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Vanny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

Ganz anders als zunächst vermutet

The promises we made. Als wir uns wieder trafen
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„The promises we made. Als wir uns wieder trafen“, ist der neue Liebesroman von Simona Ahrnstedt.

Das Cover ist dem Verlag einfach wahnsinnig gut gelungen und findet man in diesem Genre so in der Art ...

„The promises we made. Als wir uns wieder trafen“, ist der neue Liebesroman von Simona Ahrnstedt.

Das Cover ist dem Verlag einfach wahnsinnig gut gelungen und findet man in diesem Genre so in der Art einfach viel zu wenig. Der Grundton ist schwarz und wird gehighlightet durch lilafarbene Blumenornamente. Der Titel an sich wird in verschiedenen Farbtönen und Schriftarten hervorgehoben.

Sam ist Inhaber eines Hotelimperiums, doch sein Erfolg ist anderen ein Dorn im Auge und bringt unschöne Ereignisse mit sich. Hier kommt Dessie ins Spiel, die ausgebildete Security-Expertin wird die Frau an seiner Seite, wenn auch nur als sein Bodyguard. Doch damit noch nicht genug, denn die beide haben eine gemeinsame Vergangenheit, waren als Teenie ein Paar, deren Liebe einst zerbrach. Werden sie es schaffen, dass ihre Beziehung auf beruflicher Ebene funktioniert oder wird die Vergangenheit ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung machen?

Da ich vorher noch kein Buch von der Autorin gelesen hatte, war ich natürlich sehr gespannt darauf, was mich letztendlich erwarten wird. Auch der Plot und das Setting waren in diesem Genre totales Neuland für mich. Der Schreibstil konnte mich definitiv überzeugen. Er war sehr angenehm und hat dafür gesorgt, dass man das Buch flüssig und locker leicht weg lesen konnte. Wenn man sich hier den Klappentext durchliest, denkt man, man weiß, was für eine Geschichte einen erwarten wird, doch da wurde man schnell eines Besseren belehrt. Denn wer hier eine reine, stinknormale Liebesgeschichte erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. In dem Buch wird nämlich auch ein gesellschaftskritisches Thema genannt und thematisiert, das mit der eigentlichen Liebesgeschichte verwoben ist. Die Geschichte spielt zwar in der Gegenwart, doch erfahren wir auch nach und nach, was zwischen den beiden vor fünfzehn Jahren vorgefallen ist. Auch wenn es phasenweise vielleicht nicht ganz so spannend war, haben die letzten Seiten alles bis dato Gelesene in den Schatten gestellt, denn mit diesem Ende konnte man nicht rechnen. Unglaublich, was da noch alles ans Licht gekommen ist und vor allem auch erschreckend, aus welchen Motiven das alles veranstaltet wurde und welche Rolle die gemeinsame Vergangenheit bei alledem spielt. Ich habe noch keine so packende und mitreißende Liebesgeschichte gelesen, bei der ich zeitweise eher das Gefühl hatte, mich in einem richtigen Thriller zu befinden, bei dem man bis zum bitteren Ende bibbern musste.

Die beiden Hauptprotagonisten waren mir auf Anhieb sehr sympathisch und man musste sie einfach mögen. Nicht nur charakterlich sind sie total verschieden, sondern auch, was deren Herkunft und Familienverhältnisse betrifft. So haben sie schon früh Gegenwind bekommen und mussten lernen, wie es ist, in einer vorurteilsbehafteten Welt zu leben, in der einem auch gut und gerne Steine in den Weg gelegt werden. Wir erfahren hier zwar einige Dinge über die beiden Protagonisten Dessie und Sam, doch die gewählte Erzählperspektive erschwerte es mir teilweise, mich besser in sie hineinzuversetzen und eine Bindung zu ihnen aufbauen zu können. Ich hätte gerne noch mehr über sie, ihre Gefühle und Gedanken erfahren, die ich so manches Mal nur recht oberflächlich wahrnehmen konnte. Da hätte ich mir einfach noch mehr Tiefe gewünscht.

