Inhalt:
Im Jahr 2032 in den USA ist alles anderes und noch viel schlimmer als es die 16-jährige Vali und ihre Familie erwartet hätten. Denn die Regierung der USA beginnt mit ihren Maßnahmen das Leben der undokumentierten Einwanderer beinahe unmöglich zu machen und für Vali, ihre Freunde und Familie beginnt eine Zeit in der jede Minute die Angst spürbar ist. Als dann die ersten Deportationseinheiten der amerikanischen Regierung ihre "Arbeit" aufnehmen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und eine Zeit, die eine Entscheidung fordert.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines, welches man als Leser sicherlich so schnell nicht vergessen wird, und dies liegt vor allem daran, dass dessen Prämisse viel zu nah an unserer Realität verankert liegt. Denn was die Protagonistin im vorliegenden Buch durchstehen muss, unterliegt der unfassbaren und zutiefst erschütternden Politik der jüngsten amerikanischen Politik und zieht auch durchaus erkennbare Parallelen zu einzelnen Flüchtlingsgeschichte und gerade aus diesem Grund gehört dieses Buch zu einem der wichtigsten, die man in diesen Zeiten einem Jugendlichen in die Hand drücken kann, denn hier sieht man, dass eine dystopische Geschichte nicht dystopisch genug sein kann, um real zu sein!!!
Die beiden Autorinnen schaffen eine leider absolut authentische Geschichte, die dem Leser unter die Haut geht, den Atem stocken lässt und die sich dennoch aufgrund des so flüssigen und überaus gelungenen Schreibstil lesen lässt, wie ein Pageturner! Als Leser fliegt man nur so über die Seiten hinweg und hat das Buch mit knapp 350 Seiten super schnell durchgelesen. Hier kommen wir aber auch schon zu einem kleineren Kritikpunkt, denn gerade die Schnelllebigkeit des Plots wird der Geschichte manchmal ein wenig zum Verhängnis. Dadurch hat man sehr sehr schnelle Szenenwechsel, man lernt Charaktere kurz kennen, um sie kurz darauf hinter sich zu lassen und das alles bleibt dadurch auf einer sehr gut gemachten, aber eben doch etwas oberflächlich wirkenden Ebene . Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Ausführlichkeit gewünscht.
Die Charaktere, insbesondere der Protagonistin Vali sind eigentlich sehr gelungen und haben durchaus einen starken und eigenen Charaktere, der erfrischende Abwechslung zu den oft sehr ähnlich wirkenden Charakteren des Genres zu bieten hat. Auch die Bindung zwischen Vali und ihrem kleinen Bruder ist herzerwärmend, zeugt von unheimlicher Stärke und hat mir als Leser wirklich sehr gut gefallen. Allerdings wirkt Vali manches mal um einiges jünger als ein Teenager mit 16 Jahren, wodruch auch die Geschichte oftmals etwas abgemildert und eindimensionaler wirkt, als sie durch die Augen eines reflektierten Teenagers hätte geschildert werden können. Aufgrund dessen hat man als Leser manchmal das Gefühl, dass hier etwas fehlt oder nicht ganz rund ist, wenn man sich dann aber die Realität vor Augen ruft, weiß man doch alles und noch so vieles mehr...
Mein Fazit:
Ein unheimlich wichtiges Buch, welches einer der wichtigsten Thematiken der letzten Zeit aufzuzeigen weiß und dies durchaus ansprechend, unterhaltsam, wenn auch nicht fehlerfrei schafft. Eine gute und überaus empfehlende Lektüre !!