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Veröffentlicht am 11.02.2021

Raubeinige, überzeugende Fantasy mit Siegeln, Charme und Melone!

Tinte & Siegel
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„Ein Toast! Auf Tinten, Siegel und Rasiermesser, auf gute Chefs und Hexen auf Echsen, darauf, dass wir die Bösen austricksen, wenn es geht, und ihnen in den Asch treten, wenn es nich´ geht, und auf alle ...

„Ein Toast! Auf Tinten, Siegel und Rasiermesser, auf gute Chefs und Hexen auf Echsen, darauf, dass wir die Bösen austricksen, wenn es geht, und ihnen in den Asch treten, wenn es nich´ geht, und auf alle Hersteller von edlen Bränden. Sláinte!“ (S. 374)

Meine Meinung:
Der US-amerikanische Schriftsteller Kevin Hearne, den viele mit Sicherheit von seiner Erfolgsserie „Die Chronik des Eisernen Druiden“ kennen dürften, hat nun mit „Tinte & Siegel“ den Startschuss für eine neue, coole Fantasy-Reihe gegeben.
Ausgangspunkt dieser Story ist der überraschende, tragische und Rosinensconebedingte Tod von Gordie, seines Zeichens einziger Schüler des Siegelagenten Aloysius „Al“ MacBharris. Als Al in Gordies Wohnung ankommt, ist die Polizei mit ihren Ermittlungen schon voll im Gange und Al muss alle Register seiner Siegelmagie ziehen, um die geheimen und sensiblen Dinge aus der Wohnung herauszuschaffen. Probleme bereitem ihm dabei allerdings nicht nur ein rabiater Hobgoblin und die hartnäckige und intelligente Ermittlerin DI Munro, sondern viel mehr die schockierende Entdeckung, dass der „gute Gordie“ in mysteriöse und extrem zwielichtige Machenschaften verstrickt gewesen zu sein scheint…

Ich liebe gute und moderne Fantasy, die altbekannte Mythen und Motive mit frischen und innovativen Ideen verknüpft. Angesiedelt in der „Welt des Eisernen Druiden“ (der hier selbstverständlich seinen Cameo bekommt!) präsentiert Kevin Hearne ein neuartiges, stimmiges und für mich sehr überzeugendes Magiesystem, das auf der kunstvollen Fertigung von magischen Siegeln beruht, dessen Wissen von fünf Siegelagenten bewahrt wird und die mit dieser Hilfe die Daseinsebene der Menschen vor diversen mystischen Welten abschirmt. Diese Grundidee hat mich von der ersten Seite an absolut überzeugt, doch die eigentliche Stärke dieses Fantasyromans sind für mich die wunderbaren und extrem ungewöhnlichen Protagonisten – allen voran natürlich das coole und schlagfertige Dreigestirn aus Al MacBharris, der pitfightenden Bilanzbuchhalterin Nadia und dem kodderschnäuzigen Hobgoblin namens Buck Foi (bloß nicht die Anfangsbuchstaben vertauschen!). So skurrile und coole Charakter in einer solch ungewöhnlichen Zusammenstellung findet man wirklich selten. Kein Wunder, dass die drei ein so absolut geniales, whiskeymotiviertes Team sind – das macht einfach irre Spaß zu lesen! Der eigentliche Fall, an dem die drei arbeiten, tritt bei diesen extrem präsenten Figuren dabei manchmal ein wenig in den Hintergrund, aber im Verlauf des Buches nimmt der Fall eine überraschend internationale und heimtückische Dimension an, die Kevin Hearne am Ende mit einem actiongeladenen Finale krönt.

