Etwas konstruierte, aber emotional packende Liebesgeschichte
Für immer und einen HerzschlagSeit ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, hat mich kaum ein Klappentext über tragische Liebesgeschichte unter Jugendlichen wirklich packen können. Hier jedoch wollte ich dem Buch eine ...
Seit ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, hat mich kaum ein Klappentext über tragische Liebesgeschichte unter Jugendlichen wirklich packen können. Hier jedoch wollte ich dem Buch eine Chance geben, gerade weil die Komponente mit der Organspende mich gereizt hat. Der Plot an sich ist zwar nicht neu, aber mit Teenagern habe ich ihn bisher noch nicht gelesen. Und es hat sich zum größten Teil gelohnt.
Die Protagonisten, allen voran die beiden Hauptcharaktere, sind in meinen Augen sehr liebevoll gezeichnet. Aus der Ich-Perspektive geschrieben geben die einzelnen Kapiteln einen oft sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelt von Nia und Jonny. Ihre Stärken und Schwächen sind realistisch herausgearbeitet und die Gründe für ihr Handeln nachvollziehbar erklärt.
Doch gerade die Nebenfiguren wie Helen und Em haben es mir in ihrer kratzbürstigen Liebenswürdigkeit besonders angetan. Und im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbüchern sind hier die Erwachsenen mal wesentlich mehr als bloße Statisten.
Die Story an sich ist zugegebenermaßen an manchen Stellen etwas konstruiert. Allerdings müssen die beiden Liebenden ja irgendwie zueinander finden. Deswegen sehe ich diesen Punkt nicht so kritisch wie andere Leser.
Denn das Wichtigste, der Umgang mit dem Thema Organspende sowohl bei den Betroffenen selbst als auch bei den Angehörigen, ist toll dargestellt.
Doch auch eine so ernste Problematik wie Trauer, Verlust und Tod spielt eine große Rolle und wurde emotional packend umgesetzt. Das macht "Für immer und einen Herzschlag" zu einem Roman, der einerseits herzzerreißend traurig ist und andererseits gleichzeitig Hoffnung macht, dass aus dem Tod einer geliebten Person trotzdem etwas Gutes entstehen kann.