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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2021

Einfühlsame Schilderung

Oma Kuckuck
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„Oma hat einen Vogel“, dieser Satz ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Denn Oma hat eine Kuckucksuhr, die die volle Stunde ansagt. Sonntags ist die Enkelin, die uns diese Geschichte erzählt, immer ...

„Oma hat einen Vogel“, dieser Satz ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Denn Oma hat eine Kuckucksuhr, die die volle Stunde ansagt. Sonntags ist die Enkelin, die uns diese Geschichte erzählt, immer bei ihrer Oma. Die beiden kochen Vanillesuppe, ohne die Anweisung zu befolgen „Rezepte sind was für Feiglinge“ ist Omas Devise. So gerät die immer wieder anders. Nachdem Oma ihren Mittagschlaf gemacht hat spielen die beiden Memory. Wieder nach eigenen Regeln, die vorsehen Geschichten zu erzählen. Oma erzählt dann gerne von früher. Als Mama die Tochter abholt, kennt Oma ihre Tochter nicht wieder. Das Mädchen beobachtet das wirre Verhalten der Oma und beschreibt es aus ihrer Sicht. Am Ende sitz das Mädchen mit ihren Eltern auf Omas Küchenboden und es muss entschieden werden, dass die Omas in ein Heim muss. Besonders die Mutter hat ein schlechtes Gewissen deshalb. Dort sehen wir Oma am Ende und neben ihr sitz der Hund, der ihr als Kind verweigert wurde.
Der Text des Buches ist sehr einfühlsam geschrieben. Dass der Kuckuck immer wieder eine Rolle spielt, gefällt mir sehr gut. Die Szene, die zur Entscheidung führt, dass sie Oma ins Heim muss, endet damit, dass die Oma auf der Erde liegt, sicher kein einfacher Anblick, auch wenn sie auf der nächsten Seite in den Armen ihrer Tochter Trost findet. Das Mädchen erzählt die Geschichte mit ihren Worten und damit scheint es mir leichter verständlich für Kinder. Viele Kinder werden erleben, dass ihre Großeltern einen „Vogel“ haben und dieses Buch kann zur Erklärung beitragen.
Auf den letzten beiden Seiten sehen wir die Macherinnen dieses Buches, die sich als Geschichtenerzählerinnen vorstellen und mit diesem Buch haben sie eine besondere Geschichte erzählt und gezeichnet.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Technik einfach bebildert und geschildert

Willy Werkel baut ...
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In dem Buch sind drei Bilderbücher über Willy Werkel zusammengefasst. Immer an seiner Seite ist der Boxerhund Buffa, der ihn manchmal stupst und so auf eine Idee bringt.
Im ersten Buch baut Willy ein Auto. ...

In dem Buch sind drei Bilderbücher über Willy Werkel zusammengefasst. Immer an seiner Seite ist der Boxerhund Buffa, der ihn manchmal stupst und so auf eine Idee bringt.
Im ersten Buch baut Willy ein Auto. Willy hat einen Schuppen und in dem sammelt er alte Sachen. So findet er schnell einige Teile, die er zu den Achsen eines Autos zusammenfügen kann. Lenker und Armaturenbrett sind kein Problem und ein Sofa passt prima als Sitz. Willy kann auch aus Blech die Karosserie mit Türen und Kofferraum formen. Gelb angestrichen macht das Auto richtig was her. Doch was könnte wohl noch fehlen?
Mit seinem Auto fahren Willy und Buffa ans Meer und weil es mit dem Auto nicht mehr weitergeht, baut Willy ein Holzschiff. Wieder wird der Bau genau geschildert und wieder fehlt am Ende doch noch was. Diesmal muss noch ein Segel genäht wird.
Als das Segelschiff in einer Bucht ankert und Willy auf einen steilen Felsen schaut, ist ihm klar, jetzt muss noch ein Flugzeug her. In einem alten Schuppen findet er die Teile, die er benötigt. Aus alten Fahrrädern und Holz entsteht ein Flugzeug. Auch diesmal ist zunächst nicht alles perfekt. Aber mit Propeller kann es dann doch losgehen.
Die Texte, die den Werdegang der Fahrzeuge beschreibt, sind kurz und gut verständlich. Die detaillierten Bilder, die immer auch den Querschnitt des Gefährts abbilden und damit die Funktion genau erklären, ergänzen hervorragend.
Ein Sachbilderbuch, das Technik einfach auch schon für junge Interessierte erklärt. Ich habe auf jeden Fall etwa gelernt.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Eine bewegende Geschichte über Freundschaft

Die Verknöpften
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Auf dem Titelbild sieht man die vier Kinder, von deren Schicksal dieses Buch erzählt. Die Kinder hat die Autorin mittels ihrer Fantasie zum Leben erweckt. Ihre Lehrerin Fräulein Hirschberg hat ein reales ...

