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Veröffentlicht am 09.03.2021

Die Geschichte der Langbein-Spielzeugfabrik

Wo wir Kinder waren
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Mit diesem Buch erfährt der Leser mehr über die Spielzeugfabrik der Familie Langbein, die in der Kaiserzeit gegründet wurde, die Weimarer Republik, zwei Weltkriege und die DDR überstanden hat. ...

Mit diesem Buch erfährt der Leser mehr über die Spielzeugfabrik der Familie Langbein, die in der Kaiserzeit gegründet wurde, die Weimarer Republik, zwei Weltkriege und die DDR überstanden hat. Der Leser ist mitten im Zeitgeschehen und erfährt gleichzeitig mehr über die damalige Herstellung von Spielzeug.

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart (2019) begleiten wir die Erben der Fabrik Eva, Iris und Jan. Längst hat die Firma ihre Pforten dicht gemacht und die Herstellung eingestellt, nun wird aber eine der seltenen Puppen auf einer Versteigerung angeboten. Über diesen Weg treffen die drei wieder zusammen und wollen im alten Haus der Grosseltern aufräumen. Sie finden dabei erstaunliches heraus und erinnern sich über die alten Dinge immer mehr auch an die eigene Vergangenheit.
In der Vergangenheit geht es allen vorran um das mittellose Mädchen Flora, die über Umwege bei der Familie Langbein aufgenommen wird und sich nach und nach zur guten Seele der Fabrik entwickelt, zusammen mit ihrem Freund und Sohn der Familie Langbein, Otto. Gemeinsam begleiten sie die Spielzeugfabrik über stürmische Zeiten.

Der Klappentext hatte mich gleich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, denn es ist ungewöhnlich über so eine Fabrik zu lesen, im Wandel der Zeiten. Der Autorin ist dies aber wirklich sehr gut gelungen und sie hat einen tollen historischen Roman geschrieben, der teilweise sogar an die Erzählungen aus der eigenen Familie anknüpft.
Der Schreibstil ist einfach und locker gehalten, vieles ist sehr lebendig und bildhaft geschrieben worden. So kann man sich ganz auf die Geschichte konzentrieren und ins Buch eintauchen!

Die Vergangenheit der Fabrik wurde ganz besonders schön ausgearbeitet, die historisch wichtigen Eckdaten wurden wunderbar mit der Handlung verwoben. Nun ist es natürlich so, dass man in einem Buch das von 1900 bis 2019 handelt nicht alles unterbringen kann, deshalb hat die Autorin es so gelöst, dass sie immer wieder grössere Zeitsprünge in der Vergangenheit eingebaut hat. Es las sich, als würde man jedes mal eine kleine Geschichte oder Anekdote der Familie erzählt bekommen und nicht als würde man einen zusammenhängenden Roman lesen, dies hat mich aber überhaupt nicht gestört, da es dadurch immer spannend geblieben ist und ich es nicht oberflächlich empfand. Auch die Spielzeugherstellung war sehr interessant und aufschlussreich zu lesen und der Wandel davon über die verschiedenen Jahrzehnte! Ich konnte einiges neues darüber lernen und mitnehmen. Am Ende fügt sich die Geschichte aus der Vergangenheit zur Zeit der DDR immer mehr mit der Gegenwart zusammen. Die Protagonisten aus der Vergangenheit sind sehr gut gezeichnet, handelten stets nachvollziehbar und ich fand sie sehr sympatisch und stark!
Im letzten Drittel des Buches geht es sehr viel um das Leben im DDR-Sperrgebiet, die Unterschiede zwischen Ost und West. Dies ist im Roman sehr schön ausgearbeitet, und man merkt hier, dass die Autorin weiss wovon sie schreibt.
In den Handlungsstrang der Gegenwart musste ich mich erst einfinden. Die Charaktere waren anfangs blass und auch die Handlung kam nur sehr schleppend in Fahrt. Nach und nach änderte sich dass aber und im Endeffekt hat sich alles sehr schön zusammengefügt!

Fazit: Ein aussergewöhnlicher Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Vorallem die Spielzeugherstellung und die Firma im Wandel der Zeit waren sehr eindrücklich und toll beschrieben, die Handlung in der Gegenwart hätte man noch etwas straffen können. Ich gebe gern eine Leseempfehlung für Interessierte und Fans des historischen Genres.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Sorry muss ihren Weg finden

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Sorry Fortune hat nun das passende Alter für die "Akademie Fortuna", eine Schule für Wahrsagerei, erreicht. Ihre Mutter ist dort momentan die Schulleiterin, da Sorrys ältere Schwester bisher ...

