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Veröffentlicht am 04.05.2021

Selbstmord oder Mord?

Perfect Secret – Hier ist Dein Geheimnis sicher
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Bevor ich zur eigentlichen Rezension komme, muss ich kurz den Klappentext kritisieren. Leider nimmt er schon sehr viel vorweg, was mich beim Lesen immer etwas hektisch macht, denn ich warte dann regelrecht ...

Bevor ich zur eigentlichen Rezension komme, muss ich kurz den Klappentext kritisieren. Leider nimmt er schon sehr viel vorweg, was mich beim Lesen immer etwas hektisch macht, denn ich warte dann regelrecht darauf, dass endlich das passiert, was ich ja eh schon weiß. Außerdem - aber da möchte ich nicht ausschließen, dass ich mir da einfach zu viel eingebildet habe - ist der angesprochene "Sturm" nur metaphorisch gemeint. Irgendwie dachte ich, hier wird es auch durch die Natur noch ein bisschen dramatisch... Aber vielleicht habe ich da auch einfach zu viel hineininterpretiert...

Aber nun zum Buch selbst: Geschrieben ist es aus der Sicht von Avery, die in Little Port aufgewachsen ist und sich heute um die Verwaltung von Ferienhäuser kümmert. Dabei wird ihre Geschichte nicht chronologisch erzählt, sondern die aktuellen Geschehnisse werden immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, die von der Nacht, als Sadie starb, erzählen.

Das war am Anfang ein kleines bisschen verwirrend, weil ich erstmal die genauen Beziehungen zwischen den Personen herausfinden musste. Dann hat es aber schon dafür gesorgt, dass man beim Lesen bei der Stange bleibt, denn man bekam immer mehr Informationen und wollte das große Ganze zusammenfügen.

Allerdings hat es sich auch ganz schön gezogen. Denn bis man etwas Neues erfährt oder auch mal etwas passiert, kommt sehr viel Alltagstrott oder Gedanken von Avery, die aber auch keine neuen Erkenntnisse bringen. Das hat mich etwas ermüdet.

Dazu kam, dass ich mit Avery irgendwie nichts anfangen konnte. Zwar hat man irgendwie Mitleid mit ihr, weil ihr in ihrem Leben schon viel widerfahren ist, allerdings gefällt sie sich auch sehr in der Rolle der jungen Frau, die alles verloren hat. Das fand ich nicht sehr sympathisch.

Insgesamt hat mir einfach die Spannung gefehlt. Es plätschert alles so dahin. Bis es dann am Ende richtig los geht, und das hat mich wirklich entschädigt. Denn hier geht es dann Schlag auf Schlag und der Schluss konnte mich richtig überzeugen. Hier gibt es nämlich noch eine Wendung, mit der man so nicht gerechnet hätte.

Mein Fazit: Für mich ist es kein wirklich Thriller gelesen, aber es gibt spannende Momente, deshalb 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2021

Feel-Good mit kleinen Schwächen

Die kleine Bücherei in der Church Lane
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Das Cover des Buches ist einfach nur bezaubernd und war ausschlaggebend für mich, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Irgendwie war mir in letzter Zeit nach ein bisschen was fürs Herz.

Den Titel ...

Das Cover des Buches ist einfach nur bezaubernd und war ausschlaggebend für mich, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Irgendwie war mir in letzter Zeit nach ein bisschen was fürs Herz.

Den Titel finde ich allerdings zu sperrig - und inhaltlich auch ein bisschen irreführend. Das ist auch meine erste Kritik: Die "kleine Bücherei" ist nur eine kleine Randhandlung, was ich sehr schade fand. Ich hatte mir noch ein paar mehr "Stolpersteine" erhofft bzw. dass dieser Handlungsstrang noch ein bisschen mehr ausgebaut wird.

Generell lässt sich das Buch aber sehr angenehm lesen. Der Schreibstil ist ruhig und unaufgeregt, sodass man sich gut entspannen kann. Auch der Plot kommt ohne große Aufregung aus.

