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Veröffentlicht am 30.05.2021

Ein Buch, welches den Lesespaß garantiert

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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"Angst ist ein starker Motivator. Aber Liebe auch."

Braden Mack, der Gründer des "Secret Book Clubs", kann eines gut. Tipps und Ratschläge geben, um Beziehungen zu retten. Doch er selbst ist schon lange ...

"Angst ist ein starker Motivator. Aber Liebe auch."

Braden Mack, der Gründer des "Secret Book Clubs", kann eines gut. Tipps und Ratschläge geben, um Beziehungen zu retten. Doch er selbst ist schon lange in keinem festen Beziehung gewesen, über ein bisschen Spaß zu zweit kommt er mit seinen Bekanntschaften nie hinaus.
Bis her Liv, die Schwägerin des Buchclub-Mitglieds Gavin, trifft. Und die überhaupt nichts von ihm, seinem Geld und seiner Vorliebe für Liebesromane hält.
Als Liv ihren Job verliert, da ihr Chef der Meinung ist, dass sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz kein Verbrechen ist, beschließt er, sich gemeinsam mit Liv an ihm zu rächen. Und nebenbei will er Liv beweisen, dass es Happy Ends nicht nur in Liebesromanen, sondern auch in der Realität gibt.

Mit "The Secret Book Club - Die Liebesroman-Mission" entführt die Autorin Lyssa Kay Adams ihre Leserinnen und Leser wieder einmal in eine Geschichte, die es so noch nicht gibt. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, obwohl ich die Story selbst gar nicht zu außergewöhnlich fand.

Der Schreibstil der Autorin ist, wie schon in Band 1, humorvoll und lässt sich flüssig lesen. Regelmäßig wandern einem ein Grinsen auf die Lippen, wenn die Mitglieder des "Secret Bookclubs" mal wieder flapsige Kommentare von sich geben oder tiefsinnig über Liebesromane philosophieren, welche wahrscheinlich keine einzige Frau so tiefgehend interpretiert hat, wie es dieser Haufen Männer tut.

Die Thematik des Buches, Aufklärung über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, finde ich klasse. Dabei wird das Thema nicht nur oberflächlich angeschnitten, sondern auch über die Ängste der belästigen Frauen (und Männer) erzählt. Natürlich geht dies noch viel intensiver, als es in diesem Roman der Fall war, aber irgendwo musste ja auch noch etwas Platz für den Buchclub und die Liebesgeschichte bleiben.

Die Umsetzung der Thematik hat mit auch weitgehend gefallen. Das ein oder andere Mal kamen mit gewisse Dialoge oder Gedankengänge zu kurz, aber das ist in einem solchen Roman "normal".

Die Handlung des Romans habe ich persönlich als recht einfach und auch nicht als wahnsinnig neu empfunden. Dennoch hat sie mir - spezielle, aufgrund der Treffen des Buchclubs - wirklich gut gefallen.
Spannung ist immer vorhanden, nicht übermäßig, aber so, dass man auf jeden Fall bald weiterlesen möchte.

Und schlussendlich noch die Charaktere.
Hier muss ich sagen: Sowohl Livs als auch Macks Handlungen und Gedankengänge konnte ich nicht immer nachvollziehen.
Liv ist eigentlich eine liebevolle junge Frau, hält aber nicht nur ihre Mitmenschen, sondern meines Empfindens nach auch den Leser durch ihre sarkastische und abweisende Art auf Abstand. In einigen Situationen kam sie mir nicht wie eine erwachsene Frau, sondern wie eine pubertierende Teenagerin vor, die nur ihr eigenes Ziel vor Augen hat, ohne dabei Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen. Dabei sieht sie nicht ein, dass dieses Verhalten verletzend sein kann und stellt sich zum Teil als Opfer dar. Finde ich persönlich nicht in Ordnung.
Mack ist im Herzen ein lieber Kerl, lässt durch sein Geld aber den Macho zu oft raushängen. Im Laufe des Romans wird es besser, aber die ständige Flirterei mit Liv, obwohl sie ihm eine deutlich abneigende Haltung entgegenbringt, hinterlassen bei mir ebenfalls einen faden Beigeschmack. Seine Hartnäckigkeit wird schlussendlich belohnt. Ich heiße es jedoch nicht gut, wenn eine Person nicht aufhört zu flirten, obwohl sie deutlich darauf hingewiesen wird, es zu unterlassen.

