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Veröffentlicht am 16.03.2021

Tiefgründig und emotional, ich liebe es

Sara auf der Suche nach Normal
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Sara ist anders, daran gibt es nichts zu rütteln. Wie anders wurde mir aber erst beim Lesen so richtig klar, muss ich gestehen. Ich habe mich mit jeder Seite mehr in Sara und ihre Geschichte verliebt, ...

Sara ist anders, daran gibt es nichts zu rütteln. Wie anders wurde mir aber erst beim Lesen so richtig klar, muss ich gestehen. Ich habe mich mit jeder Seite mehr in Sara und ihre Geschichte verliebt, aber mir auch mit jeder Seite mehr gewünscht, sie hätte nicht so enorm hart zu kämpfen.
Mich hat das Buch gefühlstechnisch sehr zwiegespalten.

Bisher habe ich nur wenige Protagonisten gesehen wie Sara. So unverfälschte, ehrliche und gequälte Charaktere, die man einfach ins Herz schließen muss und denen man am liebsten beim Tragen ihrer zahlreichen Lasten helfen würde. Ich fand es gleichermaßen interessant und spannend wie bedrückend, ihr so intensiv in den Kopf schauen zu können und hätte ihr oft so gern geholfen, den Alltag durchzustehen und sie gehalten, wenn ihr die Welt gerade wieder zu viel ist.

Beim Lesen habe ich nicht nur einmal sondern quasi ständig mit Sara zusammen gelitten, denn durch die Ich-Perspektive ist man ihren Gedanken und Gefühlen so nah, als wären es die eigenen. Man fühlt, was sie fühlt, denn der Autor hat es wirklich gut geschafft, ihre Situation verständlich und mitreißend darzustellen, zu zeigen, wie Sara sich mit ihren Diagnosen fühlt und mit ihnen umgeht, den Leser mit einzubeziehen und ihm authentisch zu vermitteln, was es heißt, zu sein wie Sara.

Die anderen Figuren haben alle jeweils einen bedeutenden Teil zur Geschichte beigetragen und können nicht außen vor gelassen werden. Dennoch heißt das nicht, dass sie alle nur sympathisch sind, im Gegenteil. Mit den wenigsten Personen habe ich mich wohl gefühlt, selbst Erin, Saras Freundin, hat bei mir regelmäßig Unwohlsein ausgelöst, obwohl oder vielleicht gerade weil sie immer so fröhlich schien und unter ihrer Maske noch so viel mehr verbarg, als man zunächst annehmen würde. Aber das machte die Story aus, das machte das Umfeld von Sara aus und trug maßgeblich zu ihrer Entwicklung bei. Und die hat sie weiß Gott durchgemacht, diese Entwicklung. Eine ganz gewaltige sogar.

Diese Geschichte hatte eine Menge von allem. Ganz viel Herz, emotionale Tiefe, komplizierte Probleme und Liebe. Es hat eine riesige Bandbreite an Gefühlen ausgelöst, man wurde wütend, hat getrauert, hat gelacht und hat sich gefragt, warum die Welt so grausam zu Menschen sie Sara ist.
Das Buch hat mich tief beeindruckt und wird mich definitiv noch länger beschäftigen. Saras Geschichte hallt nach und davor kann man nicht weg. Will ich aber auch gar nicht, dafür fand ich sie viel zu aufregend und emotional. Viel zu genial und clever durchdacht, authentisch und zum Nachdenken anregend.

Mein Fazit:
Ein tiefgründiges und bewegendes Kinderbuch, für das ich nicht nur für die Zielgruppe sondern auch für ältere Leser eine klare Leseempfehlung aussprechen möchte.

Veröffentlicht am 11.03.2021

Liebe. Einfach nur ganz große Liebe.

Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt)
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Dass Mason Buttle ein besonderer Junge ist, wird wohl jedem schon nach den ersten paar Seiten klar. Ich hätte im Vorfeld dennoch nicht erwartet, dass mich das Buch so begeistern würde. Dass ich so gespannt ...

