Cover-Bild Die Welt war eine Murmel
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22,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.03.2021
  • ISBN: 9783709981016
Herbert Dutzler

Die Welt war eine Murmel

Roman
FRÜHER WAR ALLES ... WIE DENN EIGENTLICH? KOMMT MIT UNS AUF ZEITREISE!

Ein Blick durch Kinderaugen: Fahr im Autobus nach Italien, spür die Hornbrille auf deiner Nase und schmeck die Limo von damals!
Er trägt eine dicke Brille, steckt seine Nase am allerliebsten in Romane von Karl May und wenn er groß ist, will er Astronaut werden: Siegfried. Es ist 1968, er hat gerade die Volksschule beendet und freut sich aufs Gymnasium. Vorher geht es aber noch auf große Fahrt: mit dem Autobus nach Italien. Da werden die Nachbarn schauen!
Oft wundert sich Sigi über die Erwachsenen in der Familie, die sich immer so viele Sorgen darüber machen, was andere Leute denken – vor allem, wenn der Bub ein besonderes Interesse für Kochrezepte entwickelt und beim Versuch, Pizza zu backen, fast das Haus in Brand steckt …

Das Abenteuer wartet gleich hinterm Haus
Siegfried lebt in einer Welt, in der Computerspiele noch leise Zukunftsmusik sind: Es gibt viel zu erleben am Bach hinterm Haus oder auf der Zugfahrt nach der Schule, seine Lieblingsspeise kommt nicht per Online-Bestellung, sondern direkt aus Mamas Küche. So weit, so idyllisch. Aber nicht alles, an das Siegfried sich als Erwachsener erinnern wird, ist schön: Eingefahrene Rollenbilder belasten sowohl die Mutter als auch den Vater, der Umgangston im Gymnasium ist rau und der Spott der anderen Kinder kann – gerade, wenn man ein guter Schüler ist und ein paar Kilos mehr auf den Rippen hat – gnadenlos sein.

Herbert Dutzler nimmt dich mit in die Welt seiner Kindheit
Herbert Dutzler entführt diesmal nicht ins Revier des Altausseer Polizisten Franz Gasperlmaier, sondern in die Zeit seiner eigenen Kindheit. Die Welt seines Protagonisten Siegfried kennt der Bestseller-Autor ganz genau: Auch er ist in den 60er Jahren aufgewachsen, hat Kracherl geschlürft und sich mit Winnetou davongeträumt.
Herbert Dutzler gewährt dir einen kindlichen und erfrischend anderen Blick zurück in jenes Früher, in dem nicht wirklich alles besser war, aber an das wir uns doch so gern erinnern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

Kindheit in den 60er-Jahren zwischen alten Rollenbildern und technischen Neuerungen

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Mit „Die Welt war eine Murmel“ führt Herbert Dutzler die Leser auf eine Zeitreise in die 60er Jahre. Man erlebt mit dem Protagonisten Sigi, einem Jungen vom Land, sein erstes Schuljahr in einem Gymnasium, ...