Zu meinem Fazit: "The Secret Book Club - Die Liebesroman-Mission" hat mir weitgehend gefallen und mit viel Lesespaß bereitet. Komplett umgehauen hat mich die Geschichte aber nicht. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass ich keinen Zusammenhang zwischen Untertitel ("Die Liebesroman-Mission") herstellen konnte. Aber vielleicht hänge ich mich daran auch einfach zu sehr auf.

Kategorie: Netter Read / Pageturner

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Leider bin ich mit zu großen Erwartungen an diesen Roman herangetreten...

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Nicht die Götter schützen die Menschwelt vor dem drohenden Untergang, nein, es sind ihre Nachfahren, die Valkyren. Sie begleiten gefallende Helden nach Valhalla, wo diese für die letzte Schlacht trainieren. ...

Nicht die Götter schützen die Menschwelt vor dem drohenden Untergang, nein, es sind ihre Nachfahren, die Valkyren. Sie begleiten gefallende Helden nach Valhalla, wo diese für die letzte Schlacht trainieren.
Nur wenige Menschen wissen von der Wahrheit. Unter anderem Blair, die Tochter einer der neun unsterblichen Valkyren. Sie selbst hat keine Kräfte. Bis ihre Mutter und Schwester - die die Nachfolgerin ihrer Mutter werden sollte - bei einem Unfall ums Leben kommen.
Blair ist sich sicher, dass der Tod ihrer Mutter - einer Valkyre - und ihre direkten Erbin kein Unfall sondern ein Mord war. Doch nicht mal ihr bester Freund Ryan - für den Blair außerdem heimliche Gefühle hegt - scheint ihr zu glauben. Bis sich das Leben beider von einem auf dem anderen Tag ändert und beiden bewusst wird, wie eng ihr eigenes Leben mit dem der Valkyren verknüpft ist.

Schon seit einiger Zeit habe ich immer mal wieder ein Blick auf die "The Last Goddess"-Dilogie von Bianca Iosivoni geworfen und mir zum Erscheinungstermin des abschließenden Teils beide Bücher zugelegt. Leider wurden meine (durch die vielen anderen grandiosen Bücher der Autorin) meine Erwartungen ziemlich hoch geschraubt und leider enttäuscht.

Am Schreibstil von Bianca Iosivoni kann ich auch in diesem Roman nicht viel kritisieren. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Mal abgesehen von dem ein oder anderen Name, über den ich speziell zu Anfang immer wieder gestolpert bin. Ja gut, zugegeben, ich bin im gesamten Roman immer wieder darüber gestolpert und habe dann beispielsweise bei den Buchstaben "Eirl…" immer schon gewusst, dass es um Eirlys geht und aufgegeben zu versuchen, die Namen in meinem Kopf irgendwie auszusprechen, ohne mir irgendeine Hirnwindung zu verknoten
Der Schreibstil ist im Vergleich zu anderen Büchern der Autorin weniger humorvoll, was aber auch an der gesamten Grundstimmung des Romanes liegt.

Die Idee hinter dem Buch und die Thematik der Geschichte gefällt mir mittlerweile wirklich gut. Nordische Götter, ihre Nachfahren, Welten, vor welchen die Menschheit keinen blassen Schimmer hat. Ich persönlich mag Fantasygeschichten, welche mit der realen Welt verknüpft sind wirklich seht.
Leider hat mich die Umsetzung der Thematik in "A fate darker than love" nicht überzeugen können.

Achtung, ab hier sind Spoiler möglich!

Schon sehr weit am Anfang des Romans kommt es zum im Klapptext angekündigten Unfall. Der Leser hat kaum eine Chance, Blair davor in irgendeine Weise kennenzulernen. Nach dem Unfall handelt sie - verständlicherweise - wie eine ferngesteuerte Puppe. Sie entscheidet sich die Valkyren aufzusuchen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Wie kann es sein, dass eine unsterbliche Valkyre ums Leben kommt? Sind die Kräfte ihrer Mutter nun für immer verloren? War es wirklich ein Unfall oder doch ein Anschlag auf die Mächte der Götter?
Im Laufe der Geschichte kommt heraus, dass Blair die Kräfte ihrer Mutter geerbt hat und selbst nur eine der unsterblichen Neun ist. Ein Handlungsstrang, der meines Erachtens nach vorhersehbar war (was nicht schlecht ist!). Danach passiert mir aber leider zu lange nichts Relevantes. Die Handlung tröpfelt vor sich hin und es kommen für später entscheidende Infos ans Licht. Aber dennoch hat mich das Ganze nicht gepackt.
Erst zum Ende des Buches kommt wirklich Spannung auf.