Dass Mason Buttle ein besonderer Junge ist, wird wohl jedem schon nach den ersten paar Seiten klar. Ich hätte im Vorfeld dennoch nicht erwartet, dass mich das Buch so begeistern würde. Dass ich so gespannt an den Seiten hängen würde, dass ich so viele Tränen vergießen würde.

Ich habe noch nie einen Protagonisten wie Mason gesehen. Er ist auf vielen Ebenen anders als seine Mitschüler und bekommt das auch täglich von ihnen zu spüren. Einerseits weil er größer ist und eine Menge schwitzt, andererseits weil sein Kopf manchmal nicht so funktioniert, wie er sollte. Ich fand es faszinierend und bedrückend zugleich, wie anschaulich und gut nachvollziehbar beschrieben wurde, was geschriebene Worte für Mason für ein Hindernis darstellen. Am meisten hat mich jedoch sein herzensguter, ehrlicher Charakter beeindruckt. Dieser Junge hat keinen Tropfen böses Blut in seinen Adern und nimmt die Hänseleien so gelassen hin, dass ich am liebsten jedes Mal für ihn eingestanden wäre, wenn er es schon nicht selbst tut.

Die Art und Weise, wie Mason erzählt, ist ebenfalls speziell. Sehr mündlich und umgangssprachlich, ab und zu leicht abgehackt, aber immer wunderbar leicht zu verstehen, sodass man sich perfekt ihn ihn und seine Denkweise hineinfühlen kann. Ich habe es wahrlich genossen, mich in seine Gedanken fallenzulassen und hätte ihm oft so gern geholfen, die Wolken in seinem Kopf zu klären und aufzulockern.

Mich hat die ganze Geschichte besonders ab dem letzten Drittel enorm mitgenommen. Mason hat es oft nicht zur Gänze erfasst, dazu war er zu unbedarft, aber als Leser hat man ganz genau mitbekommen, wenn ihm jemand etwas einreden und unterstellen wollte. Ihm wird nach wie vor wegen seinem ehemaligen besten Freund auf den Zahn gefühlt und es hat mich wütend gemacht, wie manipulativ versucht wurde, ihm das zu entlocken, was die Menschen hören wollten. Sie wollten einen Schuldigen und wollten ihn in Mason Buttle sehen, und das war das Schlimmste an dieser Geschichte. Dass ein so liebenswerter, großartiger Junge in Dinge verstrickt wird, die ihm nicht mal richtig bewusst sind.

Dieses Buch hatte alles, was ein Kinderbuch braucht. Jede Menge Freundschaft, viel Liebe, Humor, Spannung, Geheimnisse, tiefe Emotionen und einen einzigartigen Protagonisten, herzensguter als man ihn sich je hätte ausmalen können. Mein Herz hat gelitten beim Lesen, es ist aufgeblüht, dann verwelkt, wurde gebrochen und am Ende liebevoll geklebt.

Mein Fazit:
Lest es. Macht es einfach.
Fünf von fünf Sternen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Veröffentlicht am 09.03.2021

Wenn ein Schulbus vom Himmel fällt

Asphalthelden
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Unter den „Asphalthelden“ hatte ich im Vorfeld eine witzige aber wenig komplexe Sammlung von Geschichten den Nachhause-Weg verschiedener, voneinander unabhängiger Kinder betreffend vorgestellt. Bekommen ...

Unter den „Asphalthelden“ hatte ich im Vorfeld eine witzige aber wenig komplexe Sammlung von Geschichten den Nachhause-Weg verschiedener, voneinander unabhängiger Kinder betreffend vorgestellt. Bekommen habe ich etwas ganz anderes, etwas außergewöhnliches, etwas emotionales, etwas sehr tiefgehendes. Das kleine, feine Büchlein hat mich beeindruckt und ich bin unglaublich froh, dass ich dieses Leseerlebnis nicht missen muss.

