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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

3,5 Sternchen

Ich soll nicht lügen
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Als Abe nach einem Treppensturz im Koma liegt, reist seine Schwester, die nicht an einen Selbstmordversuch glauben will, aus Amerika an. Am Krankenbett trifft sie seine Verlobte. Doch die macht alles andere ...

Als Abe nach einem Treppensturz im Koma liegt, reist seine Schwester, die nicht an einen Selbstmordversuch glauben will, aus Amerika an. Am Krankenbett trifft sie seine Verlobte. Doch die macht alles andere als einen guten Eindruck auf Mags. Was diese dann herausfindet, haut sie fast um!
Dem Cover nach hatte ich irgendwie ein Jugendbuch erwartet. Was ich bekommen habe, war ein Thriller, der mich stellenweise atemlos gemacht hat. Auch wenn mich die Charaktere irgendwie nicht so richtig überzeugen konnten. Alle hatten psychisch irgendwie einen Knacks. Als Kind vergewaltigt, von den Eltern nicht anerkannt, durch Scheidung traumatisiert …
Die Handlung wird in mehreren Ebenen erzählt. Anfangs nur Mags und Jody, wobei mir der von Mags immer viel besser gefallen hat. Jody war mir zu kaputt. Dazu kam noch die Handlung, die früher spielt und von der man bald wusste, um wen es dort geht. Das war allerdings hammerhart.
Fazit: gut zu lesen, wird auch eine Weile im Gedächtnis bleiben, aber nicht zu lange nachhallen.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Labyrinth der Tiefe

Palast der Finsternis
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Ein Ferienjob der anderen Art
5 Jugendliche bewerben sich für die Erkundung eines vor 200 Jahren gebauten unterirdischen Palastes, der scheinbar erst jetzt wieder entdeckt wurde. Einer der 5 kommt das ...

Ein Ferienjob der anderen Art
5 Jugendliche bewerben sich für die Erkundung eines vor 200 Jahren gebauten unterirdischen Palastes, der scheinbar erst jetzt wieder entdeckt wurde. Einer der 5 kommt das Szenario aber etwas komisch vor, vor allem als die Jugendlichen eine Pille schlucken sollen. Anouk spuckt diese wieder aus und erwacht so früh genug, um die anderen vor den Machenschaften des bösen Dr. Dorf zu retten. Doch die vermeintliche Rettung erweist sich als ein Schuss in den Ofen: Müssen die Teenager doch nun aus einem unterirdischen Labyrinth fliehen, in dem jede Menge Fallen auf sie warten.
Das Abenteuer beginnt! Und wie! Sich drehende Spiegel, sirrende Drähte und Giftgaswolken sind nur ein paar der Dinge, die unsere Helden erwarten. Allerdings mangelte es mir leider etwas an Spannung. Bachmann schreibt zwar toll und flüssig, bringt es aber irgendwie nicht so recht da hin, dass der Leser mit den Protagonisten mit bangt. Sei es der Tatsache geschuldet, dass man keine richtige Bindung zu den Teens aufbauen kann, sei es dass die Gefahrenlagen zu früh enden, ich weiß es nicht und kann den Finger nicht darauf legen.
Von der Idee her fand ich das Buch sehr gelungen. Ein unterirdischer Palast in der Größe – unvorstellbar! Hier hätte ich mir dann ergänzend noch einen Lageplan gewünscht, zur besseren Vorstellung. Denn so war es doch ein wenig schwierig, den Helden durch das Labyrinth unter der Erde zu folgen. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: der Vergangenheit und der Gegenwart. Und wie so oft üblich, liegt auch hier in der Vergangenheit die Auflösung.
Ich muss sagen, dass mir die Wendung am Ende nicht ganz so gut gefallen hat. Anfangs Abenteuer, später dann die etwas abgedrehte Version, wobei Andeutungen im Laufe der Handlung schon die ungefähre Richtung erahnen ließen. Ich hatte bei dem Buch einfach etwas anderes erwartet. Zudem ist mir nicht ganz klar, ob es nun ein Jugendbuch ist oder doch eher für Erwachsene.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Neue Serie

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Es ist Nacht in Berlin. Ein gelber Porsche Targa hält vor einem Krankenhaus und setzt zwei Babys aus. Zwillinge. Targa und Yella.
30 Jahre später: Targa ist auf der Suche nach ihrem Vater, sie lebt unstet ...