Mit „Die Welt war eine Murmel“ führt Herbert Dutzler die Leser auf eine Zeitreise in die 60er Jahre. Man erlebt mit dem Protagonisten Sigi, einem Jungen vom Land, sein erstes Schuljahr in einem Gymnasium, seine erste Urlaubsreise nach Italien und wird, soferne man in etwa gleichaltrig ist wie der der Autor, an vieles aus der eigenen Jugendzeit erinnert.
Der erwachsene Sigi räumt die Wohnung seiner Mutter und stößt auf alte Fotos und erinnert sich an seine Jugend.
Sigi ist ein sympathischer, sehr kluger, aufgeweckter 10-jähriger Junge, Brillenträger und etwas dicklich, der sich mehr fürs Kochen als für Fußball interessiert und viel lieber liest als Sport zu betreiben, was dem damaligen Rollenbild widerspricht und was seine Eltern, Vater Eisenbahner, Mutter Hausfrau, in ihrer einfachen und praktisch orientierten Art nicht verstehen können.
Ich (Jahrgang 1953) bin wieder in meine Jugendzeit eingetaucht. Auch wenn es nur teilweise Parallelen gibt (weil ich quasi ein Mädchen und Stadtkind war), so fand ich doch so vieles, womit ich aufwuchs: die Lebensweise und das Rollenbild der Eltern, die Leitgedanken der Zeit, wie etwa „nur nicht aufzufallen“ sowie die Angst vor dem Gerede der anderen Leute, all die Tabuthemen, die Erziehungsmethoden, der unbedingte Gehorsam, der Respekt vor Lehrkräften und natürlich auch die in jener Zeit aufkommenden technischen Errungenschaften.
Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, der Sigi ist mir ans Herz gewachsen mit seiner Art, mit all dem zurecht zu kommen, was ihn umgab, auch mit Ungerechtigkeiten; er muss sich zwar zurücknehmen und schweigen statt aufzubegehren, geht dennoch seinen Weg, aus eigener Kraft, zielstrebig.
Ich hatte es zwar leichter als Sigi, meine Kindheit war unbeschwerter und sehr behütet. Sicher, den heutigen Überfluss gab es nicht, aber meine Mutter war zuhause, nicht zwischen Beruf und Haushalt gestresst, ich hatte nur wenige Spielsachen und wenige Bücher (die ich eben mehrmals las, so wie Sigi), aber ich habe gelernt, das wenige zu schätzen und darauf aufzupassen und mich mit mir alleine zu beschäftigen (ohne PC oder Handy).
Viele Erinnerungen sind in mir wach geworden, vom alten Radio über das Vierteltelefon, die Schulzeit, die ungeliebten Leibesübungen, spartanische Urlaubsquartiere und Tabuthemen.
Mir hat das Buch schöne Lesestunden beschert, wobei ich zugebe, dass ich mich vielleicht mehr mit meiner eigenen Jugendzeit befasst habe als mit der des Protagonisten.
Ich finde, es ist dem Autor ausgezeichnet gelungen, die Gedankenwelt und die Ereignisse dieser Zeit aufleben zu lassen und zu vermitteln.
Vor allem Menschen, die in dieser Zeit aufwuchsen, werden wie ich das Déjà-vu genießen und für jüngere, denke ich, sollte es nicht uninteressant sein, etwas darüber zu erfahren, in welchem Umfeld ihre Großeltern aufwuchsen.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Toller Rückblick in die späten 60er

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Klappentext:
Lieblingsspeise: Mamas Schnitzel, Lieblingsbuch: Winnetou, Berufswunsch: Astronaut!
Siegfried ist zehn Jahre alt und nimmt dich in diesem Roman mit auf eine Zeitreise in die sechziger Jahre, ...


Klappentext:
Lieblingsspeise: Mamas Schnitzel, Lieblingsbuch: Winnetou, Berufswunsch: Astronaut!
Siegfried ist zehn Jahre alt und nimmt dich in diesem Roman mit auf eine Zeitreise in die sechziger Jahre, als das nächste Abenteuer nicht in einem Computerspiel, sondern am Bach hinterm Haus wartete. Fahr mit Siegfried und seiner Familie im Autobus nach Italien, spür die Hornbrille auf deiner Nase und lass Brause auf deiner Zunge prickeln!

Fazit:
Wie war das früher? War es damals wirklich besser, oder einfach nur anders? Mit einem Augenzwinkern nahm mich der Autor mit in seine Erinnerungen dieser anderen Zeit. Auch wenn es nur wenige Jahrzehnte sind, wirkt es doch so fern.

Frauen und Kinder hatten damals nichts zu sagen und von vielen Dingen, laut der Männer, auch keine Ahnung. Das mag befremdlich erscheinen, doch die Rolle der Ehefrau und sogar die der kleinen Schwester waren damals normal. Der Vater war das absolute Oberhaupt und nur seine Meinung zählte, kein Wunder, dass Frauen und Mädchen sich auf andere Weise wehrten. War das wirklich besser?