Natürlich ist alles ein bisschen vorhersehbar und das möchte ich auch nicht kritisieren, denn das gehört ja zu diesem Genre dazu. Aber wie schon in Bezug auf die kleine Bücherei hätte ich mir gewünscht, dass es einige Hürden zu umschiffen gibt. Ein richtiges Drama gab es nämlich nicht. Und hier bin ich einfach eine kleine Voyeurin, die das beim Lesen super findet.

Darüber hinaus gibt es einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit, nämlich in den Zweiten Weltkrieg. Das waren die Passagen, die mich richtig berührt haben und die ans Herz gingen. Sie wirkten so echt, dass ich richtig mitgelitten habe. Davon hätte es mehr sein dürfen.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es lässt sich gut lesen und ist eine schöne Urlaubslektüre. Das gewisse Etwas hat allerdings gefehlt, deswegen 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Krass!

Die Angst der Schweigenden
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Puh, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll... Gleich vorweg: Das Buch ist kein typischer Thriller, auch wenn es auf den ersten Blick diesen Anschein hat. Trotzdem ist der Plot spannend - aber auch ...

Puh, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll... Gleich vorweg: Das Buch ist kein typischer Thriller, auch wenn es auf den ersten Blick diesen Anschein hat. Trotzdem ist der Plot spannend - aber auch verwirrend. Ehrlich gesagt lässt mich das Buch etwas ratlos zurück.

Im Mittelpunkt steht - wie bereits der Klappentext verrät - Inna. Mit ihr wurde ich gar nicht warm. Vor allem anfangs habe ich mir sehr schwer getan, überhaupt zu verstehen, was sie macht und wieso. Sie ist sehr speziell, was es für den Leser nicht gerade leicht macht, sich in sie hineinzuversetzen oder ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Das wird mit der Zeit besser. Denn auch wenn der eigentliche Handlungsstrang nur wenige Tage umfasst und das meiste davon in einer Nacht spielt, gibt es immer wieder Rückblenden, in denen die Protagonistin von ihrer Vergangenheit erzählt. Und das ist sehr harte Kost. Um nicht zu spoilern, werde ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen, aber man sollte starke Nerven haben.

Parallel dazu gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang. Wie er zum ersten verläuft, wird auch erst mit der Zeit deutlich, fügt sich dann aber sehr logisch ein und macht das Bild vollständig. Interessant ist hier, dass er aus Sicht eines Kindes erzählt wird, was irgendwie süß, aber gleichzeitig auch erschreckend ist. Er sorgt auf jeden Fall für Gänsehaut und ist mal etwas anderes.

Wie dann alles ineinander greift, war wirklich gut gemacht. Man ärgert sich als Leser fast, dass man nicht selbst schon früher auf die Zusammenhänge gekommen ist.

Trotzdem kann ich das Buch für mich nur schwer einordnen. Auf der einen Seite hat es mir richtig gut gefallen, weil es mal was anderes war und mich zum Staunen gebracht hat. Auf der anderen Seite war es aber nicht immer gut zu lesen, teilweise verwirrend und hart an der Grenze des Ertragbaren. Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe, aber es gehört auch nicht zu meinen Highlights. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Feenwesen treffen magische Siegel

Tinte & Siegel
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Ich muss gestehen: Nach den ersten 50 Seiten war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Da ich eher weniger Fantasy lese, ist mir der Einstieg eher schwer gefallen. Ich musste ich erst auf ...

Ich muss gestehen: Nach den ersten 50 Seiten war ich mir nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Da ich eher weniger Fantasy lese, ist mir der Einstieg eher schwer gefallen. Ich musste ich erst auf die magischen Wesen und Gegebenheiten einstellen.

Die Welt der magischen Dinge, die der Autor hier einführt, ist sehr komplex und vielschichtig. Man bekommt die Infos allerdings immer nur stückchenweise, sodass man am Anfang wirklich etwas verwirrt ist. Wahrscheinlich geht es Lesern, die öfter in diesem Genre unterwegs sind, aber nicht so. Hier kann etwas Erfahrung helfen, denke ich. Was ich leider zu spät gesehen habe: Am Ende des Buches gibt es ein Glossar mit einigen Erklärungen - das hätte mir wohl den Einstieg etwas erleichtert.