Last but not least ziehe ich auch vor dem Schreibstil des Autors meinen Hut. Gespickt mit deftigen Schimpfwörtern und dreckigen Flüchen, wobei „wilde Wahnsinnskac
e“ (S. 212) noch zu den harmloseren gehört, geht es hier manchmal hart zur Sache – aber es passt rbrn auch ganz perfekt zu den raubeinigen Sagengestalten der irischen und britischen Mythologie. Auch die kleinen Hommagen an andere Größen der Fantasyliteratur, wie etwa J.R.R. Tolkien und Terry Pratchett (wie z.B. die Idee der Götter, die sich bei Erreichen der „kritischen Glaubensmasse“ manifestieren) finde ich einfach klasse. Garniert mit einem guten Schuss Selbstironie („Die Gänge der Anlage waren tatsächlich ‚aus dem nackten Fels gehauen‘, wie es ein Fantasy-Autor vielleicht beschrieben hätte.“ - S. 352) wird daraus ein ganz wunderbares Lesevergnügen!

FAZIT:
Frische und moderne Fantasy, nicht nur für Fans des „Eisernen Druiden“ oder auch der „Peter Grant“-Reihe!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2021

Ein unterhaltsamer, fundierter und kindgerechter Ratgeber für junge Leser*innen

Dein bester Freund? Bist du!
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„Du kannst dich selbst wie einen Loser behandeln, oder wie deinen allerbesten Freund!“ (S. 5)
„Jeder Mensch ist wertvoll, genau so, wie er ist.“ (S. 17)

Meine Meinung:
Selbsthilferatgeber gibt es ja inzwischen ...

„Du kannst dich selbst wie einen Loser behandeln, oder wie deinen allerbesten Freund!“ (S. 5)
„Jeder Mensch ist wertvoll, genau so, wie er ist.“ (S. 17)

Meine Meinung:
Selbsthilferatgeber gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer. Nun also auch noch einen für Kinder (empfohlen ab 10 Jahren) – da war ich ehrlich gesagt zunächst etwas skeptisch, ob das wirklich sein muss. Das Cover verspricht „Ein Mitmachbuch, das stark und glücklich macht!“ – ein sehr gewagtes Versprechen auf den ersten Blick!

Der erste Eindruck ist schon mal sehr positiv: Das Buch ist bunt, reich bebildert (dabei ein bisschen im „Graphic Novel“-Stil gehalten) und hat ulkige, ansprechende Überschriften („Tank Superkräfte!“). Das macht auf jeden Fall neugierig und hat dazu geführt, dass meine Jungs es von selbst zur Hand genommen und darin gestöbert haben. Die Ansprache der jungen Leserinnen ist direkt, altersgemäß lässig („Es gibt wichtigeres im Leben als Englisch-Vokabeln und Stinkesocken-Aufsammeln!“) und gleich auf der ersten Textseite wird das Ziel dieses Buches präsentiert: „Mach dich selbst zu deinem besten Freund!“ (ja, diese Aussage ist nicht „gendergerecht“ – da muss jeder selbst wissen, ob sie / ihn das stört).

Das Buch startet mit einer Selbstreflektion, die mit offenen Fragen über einen auszufüllenden Steckbrief geführt wird (z.B. „Könnte ich ein Tier sein, wäre ich am liebsten: …“). Danach erklärt das Buch den Leserinnen, dass positives Denken nachweislich positive Auswirkungen hat – und erklärt dies gleichzeitig wissenschaftlich fundiert und doch in leicht verständlichen und bildlichen Worten („Mit deinen Gedanken kannst du dein Gehirn formen“)!

Im Folgenden begegnen einem viele altbekannte und bewährte Themenkomplexe, aber jeweils kindgerecht aufbereitet und erklärt. So finden sich hier eine Vielzahl von Instrumenten und Übungen, wie z.B. praktische Tipps gegen Schulstress, verschiedene Lerntechniken, Konzentrationshilfen, Atem-, Achtsamkeits- und Bewegungsübungen, „Goldene Schlaftipps“, Konfliktvermeidungsstrategien und noch vieles mehr. Einige Rezepte und Experimente unterstreichen dabei den praktischen Charakter dieses Buchs. So gibt es Rezepte für Zitroneneis, selbstgemachte Pizza oder auch italienische Erbsensuppe. Das mag auf uns Erwachsene zunächst erstmal etwas komisch anmuten, aber ein Gericht selbst gekocht zu haben, ist für die Kiddies ein wirklich tolles Erfolgserlebnis (zumindest ist das bei meinen Jungs so). Kleine Experimente und Übungen sollen dabei helfen, die meist wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhänge zu verdeutlichen („Lächle jemanden an. Fast immer lächelt er zurück!“) und als Routinen in den eigenen Alltag zu integrieren (z.B. „Mach eine Mecker-Diät“ – insbesondere für Teenager… …).



