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Veröffentlicht am 01.03.2021

Etwas konstruierte, aber emotional packende Liebesgeschichte

Für immer und einen Herzschlag
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Seit ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, hat mich kaum ein Klappentext über tragische Liebesgeschichte unter Jugendlichen wirklich packen können. Hier jedoch wollte ich dem Buch eine ...

Seit ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen habe, hat mich kaum ein Klappentext über tragische Liebesgeschichte unter Jugendlichen wirklich packen können. Hier jedoch wollte ich dem Buch eine Chance geben, gerade weil die Komponente mit der Organspende mich gereizt hat. Der Plot an sich ist zwar nicht neu, aber mit Teenagern habe ich ihn bisher noch nicht gelesen. Und es hat sich zum größten Teil gelohnt.

Die Protagonisten, allen voran die beiden Hauptcharaktere, sind in meinen Augen sehr liebevoll gezeichnet. Aus der Ich-Perspektive geschrieben geben die einzelnen Kapiteln einen oft sehr tiefen Einblick in die Gefühlswelt von Nia und Jonny. Ihre Stärken und Schwächen sind realistisch herausgearbeitet und die Gründe für ihr Handeln nachvollziehbar erklärt.
Doch gerade die Nebenfiguren wie Helen und Em haben es mir in ihrer kratzbürstigen Liebenswürdigkeit besonders angetan. Und im Gegensatz zu vielen anderen Jugendbüchern sind hier die Erwachsenen mal wesentlich mehr als bloße Statisten.

Die Story an sich ist zugegebenermaßen an manchen Stellen etwas konstruiert. Allerdings müssen die beiden Liebenden ja irgendwie zueinander finden. Deswegen sehe ich diesen Punkt nicht so kritisch wie andere Leser.
Denn das Wichtigste, der Umgang mit dem Thema Organspende sowohl bei den Betroffenen selbst als auch bei den Angehörigen, ist toll dargestellt.
Doch auch eine so ernste Problematik wie Trauer, Verlust und Tod spielt eine große Rolle und wurde emotional packend umgesetzt. Das macht "Für immer und einen Herzschlag" zu einem Roman, der einerseits herzzerreißend traurig ist und andererseits gleichzeitig Hoffnung macht, dass aus dem Tod einer geliebten Person trotzdem etwas Gutes entstehen kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Spannende Monstergeschichte für jüngere Leser

Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterprüfung
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Ich muss zugeben, Die Geheimnisse von Oaksend: Die Monsterprüfung von Andrea Martin ist etwas anders als die Bücher, die ich sonst lese. Aber die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Monstergeschichte ...

Ich muss zugeben, Die Geheimnisse von Oaksend: Die Monsterprüfung von Andrea Martin ist etwas anders als die Bücher, die ich sonst lese. Aber die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Monstergeschichte alla Monster AG, einer meiner Lieblingsdisneyfilme. Und obwohl ich nicht ganz in die Zielgruppe passe, konnte der Roman mich größtenteils mitreißen.

Zum einen mag ich die beiden Hauptfiguren unheimlich gerne. Gerade Melvin ist einfach zum Knuddeln, obwohl er das wahrscheinlich gar nicht sein will. Er und sein Schützling geben wirklich ein gutes Team ab, das sich super ergänzt und in dem sich bestimmt viele Jungs in dem Alter wiederfinden. Vor allem die Sorgen und Ängste der beiden sind nachvollziehbar, aber nicht zu aufdringlich ausgearbeitet, dass man wunderbar mitfiebern und mitfühlen kann, selbst wenn man in Robins Alter ist.

Zum anderen haben mir die zahlreichen fantasievollen Ideen und liebevollen Details gefallen. Mit viel Witz, skurril-komischen Situationen und lustigen Sprüchen führt uns Andrea Martin durch ihre ganz eigene Story. Und diese wird mit jedem Kapitel komplexer und spannender und hat mich mit ihren unerwarteten Wendungen immer mehr bis zu ihrem Ende in ihren Bann gezogen.

Aber genau setzt meine kurze Kritik an: Zuerst hatte ich meine Probleme, in die Geschichte reinzukommen. Das erste Drittel etwa dümpelt ein bisschen vor sich hin und man weiß nicht, wohin es gehen soll, besonders da die Inhaltsangabe mehr verspricht, als der Anfang halten kann. Es fehlt mir einfach der rote Faden, der erst später ersichtlich wird.