Siegfried hat nach dem Tod der Mutter die Aufgabe, den Speicher zu entrümpeln. Er findet viele Erinnerungsstücke und nimmt dadurch die Leser mit in seine Kindheit, die er nun wieder deutlich vor Augen hat.

Die erste Reise nach Italien, seine Erlebnisse auf dem Gymnasium und natürlich auch die damals übliche Familienkonstellation finden Eingang in dieses Buch. Da auch ich ein Kind dieser Zeit bin, wurden viele Erinnerungen in mir geweckt und ich konnte Siegfried sehr gut verstehen und mit ihm in Erinnerungen schwelgen.

Deutlich sind noch die Folgen des Weltkrieges und der Gesinnung zu spüren, doch die Hoffnung auf bessere Zeiten schwebt über der Handlung. Der Aufschwung ist in der Gesellschaft angekommen und so gibt es Fortschritt, der heute schon wieder rückständig wirkt. Der erste Fernsehapparat, das Telefon und der erste Urlaub im Ausland, das waren Erlebnisse, die im Gedächtnis blieben. Doch auch negative Erlebnisse, wie die Ausgrenzung in der Schule oder die Anfeindung, weil ein Junge kein Interesse für das Kochen haben soll, werden nachvollziehbar geschildert. Ich hatte meine Kindheit wieder deutlich vor Augen, mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten. Absolut lesenswert.

Der Autor hat es geschafft, mich durch den unaufgeregten Schreibstil wieder in meine Kindheit mitzunehmen und mich nachdenklich zurückgelassen. Der jüngeren Generation dürften viele Erlebnisse und Errungenschaften fremd sein, doch um die „ältere“ Generation besser zu verstehen, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.

Ich habe den nostalgischen Rückblick gerne gelesen und vergebe eine Leseempfehlung an alle Leser, die gerne einen Blick in die Kindheit der 60er riskieren wollen.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Lesereise in die Kindheit

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Eine nette Leseerinnerungsreise in meine Kindheit. 1968 war ich dreizehn.

Vieles habe ich genauso erlebt, empfunden wie der Autor hier in witzigen Worten beschrieben hat. Bilder aus der Vergangenheit ...

Eine nette Leseerinnerungsreise in meine Kindheit. 1968 war ich dreizehn.

Vieles habe ich genauso erlebt, empfunden wie der Autor hier in witzigen Worten beschrieben hat. Bilder aus der Vergangenheit tauchen auf, z.B. die Blümchenbadehauben der Mütter, die "Klapperl" im Sommer, der Viertelanschluss des Telefones, den wir auch eine zeitlang hatten oder die weiße Indianersammlung meiner Brüder aus dem Lindekaffee.
Gut kann ich mich auf die Übertragung der Mondumkreisung zu Weinachten erinnern. Wir fuhren durchs Innviertel zu Weihnachten zu meiner Oma, während im Autoradio die bangen Minuten verstriechen, als die Astronauten im Mondschatten verschwanden. Ich sehe noch die Landschaft, ich fühle noch die Spannung und dann die große Erleichterung als sich die Astronauten wieder gemeldet haben.

Manche Stellen, Erlebnisse, z:b. die Italienreise haben mich sehr amüsiert, die viele Schulereignisse fand ich nicht so originell erzählt. Die Großmutter, die gerne den Enkel versorgt, gibt es heute noch, auch wenn sie mehr über die Konsequenzen nachdenkt. Den Nazigroßvater, der alles Neues ( Englich, Popmusik...) stark anlehnt, der ist doch ausgestorben. Den strengen, unnahbaren Vater in seiner patriarchischen Lebensweise findet bei den meisten jungen Männern kein Gefallen mehr. Die Mutter, die sich um die Kinder sorgt, sie bedingungslos leibt, für sie kämpft und verteitigt... lebt weiter.
Dieses Buch habe ich sehr gerne gelesen, den Autor besser kennengelernt und mich gut unterhalten, danke!

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Nostalgische Reise ins Jahr 1968

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Dieser Roman nimmt uns auf eine ganz wunderbare nostalgische Reise zurück ins Jahr 1968 mit.
Der Erzähler Sigi entrümpelt in der Gegenwart den Dachboden seiner verstorbenen Mutter und findet aufbewahrte ...