Die Geschichten befassen sich alle mehr oder weniger mit unterschiedlichen Kindern, zumindest die Hauptperson ist immer eine andere. Aber die Protagonisten der einen sind teils die Nebenfiguren einer anderen Erzählung, denn die Kinder sind keineswegs wie von mir angenommen alles Unbekannte, sondern sie gegen auf die selbe Schule. Zwischen den kleinen Storys findet man im Verlauf des Buches zunehmend mehr Parallelen und ich habe es geliebt, wenn eine Begebenheit aus Geschichte A plötzlich in Geschichte B wieder auftaucht und vielleicht sogar noch näher erklärt wird. Es gibt gemeinsame Motive, die in überall wieder auftauchen und ich habe mich ein wenig wie ein Detektiv gefühlt, wenn ich wieder eine Verbindung entdeckt habe.

Was mich ebenfalls überrascht hat, war, dass es sich nicht um banale, für die Zielgruppe extra auf witzig gemachte Geschichten handelt, sondern dass ausnahmslos in jeder Erzählung ein ernster Kern steckt, der sich im Laufe derer offenbart. Dass so wichtige, tiefgehende und emotionale Themen angesprochen werden, hätte ich nie vermutet und fand es perfekt. Das Buch wurde dadurch zu so viel mehr als einer bloßen Sammlung von Storys, es hat eine Botschaft transportiert.
Es zeigte, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt, die man vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht sieht, dass man vielen ihr Schicksal oder ihre Probleme oder ihre Unsicherheiten und Ängste nicht ansieht. Dass man tiefer graben muss, um einen Menschen wirklich so zur Gänze zu erfassen, wie er ist. Und dass all das ausgerechnet in einem Buch mit Geschichten über Nachhause-Wege verpackt wurde, damit hätte ich weiß Gott niemals gerechnet.

Bis auf eine Ausnahme haben mir die zehn Geschichten mindestens sehr gut, wenn nicht überragend gut gefallen. Ich habe einen persönlichen Favoriten, bei dem ich am Ende ganz schön schlucken musste vor Rührung, was man bei dem Titel „Call of Duty“ vermutlich anfangs gar nicht vermuten würde. Aber genau das liebe ich an dem Buch, jede Geschichte ist so, so viel mehr, als man eigentlich denkt.

Der Schreibstil passt zum Inhalt, er ist ungewöhnlich, aber mir persönlich hat er sehr gefallen. Jede Geschichte hat eine Besonderheit im Stil, entweder irgendwelche Listen und Aufzählungen, ein bestimmter Umgangston, eine Art und Weise, wie sie strukturiert ist, die sie von den anderen unterscheidet und einzigartig macht.

Mein Fazit:
Für mich war das Buch ein klarer Fall von „hält viel mehr, als es verspricht“. Ich bin mit konkreten, wenn auch geringen Erwartungen rangegangen und wurde enorm überrascht davon, ein kleines Highlight präsentiert zu bekommen.
Hier kommen sowohl die Zielgruppe als auch die Großen auf ihre Kosten, das kann ich versprechen.

Veröffentlicht am 25.02.2021

Ich will Sommer!

Solupp 1: Sommer auf Solupp
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Sommer auf Solupp erinnerte mich von Anfang an äußerlich ein wenig an eine Mischung aus einer Astrid Lindgren Geschichte und der Reihe „Kinder aus dem Möwenweg“. Als verberge es irgendwas Sommerliches, ...

Sommer auf Solupp erinnerte mich von Anfang an äußerlich ein wenig an eine Mischung aus einer Astrid Lindgren Geschichte und der Reihe „Kinder aus dem Möwenweg“. Als verberge es irgendwas Sommerliches, bei dem es um Freundschaft, Spaß und Abenteuer geht, mit einer Prise Spannung und einem großen Klecks Wohlfühlatmosphäre. Ich wollte einfach ein bisschen den Kopf entspannen und genießen, doch was ich bekam, hat meine Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen.

