ein großes Geheimnis: In Neumondnächten erscheint Devarroc, eine Kreatur, die alles tötet, was ihr in dem Weg kommt. Doch in letzter Zeit bekommt Casserat weiteren Besuch, ein Drache, der dem Lord nicht wohl gesonnen ist.

Diese Fantasygeschichte macht wirklich Spaß. Sie ist toll geschrieben, ist verständlich dargelegt und hat wirklich Suchtfaktor. Die Charaktere sind allesamt sehr gut dargestellt und beginnen im Kopf zu leben. Man liest nicht nur einfach, sondern fiebert mit ihnen. Trotz des Umfanges des Buches hat man die Geschichte schnell gelesen, denn durch den guten Schreibstil der Autorin gerät man niemals ins Stocken, sondern kann richtig gut am Stück lesen. Noch dazu wird die Geschichte mit jeder Seite spannender, so daß man einfach weiterlesen muß! Der Schreibstil ist so ausgelegt, daß man sich wirklich alles sehr gut vorstellen kann. Angefangen bei den Charakteren, über das Leben und die Landschaft - hier nimmt alles vor den Augen des Lesers Gestalt an.

Für mich ist dies ein gelungener Debutroman, der es verdient bekannter zu werden!

Veröffentlicht am 06.03.2017

Außergewöhnlich

Der grüne Palast
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Die österreichische Erzherzogin Leopoldine wird mit dem portugiesischen Thronfolger Pedro verheiratet. Doch der Thronfolger und seine Familie leben in Brasilien, so daß Leopoldine und ihre Erzieherin und ...

Die österreichische Erzherzogin Leopoldine wird mit dem portugiesischen Thronfolger Pedro verheiratet. Doch der Thronfolger und seine Familie leben in Brasilien, so daß Leopoldine und ihre Erzieherin und beste Freundin, Gräfin Lazansky, nach Brasilien reisen müssen. Dort erwarten die beiden Frauen viele Dinge, die vorher verheimlicht wurden. Sie erleben Sklaverei, das Elend der Einheimischen und auch Pedro ist anders als es beschrieben war. Das Paradies wird zur Hölle.

Dies Buch hat mich erstmal stutzig und auch neugierig gemacht. Denn es ist in Briefform geschrieben und man kann einen intensiven Briefwechsel verfolgen. Ich muß sagen, ich mußte mich erst daran gewöhnen. Doch das ging schnell, denn die Geschichte, die einen wahren Hintergrund hat, hat es in sich. Sie hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Die Charaktere bekommen durch diese Schreibform intensiv Leben eingehaucht und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, so daß man ihre Handlungen wirklich nachvollziehen kann. Man erhält einen sehr schönen Einblick in das Leben der höheren Gesellschaft und der untersten Schicht. Deutlicher können Unterschiede nicht gemacht werden.

Für mich ist "Der grüne Palast" ein sehr außergewöhnliches Buch und eine Empfehlung für alle, die das Besondere suchen.

Veröffentlicht am 05.03.2017

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Steirerland
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Sandra Mohr hat eine dreimonatige Auszeit wegen Burn Out hinter sich, als sie schon von Sascha Bergmann zu einer Leiche gerufen wird. Eine Frau hat auf ihrem Spaziergang mit ihrem Hund eine männliche Leiche ...

Sandra Mohr hat eine dreimonatige Auszeit wegen Burn Out hinter sich, als sie schon von Sascha Bergmann zu einer Leiche gerufen wird. Eine Frau hat auf ihrem Spaziergang mit ihrem Hund eine männliche Leiche gefunden, der beide Unterarme fehlen. Später wird sich herausstellen, daß die Leiche Fußballspieler war. Sandra und Sasche ziehen Parallelen zu der Leiche, die 14 Tage zuvor gefunden wurde - ein Musiker, dem die Unterarme amputiert wurden. Können die Beiden es verhindern, daß auch ein dritter Mann sterben muß?

Auch der nun schon 5. Band um Sandra Mohr und Sascha Bergmann strotzt vor Spannung. Claudia Rossbacher schafft es wieder gekonnt, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Die Spannung ist enorm, denn die Morde sind diesmal wirklich brutal. Auch die Charaktere sind wieder einmal gekonnt dargestellt. Sandra und Sascha entwickeln sich toll weiter und die kleinen Sticheleien zwischen den beiden geben dem Buch eine wohltuende Prise Humor mit. Aber auch die in diesem Buch neuen Charaktere sind toll beschrieben, so daß man sich prima in deren Befindlichkeiten und Nöte hineinversetzen kann.

Was mir hier besonders gut gefällt, ist die tolle Beschreibung der Örtlichkeiten. Man fühlt sich direkt ins Steirerland versetzt. Dadurch, daß hier der steirische Dialekt gesprochen wird, wirkt alles noch authentischer. Aber keine Sorge - auch als Nichtsteirer kann man den Dialekt prima verstehen und falls es mal an einem Wort scheitert, gibt es hinten im Buch ein Glossar. Ich habe es jedoch nur ein einziges Mal benötigt, denn die Wörter erklären sich von alleine.

Auch wenn dies der 5. Band der Serie ist, kann man ihn prima auch ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings verpaßt man dann ein paar wirklich gute Bücher!

Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 05.03.2017

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Wenn der Postmann nicht mal klingelt
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Loretta Luchs soll diesmal der Schauspielerin Emily Eichberger zeigen, wie an einer Sexhotline gearbeitet wird, denn Lorettas vorherige Fälle sollen verfilmt werden. Emily ist begeistert, jedenfall so ...

Loretta Luchs soll diesmal der Schauspielerin Emily Eichberger zeigen, wie an einer Sexhotline gearbeitet wird, denn Lorettas vorherige Fälle sollen verfilmt werden. Emily ist begeistert, jedenfall so lange, bis sie Drohanrufe bekommt und ihre Autoreifen zerstochen werden. Sie flüchtet mit Kater Baghira zu Loretta, denn dort ist ja seit Dianas Auszug ein Zimmer frei. Doch dann geschieht ein Mord. Emilys Agentin findet eine Schnapsflasche, die für Emily bestimmt war, trinkt diese und stirbt in Lorettas Wohnung. Damit nicht genug, alle Beteiligten an diesem Film bekommen Puppen, die ihr Ebenbild sind und in einem Sarg liegen. Loretta, Erwin und Frank sind bereit, einen neuen Fall zu lösen!

Ein herrliches Wiederlesen mit Loretta und ihren Freunden! Auch hier beweist Lotte Minck wieder, daß ein Krimi auch durchaus lustig sein kann. Der Schreibstil ist wunderbar locker und flockig, genau so, wie man es von ihr gewohnt ist. Dadurch, und durch den ihr typischen Humor, der niemals albern wird, liest sich das Buch wunderbar flott und man fliegt nur so durch die Seiten. Die Charaktere sind wunderbar dargestellt und mit einem angenehmen Ruhrgebietsdialekt versehen, der aber durchaus auch im übrigen deutschsprachigen Raum verstanden werden kann und überhaupt nicht so billig rüberkommt, wie es manchmal leider der Fall ist. Überhaupt hat man das Gefühl, hier auf gute Freunde zu treffen, denn Loretta und ihr Team wachsen einem immer mehr ans Herz... Der Spannungsbogen wird auch hier von Anfang bis Ende sehr gut gehalten und man hat bis zum Schluß keine Ahnung, wie der Fall diesmal gelöst werden kann und wer nun letztendlich hinter den Puppen steckt.

Ich freue mich jetzt schon auf den am Ende des Buches angedeuteten nächsten Fall für Loretta & Co!