Spoiler beendet.

Leider ist der Lesespaß bei mir deshalb auch zu kurz gekommen.

Neben der Umsetzung und Handlung konnten mich Blair und Ryan auch nicht wirklich überzeugen.

Ryan hat von Beginn an einen unsympathischen Eindruck auf mich gemacht, egal, wie liebevoll er mit Blair umgeht. Dies ändert sich durch die Kapitel auch seiner Sicht auch nicht wirklich.
Auch für Blair konnte ich mich erst Richtung Ende etwas erwärmen. Sie wirkt auf mich recht distanziert.
Leider ist auch das typisches Bianca-Iosivoni-Liebes-Feeling, das man aus ihren NA-Roman, aber auch z.B. aus Sturmtochter kennt, nicht so richtig rübergekommen. Die Szenen der beiden gemeinsam wirken für mich irgendwie nicht richtig. Also falsch. Also komisch eben.

Zu meinem Fazit:
Mit "A fate darker than love" hat Bianca Iosivoni einen netten Fantasyroman geschrieben, der dank des spannenden Endes doch noch ein wenig bei mir punkten konnte. Allgemein konnte mich die Umsetzung der Story und vor allem die Charaktere nicht überzeugen.
"A fate darker than death" werde ich trotzdem zeitnah lesen. Ich habe die Hoffnung, dass der 2. Teil besser wird.

Kategorie: Netter Read

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Eine Geschichte über ein immer akutelles Thema, die mich leider nicht ganz mitgerissen hat...

Nur noch ein einziges Mal
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Manchmal muss man das, was einem am meisten am Herzen liegt, am weitesten wegschieben, weil es gleichzeitig das ist, was am meisten wehtut. Um den Schmerz nicht fühlen zu müssen, muss man sämtliche Verbindungen ...

Manchmal muss man das, was einem am meisten am Herzen liegt, am weitesten wegschieben, weil es gleichzeitig das ist, was am meisten wehtut. Um den Schmerz nicht fühlen zu müssen, muss man sämtliche Verbindungen kappen.

Achtung, diese Rezension kann Spoiler über das "Hauptthema" des Buches enthalten!`

Als Lily Ryle kennenlernt, ahnt sie nicht, dass der humorvolle, liebevolle Mann, der als Neurochirurg arbeitet, bald schon eine Beziehung mit ihr führen wird.
Anfangs läuft die Beziehung der beiden harmonisch. Bis Ryle Lily das antut, was ihr Vater ihrer Mutter während ihrer Kindheit angetan hat. Als dann auch noch Atlas, Lilys erste Liebe, in Boston auftaucht, ist mit Ryle nicht mehr zu spaßen.

Mit "Nur noch ein einziges Mal" hat Colleen Hoover ein Roman über häusliche Gewalt geschrieben, wie sie in jeder Familie auftreten kann. Sie thematisiert damit eine wichtige Tatsache, hat mich mit ihrer Umsetzung und ihren Charakteren aber nicht richtig überzeugen können.

Bisher habe ich nur einen weiteren Roman der Autorin gelesen und kann deshalb noch keinen richtigen Vergleich ziehen, was den Schreibstil angeht. Dennoch hat dieser mir in "Nur noch ein einziges Mal" im Allgemeinen sehr gut gefallen, auch wenn ich teilweise überrascht war, dass ich doch weniger Seiten gelesen habe als erwartet.