Dieser Roman nimmt uns auf eine ganz wunderbare nostalgische Reise zurück ins Jahr 1968 mit.
Der Erzähler Sigi entrümpelt in der Gegenwart den Dachboden seiner verstorbenen Mutter und findet aufbewahrte Erinnerungsstücke. Diese sind für ihn Anlass, aus seiner Kindheit im Jahr 1968 zu erzählen, als er 10 Jahre alt war. Dabei geht es etwa um die erste Familienurlaubsreise nach Italien, seine Schulzeit im ersten Jahr auf dem Gymnasium, sein Alltagsleben zu Hause. Gerade in mir, die ich auch ein Kind der 1960er Jahre bin, wurden viele schöne Erinnerungen geweckt. Denn auch für mich waren Pizza und Spaghetti seinerzeit völlig neue Mahlzeiten, sah ich Flipper am Schwarz-Weiß-Fernseher und hatte weder Telefon noch Auto zu Hause und wurde in den Tante-Emma-Laden zum Einkaufen geschickt. Von den damaligen gesellschaftlichen Einstellungen der Menschen wird ein realistisches Bild gezeichnet, wenn etwa Sigis Opa als alter Nazi dargestellt wird, der alles Englischsprachige und Auslandsreisen ablehnt, die Mutter Hausfrau zu sein hat oder körperliche Züchtigungen zu Hause und in der Schule an der Tagesordnung waren. Sigi lässt beim Erzählen so manche Anekdote einfließen, wodurch alles recht humorvoll erscheint und er als rundum sympathischer Erzähler rüberkommt. Indem er in seinen Gedanken in der Gegenwart auch immer kurz die heutigen Zustände schildert, wird ein schöner Vergleich zwischen damals und heute angestellt, ohne dass aber der Schluss zu ziehen wäre, früher sei alles besser gewesen. Es war einfach nur anders.
Ein Buch, dem ich eine volle Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Das ist der Lauf der Zeit

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Herbert Dutzler hat mich bereits mit seinen beiden Thrillern "Am Ende bist du still" und "Die Einsamkeit des Bösen" begeistert. Außerdem lese ich auch seine Kriminalreihe rund um den schrulligen Altausser ...

Herbert Dutzler hat mich bereits mit seinen beiden Thrillern "Am Ende bist du still" und "Die Einsamkeit des Bösen" begeistert. Außerdem lese ich auch seine Kriminalreihe rund um den schrulligen Altausser Polizisten Franz Gasperlmaier, die ein bisschen an Rita Falks Eberhofer-Saga erinnert. Mit seinem neuen Roman geht er einen völlig neuen Weg und führt seine Leser zurück in seine Kindheit in die späten 1960iger Jahre. Der stark autobiografische Roman erzählt vom zehnjährigen Sigi, der mit seiner jüngeren Schwester und seinen Eltern in einem kleinen Dorf in Österreich lebt.

Obwohl ich zu dieser Zeit erst geboren wurde, haben mich bereits die ersten Seiten zurück in meine Kindheit katapultiert. Das passiert auch dem erwachsenen Sigi, der nach dem Tod der Mutter die Wohnung auflöst. Dabei findet er Kartons mit alten Erinnerungsstücken und schweift mit seinen Gedanken bald ab. Er erinnert sich an seine Kindheit und sein damaliges zehnjähriges Alter Ego; an seinen ersten Italienurlaub mit den Eltern und an die Aufnahmeprüfung aufs Gymnasium in der nächsten größeren Stadt, wo er von seinen Mitschülern verdroschen wurde.

Ich habe mich zurückerinnert an die Zeiten, als nur einige Leute im Dorf ein Festnetztelefon hatten, welches auch noch mit jemanden geteilt wurde, d.h. wenn einer der beiden Haushalte telefonieret ging beim anderen gar nichts. Noch schlimmer war es, wenn man ein Vierteltelefon hatte...dann musste man seinen Telefonanschluss mit noch drei anderen Haushalten teilen. Heute unvorstellbar, wo meistens jeder in der Familie ein Handy besitzt.