Die Figuren, Mari und ihre Brüder, aber auch ihre Eltern und schließlich die Bewohner von Solupp, sie alle habe ich unfassbar schnell ins Herz geschlossen. Mir gefällt an dieser Geschichte so gut, dass es keinen klassischen Antagonisten gibt und damit auch niemanden, den man als Leser unbedingt zusammen mit den Protagonisten hassen muss. Man kann sie alle einfach nehmen wie sie sind, sich auf sie und ihre Eigenarten einlassen, denn davon haben besonders die Einheimischen eine Menge, und die Seele baumeln lassen, während man mit ihnen zusammen über die Insel streift.
Mari ist eine fantastische Hauptfigur, sie ist mutig und liebenswert, keinesfalls zu zickig für ihr Alter, wie es einem häufiger mal begegnet, und vor allem clever, was es einem leicht macht, sie zu mögen.
Mein heimlicher Held ist jedoch Kurt, Maris großer Bruder. Der Junge verändert sich im Laufe des Buches zu einer neuen, glücklicheren Version seiner selbst und sorgt am Ende sogar noch für eine zarte, wunderschöne Überraschung, bei der man vielleicht als unaufmerksamer Leser zweimal hinsehen muss, um sie zu verstehen.

Der Schauplatz, die Insel Solupp, ist ein Traum. In meinem Kopf sind sofort jede Menge Bilder entstanden, die Beschreibungen haben geholfen, ein perfektes, zauberhaftes Kopfkino zu erschaffen, was mich ehrlich gesagt sehr neidisch gemacht hat, nicht auch Teil der kleinen Urlaubstruppe zu sein. Solupp ist genau die Art von Insel, die der Horror für einen jeden Geschäftsmann wäre. Abgeschieden, winzig, urig und absolut tiefenentspannt dümpelt das Fleckchen Erde dort völlig unbeeindruckt vom modernen Leben am Festland vor sich hin und funktioniert nach seinen ganz eigenen Regeln.
Besonders die teils echt verschrobenen, aber herzensguten und liebenswerten Bewohner geben einem Rätsel auf, von denen einige für mich auch noch nicht geklärt sind, aber das müssen sie auch nicht sein, finde ich. Jede Insel braucht ihre schrägen Vögel, und Solupp hat Joon, Ema und Jolka.

Das Abenteuer, was die Kinder auf Solupp erleben, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich war gefesselt von dem einfachen und doch anschaulichen Schreibstil, der Atmosphäre auf der Insel und der Leichtigkeit, mit der dort alles geschah. Es war, als wäre man in eine ganz andere Welt abgetaucht, deren Geheimnisse es zu lüften galt. Und die Kinder dabei zu beobachten, wie sie genau das tun, hat mich einfach nur glücklich gemacht. Das sommerliche Feeling, was stets zugegen war, während Mari und die anderen ihrem Abenteuer nachgehen, hallt auch jetzt noch nach, und ich hoffe sehr, dass es bleibt, zumindest für eine Weile.

Das Buch beiseite zu legen war, wie aus einem langen Traum aufzuwachen. Was man erlebt hat, fühlte sich viel länger an, dabei waren es in Wirklichkeit nur ein paar Stunden. Die Figuren haben eine so intensive Reise hinter sich, weder gehetzt und gestopft, noch zu langgezogen oder zäh, dass man das Gefühl hatte, man hätte gerade Wochen mit ihnen verbracht statt nur wenige Momente. Ich habe sie alle liebgewonnen, Menschen und Tiere und Insel, sodass ich am liebsten nie gegangen wäre und einer Rückkehr nach Solupp ohne zu Zögern zustimmen würde.

Mein Fazit:
Dieses Buch war definitiv ein Highlight! Die Atmosphäre, das Setting, die Figuren, die Geschichte, alles ein einziger großer Volltreffer, der mich sofort abgeholt und am Ende sehr glücklich zurückgelassen hat. Ich vergebe aus tiefstem Herzen 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.02.2021

Message angekommen

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Das Prinzip einer Bucket List ist wohl den meisten bekannt. Dinge, die man noch tun möchte, bevor etwas passiert, was diese Dinge unmöglich macht oder zumindest in weite Ferne rücken lässt. Laceys Grund ...