Das Thema des Buches habe ich schon kurz angesprochen. Häusliche Gewalt.
Da diese viel zu häufig auftritt und dennoch gerne unter den Tisch gekehrt wird, finde ich es toll, dass darüber geschrieben wird.
Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass Lily in Bezug auf die häusliche Gewalt in zwei verschiedenen Rollen steckt. Einerseits ist sie die Tochter eines Vaters, der ihre Mutter regelmäßig misshandelt. Und trotz all der Schmerzen, der Angst und der Demütigung, welche ihre Mutter dadurch erfährt, verlässt sie ihren Ehemann nicht. Hierbei wird Lilys Fassungslosigkeit und Unverständnis für die Situation ihrer Mutter dargestellt. Lily stellt sich immer wieder die Fragen "Warum bleibt sie bei ihm? Warum lässt sie es immer wieder zu? Warum unternimmt sie nichts?".
Andererseits wird Lily in ihrer Beziehung zu Ryan selbst zu misshandelten Ehefrau. Plötzlich steckt sie in der Haut ihrer Mutter. Sie liebt Ryan und sie weiß, dass er seine Ausbrüche bereut. Aber er verletzt sie. Körperlich und seelisch. Nach seinem ersten Ausbruch hätte die junge Lily Hals über Kopf ihre Sachen gepackt und wäre über alle Berge gewesen. Und die erwachsene Lily? Sie bleibt.

Im Allgemeinen hat mir die Umsetzung des Buches, vor allem, die Umsetzung des Hauptthemas, gefallen. Dass nicht nur eine Seite beleuchtet wird, gefällt mir.
Jetzt kommt aber das große "Aber".
Im Klapptext wird groß Atlas Rolle und seine Rückkehr angepriesen. Dementsprechend hatte ich damit gerechnet, dass Lily sich in einer Beziehung zu Ryan befinden, Atlas in Boston auftaucht und dies ein Streitpunkt wäre. Passiert auch so im Buch. Leider besteht das halbe Buch jedoch aus dem Kennenlernen von Ryan und Lily. Sie sind noch gar nicht zusammen. Die erste Hälfte des Buches hat mich deshalb tatsächlich gelangweilt. Zwar ist von vornherein nicht beschrieben, dass Ryan sich nicht immer unter Kontrolle hat, aber wenn selbst ich darauf komme, dann ist es eine Art offenes Geheimnis. Demnach habe ich auch nicht mit Lily und Ryan mitgefiebert, ob und wann sie endlich zusammenkommen. Lediglich die Rückblicke in Lilys gemeinsame Vergangenheit mit Atlas haben mich daran gehindert, nach ca. 100 Seiten das Buch abzubrechen…
Die Geschichte ist ziemlich vorhersehbar gestaltet und auch das Ende kann man als Leser schon früh vorausahnen.
Dementsprechend kann ich auch ganz überzeugt sagen, dass der Lesespaß bei mir erst auf den letzten 100 bis 150 Seiten aufgekommen ist.

Die Charaktere haben mich leider auch nicht zu 100 Prozent überzeugt. Woran es genau liegt, kann ich hierbei nicht sagen. Nur so viel: Es hat einfach nicht gefunkt.
Lily ist eine selbstbewusste Frau, die unter ihrer Kindheit und Jugend zwar gelitten hat, sich dahinter aber nicht versteckt. Sie verwirklicht ihren Traum und schafft es, eine Entscheidung bezüglich Ryan zu treffen.
Ryan erscheint als sympathischer, zielstrebiger und Workaholic-Mann. Seine aggressive Seite, die ab und an hervortritt, ist auf eine schlimmes Ereignis in seiner Kindheit zurückzuführen. Dies entschuldigt dieses Verhalten aber dennoch nicht. Mit ihm konnte ich - unabhängig von seiner teils aggressiven Art - am wenigsten anfangen. Seine Einstellung Beziehungen gegenüber und zugleich seine Art, scheinbar nur für die Arbeit zu leben, zieht mich nicht wirklich an.
Und dann noch Atlas. Schon in seiner Vergangenheitsform war Atlas mir sympathisch. Dies hat sich auch in der Gegenwart nicht geändert. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass dies auch gar nicht anders von der Autorin geplant war.

Zu meinem Fazit: Colleen Hoover hat mit ihrem Roman "Nur noch ein einziges Mal" eine Geschichte über ein sehr wichtiges und stets aktuelles Thema geschrieben. An alle Colleen-Hoover-Fangirls und -boys: es tut mir leid. Aber überzeugen konnte sie mich mit diesem Buch nicht. Die Geschichte ist anfangs zu langatmig und schlussendlich viel zu vorhersehbar.
Trotz allem werde ich noch einmal den ein oder anderen Blick in ein Colleen-Hoover-Buch werfen. Allerdings nicht wegen "Nur noch ein einziges Mal", sondern da mir "Verity" wahnsinnig gut gefallen hat.