Die Geheimnisse von Oaksend: Die Monsterprüfung ist ein gut gelungener Einstieg in eine hoffentlich noch längere Kinderbuchreihe. Nach einem holprigen Einstieg, der einen rätseln lässt, wann es endlich losgeht, entfaltet sich die Geschichte recht schnell. Das, was man von der Monsterwelt gezeigt bekommt, ist mit viel Liebe und Fantasie für geniale Einfälle gestaltet. Und auch die Figuren können begeistern und den Leser ganz für sich einnehmen.
Gerade für Jungs im Alter zwischen neun und elf ist der Roman super geeignet.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Etwas schleppender Einstieg, aber danach umso rasanter

Beastmode 1: Es beginnt
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Ich muss gestehen, allein das Cover und der Autor haben dafür gesorgt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich liebe die Labyrinth-Reihe von Wekwerth und war daher sehr gespannt auf seine neue Dilogie. ...

Ich muss gestehen, allein das Cover und der Autor haben dafür gesorgt, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich liebe die Labyrinth-Reihe von Wekwerth und war daher sehr gespannt auf seine neue Dilogie.

Der Anfang allerdings las sich etwas schleppend. Die häufig wechselnden Perspektiven zwischen den Hauptpersonen waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch gut, um die Figuren besser kennenzulernen. Dagegen hat mich mehr gestört, dass ich mich erst zurechtfinden musste. Anhand des Klappentextes hatte ich einen Fantasyroman erwartet, da dort von einem Dämon und einer Göttin die Rede ist. Doch das Setting ist stark militärisch geprägt und das Drumherum eher dem Science Fiction Genre zugeordnet. Dennoch gibt es immer wieder Fantasyelemte im weiteren Verlauf der Geschichte, was einen interessanten Mix ergibt. Sobald ich mich eingelesen hatte, wurde ich richtig von der Story gepackt. Sie ist spannend und abwechslungsreich aufgebaut, sodass man schnell vergisst, dass viele Elemente nicht wirklich neu sind. So kann man sich nach dem ersten Drittel so richtig hinziehen lassen und wird bis zum Schluss sehr gut unterhalten.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Charaktere alle komplett unterschiedlich sind. Sie werden so dargestellt, dass man mit ihnen mitfiebern muss, selbst wenn man sie nicht leiden kann oder sie ein wenig zu oberflächlich bleiben. Gerade Wilbur und Jenny haben es mir angetan, auch wenn ich gerne mehr über ihre Hintergrundgeschichte erfahren hätte. Aber der Aufbau der Handlung gibt mir Hoffnung, dass im zweiten Band noch einiges an Background dazukommt.

Trotz kleiner Schwächen zu Anfang hat mich Beastmode - Es beginnt schnell abgeholt und mitgerissen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und werde mir auf alle Fälle den zweiten Teil kaufen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Süße Geschichte mit originellen Einfällen

Strangeworlds - Öffne den Koffer und spring hinein! (Band 1)
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Schon die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht: Ein magisches Reisebüro, in dem man durch Koffer in verschiedene Welten reisen kann, klang sehr interessant. Und wurde auch von der Autorin ...

Schon die Inhaltsangabe des Buches hat mich neugierig gemacht: Ein magisches Reisebüro, in dem man durch Koffer in verschiedene Welten reisen kann, klang sehr interessant. Und wurde auch von der Autorin altersgerecht spannend umgesetzt.

Flick ist ein toller Charakter, hin- und hergerissen zwischen den widersprüchlichen Gefühlen ihrer Familie gegenüber und voller Abenteuerlust und Neugierde auf die fantastischen Welten von Strangeworlds. Jonathan ist das genaue Gegenteil dazu, ruhig, pflichtbewusst und vernünftig, eine perfekte Mischung.

Die Welten, in die die beiden reisen, sind farbenfroh, abwechslungsreich und detailliert ausgearbeitet. Jede hat ihre eigenen Besonderheiten und sind so bildhaft beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Da macht es richtig Spaß, die zwei Hauptfiguren bei ihren Abenteuern zu erleben und dabei inner etwas Neues zu entdecken.