Dieses Buch soll den jungen Leser
innen dabei helfen, sich selbst besser kennenzulernen, positiv zu denken, unvoreingenommener zu sein („Alle Gefühle sind okay“!) und mit Konfliktsituationen gelassener umzugehen. Es vermittelt dazu das notwendige Wissen auf kindgerechte Art und Weise („Was ist eigentlich Stress“), verblüfft mit einfachen Selbstversuchen (z.B. wie sehr uns Multi-Tasking blockieren kann - S. 61) und hilft dabei, „Fehler in Chancen zu verwandeln“. Es bietet also eine Vielzahl an Hilfestellungen für den Alltag der Schulkinder und ähnlich wie bei einem Baukasten können so die jungen Leser*innen selbst bestimmen, welches Werkzeug für sie geeignet ist.

Am Ende ist es wie mit jedem Ratgeber: Wenn man auch nur einen einzigen positiven Aspekt für sich mitnimmt und nachhaltig verinnerlicht ist doch schon etwas gewonnen, oder?

FAZIT:
Ein praktisches und unterhaltsames „Schweizer Taschenmesser“ für die Kinderseele – wie ein Freundebuch für sich selbst

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Vielfältig naschen – und doch kein schlechtes Gewissen haben!

NATURAL SWEETS – das Backbuch
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Meine Meinung:
Seinem „süßen Zahn“, der Versuchung nach leckeren Süßspeisen nachzugeben, ohne ein allzu großes schlechtes Gewissen danach zu haben? Ja, das geht! Denn in diesem Koch- & Backbuch findet ...

Meine Meinung:
Seinem „süßen Zahn“, der Versuchung nach leckeren Süßspeisen nachzugeben, ohne ein allzu großes schlechtes Gewissen danach zu haben? Ja, das geht! Denn in diesem Koch- & Backbuch findet sich eine Vielzahl abwechslungsreicher Rezepte für Naschkatzen, die auf Industriezucker, nicht aber auf den süßen Genuss verzichten wollen!
Das Buch beginnt nach einer kurzen Einführung mit einer sehr schön aufbereiteten Übersicht über die „Basics“ zum Thema. Unter der Überschrift „Meine Vorratskammer“ werden Alternativen zum Industriezucker, zu Milchprodukten, „klassischen“ Mehlen und herkömmlichen Binde-, Backtrieb- und Geliermitteln aufgezeigt und wichtige „alternative“ Zutaten vorgestellt, wie Nüsse & Kerne, Hülsenfrüchte (!) und Gewürze. Dazu gibt es noch ein paar praktische Tipps sowie eine kleine Übersicht nützlicher Küchengeräte (Hochleistungsmixer & Co. – obwohl es bei mir auch mit einem guten Pürierstab gelingt!).
Der Rezeptteil startet mit einigen Basisrezepten, die man für die gesunde und vegane Küche immer gut gebrauchen kann, wie etwa Ei-Ersatz auf Leinsamen- oder Chia-Basis, vegane Schlagsahne oder auch glutenfreie Mehlmischungen. Die darauffolgenden Rezepte sind in die Kategorien „Frühstück“, „Kekse“, „Muffins & Brownies“, „Brote, Kuchen & Tartes“, „Süßigkeiten-Klassiker“, „Snacks“, „Nachspeisen“ und „Weihnachtsklassiker“ aufgeteilt.
Bei diesen insgesamt über 100 Rezepten ist wirklich für jeden Geschmack und jeden Anlass etwas dabei – von Klassikern, wie selbstgemachten „Choco-Crossies“ (S. 220) und „Toffifee“ (S. 224), bis hin zu wirklich ausgefallenen Rezeptideen, wie etwa den „No-Bake Pfefferminz-Keksen“ (S. 140) oder auch dem „Cashew-Hanf-Riegel“ (S. 230).
Erstaunlich und sehr überzeugend finde ich es dabei, dass viele Rezepte gar nicht so viele Zutaten und lange Zubereitungszeiten benötigen! Dafür ist natürlich der Einkauf nicht so schnell erledigt wie vielleicht üblich, denn einige der hier verwendeten Zutaten bekommt man halt nicht im „Discounter um die Ecke“ – hier ist dann meist der Gang zum Biomarkt notwendig (wobei hier z.B. „dm“ auch schon ein sehr breites Sortiment hat!).
Auch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Zutaten für diese Rezepte meist deutlich mehr kosten als Industriezucker, Weizenmehle & Co. – aber die eigene Gesundheit wird es danken!