Kategorie: Netter Read

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Leider ein Buch, das hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist...

It was always love
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"Manchmal kann man nichts anderes machen als weiter. Also los, es kann nur besser werden."

Aubree will einfach nur weg. Sofort.
Nachdem ein Nacktfoto von Aubree auf Instagram aufgetaucht und sie daraufhin ...

"Manchmal kann man nichts anderes machen als weiter. Also los, es kann nur besser werden."

Aubree will einfach nur weg. Sofort.
Nachdem ein Nacktfoto von Aubree auf Instagram aufgetaucht und sie daraufhin vom College geflogen ist, flieht sie mit einem alten, klapprigen Auto weg aus der Großstadt zu ihrer besten Freundin Ivy. Am liebsten würde sie sich dort in Ivys Studentenwohnung verstecken und nie wieder ein Fuß vor die Tür setzen. Wäre da nicht Noah, Ivys impulsiver und zugleich auch wahnsinnig sensibler Stiefbruder, der sich in den dunkelsten Zeiten in Aubrees Herz schleicht.

Nachdem ich "It was always you" von Nikola Hotel gelesen hatte, war mich ziemlich schnell klar, dass ich auch in die Geschichte von Noah eintauchen möchte. Dementsprechend habe ich mir (nach einigen vielen Wochen) den zweiten Teil der Reihe geschnappt, um Noahs aufbrausendes Gemüt endlich verstehen zu können.
Mit "It was always love" hat die Autorin einen schönen Liebesroman für Zwischendurch geschrieben. Leider bleibt die Geschichte der Charaktere dabei ziemlich auf der Strecke…

Zuerst aber zum Positiven. Der Schreibstil von Nikola Hotel hat mich sehr gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen, man stolpert über keine zu komplizierten Sätze und der Humor geht nicht verloren. Nach meinem Empfinden fallen ein paar Schimpfwörter zu viel, aber das scheinen schlicht und einfach zu den Barkley-Brüdern zu gehören.

Die Thematik des Buches finde ich im Allgemeinen auch wirklich interessant. Wie geht eine Frau damit um, dass ihr Körper benutzt wurde? Dabei muss es sich nicht um das Schlimmste, eine Vergewaltigung, handeln. Nein, es reicht schon die Durchführung von verschiedenen Handlungen, welchen man nicht zugestimmt hat. Da das Thema "Missbrauch" wohl nie nicht aktuell sein wird, finde ich es toll, dass darüber auch Romane geschrieben werden.
Hinzu kommt als "Nebenthematik" noch Noahs Verhalten. Bevor man einen anderen Menschen aus tiefstem Herzen lieben kann, muss man bei sich selbst beginnen.
Über beide Handlungsstränge gibt es schon einige Romane, deshalb sticht "It was always love" nicht wirklich aus der Masse heraus. Dies ist der Fall, da die beiden Themen - meiner Meinung nach - sehr unausreichend und nur wenig tiefgehend beschrieben und behandelt werden. Dementsprechend finde ich, dass die Umsetzung der Idee nicht wirklich gelungen ist.

Die Handlung ist recht einfach zu beschreiben.
Aubree fliegt vom College, nachdem ein Nacktfoto von ihr auf Instagram online gegangen ist. Sie flieht zu ihrer besten Freundin Ivy und trifft dort auf deren Stiefbruder Noah. Schon von Anfang an scheint es zwischen den beiden zu funken. Doch ihre Dämonen sind schuld daran, dass es zwischen Aubree und Noah nicht rundläuft.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Aubrees Ängsten bezüglich des Fotos. Diese erstrecken sich über das gesamte Buch hinweg, haben mich aber irgendwie nie so richtig erreicht. Ich hatte das Gefühl, dass die gesamte Situation und Abrees Gefühlswelt nur sehr oberflächlich beschrieben wurden.
Eigentlich hatte ich das Buch wegen Noah begonnen. Sein Charakter hat mich in der Geschichte rund um Ivy und Asher wahnsinnig neugierig gemacht. Leider kommt seine Geschichte im Roman viel zu kurz. Wirklich schade…

Dadurch, dass die Handlung eher oberflächlich gehalten wird, ist bei mir nicht wirklich Spannung aufgekommen. Der Spannungsbogen hat sich langsam aufgebaut und dann für die Länge des Buches ein bisschen zu lang gezogen. Auf den letzten 50-60 Seiten passiert - wie schon in Teil 1 - viel zu viel auf einmal. Diesem Teil der Geschichte könnte man viel mehr Raum lassen. Mir hätte dies dann eindeutig besser gefallen.

