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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2021

Interessanter Teenie Fantasy mit einigen Schwächen

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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Ein großer gefährlicher Hund aus Stein, merkwürdige Reittiere, Jugendliche die Namen und Geschlecht aufgegeben haben und jetzt nur noch eine Zahl sind. Sie alle verfolgen in einer kalten verschneiten Landschaft ...

Ein großer gefährlicher Hund aus Stein, merkwürdige Reittiere, Jugendliche die Namen und Geschlecht aufgegeben haben und jetzt nur noch eine Zahl sind. Sie alle verfolgen in einer kalten verschneiten Landschaft eine andere Zahl, die von Kobolden entführt wurde. Wenn das nicht fantastische Gründe sind, das Buch zu lesen!
Auf ihrem wilden Ritt durch die zerklüftete und feindliche Landschaft kommen sich die Jugendlichen notgedrungen näher, meistern gemeinsam Gefahren und böse Kreaturen nur um letzten Endes wieder an ihrem Ausgangspunkt zu gelangen und um zu erkennen, dass ihr Heim durch Verrat von Feinden übernommen wurde.
Was mich aber am Buch gestört hat, ist dass es mich zu sehr an Tolkiens Ring-Trilogie erinnert hat. Während Tolkien aber seine Handlung breit angelegt hat, Abenteuer und Verschnaufspausen lösen sich ab, so dass die Ringgefährten und Leser zu Atem holen kommen, geht das bei Fowler nicht. „Atemlos durch die Nacht“ hetzen die drei Jagdlinge und der steinerne Hund und kaum sind sie einer Gefahr entkommen stürzt schon das nächste, größere und gefährlichere Unheil über sie ein. Ein Schlachtengetümmel nach dem anderen, pausenlos bis zum Schlusssatz. Etwas viel Gewalt für meinen Geschmack.
Der Schreibstil ist der Handlung perfekt angepasst: spannend, mitreißend bis zur letzten Seite. So habe ich das Buch auch in kürzester Zeit zu Ende gelesen. Aber der Nachgeschmack war schal.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Von Trailer Trash zur Elite Schule

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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Interessantes Thema: May ist 17 Jahre jung und auf sich allein gestellt. Aufgewachsen in einem Trailerpark bei ihrer Drogensüchtigen Mutter und deren wechselnde Partner flieht sie zu ihrer Großmutter die ...

Interessantes Thema: May ist 17 Jahre jung und auf sich allein gestellt. Aufgewachsen in einem Trailerpark bei ihrer Drogensüchtigen Mutter und deren wechselnde Partner flieht sie zu ihrer Großmutter die auf einer Insel der „Reichen und Schönen!“ lebt. Sie ist ein Außenseiter an der Eliteschule, schafft es aber, sich durchzusetzen. Gegen die Schulleitung und auch gegen snobistische Mitschüler. Sie wird die Nanny eines elfjährigen Mädchens mit zwei sehr heißen Zwillingsbrüdern. Während May das Mädchen der unteren Schicht verkörpert, sind die Zwillingsbrüder und deren Clique der Inbegriff der „Jeunesse Dorée“ auf der Insel. Das der Wechsel aber von „angesagt“ zu „unten durch“ recht fließend sein kann, wird im Buch klar gezeigt an der einzigen Freundin die May auf der Insel und an der Schule hat. Denn ohne viel Geld kommt man auch hier nicht weiter.
Flotter und ansprechender Schreibstil, lässt sich das Buch in einem Rutsch lesen. Leider werden aber viele Fragen erst in den Folgeromanen beantwortet werden. Wieso ist die Mode der Cliffhanger dermaßen weit verbreitet?

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Heiligt der Zweck in der Tat die Mittel?

Klima
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Spannender Thriller mit drei hollywoodreifen Showdowns im letzten Drittel des Buches. David Klass versteht es die Spannung von der ersten Seite an zu halten und lässt nicht los, bis er nicht alle losen ...

Spannender Thriller mit drei hollywoodreifen Showdowns im letzten Drittel des Buches. David Klass versteht es die Spannung von der ersten Seite an zu halten und lässt nicht los, bis er nicht alle losen Enden geknüpft hat. Das Buch ist ein echter page turner, gönnt dem Leser keine echten Verschnaufpausen in der Handlung.
Neu ist, in diesem Buch gibt es keine absoluten Schurken und auch keine richtig strahlenden Helden. Der Böse, Green Man, der mordend durch die Lande zieht, hat ein hehres Ziel vor Augen: er will ja nichts Geringeres als die Welt retten, sozusagen im Alleingang. Sein Gegenspieler der junge Datenanalyst beim FBI, Tom Smith, empfindet ein gewisses Grad an Sympathie für Green Man, setzt aber trotzdem alles dran, ihn zu fangen.
Was nicht neu ist: inkompetente Beamte (natürlich nicht das FBI, wo denkt ihr denn hin, die Jungs gehören zu den Guten) Aber andere Behörden, Präsidenten und Berater, die bieten eine breite Front der Unfähigkeit an. So, z.B. als der Präsident vor der Presse den Mund zu voll nimmt, das weckte direkt Assoziationen zu Mr. President Twitter.
Doch zurück zu Green Man. Ich hatte das Gefühl, als wäre sich der Autor selbst nicht ganz klar, wie er ihn darstellen soll. Einerseits ein Michael Kohlhaas der ohne Rücksicht auf Verluste sein Ziel bis zum bitteren Ende verfolgt, andererseits ist er ein Sensibelchen, macht sich schwere Vorwürfe wegen der Menschen, die während seiner Taten sterben mussten, ganz besonders tut es ihm leid um die Kinder. Aber nun habe ich auch einige Fragen an Green Man: Wieviel Tonnen CO2 sind bei seinen Explosionen zusätzlich in die Atmosphäre gelangt? Wieviel Sauerstoff wurde durch das riesige Feuer der Luft entzogen? Wieviel Fische und Bäume sind beim Dammbruch vernichtet worden? Was ist sauberer? Energie aus einem Staudamm oder aus einem Kohlewerk? Warum hat Green Man kein Kohlewerk vernichtet? Ist Staudamm so viel sauberer? Der allgemeine Konsens sagt ja. Wie steht es dann mit dem Drei Schluchten Stauwerk am Yangtse in China? Oder dem Assuan Staudamm am Nil in Ägypten? Zugegeben, die USA sind unter den Umweltsündern die größten, aber eben nicht die einzigen. Was ist mit dem wachsenden Plastikteppich in den Ozeanen? Die eine oder die andere US-Küste ist ja auf jeden Fall mit involviert. Weshalb hat der Attentäter sich nicht auch da was einfallen lassen? Wenn ein Mann im Alleingang etliche Umweltverschmutzer in den USA zerstört, rettet das noch lange nicht das Weltklima. Leider.
Also ist Green Man doch nur ein Michael Kohlhaas. Ich habe schon damals, im Gymnasium, nicht viel Verständnis für Kohlhaas aufgebracht, auch wenn ich damals vor Gerechtigkeitsfanatismus glühte. Ich kaufe Green Man seine Handlungen „for the greater good“ nicht ab. Trotzdem ist das Buch spannend und gut geschrieben. Bei der Ausarbeitung der Charaktere hat es „a bissele“ gehapert. Deswegen nur vier Sterne.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Counterstrike

