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Veröffentlicht am 05.12.2022

Zäh, kaum Spannung

Die dunklen Sommer
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„Die dunklen Sommer“ erzählt die Geschichte von Saskia, die nach einem tragischen Vorfall von ihrer Großmutter bei einem befreundeten Paar untergebracht wird. Doch diese Ehe zerbricht. Philip schnappt ...

„Die dunklen Sommer“ erzählt die Geschichte von Saskia, die nach einem tragischen Vorfall von ihrer Großmutter bei einem befreundeten Paar untergebracht wird. Doch diese Ehe zerbricht. Philip schnappt sich seinen Sohn Xavier und Saskia. Er hat ein neues „Zuhause“ für sich und seine Lieben gefunden. Eine Sekte, in der Saskia schnell Freunde findet, welche bald ein Geheimnis verbindet, das sie zwei Jahrzehnte später einholt.

Zitat Pos. 153:
„Saskia, lass mich rein.“ Xavier weiß es doch besser. Er weiß, dass er mich in Ruhe zu lassen hat – außer. Außer das Kommende ist schlimmer als das, was ist.

Alle Fünf bekommen rätselhafte Briefe, in denen sie aufgefordert werden, zurück ins „Zuhause“ zu kommen. Von wem sind diese Briefe? Ist Abraham, der Anführer, doch noch am Leben?

Der Schreibstil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig und konnte mich persönlich überhaupt nicht packen. Die Kapitel sind zwar kurz und knapp, wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und Zukunft, doch das ging mir allgemein zu fix. Zudem zog sich die Geschichte zu sehr in die Länge und ging die meiste Zeit nur sehr zäh voran. Hier und da kam zwar ein bisschen Spannung auf, sodass ich wissen wollte, wie die Story endet. Letztendlich war ich aber sehr von der Heransgehenweise bzw. dem Plot enttäuscht. Mir persönlich war die Auflösung beispielsweise zu unspektakulär. Die Story hätte wirklich Potenzial gehabt und einiges mehr hergegeben.

Auch mit den Charakteren konnte ich nicht warm werden. Dafür waren die Erzählungen einfach zu verworren. Ehrlich gesagt hatte ich mir insgesamt mehr von dieser Story erhofft.

Fazit: Nach „Bittersweet“ ist „Die dunklen Sommer“ mein zweites Buch der Autorin. Leider konnte mich dieses hier nicht besonders begeistern. Darum gibt es von mir heute keine Leseempfehlung. Was aber nicht heißen soll, dass es euch nicht durchaus gefallen könnte. Werft einfach mal einen Blick in die Leseprobe und macht euch ein eigenes Bild.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Langweilige Stereotype, zäher Plot

Viral. Blutrausch
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Würdet ihr Blut trinken? Vielleicht aus Neugier, um zu wissen, wie es schmeckt. Oder weil ihr euch dem Realvampirismus verbunden fühlt. Möglicherweise versetzt es euch auch in einen rauschartigen Zustand, ...

Würdet ihr Blut trinken? Vielleicht aus Neugier, um zu wissen, wie es schmeckt. Oder weil ihr euch dem Realvampirismus verbunden fühlt. Möglicherweise versetzt es euch auch in einen rauschartigen Zustand, eine sogenannte Blutbar zu besuchen. Was es auch ist: Ihr solltet für das Blut nicht über Leichen gehen!

In Berlin sterben zwei junge Frauen einen grausamen und zugleich seltsamen Tod: Ihnen wird das ganze Blut entnommen, ohne verwertbare Spuren zu hinterlassen. Privatschnüffler Bastian Becker, ehemaliger Polizist, wird bei den Ermittlungen hinzugezogen, um den "Schneewittchen-Mörder" schnellstmöglich zu fassen. Und während ich das hier schreibe, denke ich wieder: Man, das hätte so 'ne geile Story werden können!