Es ist Nacht in Berlin. Ein gelber Porsche Targa hält vor einem Krankenhaus und setzt zwei Babys aus. Zwillinge. Targa und Yella.
30 Jahre später: Targa ist auf der Suche nach ihrem Vater, sie lebt unstet in einem alten VW Bus und bringt ihr Leben nicht so recht auf die Reihe. Erst als ihr Kollege Lundt sie auf ein Verbrechen ansetzt, gewinnt sie etwas Freude. Ein Mörder sammelt letzte Worte von Mädchen und stellt diese online auf seinen Blog. Targa kommt ihm nahe, zu nahe…
Von Anfang an weiß man um den Täter. Die Story ist also etwas anders aufgebaut als Who-done-it Thriller. Dennoch fiebert man mit Targa mit. Ihre Art erinnert ein wenig an Lisbeth Salander aus den Stig Larsson Büchern. Sie schert sich kaum um Konventionen, geht ihren eigenen Weg. Und man muss sie einfach mögen. Kräftig schmunzeln musste ich bei der Szene wie sie sich Sandman nähert – eine tolle Szene!
Das Ende ist dann etwas hektisch und irgendwie fand ich die Handlung um den Sträfling nicht passend. Ansonsten ein Thriller, der in Atem hält, ein paar Längen aufweist und am Ende die ein oder andere Frage offen lässt.
Das Buch ist der Start einer neuen Serie des Ehepaares B.C Schiller.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Aneinanderreihung von Gewalt

Sie werden dich finden
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Kate und ihre Tochter Suzie sind auf der Flucht. Nachdem Kate einen Amoklauf an einer Grundschule vereitelt hat fliehen die beiden nach Thailand. Kate erhofft sich von einem alten Bekannten Hilfe. Doch ...

Kate und ihre Tochter Suzie sind auf der Flucht. Nachdem Kate einen Amoklauf an einer Grundschule vereitelt hat fliehen die beiden nach Thailand. Kate erhofft sich von einem alten Bekannten Hilfe. Doch ihre Häscher sind ihr wieder auf der Spur. Kein Wunder, stecken doch große Organisationen dahinter, denen Kate in die Suppe gespuckt hat. Kann Kate ihren Verfolgern entkommen?

Das Buch hat durch seine kurzen Kapitel ein sehr schnelles Tempo. Dieses wird nur gebremst durch die unterschiedliche Erzählperspektive. Viele Charaktere berichten aus ihrer Perspektive, was das Lesen nicht ganz einfach macht. Denn hinter die ganzen Zusammenhänge muss man erst mal kommen.

Rayburn erzählt schnörkellos grausam. Blut fließt sehr viel und nicht nur die Bösen müssen dran glauben .Gestorben wird eine Menge im Buch und es fliest auch ganz schön viel Blut. Für zarte Gemüter würde ich das Buch jetzt nicht empfehlen. Die wilde Jagd geht fast über den ganzen Globus und eine Nebenhandlung fand ich besonders spannend. Ein Mann verpasst seiner Frau eine Fußfessel und die rächt sich. Passt zwar nicht ganz zum Hauptfaden, liest sich aber sehr gut und flüssig.

Ich habe bisher nur ein Buch des Autors unter seinem Namen Roger Smith gelesen. Auch wenn mir dieses Buch besser gefallen hat, belasse ich es wohl in Zukunft auch dabei. Mir war die Aneinanderreihung von Gräueltaten und die manchmal fehlende Logik (eine 6 Jährige nimmt einfach alles so hin?) und das Ende dann doch zu viel.

Veröffentlicht am 27.02.2017

armer Sam

Der letzte Überlebende
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Sam Pivnik ist wie eine Katze – doch er hat nicht nur 7 Leben, nein ,er hat 14. Mit 16 Jahren wird er als Jude deportiert und kommt nach Auschwitz. Die Torturen überlebt er mit großem Glück. Aber auch ...

Sam Pivnik ist wie eine Katze – doch er hat nicht nur 7 Leben, nein ,er hat 14. Mit 16 Jahren wird er als Jude deportiert und kommt nach Auschwitz. Die Torturen überlebt er mit großem Glück. Aber auch nach der Befreiung und dem Ende des Krieges gerät er in Todesgefahr.

Sam Pivnik erzählt seltsam distanziert und wie eine Erzählung. Ich hatte einen Roman erwartet und tat mich deshalb sehr schwer. Gefühle kamen selten auf, manchmal las sich das Buch wie ein Geschichtsbuch. So richtig gut fand ich den Mittelteil als Sam in Auschwitz ist und von den dortigen Schrecken erzählt. Palästina habe ich nur überflogen, das passte für mich schon nicht mehr zur Geschichte.

Fazit: Pivniks Geschichte ist sicher interessant und erschreckend, aber im Gegensatz zu anderen Bücher über diese Zeit habe ich mich stellenweise doch etwas gelangweilt. Vor allem am Anfang und am Ende. Mir hat o.g. Gefühl gefehlt und kleine Geschichten aus der Familie. Stattdessen lesen wir eine Aneinanderreihung der Stationen in Pivniks Leben, die zwar teilweise fesseln, teilweise aber auch keinen Bezug mehr zum Klappentext haben.