Fazit: Im Großen und Ganzen eine tolle Second-Chance-Romance, die auch aufgrund der besonderen Thematik anders und besonders ist. Wer gerne einmal was außerhalb des üblichen Schemas lesen möchte, der wird hier beste Unterhaltung finden.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Nervenkitzel pur

Das Licht am Ende
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Das Buch „ Das Licht am Ende“ von Claudia Giesdorf ist dem Genre Psychothriller zu zuordnen.

Wer dieses Buch bereits gelesen hat, wird sicherlich bestätigen können, dass dieses Cover einfach perfekt zu ...

Das Buch „ Das Licht am Ende“ von Claudia Giesdorf ist dem Genre Psychothriller zu zuordnen.

Wer dieses Buch bereits gelesen hat, wird sicherlich bestätigen können, dass dieses Cover einfach perfekt zu dieser Geschichte passt. Es ist dunkel, wir sehen eine einsame, verlassene Hütte, drum herum, nichts außer Wald. Bei diesem Anblick kann ja nur ein mulmiges, schauriges und angsteinflößendes Gefühl aufkommen, so lässt sich schon vor dem lesen erahnen, auf was für eine Geschichte man sich einlässt.

Helena hat sich für ihren Neuanfang einen recht einsamen und abgelegenen Ort ausgesucht, denn die kleine, leer stehende Hütte liegt auf einer Lichtung, die nur von einem Wald und Bergen umgeben ist. Nachbarn hat sie auch nur zwei und mit denen freundet sie sich schnell an. Bis eines Tages der Horror Einzug findet, da sind verschwundene Dinge nur das kleinste Übel. Doch um herauszufinden, wer für all das verantwortlich ist, muss Licht ins Dunkel gebracht werden. Jeder der drei hat Geheimnisse, doch nur eins davon wird am Ende zur tödlichen Gefahr.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr besonders und habe ich in der Form noch nirgendwo anders gelesen. Da dies mein erstes Buch von ihr war, bedurfte das allerdings einer gewissen Eingewöhnungszeit. Letztendlich habe ich ca. 100-150 Seiten gebraucht, um mich daran zu gewöhnen und voll und ganz in der Geschichte angekommen zu sein. Ich weiß, dass der ein oder andere da sicherlich schon aufgegeben hätte, aber es hat sich definitiv gelohnt, hier am Ball zu bleiben. Helena, die weibliche Hauptprotagonistin, erzählt uns hier ihre Geschichte. Wir als Leser werden Teil des Ganzen und erfahren neben ihren Gefühlen auch viele Dinge aus ihrer Vergangenheit, die leider oftmals so emotional und erschreckend sind, dass mir teilweise echt die Spucke weggeblieben ist. Die Vielzahl der Kapitel sind recht kurzgehalten und haben so für ein flüssiges und zügiges Lesen gesorgt. Nachdem ich in der Geschichte einmal drin war, hat sie mich vollkommen eingenommen und mich mit einer soghaften Wirkung auf die einsame Lichtung geführt. Ich hatte das Gefühl, stiller Beobachter des Ganzen zu sein und alles hautnah mitzuerleben, sodass die Emotionen wie Angst und Unwohlsein bis zu mir transportiert wurden. Nachdem sich alles nach und nach wie kleine Puzzlestückchen zusammengesetzt hat, schien alles aufgeklärt zu sein. Am Schluss wurde man aber doch eines Besseren belehrt, denn die Autorin hat einen gekonnt in die Irre geführt. Was ich da lesen musste, hat mich einfach vollkommen schockiert und hat all das Gelesene in ein anderes Licht geführt. Damit konnte man zu Beginn einfach null rechnen, daher kam es umso überraschender und erklärt letztendlich doch so vieles.

Mit Helena, Anuk und Salim wurden hier drei Protagonisten geschaffen, denen in der Vergangenheit schlimmes widerfahren ist. Diese Geschehnisse haben ihren heutigen Charakter stark geprägt und sie zu dem werden lassen, was sie sind. Man kann den Menschen augenscheinlich nur vor und nicht in den Kopf gucken, sonst hätte das alles in ein anderes Licht gerückt. Die Authentizität der Charaktere hat alles so real erscheinen lassen und ähnliche Ereignisse und Vergangenheiten kann man so oder so ähnlich bestimmt auch im wahren Leben wiederfinden.