Sorry Fortune hat nun das passende Alter für die "Akademie Fortuna", eine Schule für Wahrsagerei, erreicht. Ihre Mutter ist dort momentan die Schulleiterin, da Sorrys ältere Schwester bisher immer Klassenbeste war und das Amt der Schulleitung jedes Jahr nach Leistung der Schüler vergeben wird. Deshalb ist es auch besonders wichtig das Sorry dieses Jahr Klassenbeste ist, aber ausgerechnet ihr fehlt es an bedeutenden Vorhersagen. Sie kann immer nur vorraus sehen ob jemand in der nächsten Minute stolpert und hinfällt oder sonst etwas unwichtiges. Wie kann sie ihre Familie trotz allem stolz machen? Und ausgerechnet dieses Jahr platzt auch noch Ben in die Schulaufnahmeprüfung, dessen Familie von der Akademie verstoßen wurde. Kann Sorry ihm trauen?

Dieses Buch macht Jung und Alt wirklich grossen Spaß beim lesen! Der Schreibstil ist einfach gehalten und kindgerecht, so fliegt man nur so durch die Seiten. Das Buch kann von Kindern, die schon etwas Übung im lesen haben, allein gelesen werden. Es eignet sich aber auch hervorragend zum vorlesen. Unterstützt und aufgelockert wird der Inhalt immer wieder von wunderhübschen Zeichnungen, die gut zur Geschichte passen.

Sorry ist ein ganz liebes Mädchen, dass man sofort ins Herz schließen kann. Sie traut sich allerdings selber nur sehr wenig zu, hat kaum Selbstbewusstsein. Erschwerend kommt hinzu, dass ihre Mutter sie immer wieder ermahnt nur nicht die Ehre der Familie zu verletzten... sowieso sind die Eltern im Buch sehr ehrgeizig und stellen teilweise das Wohl ihrer Kinder hinter den eigenen Interessen an, was ich nicht immer gut fande. Wie schön, dass Sorry in ihrer Schwester aber jemanden hat, der ihr Mut macht und dass sie bald gute Freunde an der Akademie findet. Super fand ich auch, dass ein Mädchen in die Akademie kommt die nur Gebärdensprache spricht und dies ganz normal ist.

Die verschiedenen Schulfächer und Wahrsage-typen klingen sehr interessant, hätten aber noch etwas vertieft werden dürfen. Vielleicht lernt man im zweiten Teil mehr darüber. Im ersten Band wurde sich sehr auf die Charaktere, vorallem natürlich Sorry, konzentriert. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was ich bei Kinderbüchern nicht so gern mag, was aber insgesamt im Kinderbuch-Genre immer häufiger gemacht wird bei einer Reihe.

Fazit: Ein tolles Kinderbuch, das jung und alt wirklich Spass macht, mit einer sympathischen Heldin und vielen gelungenen Zeichnungen. Ich empfehle das Buch gern weiter und gebe gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine grosse Persönlichkeit

Anne Boleyn (Die Tudor-Königinnen 2)
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Über den Inhalt muss man hier wohl nicht viel schreiben, schon am Titel und Cover lässt sich erkennen, dass sich das Buch um die berühmte Frau von Henri dem achten, Anne Boleyn, handelt. Schon in der Kindheit ...

Über den Inhalt muss man hier wohl nicht viel schreiben, schon am Titel und Cover lässt sich erkennen, dass sich das Buch um die berühmte Frau von Henri dem achten, Anne Boleyn, handelt. Schon in der Kindheit wird ihr Leben und ihr Charakter geprägt und geformt von Frauen wie Margarete von Österreich, die ihrer Zeit voraus und emanzipiert sind. Über den französischen Hof an der Seite von Königin Claudia gelangt sie schließlich wieder zurück nach England, um dort Hofdame von Königin Katharina zu werden. Mehr und mehr fällt das Auge König Henris auf die junge Frau und er tut alles um sie für sich zu gewinnen. So wird er sich sogar von seiner Frau Katharina scheiden lassen und bricht mit der katholischen Kirche...

Ich habe diesen historischen Roman sehr gern gelesen, der Fakten und Fiktion perfekt miteinander kombiniert. Sehr unterhaltsam und spannend zu lesen! Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig, ich hatte den königlichen Hof, die Räume und die Essensgelage schön vor meinen Augen! Seit ich damals "Die Schwester der Königin" im Fernsehen gesehen habe, war ich fasziniert von der Frau Anne Boleyn. Wie hat sie es geschafft das ein König mit der Kirche bricht um an sein Ziel zu kommen!? Welche Stärke und welche Macht gehen von ihr aus? In Büchern ist dies natürlich alles nochmal detaillierter zu lesen und so habe ich es genossen mehr über Anne Boleyn zu erfahren, zum Beispiel auch von ihrer Kindheit am Hof von Königin Maragarete.

Anne selbst wird von der Autorin sehr lebendig und authentisch beschrieben, schon früh kommen die emanzipierten Gedanken der jungen Frau zum Vorschein! Aber auch Henri und ihre Schwester Mary kann man im Buch besser kennen lernen sowie natürlich auch einige geschichtliche Hintergründe. Bei so einer hohen Seitenzahl kann es mal zur ein oder anderen Länge kommen, aber insgesamt war das Buch sehr lehrreich, interessant und spannend. Ich kann es Interessierten und Fans des Genres nur weiter empfehlen !