Wenn man dann allerdings erstmal in der Geschichte drin ist und/oder auch einfach abhakt, dass man das ein oder andere eher nicht so durchschaut, dann ist das Ganze echt witzig. Mir gefällt die Idee, mit verschiedenen Tinten Siegel zu malen, die dann wiederum etwas Cooles bewirken.

Mit Al MacBharrais ist dem Autor auch eine sehr sympathische Hauptfigur gelungen - sehr skurril, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Mir hat es gut gefallen, dass man ihn direkt begleitet hat, denn das Buch ist aus seiner Perspektive in der Ich-Form geschrieben.

Aufgebaut ist die Geschichte chronologisch. Nur ab und zu gibt es kleine Rückblenden, in denen man etwas über die Hauptfigur und ihre Vergangenheit erfährt. Eine sehr abwechslungsreiche Idee war es auch, dass es eine "Geschichte in der Geschichte" gibt.

Was mir aber leider gar nicht gefallen hat, war die teilweise sehr derbe Sprache. Besonders am Anfang des Buches war es mir zu viel. Dort wurde ziemlich geflucht und viel Fäkalsprache verwendet. Das finde ich einfach überflüssig und der Plot wäre mit einem gemäßigteren Ausdruck auch nicht schlechter gewesen.

Insgesamt bin ich froh, dass ich "Tinte & Siegel" gelesen habe, denn ich habe mit dem Buch mal über meinen Tellerrand herausgeschaut. Allerdings habe ich mir am Anfang sehr schwer getan und auch die Ausdrucksweise war nicht immer meins. Ich denke deswegen, dass ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde.

Von mir gibt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Abgeschnitten...

Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord
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Am Klappentext fand ich das Szenario so spannend: Man sitzt wegen eines Sturms auf einer Privatinsel fest, eine Person wird vermisst - oder wurde sie ermordet? Die Plotidee ist zwar nicht neu, aber da ...

Am Klappentext fand ich das Szenario so spannend: Man sitzt wegen eines Sturms auf einer Privatinsel fest, eine Person wird vermisst - oder wurde sie ermordet? Die Plotidee ist zwar nicht neu, aber da ich ein großer Fan von Agatha Christie und klassischen Krimis bin, habe ich darauf losgelesen.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Shana Merchant, einer Ermittlerin, die mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Interessant war die Ich-Form, die man sonst in Krimis selten findet. Anfangs war es etwas gewöhnungsbedürftig, aber da man auch viel über die Gefühle und Hintergründe der Protagonistin erfährt, hat es gut gepasst.

Hier wäre ich dann aber auch bei meiner Kritik: Es dreht sich so viel um Shana Merchant, dass der eigentliche Fall ganz schön in den Hintergrund rückt. Immer wieder erfährt man Bruchstücke, was ihr in der Vergangenheit schlimmes passiert ist und weshalb es ihr auch im aktuellen Fall schwer fällt, die Nerven zu behalten. An sich ganz interessant - aber es hätte einen eigenen Band füllen können. Vor allem, weil die Informationen hier eher spärlich fließen und am Ende auch noch viele Fragen offen bleiben. Da es wahrscheinlich weitere Bände geben wird, ist das natürlich ein Cliffhanger, der wieder aufgegriffen werden kann.

Der eigentliche Fall rund um den Vermissten auf der Insel ist abgeschlossen. Allerdings fand ich die Entwicklung auch hier etwas zäh, bis es am Ende dann richtig schnell geht. Leider bekommt man als Leser nicht sehr viele Informationen, um wirklich miträtseln zu können. So bleibt die Spannung zwar bis kurz vor dem Ende sehr hoch, aber man fühlt sich auch etwas alleingelassen.

Insgesamt wurde ich unterhalten und das Buch war angenehm zu lesen. Jedoch ist es für mich nichts, was mir lange im Gedächtnis bleibt. Von mir gibt es 3 Sterne.

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