Recht authentisches Mittelalter-Drama
Die Herrin der BurgWürttemberg im 13. Jahrhundert-
Wer meint im Mittelalter geht es nur um feine Minne und Turniere, wird hier enttäuscht werden. Ränkespiel, Machtspielchen und rohe Gewalt sind an der Tagesordnung. Besonders ...
Württemberg im 13. Jahrhundert-
Wer meint im Mittelalter geht es nur um feine Minne und Turniere, wird hier enttäuscht werden. Ränkespiel, Machtspielchen und rohe Gewalt sind an der Tagesordnung. Besonders für Frauen heißt es, Frau darf nicht ziemlich sein, sonst muss sie sich ins Kloster flüchten!
Diese Dinge erfährt Tilia von Wehrstein schon sehr früh, auch ihr Vater ist ein recht grober Ritter, allerdings geht es auf Burg Wehrstein noch einigermaßen gesittet zu. Nachdem er seine ungeliebten jüngeren Töchter Tilia und Dorothea zusammen mit deren unfreier Halbschwester, der Magd Gret auf die Burg des Grafen zu Stetten geschickt hat, merken die Frauen bald, das sie in ein noch übleres Nest der Intrige und Gewalt geraten sind! Ein verwirrendes Spiel beginnt, wer ist Freund und wer Feind!
Im historischen Roman „Die Herrin der Burg“, geht es explizit um die Rolle der Frauen im Mittelalter. Die adeligen Damen waren mit Leib und Leben von Männern abhängig! Auch die Flucht ins Kloster war keine große Freude! Aber besonders zu leiden hatten die unfreien Frauen, sie waren nur ein Spielball, ihr Leben keinen Pfifferling wert und wehe, wenn sie auch noch hübsch anzusehen waren....!
Die Autorin Ulrike Schweikert, zeichnet im Buch eine sehr brutale Wirklichkeit, die aber auch sehr authentisch wirkt, das Leben damals war sicherlich sehr hart!
Ihre Heldin Tilia ist aber ein patentes Mädchen die sich zu behaupten weiß. Doch auch die durchsetzungsfähigste Dame stößt hier an ihre Grenzen! Schweikerts Schreibstil ist faszinierend, man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Sehr gut recherchiert und fesselnd dargestellt.
Mein Fazit:
Wer einen historischen Liebesroman erwartet wird enttäuscht werden, hier geht es des Öfteren um das nackte Überleben und die brutale Wirklichkeit! Verwirrende politische Schachzüge, Imponiergehabe der Ritter, harte Arbeit der Unfreien bis zu ausgelassenen Feierlichkeiten alles sehr detailreich, aber spannend aufbereitet.