Fazit: Ein packender und emotionaler Psychothriller, dessen Ende alles Bisherige in seinen Schatten gestellt hat.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Packender Thriller, bei dem man auch noch was Historisches lernt

Höllenkind
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Mit „Höllenkind“ von Veit Etzold erscheint bereits der achte Teil der Reihe um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Die Teile sind in sich abgeschlossen und können somit problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen ...

Mit „Höllenkind“ von Veit Etzold erscheint bereits der achte Teil der Reihe um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Die Teile sind in sich abgeschlossen und können somit problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wer jedoch Wert auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere oder der Beziehungen untereinander legt, sollte die Bücher der Reihenfolge nach lesen. Des Weiteren finden wir in der Geschichte auch Verweise auf vorherige Teile.

Das Cover ist schon rein optisch einfach nur ein Traum und hat direkt Lust auf mehr gemacht. Für reine Coverkäufer einfach ein Muss. Für das Auge und für die anderen Sinnesorgane ist gesorgt, denn neben der Optik weißt das Cover auch noch eine tolle strukturelle Gestaltung auf. Das Cover ziert ein Ausschnitt eines weißen Brautkleides mit einem blutigen Kreuz und ist so einfach ein totaler Eyecatcher.

Clara Vidalis hat noch mit den Nachwirkungen ihres vorherigen Falles, dem Blutgott zu kämpfen. Vom Dienst suspendiert, tritt sie einen Zwangsurlaub in Florenz an. Doch der Urlaub kommt schnell anders als geplant, denn bei der prunkvollen Hochzeit zweier römischer Adelsfamilien gab es ein Todesopfer. Eine Braut, die blutüberströmt vor aller Augen zusammen gebrochen ist und die noch stirbt, bevor überhaupt jemand reagieren konnte. Clara ist aufgrund eines vergangenen Falls bereits in Florenz bekannt und fungiert auf Wunsch des Vatikans als Beraterin bei diesem Fall. Doch welches Ausmaß dieser Fall noch annehmen wird, damit hätte am Anfang wahrlich keiner gerechnet.

Ein wirklich toller und packender Schreibstil hat mich durch das gesamte Buch begleitet. Einzig die ganzen geschichtlichen Aspekte und der Switch in lateinische Passagen war mir teilweise zu viel des Guten und hätten nach meinem Geschmack gerne etwas weniger sein dürfen. Zwar sind diese Informationen nicht ganz unwichtig, für die Geschichte hatte ich zum Teil jedoch das Gefühl, in einem Geschichtsbuch gelandet zu sein und nicht in einem Thriller. Das Buch ist insgesamt in vier Teile unterteilt und diese wiederum in unzählige kleine Kapitel. Warum die verschiedenen Teile so benannt wurden, erklärt sich später während des Lesens. Aufgrund der Kürze der Kapitel konnte man das Buch angenehm weg lesen und konnte immer mal noch schnell ein weiteres Kapitel verschlingen, auch wenn man nicht viel Zeit zur Verfügung hatte. Aufgrund der Vorkommnisse im Verlauf der Geschichte kann die Spannung stetig gesteigert werden. Handlungsstränge, die zu Beginn noch keinerlei Berührungspunkte hatten, ergeben mehr und mehr Sinn und lassen die Geschichte zu einem Ganzen werden. Fragezeichen im Kopf des Lesers werden nach und nach weniger und all die gewonnenen Informationen tragen zur Aufklärung des Falls bei. Natürlich entwickelt man beim Lesen Vermutungen, doch die eigentliche Aufklärung des Falls wurde gekonnt bis zum Schluss hinausgezögert.

