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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2021

Gibt es den tatsächlichen Beweis zur Existenz Gottes?

Der absolute Beweis
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An einem ganz normalen Tag bekommt der Journalist Ross Hunter einen Telefonanruf, der sein Leben auf den Kopf stellt. Dr. Harry F. Cook klingt gehetzt und das ist kein Wunder. Behauptet er doch, dass er ...

An einem ganz normalen Tag bekommt der Journalist Ross Hunter einen Telefonanruf, der sein Leben auf den Kopf stellt. Dr. Harry F. Cook klingt gehetzt und das ist kein Wunder. Behauptet er doch, dass er Beweise zur tatsächlichen Existenz Gottes vorlegen kann. Ross Hunter lässt sich auf weitere Recherchen ein und muss Verfolgung und Morddrohungen ertragen. Denn es sind nicht nur die Herrscher im Vatikan, denen die Enthüllungen nicht behagen.

„Der absolute Beweis“ ist ein spannender Thriller, der neben etlichen frei erfunden Passagen auch ein hohes Maß von Fakten bereithält. Hier werden Prediger beleuchtet, die alleine durch ihre Gabe Gläubige mitreißen zu können, zu unermesslichen Reichtum kamen. Aber auch Vatikan, Muslime und Evangelikale kommen nicht allzu gut weg. Viele Schauplätze und noch mehr Handelnde machen das Lesen schwierig. Die Reise geht unter anderem nach Ägypten und in die USA. Überall wird Herr Hunter verfolgt und entgeht nur knapp dem Tod. Ob er das bis zum Schluss durchhält, erfahren Sie, wenn Sie das Buch lesen.

Peter James ist für seine spannenden Thriller rund um Roy Grace bekannt. „Der absolute Beweis“ zeigt ein völlig anders Bild des Autors. Hier begab er sich auf bis dato unbekanntes Terrain und das ebenfalls gut. Er schreibt selbst, dass es 10 Jahre brauchte, bis er seine Idee umsetzte und seinen Lesern das Buch präsentieren konnte. Ich las es gerne, obwohl dann doch die Phantasie mit ihm durchging und es zuweilen sehr langgezogen daher kam. Vier Sterne sind aber allemal gerechtfertigt zumal Verschwörungstheorien ja derzeit äußerst aktuell sind.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Möge die Kunst der Spielzeugherstellung nie ganz vergessen sein

Wo wir Kinder waren
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Die Autorin Kati Naumann reist mit uns in den Ort Sonneberg. Hier war der Sitz des Spielzeugherstellers Albert Langbein. Was über 100 Jahre bestand, musste nach der Wiedervereinigung aufgegeben werden. ...

Die Autorin Kati Naumann reist mit uns in den Ort Sonneberg. Hier war der Sitz des Spielzeugherstellers Albert Langbein. Was über 100 Jahre bestand, musste nach der Wiedervereinigung aufgegeben werden. Die Erben Eva, Iris und Jan wollen gemeinsam das Haus der Urgroßeltern räumen und finden dabei viele Erinnerungsstücke, die sie an ihre schöne Kindheit erinnern.

Nach „Was uns erinnern lässt“ ist „Wo wir Kinder waren“ das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese. Auch hier erzählt sie in zwei Zeitebenen über das Leben der Langbeins und ihrer Nachkommen. Sie beginnt im Jahr 1912 und wechselt immer abwechselnd in die heutige Zeit. Damals gab es noch viele Spielzeughersteller im Thüringer Wald, die leider von der Konkurrenz aus Fernost zum Aufgeben gezwungen wurden. Einige Künstler verkaufen aber bis heute ihre Werke und ich liebe vor allen Dingen deren Miniaturen in 1:12.

In dem Buch „Wo wir Kinder waren“ beschreibt die Autorin sehr genau, wie neue Modelle entstanden und welche Aufgabe den Kleinsten der Familie dabei zukam. Sie schreibt über den Ersten Weltkrieg und seine Verluste für die Familien und danach die wenigen unbeschwerten Jahre der Weimarer Republik. Dann die Anfänge einer Übermacht der Nationalsozialisten, die Verfolgung von Juden und Kommunisten und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Der lebendige Sprachstil und die Ausführlichen Dialoge machen das Buch abwechslungsreich und unterhaltsam. Einzig die Gedankensprünge sind nicht immer bis zum Ende durchdacht und der Schluss beantwortet nicht alle Fragen. Aber ich empfehle das Buch auf jeden Fall, zumal es Fakten beschreibt, die so tatsächlich von den Menschen damals erlebt wurden. Kati Neumann hatte nämlich in ihrer eigenen Familie Spielzeughersteller und nutzte diese Quellen intensiv.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Rasant und gut durchdacht

Der andere Sohn
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Vor zehn Jahren verschwand ein junges Mädchen. Eine Leiche fand man nicht und Billy, ein dringend Tatverdächtiger, musste freigelassen werden. Jetzt, 10 Jahre später, wird der Fall erneut aufgerollt.

FBI ...

Vor zehn Jahren verschwand ein junges Mädchen. Eine Leiche fand man nicht und Billy, ein dringend Tatverdächtiger, musste freigelassen werden. Jetzt, 10 Jahre später, wird der Fall erneut aufgerollt.

FBI Agent John Anderley muss nach einem missglückten Einsatz eine neue Identität annehmen. Er zieht nach Schweden und arbeitet dort als Ermittler mit und zwar am Fall des verschwundenen Mädchens. Der Grund dafür liegt an seiner Familie. Billy ist nämlich sein Halbbruder und fühlt sich von den Polizisten vor Ort ungerecht behandelt.