Ich habe inzwischen mehrere Rezepte ausprobiert und bin voll und ganz überzeugt. Spätestens, als ich den rein durch Datteln und Ahornsirup gesüßten „schnellen Schokoladenkuchen“ (der ist wirklich schnell zubereitet!) meinem Süßigkeiten liebenden und ansonsten eher mäkeligen Sohn vorgesetzt habe und er davon begeistert gleich zwei Stücke verdrückt hat, war mir klar, dass dieses Buch eine absolute Bereicherung für uns ist!

Das dieses Buch gleichzeitig auch noch für glutenfreie und vegane Ernährung geeignet ist, macht es für mich perfekt!

FAZIT:
Das perfekte Buch für Naschkatzen, die auf Industriezucker, nicht aber auf süßen Genuss verzichten wollen!

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Der Beginn eines neuen, spannenden Abenteuers für Simon Thorn und seine Freunde

Die Erben der Animox 1. Die Beute des Fuchses
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Meine Meinung:
„Die Erben der Animox“ schließt an die erfolgreiche Animox-Reihe von Aimee Carter an, ist aber zugleich der Start für eine neue Reihe aus diesem phantastischen „Universum“. Auch als „Neuling“ ...

Meine Meinung:
„Die Erben der Animox“ schließt an die erfolgreiche Animox-Reihe von Aimee Carter an, ist aber zugleich der Start für eine neue Reihe aus diesem phantastischen „Universum“. Auch als „Neuling“ kann man mit diesem Band starten, denn es wird viel von den bisherigen Geschehnissen und den Besonderheiten der Animox erklärt. Mehr Spaß macht es allerdings, wenn man zuvor die fünf anderen Animox-Bände gelesen hat.

Obwohl nun schon einige Zeit ins Land gegangen ist seit dem dramatischen Finale aus „Der Flug des Adlers“, scheinen die Erinnerungen bei Simon Thorn noch ganz frisch zu sein. Doch als sie Besuch der sprachgewandten Charlotte Roth und dem Botschafter Poe Bishara bekommen, die im Namen der Tierwandler Europas um Hilfe bitten, und als kurz darauf auch noch Simons Zwillingsbruder Nolan entführt wird, steht schon das nächste Abenteuer in den Startlöchern und eine gefährliche Reise beginnt…

Rasend schnell war ich wieder mitten drin in der Geschichte und mit Nolans Entführung kommt schnell Spannung auf, die mich an dieses Buch gefesselt hat. Mit Anistadt hat sich die Autorin ein ganz neues, faszinierendes Setting erdacht. Der hier tobende Kampf zwischen Herrschenden, dem Imperium, und Rebellen, den Ungezähmten, ist zwar ein klassisches und oft gelesenes Motiv, aber Aimee Carter gelingt es sehr gut, dies auf ihre Animox-Welt zu übertragen. Lange Zeit bleit es im Dunkeln, wer hier welches Spiel spielt und wer welche Interessen verfolgt. Selbstverständlich droht Simon einmal mehr, zwischen alle Fronten zu geraten – was für ordentlich Spannung sorgt und zugleich auch mit der ein oder anderen Überraschung daherkommt. So hat mich die Story bis zum Ende voll und ganz in ihren Bann gezogen und nach einem actionreichen und dramatischen Finale steht fest, dass dies erst der Anfang eines viel größeren Abenteuers sein kann. Ich freu mich schon jetzt auf die folgenden Bände!