Tränen gelacht habe ich bei der Urlaubsreise von Sigi, seiner Schwester Uschi und den Eltern. Per Autobus - ein eigenes Auto hatten damals nur wenige - ging es in unser südliches Nachbarland und zum ersten Mal ans Meer. Im Autobus wurde geraucht und laufend wurde zur Pinkelpause oder wegen einem kleinen Imbisses bei vielen Wirtshäuser stehengeblieben. Das "ungewöhnliche" Essen war Sigis Eltern suspekt. Pizza und Spaghetti waren in Österreich noch völlig unbekannt. Blümchenbadehauben und eigene mitgebrachte "Umziehkabinen" (ein Stück Stoff mit einem Loch, das man über den Kopf zieht und sich darunter auszieht, damit man kein Stück Haut sehen kann) waren damals en vogue.
Das Familienleben und die Schulzeit waren für Sigi meistens kein Honigschlecken. Er, der den Deutschunterricht liebte und eine blühende Fantasie hat, schrieb gerne Aufsätze und verschlang ein Karl May Buch ums andere. Mit der dicken Hornbrille und dem Übergewicht war Sigi deshalb ein Außenseiter und wurde gehänselt. Sigi interessierte sich außerdem fürs Backen und Kochen, was seinem Vater sehr missfällt: Ein richtiger Mann hat sich für Fußball und Männerarbeit zu interessieren. Er hat Angst, dass sein Sohn womöglich schwul sein könnte und versucht so einiges, um ihn auf "die richtige Fährte" zu bringen. Dabei erlebt man als Leser so einige lustige Anekdoten, die vom Autor mit viel Humor erzählt werden.

Herbert Dutzler zeigt auf, welche gesellschaftlichen Einstellungen die Menschen damals hatten. Er spricht über die Angst des Vaters, der Sohn könnte dem eigenen Geschlecht eher zugetan sein und setzt sich auch mit dem gängigen Rollenbild auseinander: Der Mann schaffte das Geld an und die Frau hatte als Hausfrau zuhause zu bleiben. Auch meine Mutter gab ihren Beruf auf und sorgte anschließend für uns Kinder, wobei ich als Nachzügler mehr Zuneigung von meiner älteren Schwester bekam.
Körperliche Züchtigungen waren damals ebenso an der Tagesordnung, wie die ewigen Ängste, was die Nachbarn von einem denken. Der Vater und der ziemlich rassistische Großvater von Sigi hatten in der Familie das Sagen. Die Kinder hatten zu spuren, Zuneigung gab es kaum.

In kursiver Schrift hat Herbert Dutzler einige seiner Gedanken von heute zu damals kundgetan. Dabei stellt er die Vergangenheit dem Heute gegenübert. Interessant fand ich dabei, dass ein Leser in der Leserunde diese als (schlechte) Bewertung gegenüber der heutigen Jugend aufnahm und eine andere Leserin die Zeit damals traurig fand und froh ist, dass sie erst viel später geboren wurde. So unterschiedlich wurden diese Gedanken des Autoren aufgenommen, der eigentlich nur einen Vergleich zwischen damals und heute gezogen hat. Ich fand die Gegenüberstellung interessant - vorallem, wenn man bedenkt was sich wirklich in dieser kurzen Zeit von 50-60 Jahren - vorallem technisch - verändert hat. Das ist wirklich eine ganze Menge! Dabei gab es Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen. Das ist der Lauf der Zeit......

Fazit:
Eine kleine Zeitreise zurück in meine eigene Kindheit mit einem liebenswerten Protagonisten und einem zwinkernden Auge des Autors. Nicht alles damals war gut, aber heute ist auch nicht alles besser....
Für alle LeserInnen, die in den 1960-iger und -70iger Jahren geboren wurden, ist dieser Roman eine Erinnerung an die eigene Kindheit. Für diese Generation gebe ich definitiv eine Leseempfehlung!

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