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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Gelungene Mischung aus Krimispannung und Urlaubsfeeling, angereichert mit einer ordentlichen Prise Humor

Mordseestrand
12

Mit diesem Buch legt die Autorin Emmi Johannsen, die unter ihrem Klarnamen Christine Drews in den letzten Jahren bereits zahlreiche überzeugende Krimis und Thriller veröffentlicht hat, den zweiten Band ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Emmi Johannsen, die unter ihrem Klarnamen Christine Drews in den letzten Jahren bereits zahlreiche überzeugende Krimis und Thriller veröffentlicht hat, den zweiten Band ihrer neuen Krimireihe vor, die deutlich humorvoller daherkommt wie sonst bei ihr üblich. Dennoch kommt auch diesmal die Spannung nicht zu kurz und so ergibt sich hier insgesamt eine gelungene Lektüre für den nächsten Strandurlaub.

Caro Falk und ihr Sohn Justus haben sich auf Borkum inzwischen gut eingelebt, die Scheidung von Nils läuft und auch die Wohngemeinschaft mit ihrem Noch-Schwiegervater Hinnnerk funktioniert völlig reibungslos. Neben ihrem Job im Kiosk des Borkumer Flughafens kann sie aber auch das Ermitteln nicht ganz lassen. Als am Strand zunächst ein abgetrennter Finger und kurz darauf auch die zugehörige Leiche gefunden wird, ist ihr Interesse an dem Fall geweckt, zumal sie das Opfer gut kannte. Da es scheinbar keine Hinweise auf einen Mord gibt, will die Polizei den Fall aber schnell zu den Akten legen. Also nimmt Caro die Sache mal wieder selbst in die Hand und wird dabei erneut vom Türsteher Jan Akkermann unterstützt.

Mit einem lockeren Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Krimispannung und Humor, die mir erneut viel Spaß bereitet hat. Während sich das Urlaubsfeeling beim Lesen sofort einstellt, braucht die Krimihandlung ein wenig, bis sie richtig auf Touren kommt. Mit einigen überraschenden Wendungen lenkt die Autorin dabei die Ermittlungen immer wieder geschickt in eine neue Richtung und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung, bei der ich feststellen musste, mit all meinen zwischenzeitlichen Mutmaßungen doch ziemlich falsch gelegen zu haben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die auch reichlich Potential für weitere Auftritte aufweisen. Gerade in der Vergangenheit des Türstehers Jan Akkermann verbergen sich weiterhin noch einige offene Fragen, die zusätzliche Spannung versprechen.

Wer auf lockere Urlaubslektüre mit sympathischen Charakteren steht, wird hier bestens bedient. Für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber auch diesmal noch ein wenig Luft nach oben.

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  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.03.2021

Actionreicher Thriller, in dem Francis Ackerman jr. wieder ein ordentliches Feuerwerk abbrennt

Die Stimme der Rache
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Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. zuvor bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, liefert dieser Thriller ...

Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. zuvor bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, liefert dieser Thriller jetzt den zweiten Band einer neuen Reihe, in der Francis zusammen mit seiner Partnerin Nadia Sharizi nunmehr als Sonderermittler des FBI seine besonderen Fähigkeiten zeigen kann.

Diesmal bekommen es Francis und Nadia mit dem Black Rose Killer zu tun, der seit Jahren seit Unwesen treibt und für einige brutale Morde an jungen Frauen verantwortlich ist. Auch Nadia hat bereits ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Killer gemacht und daher auch ein besonderes Interesse, ihn zur Strecke zu bringen. Doch der Versuch, mit November McAllister, das bisher einzige überlebende Opfer vor dem Killer zu schützen, endet im Fiasko. Und bei der anschließenden Jagd warten noch einige weitere böse Überraschungen auf Francis und Nadia.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schlussendlich in einen fulminanten und recht blutigen Showdown münden, in dem es Francis noch einmal ordentlich krachen lässt. Der Autor schneidet die Geschichte auch diesmal wieder ganz auf seine Hauptfigur zu und spendiert ihr dabei ein paar ziemlich denkwürdige Auftritte. Dabei muss man sich aber auf die fast schon comichafte Überhöhung des ehemaligen Serienkillers einlassen, um das wilde Treiben in Gänze genießen zu können. Aber auch Nadia und die weiteren Nebenfiguren bekommen durchaus Raum zur Entfaltung, den sie auch nutzen können.

Eine Steigerung gegenüber dem ersten Band ist hier deutlich erkennbar, es bleibt aber für die weiteren Bände auch noch etwas Luft nach oben. Wer auf spannende und actionreiche Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier aber auf jeden Fall gut bedient und unterhalten.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 26.02.2021

Gelungener Auftakt einer Fantasy-Reihe mit tollem Setting und vielschichtigen Protagonisten

Amboreg
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Mit diesem Buch legt die Autorin Iris Hennemann den packenden Auftaktband ihrer Fantasy-Reihe „Amboreg: Die magische Rüstung“ vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte und die Messlatte für die ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Iris Hennemann den packenden Auftaktband ihrer Fantasy-Reihe „Amboreg: Die magische Rüstung“ vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte und die Messlatte für die nachfolgenden Bände so gleich mächtig hoch hängt.

Als das magische Schwert Unaktal gestohlen wird, schickt der Kampforden Dunak tor sofort einige Kampftruppen in die einzelnen Länder des Kontinents Abladur, um das Schwert zurückzuholen. Der Kampfmeister Godered muss dabei mit seinen Mitstreitern ausgerechnet in seine alte Heimat Gotonien zurück, mit der ihn einige unangenehme Erinnerungen verbinden. Doch zunächst muss seine Truppe erst einmal zu einer Einheit zusammenwachsen, um ihrer Aufgabe überhaupt gewachsen zu sein. Und das ist bei den ungleichen und eigenwilligen Charakteren alles andere als einfach.