Und zum Schluss noch ein paar Worte zu den Charakteren.
Zeitweise konnte ich mich wirklich gut in Aubree hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen, zu anderen Zeitpunkten ist mit ihr Handeln und Denken fremd erschienen. Ihrem Charakter fehlen ein paar Züge, die sie individuell machen. Ein Hobby, eine Vorliebe oder irgendetwas (mal abgesehen vom Bullet Journaling, was ich echt klasse finde). Dadurch könnte sie viel realer wirken.
Von Noah war ich ehrlichgesagt enttäuscht. Er ist einerseits wahnsinnig sensibel, andererseits auch so einfach auf die Palme zu bringen und ausfallend. Ja, seine Schimpfwörter gehören zu ihm, aber manchmal war es mich einfach zu viel. Leider wurde seine Vorliebe für den Pferdesport und seinen Studiengang nur ziemlich kurz thematisiert. Dadurch kann man ihn nicht so kennenlernen, wie sich der ein oder andere es sich vielleicht erhofft.
Und dann noch ganz kurz ein paar Worte zu Asher. Im ersten Teil war ich schon nicht ganz überzeugt von ihm. Mittlerweile mag ich ihn gar nicht mehr. Statt seinem Bruder auch mal zuzuhören, kennt er nur den Angriff. Er kann nicht auf ihn zugehen und sagen "Hey, vielleicht habe auch ich einen Fehler gemacht." Dadurch wirkt er auf mich immer unsympatischer.

Zu meinem Fazit: Leidet konnte Nikola Hotel mich mit "It was always love" nicht überzeugen. Meiner Erwartung, den zweiten Barkley-Bruder richtig kennenzulernen wurde leider nicht erfüllt. Die Thematik ist recht oberflächlich geblieben und hat sich erst zu spät zugespitzt. Leider kommt die Geschichte nicht über einen "Netten Read" hinaus.

Kategorie: Netter Read

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Eine tolle Thematik, mit einer weniger tollen Umsetzung...

Madly
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"Jeder trägt auf seine Art jeden Tag eine Maske. Versteckt Teile von sich, verbiegt und verstellt sich. Jeder filtert das heraus, was die Welt sehen darf und wie viel davon. Manche sind sich dessen gar ...

"Jeder trägt auf seine Art jeden Tag eine Maske. Versteckt Teile von sich, verbiegt und verstellt sich. Jeder filtert das heraus, was die Welt sehen darf und wie viel davon. Manche sind sich dessen gar nicht bewusst, aber wir tun es - wir alle. Wir schützen uns. Masken bedeuten Sicherheit."
 
June hat ein Geheimnis, das sie mit allem, was in ihrer Macht steht, bewahren will. Ein Geheimnis über ihr Äußeres, das sie in vielen Jahren gelernt hat, hinter einer Maske zu verstecken.
Aus diesem Grund lässt June sich auf keinen Mann ein, der mehr als einen One-Night-Stand von ihr will. Bis Mason in ihr Leben funkt. Ihr Leben bereichert. Sie zum Lachen und zugleich auf die Palme bringt. Und tiefe Gefühle in ihr entfacht, die sie mit aller Macht zu unterdrücken versucht. Denn Mason will nicht nur eine Nacht mit ihr, sondern mehr. Und auch, wenn ihr Herz eigentlich genau dasselbe möchte, macht Junes Angst vor ihrem eigenen Äußeren ein Stich durch die Rechnung.

Mit "Madly" hat Ava Reed ein nettes Buch für zwischendurch geschrieben und eine tolle Idee verfolgt - aber leider nicht richtig überzeugend umgesetzt.