Das Prinzip einer Bucket List ist wohl den meisten bekannt. Dinge, die man noch tun möchte, bevor etwas passiert, was diese Dinge unmöglich macht oder zumindest in weite Ferne rücken lässt. Laceys Grund für diese Liste ist wohl einer, der jeder Frau ein flaues Gefühl im Magen bereitet und vor allem keine von uns ausschließt. Das Risiko auf Brustkrebs trägt jede mit sich, bei den einen ist es niedriger, bei den anderen ist es höher, doch da ist es immer. Und genau das ist es unter anderem auch, was das Buch so massentauglich macht, nämlich dass jede Leserin damit angesprochen wird. Dass jede irgendwann mal etwas ähnliches durchleiden könnte wie Lacey, sorgt dafür, dass man mit ihr mitleidet, mit ihr sympathisiert und hofft, dass es gut für sie ausgeht.

In Lacey habe ich nicht nur eine starke Protagonistin, sondern auch ein kleines Vorbild gefunden. Vorweg sollte zwar gesagt sein, dass sie weiß Gott nicht alles richtig macht, sie hat Fehler, sie verbockt Dinge, sie hat unsympathische Momente. Aber im Großen und Ganzen bewundere ich sie für ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Eine Mutation wie Lacey sie in sich trägt, wünsche ich niemandem, und ich fand es prägend, sie auf ihrem Weg beginnend bei der Diagnose zu begleiten.

All diese Phasen der Trauer, der Rebellion, der Unentschlossenheit, des Selbsthasses, all das war so realistisch von der Autorin gezeichnet, so nah und berührend dargestellt, dass ich es zu 100% geglaubt habe. Würde mir jemand sagen „So sieht das Leben von jemandem mit BRCA1 aus“, würde ich erwidern „Ja, glaube ich dir sofort“. Es war emotional, deprimierend, aufwühlend, spannend und frustrierend. All das hat die Geschichte, hat Laceys Umgang mit ihrem Schicksal in mir ausgelöst, hat mich zerbrochen und schockiert, und am Ende wieder notdürftig zusammengeflickt. Manchmal hätte ich Lacey gern geschüttelt, um sie zur Vernunft zu bringen, dann wiederum hätte ich sie gern in den Arm genommen. Wir waren uns oft uneinig, aber dennoch waren wir für dieses Buch ein eingeschworenes Team.

Was die Geschichte noch zusätzlich aufwertet neben der Grundidee an sich, ist die Kombination aus Schreibstil und Laceys Humor. Die junge Frau berichtet aus ihrer Ich-Perspektive, entsprechend salopp und umgangssprachlich ist die Erzählweise häufig. Und die teils sehr trockenen, aber immer erfreulich bildlichen und clever konstruierten gedanklichen Kommentare der Figur helfen der Erzählung noch mal auf ein neues Level. Es werden Vergleiche herangezogen, die ich noch nie so gesehen habe und Metaphern auf eine Weise benutzt, die mich ebenfalls positiv erstaunt hat. Sprachlich hat das Buch also auch einiges zu bieten und ich war wirklich erfreut darüber.

Die Message des Buches kommt laut und deutlich an: Liebt euch selbst. Kümmert euch um euch, nehmt euch Zeit für das, was ihr braucht, für das, was ihr wollt. Stellt eure Bedürfnisse nicht unter die der anderen, wenn es um so wichtige Dinge wie eure persönliche Gesundheit geht. Nichts sollte über der Gesundheit stehen, kein Job, kein Mann, keine überholten Meinungen und Vorstellungen der Gesellschaft.
Und wenn schon die Ansichten der Gesellschaft ins Spiel kommen, es gibt kein richtig oder falsch, wenn es um so etwas wie Aussehen und hier im Speziellen um Brüste geht. Das Einzige, was wirklich zählt, ist, dass man selbst sie so liebt, wie sie sind, selbst wenn die Meinung derer, die sie nur zu gern laut kundtun und anderen aufzwängen, manchmal nur schlecht zu ignorieren ist.

Mein Fazit:
Ich habe dieses Buch wirklich genossen. Lacey auf ihrem Weg zu begleiten war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich habe es einfach nur geliebt. Sprachlich überrascht das Buch immer wieder mit Raffinesse an Stellen, wo man sie nicht erwarten würde und die Botschaft, die die Geschichte transportiert, sollte sich jede Frau zu Herzen nehmen.
5 von 5 Sternen gibt es von mir.