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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Nach zwei Büchern voller Helikoptereltern kommt jetzt mal die andere Seite zu Wort in Sachen Erziehung und Bildung der Kinder: Lehrer, denen unsere Blagen vollkommen egal sind, aber sowas von egal! Also, ...

Nach zwei Büchern voller Helikoptereltern kommt jetzt mal die andere Seite zu Wort in Sachen Erziehung und Bildung der Kinder: Lehrer, denen unsere Blagen vollkommen egal sind, aber sowas von egal! Also, Zwerchfell schön locker halten und ablachen. Denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Obwohl, bei manchen der Anekdoten gerät das Lachen etwas schief. Manche Geschichten schienen mir dermaßen unglaublich und an den Haaren herbeigezogen, bis meine eigenen Erinnerungen an meine Schulzeit hochkamen. Da war der Physiklehrer der jedes Jahr eine Abiturientin verführte, oder der Grundschullehrer der mit Viertklässlerinnen knutschte, was natürlich einen Riesenskandal auslöste, der Lehrer musste von der Schule gehen. Oder psychisch labile Lehrer, die dermaßen ausrasteten, dass einmal eine Fünftklässlerin vor Angst in der Bank sich die Hosen nass gemacht hat. Das hatte dann auch ein Nachspiel für die Deutschlehrerin. Nein, diese Schulerinnerungen waren nicht lustig. Und auch nach all den Jahren nicht verklärt zu betrachten. Da haben Greiner und Padtberg doch nettere Geschichten herausgesucht. Am besten gefiel mir das Kapitel über Typologie: „Mit diesen 13 Lehrern müssen Schüler rechnen“. Sofort habe ich versucht, meine damaligen Lehrer den Kapiteln zuzuordnen. Deutsch und Geschichte kamen bei mir in „Beste Lehrkraft der Welt“. Im Kapitel „Eklig“ habe ich aber dem Lehrer voll zugestimmt, der sich im Unterricht die Zehennägel geschnitten hat. Gleiches Recht für alle!

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Topf und Deckel

Heimweh nach uns
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So bezeichnen sich Lena und Malte. Sie passen wunderbar zusammen, sind seit vielen Jahren ein Paar, haben mittlerweile zwei Kinder, alles könnte gut sein. Aber der stressige Alltag hat sie beide gefangen. ...

So bezeichnen sich Lena und Malte. Sie passen wunderbar zusammen, sind seit vielen Jahren ein Paar, haben mittlerweile zwei Kinder, alles könnte gut sein. Aber der stressige Alltag hat sie beide gefangen. Zwischen aufreibenden Jobs, Terminen der Kinder, Haushalt, Planung für einen Hauskauf, fühlt sich Lena immer mehr aufgerieben. Das kennen wir wohl alle. Dieses Gefühl nicht zu genügen, im Job und als Mutter zu versagen, den Ehemann zu vernachlässigen aber auch sich selbst. Burnout, Rückenschmerzen, Anblaffen der Kinder und Malte sind die Folgen. Lena beschließt auf langem Zureden ihrer Schwester endlich einen Yoga Kurs zu beginnen. Bei Reik und auf seinem Bauernhof kommt Lena endlich zum Aus- und Entspannen, findet sie langsam zu sich selbst.
Natürlich muss sich der angestaute Frust, all die ungesagten Wörter zwischen den Eheleuten entladen, es kommt zu einer temporären Trennung. Malte hatte diese Trennung gewollt, er beendet sie auch, in einer ganz und gar romantischen Art, die uns Mädels dahinschmelzen lässt.
Bemerkenswert fand ich, dass sich beide sehr bemühen und eigentlich am gleichen Strang ziehen, was Kinder, Haus und Arbeit anbelangt. Dass Lena erst so spät in die Krise gerät, liegt mit Sicherheit auch an Malte, der mit allen Mitteln versucht sie zu unterstützen.
Das Buch ist aus Lenas Sicht geschrieben, wir können uns vielleicht auch deswegen so gut in sie hineinversetzen.
Das Titelbild ist zum Hineinträumen schön! Das satte Nachtblau und die Landschaft sind so richtig stimmig.

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