In Madly bin ich überraschend gut mit dem Schreibstil der Autorin zurechtgekommen, nachdem im ersten Roman der Reihe (Truly) einige Probleme damit hatte. Dieses Buch hat sich für mich aber recht gut und zügig lesen lassen.
Lediglich eine Tatsache hat mich hierbei gestört. Bei dem Prolog und Kapitel 33 handelt es sich (bis auf 3-4 Seiten) um 1:1 dieselben Worte. Copy and Paste… Zwar macht der Prolog neugierig, aber zugleich verpasst es mir persönlich auch einen Dämpfer, wenn ich im 33. Kapitel angelangt bin und nach einigen Sätzen denke "Stopp mal… Das habe ich doch schonmal gelesen, oder?". Das kann auch irgendwie anders gelöst werden…

Durch das wunderschöne Vorwort, welches die eigentliche Thematik des Buches schon ein wenig vorgreift, habe ich mich auf einer Geschichte gefreut, die sich mit Bodyshaming, Mobbing und dem Gefühl, in der eigenen Haut fehl am Platz zu sein, beschäftigt. Zwar waren diese Thematiken schon in gewisser Weise im gesamten Buch präsent, aber leider nicht auf die Art, wie ich es mir erhofft hatte. Dementsprechend hat mir die Umsetzung der Geschichte und auch deren Originalität nicht wirklich zugesagt.
Auf über 360-370 Seiten des Buches gab es so gesehen nur eine wirkliche Handlung. Junes Versuche, Mason auf Abstand zu halten. Dazwischen funkten ab und an mal einige Gedanken über Junes Geheimnis und ihre Gefühle für Mason auf, aber grundsätzlich kann man nicht wirklich mehr über die bestehende Handlung sagen. Hinzu kommen einige Kapitel aus Masons Sicht, die sich mit seiner Sicht der Dinge beschäftigt, aber nur kurz auf seine Dämonen, die mich im "Truly" neugierig gemacht haben, eingehen. Die Handlung lässt sich - und das sage ich wirklich nicht gerne - in einem Satz zusammenfassen. June hält Mason dauerhaft auf Abstand, ohne dass ihre Beweggründe wirklich tiefsinnig thematisiert werden, während Mason alles tut, um Junes wahre Gefühle aus ihr herauszukitzeln.

Ein großes Problem im gesamten Buch sind - meiner Meinung nach - die Protagonisten. Oder anders gesagt: June.
June ist durch ihr Geheimnis eigentlich eine wahnsinnig unsichere Person, die dies nach außen durch ihre laute, freche und teilweise auch unhöfliche Art versteckt. Sie steht hinter dem, was sie tut, verhält sich aber in vielen Situationen kindlich und engstirnig. Statt die Situation auf sich wirken zu lassen und sie erst dann zu bewerten, legt sie jedes einzelne Wort auf die Goldwaage, ist impulsiv und dadurch nicht ganz einfach zu mögen. Sie hat einen eigentlich liebenswerten Kern, doch durch ihre gesamte Art kommt dieser nicht richtig raus. Hier hat Ava Reed das Gleichgewicht leider nicht richtig gefunden und eine Protagonistin erschaffen, die man nur mit viel zugekniffenen Augen richtig mögen kann.
Mason war für mich der eigentlich interessante Charakter der Geschichte. Deshalb hat es mich auch ein wenig geärgert, dass im Verhältnis doch so wenige Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben wurden. Dadurch erfährt man nur das Nötigste über ihn, und auch diese wenigen Informationen wirken irgendwie erzwungen und mussten dann auf den wenigen Seiten, welche ihm gewidmet waren, ganz schnell abgehandelt werden.


Zu meinem Fazit:
"Madly" ist ein Roman, welcher meines Erachtens viel mehr Potential hat, als aus ihm herausgeholt wurde. Die Thematik der Geschichte ist gut gewählt, geht aber nicht tief genug. Die Charaktere sind bis zu einer bestimmten Ebene sympathisch und toll beschrieben, aber die eigentlichen Punkte, welche sie wirklich liebenswert und echt erscheinen lassen, fehlen. Durch diese Kombination wurde mein Lesespaß ein kleines bisschen gemindert, was aber nicht bedeutet, dass ich keinen Spaß beim Lesen hatte. Allgemein hat diese Geschichte einfach meiner Erwartungen nicht erfüllt (obwohl ich vor dem Lesen größtenteils enttäuschte und negative Kritiken gelesen habe).

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