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Kirmes-Flair und Mörderjagd

Zicke, zacke, tot
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Dies ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Hobby-Ermittlerin Karin Schneider. Die Heilpraktikerin bekommt von der schrulligen Bekannten Rosi einen Abschiedsbrief, der Selbstmord aber schlägt ...

Dies ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Hobby-Ermittlerin Karin Schneider. Die Heilpraktikerin bekommt von der schrulligen Bekannten Rosi einen Abschiedsbrief, der Selbstmord aber schlägt fehl. Karin aber traut der Sache immer weniger, wollte sich Rosi wirklich umbringen?

Der ganze Kriminalroman spielt vor der wunderbaren Kulisse des Karpfhamer Volksfestes, das wohl in Niederbayern so etwas wie das Oktoberfest darstellt. Die Kirmes mit Bierbuden ist wirklich super beschrieben, ich habe fast den Geruch von gebrannten Mandeln in der Nase gehabt und den Fahrtwind der Karussells und Fahrgeschäfte spüren können. Auch die heitere Ausgelassenheit der Leute im Bierzelt wird sehr schön anschaulich beschrieben.

Obwohl ich die anderen Teile der Reihe noch nicht gelesen habe, hatte ich überhaupt keine Probleme mich ins Buch einzufinden und auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen. Karin ist mir erst super sympatisch gewesen als Ermittlerin, auch wenn sie etwas überzeichnet ist, aber das darf auch sein bei so einem gemütlichen, bayrischen Krimi. Zum Ende wurde sie aber immer kindischer und naiver dies war mir dann teilweise ein bisschen des guten zu viel.

Die anderen Personen sind ebenfalls etwas schrullig und haben alle ganz eigene Charaktere, die nach Niederbayern passen. Ich hab mich unter ihnen sehr wohl gefühlt. Der Täter war mir zwar schnell klar, aber das hat dem lesen keinen großen Abbruch getan, da ich das Flair des Karpfhamer sehr genossen habe!


Fazit: Ein toller regionaler Krimi mit ganz viel Kirmes-Flair und einer im großen und ganzen sympatischen aber auch verpeilten Ermitterin.


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Veröffentlicht am 17.02.2021

Die Spannung steigert sich!

Leichenblume
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Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief von Anna Kiel. Anna hat vor Jahren einen angesehenen Anwalt umgebracht und ist dann spurlos verschwunden. Das Motiv ...

Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief von Anna Kiel. Anna hat vor Jahren einen angesehenen Anwalt umgebracht und ist dann spurlos verschwunden. Das Motiv des Mordes konnte nie geklärt werden. Im Brief stehen auch viele ganz persönliche Dinge über Heloise, die Anna eigentlich gar nicht wissen kann. Wieso hat aussgerechnet die Journalistin nach so vielen Jahren den Brief erhalten und warum weiss Anna so viel über Heloise?

Das Buch beginnt mit einer grossen Jobkriese der Journalistin, sie hat in ihrem Job einen Fehler gemacht und wird jetzt deswegen nahezu "zerrissen". Mitten in diese schwierige, persönliche Kriese flattert dann auch noch der Brief. Heloise ist trotz allem neugierig und beginnt nach und nach zu ermitteln über den Mordfall von Anna Kiel. Was sich zunächst eher wie ein interessanter Krimimnalroman liest, steigert sich mehr und mehr zu einem fesselnden Thriller, den man kaum noch aus der Hand legen kann! Die erste Hälfte ist noch eher ruhig zu lesen, man lernt die Protagonistin und ihren Job erst besser kennen, ermittelt in die verschiedensten Richtungen mit ihr. Nach und nach schaltet sich dann auch der Kommisar Erik Schäfer ein und bringt nochmals andere Hinweise zur damaligen Ermittlung ins Spiel. Die zweite Hälfte des Buches wird dann sehr spannend und für mich auch teilweise verstörend, es ist wirklich kein Buch für schwache Nerven, denn es werden auch sehr "emotionale", furchtbare Themen behandelt!

Heloise Kaldan und Erik Schäfer finde ich als Protagonisten in Ordnung. Sie sind mir nicht mega sympatisch, aber ich habe es auf jeden Fall sehr genossen mit ihnen gemeinsam zu ermitteln. Interessant war auch wie sich die "Ermittlungen" von Polizei und Journalismus unterscheiden.

Auch die Frage "warum" Anna zu einem Mord bereit war immer spannender zu lesen. Sie war eine sehr interessante und authentische Persönlichkeit, ich fand sie beinahe sympatisch, da sie sehr nachvollziehbar gehandelt hat! Das Ende hat mich dann überrascht, da es recht "abrupt" war. Hier hätte ich mir noch ein bis zwei Kapitel mehr gewünscht für einen etwas langsameren Ausgang.

Fazit: Ein sehr gelungener Auftakt der Reihe. Das Buch startet langsam, die Spannung wird aber in der zweiten Hälfte extrem gesteigert, sodass man das Buch kaum aus den Händen legen konnte! Ich gebe dem Buch gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans des Genres. Gerne werde ich die Reihe um Heloise und Erik weiter verfolgen!

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