Zwei schwedische Autoren sind für das Buch „Der andere Sohn“ verantwortlich. Die Story wechselt vom Jahr des Verschwindens, 2009 in Karlstadt zu John Anderley im Jahr 2019 zunächst nach Baltimore und später dann auch nach Karlstadt. Schon auf den ersten Seiten gibt es spannende Szenen und diese Spannung hält lange an. Die Handlung ist leicht nachvollziehbar, wobei die Akteure nicht immer logisch agieren. Auch wenn ich schon bald wusste, wer TäterIn war, das muss nichts heißen. Trotzdem las ich das Buch gerne bis zum Schluss. Was mir nicht gefiel, das war die Übersetzung. Immer wieder das Wort hatte bremste den Lesefluss doch deutlich und hier lässt sich noch einiges verbessern. Am Ende sind auch noch einige Fragen offen und ich denke, dass es noch weitere Folgen mit John Anderley zu lesen gibt.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Bewegender Bericht eines "Gastarbeiterkindes"

Das achte Kind
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„Das Achte Kind“ ist die Beschreibung eines Mannes, der nicht so aufwuchs, wie es als „normal“ angesehen wird. Sein Vater liebt ihn und die Mutter zwar, konnte aber keine Verantwortung übernehmen. Der ...

„Das Achte Kind“ ist die Beschreibung eines Mannes, der nicht so aufwuchs, wie es als „normal“ angesehen wird. Sein Vater liebt ihn und die Mutter zwar, konnte aber keine Verantwortung übernehmen. Der Pflegevater liebte ihn ebenfalls, seine Ansichten über das Dritte Reich dienten aber nicht zum Wohle seiner Kinder. Ja und der letzte Freund seiner Mutter wurde brutal, wenn er Alkohol trank. Was soll aus diesem Jungen schon werden? (Ansicht vieler Menschen)

Alems Mutter schuftete in einer Fabrik, wie es viele ihre Leidensgenossinnen ebenfalls taten. Sie kam aus Jugoslawien und war froh, überhaupt eine Arbeit zu bekommen. Sie kam aus Kroatien und ließ sich mit einem Charmeur ein. Als sie schwanger wurde, traf sie eine Entscheidung, die nur das Wohl des Babys im Sinn hatte. Sie gab das Kleine an eine Pflegefamilie ab. Die Trennung vom Vater des Jungen war eine logische Konsequenz zu dessen Verhalten. Als Erwachsener wollte Alem dann doch erfahren, wer sein Erzeuger war und begab sich auf einen Weg in die Vergangenheit.

Nein, hier werde ich nicht meine Meinung zum Verhalten der Mutter äußern. Zum Glück erlebte ich deren Situation nie und erlaube mir daher kein Urteil. Das Buch ist aus der Sicht des Jungen geschrieben und seine Erlebnisse mit den unterschiedlichen „Vätern“ waren mitleiderregend. Und nicht nur das, auch die Reaktion anderer Kinder auf seine Herkunft wird erschreckend wahr erzählt. Ein wenig besser verstehe ich jetzt auch, wie es zum Krieg und dem Hass zwischen Kroaten und Serben kam. Die Sprache ist allerdings teilweise vulgär und der Verlag mach darauf aufmerksam, dass bestimmte Ausdrücke nicht der Einstellung von Mitarbeitern entsprechen.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Lou und ihre Liebhaber

Die Rebellin
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Würde „Die Rebellin“ heute leben, dann wäre sie mit Sicherheit keine Frau, die Aufmerksamkeit erregen würde. Nicht so im Jahr 1897. Lou Andreas-Salomé trotzte den allgemein üblichen Anstandsregeln für ...

Würde „Die Rebellin“ heute leben, dann wäre sie mit Sicherheit keine Frau, die Aufmerksamkeit erregen würde. Nicht so im Jahr 1897. Lou Andreas-Salomé trotzte den allgemein üblichen Anstandsregeln für Frauen. Zudem war sie intelligent und konnte ihre Meinung überzeugend kundtun. Ihr Intellekt zog etliche Männer in den Bann und dazu gehörten auch einige Künstler. Deren Namen sind bis heute bekannt und das waren unter anderem die Herren Nietzsche oder Rée. Sie hatte etliche Geliebte aber die große Liebe blieb ihr verwehrt. Bis, ja bis ein junger Dichter in ihr Leben trat und sie mit Haut und Haaren vereinnahmte. Reiner Maria Rilke gehörte für eine Zeit zu ihrem Leben.

„Die Rebellin“ hat mir eine unterhaltsame Lesezeit beschert. Aber nicht nur das. Ich lernte eine mir bis dato unbekannte Schriftstellerin kennen und erfuhr gleichzeitig, wie abhängig Herr Rilke von Lou war. Aber auch Ausschnitte aus dem Leben weiterer Künstler las ich sehr gerne. Frau Andreas-Salomé wurde in Russland geboren und ihre Familie lebte noch dort. Ihre Liebe zur Heimat und die Fahrten ins ferne Land machen einen interessanten Teil des Buches aus. Ich erfuhr viel über die Menschen in St. Petersburg und Moskau. Was mir nicht so gut gefiel, das waren die Zeitsprünge innerhalb des Buches. Zwar wurde das durch eine Überschrift „angekündigt“, dann Sinn dafür erkannte ich aber nicht. Aber dennoch hat das Buch vier Sterne mehr als verdient und ich empfehle es auf jeden Fall.

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