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, erschafft die Autorin hier mit viel Liebe zum Detail eine phantastische Welt voller Überraschungen und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Einige Karten zu Beginn und Zusatzinformationen zum Setting und den Völkern, die dort leben, am Ende des Buches sind mehr als hilfreich, um sich in dieser doch recht komplexen Welt zurechtzufinden. Zugleich lässt sich dabei auch schon gut erkennen, wieviel Potential für die weiteren Bände in dem Setting und den Figuren steckt. Und dieses Potential wird durch die gut aufgebaute Geschichte des Auftaktbandes, die mich schnell packen konnte und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat, gleich ordentlich ausgeschöpft.

Einziger kleiner Wermutstropfen ist das offene Ende, das einen mit Entsetzen zurücklässt, weil man sofort wissen will, wie die Geschichte weitergeht. Zum Glück soll der zweite Band noch in der ersten Jahreshälfte 2021 erscheinen, so das sich die quälende Wartezeit auf die Fortsetzung doch einigermaßen in Grenzen hält.

Wer auf satte und atmosphärisch dichte Fantasy-Geschichten steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Aber Vorsicht, hier besteht auch erhöhte Suchtgefahr.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Tragikomischer Roman um eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung

Bin noch da
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Mit diesem Buch legt der Autor Sven Stricker einen mehr als gelungenen Roman über eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung voller Tragik und Komik vor. Diese fein aufeinder abgestimmte Mischung, die mich schon ...

Mit diesem Buch legt der Autor Sven Stricker einen mehr als gelungenen Roman über eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung voller Tragik und Komik vor. Diese fein aufeinder abgestimmte Mischung, die mich schon bei den Bücherm um Kommissar Sörensen überzeugen konnte, funktioniert auch diesmal wieder ganz hervorragend und sorgt so für einen hohen Unterhaltungswert mit Tiefe.

Moritz Liebig hat sich nach einer nicht immer leichten Kindheit ein Leben aufgebaut, von dem er immer geträumt hat. Er führt ein kleines, aber gut laufendes Cafe und bildet mit seiner Freundin und ihrem gemeinsamen Sohn eine harmonische kleine Familie. Doch dann steht eines schönen Tages sein Vater Karlheinz vor ihm, um ihn darüber zu informieren, das seine Mutter schon vor drei Monaten gestorben ist. Und er hat da noch eine Bitte: Da er jeglichen Lebensmut verloren hat, soll Moritz ihm helfen, aus dem Leben zu scheiden. Der steht nun vor einer schwierigen Entscheidung, die nicht nur einige schlecht verheilte Wunden wieder aufreißt, sondern sein Leben komplett auf den Kopf stellt.

Mit einem eher lockeren Schreibstil und viel Liebe fürs Detail treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, wird dabei dem ernsten Unterton aber dennoch jederzeit gerecht, ohne ihn ins Lächerliche zu ziehen. Durch immer wieder eingestreute Rückblenden erfahren wir dabei erst nach und nach, warum das Verhältnis zwischen Moritz und Karlheinz so schwierig ist und warum sich Moritz in der Gegenwart im Umgang mit seinem Vater so schwer tut. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die für so manche Überraschung gut sind. Besonders seine Hauptfigur Moritz treibt der Autor dabei immer wieder in herrlich absurde Situationen, aus denen er sich dann wieder herauswinden muss.

Eine wunderbare Geschichte voller Tragikomik, die nicht nur sehr gut unterhält, sondern darüber hinaus auch zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Packende Novelle um einen Mann zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Das Erlöschen des Feuers
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In dieser Novelle erzählt der Autor Guido Kniesel die Geschichte eines Mannes, der zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Dabei bietet er nicht nur gute Unterhaltung, sondern regt zugleich auch zum ...

In dieser Novelle erzählt der Autor Guido Kniesel die Geschichte eines Mannes, der zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Dabei bietet er nicht nur gute Unterhaltung, sondern regt zugleich auch zum Nachdenken darüber an, wie man sich selbst anstelle der Hauptfigur entscheiden würde.

Ignatz Brandhoff blickt mit seinen knapp 60 Jahren auf ein Leben zurück, in dem er viel falsch gemacht und aus Egoismus Menschen immer wieder vor den Kopf gestoßen hat. Schwerkrank, verbittert und voller schlechtem Wissen gegenüber seiner Tochter Eva beschließt er schließlich, seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch genau in diesem Moment erhält er ein verlockendes Angebot. Gibt es doch noch eine Möglichkeit, erlösenden Frieden zu finden und sich mit Eva auszusöhnen ?

Mit einem packenden Schreibstil erzählt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte komplett aus der Perspektive seiner Hauptfigur. Nach einem ausführlichen Rückblick, in dem Ignatz auf sein Leben und seine Fehler zurückblickt, widmet er sich in der zweiten Hälfte dem eigentlichen Thema, den verlockenden Möglichkeiten, die uns die Hirnforschung in Kombination mit künstlicher Intelligenz in Zukunft bieten könnte. Sind diese Aussichten wirklich ein Segen oder doch eher ein Fluch ? Diese Frage wirkt auch deutlich über das Ende der Geschichte hinaus, denn dieses bietet hierauf keine klare Antwort. Die muss am Ende jeder Leser für sich selbst finden.

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