Die Geschichte an sich beginnt etwas schleppend, nimmt dann aber mehr und mehr an Fahrt auf. Es wird einiges versprochen, gerade im Bezug auf die Gefahren der Welten, was nicht immer eingehalten wird. Hoffentlich werden die vielen Hintergründe und offenen Fragen in den weiteren Bänden der Reihe noch aufgeklärt werden.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Nicht ganz so packend wie erwartet

Die Unbekannte
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Nachdem ich die Inhaltsangabe dieses Buches gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf den so spannend wirkenden Thriller. Viele Passagen darin konnten mich tatsächlich fesseln, aber das galt leider nicht ...

Nachdem ich die Inhaltsangabe dieses Buches gelesen hatte, bekam ich richtig Lust auf den so spannend wirkenden Thriller. Viele Passagen darin konnten mich tatsächlich fesseln, aber das galt leider nicht für das gesamte Werk.
Zum Teil lag das mit an den Figuren, die mich nicht immer erreichten. George ist in meinen Augen das perfekte Beispiel dafür, wie man sich in seinen Gewohnheiten verlieren kann. Daher verstehe ich einerseits schon, weshalb er sich so bereitwillig seiner alten Flamme anvertraut. Schließlich verspricht sie trotz allem Abwechslung und weckt lange unterdrückte Emotionen in ihm. Andererseits möchte man ihn manchmal regelrecht packen und schütteln, so naiv und gutgläubig er sich von ihr einwickeln lässt. Nicht jede seiner Gefühlsregungen ihr gegenüber sind nachvollziehbar, dazu waren sie an einigen Stellen einfach zu schwach dargestellt. Allerdings war ich durchaus in der Lage zu erkennen, weshalb sie ihn so fasziniert, entgegen oder gerade wegen der Gefahr, die sie umgibt.
Liana selbst erscheint relativ undurchsichtig, da man nie genau sagen kann, inwieweit sie nur spielt oder ihre Beteuerungen nicht sogar zumindest teilweise der Wahrheit entsprechen. Es bleibt genügend Raum für Spekulationen, selbst wenn keine von ihnen jemals bestätigt wird.
Die übrigen Charaktere waren mir streckenweise etwas zu blass, ergänzen jedoch die beiden Hauptakteure so gut, dass ich dieses kleine Manko gerne verzeihe.


Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, eben weil er nicht zu einfach gehalten ist. Der Autor erwähnt die wichtigsten Details, wechselt gekonnt zwischen kurzen und langen Sätzen und erhöht an den richtigen Stellen das Tempo, um die Spannung durchgehend zu halten. Die ersten Seiten ziehen sich zwar etwas, aber nach den vielen überraschenden Wendungen rätselt man nur noch mit George mit, was Liana im Schilde führt. Dazwischen lockern Abschnitte aus ihrer beider Vergangenheit die Geschichte auf, ohne zu verwirren oder einen aus dem Lesefluss zu reißen. Stück für Stück erhält man auf diese Weise die Informationen, die zum Zusammensetzen des Puzzles relevant sind.
Allerdings fehlte gerade hier ebenfalls der Tiefgang in der Story. Swanson gibt sich sehr viel Mühe, das Wie und Warum logisch zu erklären, was ihm auch meist gelingt. Doch emotional konnte mich die Handlung nicht unbedingt packen. Ich kam mir oft vor wie ein objektiver Betrachter, der einen Tatsachenbericht vor sich hat: Hauptsächlich auf das Geschehen beschränkt, mit wenigen Untermalungen, was es für die Akteure bedeutet.



Fazit

Die Unbekannte ist ein wendungsreicher Roman, der handwerklich gesehen sehr gut gemacht ist. Eine abwechslungsreiche und nicht leicht zu durchschauende Story und ein dazu passender temporeicher Schreibstil sorgen dafür, dass einem beim Lesen selten langweilig wird und man des Öfteren darüber nachdenkt, wohin die Handlung wohl führen wird.
Leider bleibt Peter Swanson dabei viel zu sehr an der Oberfläche, sowohl was seine Figuren als auch die Story angeht. Rational gesehen können beide Punkte überzeugen, doch emotional wissen sie selten zu packen.
Wer gerne Geschichten liest, die einen immer wieder spekulieren lassen, einen Thriller mit ein bisschen Romantik vermischen und in denen Spannung gegenüber dem Tiefgang überwiegt, den wird dieses Buch wunderbar unterhalten.

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