FAZIT:
Die Animox-Saga geht weiter – und dieses Buch steht den Vorgängerbänden in nichts nach! Top!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Slider im Multiversum – eine Liebeserklärung an das Leben

Die Mitternachtsbibliothek
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„Wenn du danach strebst, jemand zu werden, der du gar nicht bist, wirst du immer scheitern. Strebe danach, du selbst zu sein. Strebe danach, wie du selbst auszusehen, zu handeln und zu denken. Strebe danach, ...

„Wenn du danach strebst, jemand zu werden, der du gar nicht bist, wirst du immer scheitern. Strebe danach, du selbst zu sein. Strebe danach, wie du selbst auszusehen, zu handeln und zu denken. Strebe danach, die wahrhaftigste Version deiner selbst zu sein. Sei ganz DU. Nimm dich an. Liebe dich selbst.“ (S. 111)

Meine Meinung:
Nora Seed ist der Prototyp einer „grauen Maus“. Sie führt ein einsames Leben ohne Liebe und ohne Zuversicht. Sie bereut vieles (eigentlich sogar das meiste) und richtet ihren Blick dabei immer mehr in die Vergangenheit – eine Vergangenheit voller Fehler, wie es ihr scheint. Als dann noch ihr Kater Voltaire stirbt verschwindet damit der letzte Anker, der sie noch im Leben gehalten hat, und sie beschließt, sich das Leben zu nehmen. „Das war´s. Niemand brauchte sie. Das Universum hatte keine Verwendung für sie.“ (S. 32)
Doch „Zwischen Leben und Tod liegt eine Bibliothek.“ (S. 41). So unglaublich das klingt, Nora wird in dieser Mitternachtsbibliothek die unglaubliche Chance geboten, in die verschiedensten Leben einzutauchen, die sie hätte führen können, wenn sie in ihrer Vergangenheit andere Entscheidungen getroffen hätte. Nora erfährt wie es ist, Olympiasiegerin zu sein, gefeierter Rockstar oder auch eine „Topf-Kriegerin“, die für das Klima kämpft. Doch dabei fällt es ihr immer schwerer, den richtigen Platz im Leben für sie selbst zu finden.

Dieses Buch erzählt eine absolut ungewöhnliche Geschichte. Es ist eine leise Geschichte über graue Leben und nicht gelebte Träume. Es ist aber gleichzeitig auch eine Geschichte voller Möglichkeiten und philosophischer Ansätze. Es ist ein Buch, das einem die Augen öffnet und immer wieder zum reflektieren und nachdenken anregt. Sätze wie

„Wenn man etwas anders macht, ist das sehr oft das Gleiche, als würde man alles anders machen.“ (S. 131),
„Wer zu lange an einem Ort verweilt, vergisst die riesige Ausdehnung der Erde.“ (S. 156) oder auch
„Mensch zu sein bedeutet, die Welt ununterbrochen stark vereinfacht darzustellen.“ (S. 171)

klingen so einfach und beinhalten dabei doch so grundlegende Wahrheiten. Matt Haig nutzt unglaublich geschickt und charmant die „Viele-Welten-Interpretation“ der Quantenphysik, um seinen Leser*innen zu zeigen, dass jeder seines Glückes Schmied und Architekt seiner eigenen Zukunft ist. Denn eines wird beim Lesen dieses Buches klar: „Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“ (S. 243)

FAZIT:
Ein bittersüßes Buch, das die unendlichen Möglichkeiten des Lebens und die freie Selbstentfaltung feiert.

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