Auf dem Titelbild sieht man die vier Kinder, von deren Schicksal dieses Buch erzählt. Die Kinder hat die Autorin mittels ihrer Fantasie zum Leben erweckt. Ihre Lehrerin Fräulein Hirschberg hat ein reales Vorbild, Else Hirsch, an die in Bochum ein Stolperstein erinnert.
Leon lebt bei seiner alten Oma und wird auf dem Schulweg von Hilterjungen angegriffen. Da Minna sich verabschiedet hat, wird nur Lieselotte hilflose Zeugin dieses Vorfalls. Die drei Kinder gehen auf die jüdische Schule und die Lehrerin Fräulein Hirschberg ist zwar streng, setzt sich liebevoll für ihre Schützlinge ein.
Lieselottes Eltern haben einen Stoffladen und ihre Mutter darf nur noch für die jüdische Kundschaft nähen. Auch Lieselotte kann schon gut nähen, so hat sie für ihre Freundinnen Armbänder mit ihren schönsten Knöpfen genäht. Denn Minna und Lieselotte treffen sich immer noch heimlich mit Hildegard, obwohl für sie der Kontakt zu den jüdischen Mädchen verboten ist. Die Drei nennen sich nach den Armbändern die Verknöpften und versprechen sich immerwährende Freundschaft.
Mit Lieselotte und ihren Eltern erleben wir die Pogromnacht mit all ihren Auswirkungen.
Sehr eindringlich wird die Lieselottes Angst geschildert, als sie die Zerstörung des Geschäftes und der Wohnung, hinter einem Vorhang versteckt, miterleben muss.
Das erste und letzte Kapitel spielt im Jahr 1942 und berichtet vom Schicksal Fräulein Hirschbergs, das sie nach Riga verschlagen hat. Die restliche Geschichte ist 1938/39 in Bochum angesiedelt und erzählt sehr lebhaft von den Kindern, ihren Familien und der Schule mit ihren Lehrern.
Das Buch bietet eine sehr gut geschilderte neue Facette der Judenverfolgung, die schon für Zehnjährige verständlich, die Ängste fühlbar macht. Mich hat das Buch sehr bewegt und dazu haben auch die wunderschönen zarten Bilder beigetragen.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Luna erlebt eine traumhafte Nacht

Leserabe - 1. Lesestufe: Luna und das fliegende Pferd
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Auf dem Cover sitzen die fröhlich winkenden Kinder auf einem rosa Pferd mit Sternchen. Das Mädchen heiß Luna. Hinter ihr sitzt ihr kleiner Bruder Leon.
Im ersten Kapitel liegt Luna im Bett und sie ist ...

Auf dem Cover sitzen die fröhlich winkenden Kinder auf einem rosa Pferd mit Sternchen. Das Mädchen heiß Luna. Hinter ihr sitzt ihr kleiner Bruder Leon.
Im ersten Kapitel liegt Luna im Bett und sie ist sehr böse auf Leon, denn er hat ihr fliegendes Pferd mit einem blauen Stift angemalt. Als Leon sich in ihr Zimmer schleicht, tut sie so, als ob sie schliefe. Aber in dieser Vollmondnacht passiert etwas Besonderes. Stella, das rosa Spielzeugpferd wird lebendig. Im zweiten Kapitel hören wir von Stellas Trauer, sie wäre gerne zum Treffen der magischen Wesen geflogen, doch so angemalt schämt sie sich. Da kommt Leon ins Zimmer und hat eine Idee. So werden im nächsten Kapitel goldene Sterne auf Stella Körper gemalt. Das letzte Kapital erzählt dann vom Fest im Märchenwald.
Die vier kurzen Kapitel sind in großer Schrift gedruckt und mit vielen Bildern ausgeschmückt. Die Farben sind in verschieden Rosatönen gehalten. Besonders das Bild, auf dem der Vollmond auf das Pferd scheint, kann den Zauber dieser Nacht gut weitergeben. Hinten im Buch finden wir die Leserabensticker, die immer mit Beenden des Kapitels ins Buch geklebt werden. Zu jedem Kapitel gibt es im Anhang kleine Rätsel zum Ablauf der Geschichte. So kann abgefragt werden, ob das Lesen auch sinnerfassend war. Mit dem Lösungswort kann man an einem Preisausschreiben teilnehmen.
Eine märchenhafte Geschichte um ein fliegendes Spielzeugpferd, aber es geht auch um Geschwisterliebe und verzeihen können.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Pappbilderbuch mit Baustellenfahrzeugen

Gute Nacht, kleiner Bagger!
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Das Pappbilderbuch hat auf jeder Doppelseite einen Vierzeiler, der die Situation erklärt. Auf dem Cover sehen wir den kleinen Bagger mit müden Augen im Dämmerlicht.
Auf der ersten Seite sind wir auf der ...

Das Pappbilderbuch hat auf jeder Doppelseite einen Vierzeiler, der die Situation erklärt. Auf dem Cover sehen wir den kleinen Bagger mit müden Augen im Dämmerlicht.
Auf der ersten Seite sind wir auf der Baustelle. Ein Kran hebt eine Röhre, der Laster kippt Schotter ab und die Walze macht einen neuen Straßenbelag fest. Davor der kleine Bagger, der lächelnd ein Lach gräbt. Alle Fahrzeige haben ein Gesicht und ein undurchsichtiges Fahrerhaus. Nach Sonnenuntergang sind die Scheinwerfer an und die Fahrzeuge wirken müde. Der kleine Bagger sagt allen einzeln „Gute Nacht!“ Dazu sehen wir zunächst, was die Baufahrzeuge tagsüber machen. „Der Kran schwenkt Lasten“, die Walze, „Was die alles plattwalzen kann!“ und der Kipper, der große Lasten transportiert. Immer nach der Tagseite folgt eine in der Dämmerung, auf der der kleine Bagger sich für die Nacht verabschiedet. „Gute Nacht! Wir seh`n uns morgen früh um acht!“ Das ist auch der letzte Satz im Buch, auf der Seite schlafen alle Fahrzeuge.
Es gibt ein großes Angebot an (Ein-)Schlafbüchern und hier werden die kleinen Baustellenfans angesprochen. Die Reime überzeugen mich nicht immer, werden aber sicher gerne gehört.

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