Mit welchen Charakteren wir es im Verlauf der Geschichte zu tun bekommen, erfährt der Leser bereits zu Beginn des Buches. Denn der Autor hat relevante, noch unbekannte Charaktere in einem Personenregister aufgelistet. Auch wenn das am Anfang vielleicht viele Namen sind, so haben alle ihre Daseinsberechtigung und man kommt im Laufe der Geschichte immer besser damit zu Recht. Clara ist einfach ein toller und authentischer Charakter, bei dem es einfach nur Spaß gemacht hat, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Auch wenn sie es seit dem vorherigen Fall nicht so leicht hat und sie deswegen bei manchen vielleicht in Verruf geraten ist, lässt sie sich nicht so schnell unterkriegen. Sie ergänzt sich perfekt mit den anderen und ohne sie wäre es halt kein Clara-Vidalis-Thriller. Eine weibliche Hauptprotagonistin ohne die der ein oder andere Fall sicher immer noch nicht gelöst wäre.

Fazit: Ein packender neuer Clara-Vidalis-Thriller, der gespickt ist voller historischer Informationen. Da spürt man einfach, wie viel Liebe und Zeit der Autor in all diese Recherchen gesetzt hat. Ich fiebere bereits dem nächsten Teil entgegen und bin schon sehr gespannt, was sich der Autor wieder Tolles einfallen lässt.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Sehr facettenreich

Badass Fiction 3
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Das Buch „Badass Fiction 3“ war mein bisher erster Teil der Badass Fiction Reihe und ich wurde echt nicht enttäuscht. Ein wirkliches tolles Cover, dass dem Leser schon vor Beginn die ersten schaurigen ...

Das Buch „Badass Fiction 3“ war mein bisher erster Teil der Badass Fiction Reihe und ich wurde echt nicht enttäuscht. Ein wirkliches tolles Cover, dass dem Leser schon vor Beginn die ersten schaurigen Momente bereitet. Das Werk umfasst insgesamt 7 verschiedene Kurzgeschichten, die sowohl von der Thematik wie auch von der Länge variieren. Diese Geschichten haben mich bestens unterhalten und für die verschiedensten Gefühlsregungen bei mir gesorgt. So war mir am Anfang noch zum Lachen zu Mute, war ich am Ende einfach nur schockiert. Aufgrund dieser perfekt gewählten Reihenfolge wollte ich einfach immer weiter lesen, um zu erfahren, was mich noch so alles erwartet und die Spannung wird so stetig gesteigert. Einzig die Geschichte „Das ungeborene Testament“ konnte mich nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Ich weiß nicht, ob es an der Thematik an sich lag oder daran, dass die Geschichte um einiges länger als die anderen war, so konnte ich sie nur schwerlich lesen. Die Seiten haben sich gezogen und ich bin immer wieder ins stocken gekommen. Spannung und Begeisterung für das Gelesene wollten bei mir einfach nicht aufkommen. Was ich bei den anderen Geschichten gerne noch mehr und weiter gelesen hätte, war mir hier einfach zu viel. Eine einzige Geschichte möchte ich ungern hervorheben, da sie alle unterschiedlich und somit besonders sind. Der verschiedenen und packenden Schreibstile haben ihr Übriges dazu getan und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Kaum begonnen, war ich auch schon wieder am Ende angekommen. Ich denke, hier wird jeder Leser auf seine Kosten kommen.
Fazit: Dieses Buch ist der beste Beweis dafür, dass ein gutes Buch nicht von der Länge abhängig ist. Ich freue mich, dass ich neue Autorinnen und Autoren kennenlernen durfte, von denen wir hoffentlich auch in der Zukunft noch das ein oder andere lesen werden.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Spannender Cold Case

Der andere Sohn
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„Der andere Sohn“ ist der Auftakt zur neuen Karlstad Reihe. Das Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström haben einen besonderen Bezug zu dem Handlungsort der Reihe, denn sie sind beide in der Nähe von ...

„Der andere Sohn“ ist der Auftakt zur neuen Karlstad Reihe. Das Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström haben einen besonderen Bezug zu dem Handlungsort der Reihe, denn sie sind beide in der Nähe von Karlstad aufgewachsen.

Auf dem Cover sehen wir die schattenartigen Umrisse einer männlichen Person, die sich von dem gelben Hintergrund absetzt. Bei genauerer Betrachtung sehen wir, dass in diesen Umrissen noch ein weiteres Motiv abgebildet ist. Was es mit den beiden Motiven auf sich hat bzw. welchen Bezug sie zu der Geschichte haben, wird nach dem lesen deutlich.

Ein alter Cold Case Fall wird nach zehn Jahren neu aufgerollt. Die Leiche der in Karlstadt vermissten jungen Frau wurde bis heute nicht gefunden und auch der Täter nicht, denn der einzige Verdächtige Billy musste damals wieder freigelassen werden. John Adderley, FBI Agent und Halbbruder von Billy, kehrt nach einem gescheiterten Undercover-Einsatz mit neuer Identität zu seinen schwedischen Wurzeln zurück. John wird Teil des neuen Ermittlerteams und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Doch nicht nur er begibt sich damit in tödliche Gefahr.

Da ich ein großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern bin, bin ich auch hier wieder auf meine Kosten gekommen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und hat die Geschichte zu einem packenden Leseabenteuer werden lassen. Einzig zu Beginn des Buches hatte ich so meine Probleme und wollte nicht recht in dieses Buch hineinkommen. Sehr viele und meiner Meinung nach zum Teil auch überflüssige Informationen sind auf mich, den Leser eingeprasselt und ich wusste diese nur schwerlich unterzubringen. So hat sich das Lesen zu Beginn extrem gezogen, doch nach und nach bin ich immer besser reingekommen. Der Krimi ist in 4 Teile und zahlreiche kurze und knackige Kapitel unterteilt, die dem Buch die nötige Struktur gegeben haben und so für einen flüssigen Lesefluss gesorgt haben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, der Gegenwart (das Jahr 2019) und der Vergangenheit (das Jahr 2009), das Jahr, in dem die junge Frau spurlos verschwunden ist. Verlaufen die Handlungsstränge am Anfang noch parallel zu einander, gehen diese immer mehr in einander über und sorgen für die nötigen Informationen, die zum Verständnis bzw. der Aufklärung des Falles beitragen. Das Gesamtwerk hätte nach meinem Geschmack gerne etwas kürzer ausfüllen dürfen und sich ausschließlich auf die Dinge beschränken, die für die Geschichte von Relevanz sind. Die Spannung wird während der gesamten Geschichte aufgebaut und gesteigert. Gezielte Plot-Twists sorgen für den nötigen wow Moment und bringen den Leser immer wieder auf die falsche Spur. Ist der Täter in dem einen Moment noch so offensichtlich und man ist gefühlt der Aufklärung des Falls näher gekommen, hat sich dies im nächsten Moment auch schon als Irrtum herausgestellt. Voller Irrtümer und falscher Fährten hat es das Autorenduo bis zum Ende geschafft, den wahren Täter geheim zu halten und so konnte man nicht anders, als das Buch wirklich auch bis zum Schluss zu lesen. So was macht einen guten Krimi aus, denn ist die Auflösung schon zu früh bekannt, verspüre ich nicht die Lust bzw. den Drang dieses Buch immer weiter zu lesen wollen.

Mit John Adderley hat das Autorenduo einen tollen Protagonisten erschaffen. Ein Ermittler, der schon vieles erlebt hat und der aufgrund dessen auch mit der ein oder anderen Einschränkung zu kämpfen hat. Er ist alles, aber ein kein herkömmlicher Polizist, der sich auch mal für Vorgehensweisen entscheidet, die vielleicht nicht der Vorschrift entsprechen. Bei ihm steht die Aufklärung des Falls und die damit einhergehende Gerechtigkeit für falsch Verdächtigte im Vordergrund und ich bin mir sicher, ohne ihn hätten sie den Fall auch jetzt noch nicht aufgeklärt, schließlich sind sie vor zehn Jahren schon einmal daran gescheitert.

Fazit: Bis auf die kleinen Kritikpunkte ein toller Reihenauftakt, der definitiv noch mehr Potenzial hat. Ich freue mich jetzt schon auf die hoffentlich schon sehr bald erscheinenden Folgebände.

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