Becker ist der klassische, verkorkste Typ, der irre viel durchgemacht hat, seinen Platz in der Welt sucht und von Problemen nur so überhäuft wird. Sein Gejammere ging mir tierisch auf die Nerven. Weniger ist manchmal mehr. Auch wenn ich verstehen konnte, warum ihn sein alter Fall so belastet. Der hätte dann auch ruhig etwas näher beleutet werden und nicht nur nebenbei erwähnt werden können. So war das nichts Halbes und nichts Ganzes.
Übertrumpft werden konnte das Dilemma noch von einer anderen Figur: Alina Brinkmeier. Eine von Beckers Kolleginnen in diesem speziellen Fall. Ich habe selten so eine ätzende, von sich überzeugte, super-feministische Person erlebt wie diese Frau. Zwischendurch habe ich ins Buch gebissen, um ihr irgendwie weh zu tun.

Und wo wir gerade bei Figuren sind: Bereits auf Seite 27 hatte ich es mit acht (!) verschiedenen Menschen zu tun. Ich bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste, hust, und musste mir permanent Notizen machen.

Wenn wenigstens der Fall spannend gewesen wäre, hätte man womöglich über einige Defizite hinwegsehen können, aber Pustekuchen! Mal abgesehen von den zahlreichen Wiederholungen, einigen Fehlern und dem zähenden Kaugummi-Stil wirkte der Plot insgesamt ziemlich öde. Man hätte u.a. viel mehr auf das Thema Vampirismus eingehen können, weil das Grundgerüst sich nun mal besonders dafür anbot. Insbesondere weil Benecke selbst in der einen oder anderen Szene unterwegs ist. Es mangelte dem Inhalt allerdings an Kreativität, Ideen und spannenden Wendungen. Dafür gab es ausgelutschte Stereotype und weiße/leere Flächen. Sehr enttäuschend. Hätte ich nicht an einer Leserunde teilgenommen, hätte ich das Lesen vermutlich unterbrochen bzw. aufgegeben.

Fazit: Das einzig Positive, was ich diesem Werk abgewinnen kann, ist das Cover. Das ist cool! Aber sonst kann ich das Buch nicht weiterempfehlen. Ob ich dem zweiten Teil eine Chance geben werde, weiß ich noch nicht. Neugierig bin ich schon, wie es mit Becker und Co. weitergeht und ob der Autor die Kritikpunkte, die vielerorts auftauchen, beherzigt.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Langweiliger Stil, viele Fehler, aber interessantes Thema

Verletzte Seelen
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Entweder bin ich zu blöd, habe zu hohe Ansprüche und Erwartungen oder ein völlig anderes Buch in den Händen gehalten als einige andere LeserInnen. Die sind nämlich total begeistert von der Story, finden ...

Entweder bin ich zu blöd, habe zu hohe Ansprüche und Erwartungen oder ein völlig anderes Buch in den Händen gehalten als einige andere LeserInnen. Die sind nämlich total begeistert von der Story, finden den Schreibstil außergewöhnlich und stecken die Autorin mit ihrem Debüt in dieselbe Liga wie Karin Slaughter, Elisabeth Herrmann und Charlotte Link. Äh, wie bitte? Da klappt mir echt die Kinnlade runter.

Nicht nur, dass da so unglaublich viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten sind (fängt schon in der Beschreibung an), dass mein innerer Monk seine Klamotten gepackt hat und ausziehen wollte. Der Schreibstil erinnert auch eher an einen Schulaufsatz eines Grundschülers. Das meine ich überhaupt nicht böse, aber ich kann das nun mal nicht schönreden. Mal unabhängig davon, dass ich sowohl Schachtel- als auch abgehackte Sätze wirklich schrecklich finde.

Baumgartner hätte so viel mehr aus dem Plot machen können. Obwohl das Thema Mobbing oft von AutorInnen aufgegriffen wurde, ist es ob seiner Aktualität nach wie vor wichtig und interessant. Das war der primäre Grund, weswegen ich mich für dieses Buch entschieden habe. Ich wollte wissen, inwieweit Baumgartner bestimmte Aspekte inhaltlich integriert und ein Stück weit reflektiert. Leider fehlt ihr dafür offenbar das nötige Verständnis bzw. hapert es vor allem an der Umsetzung im schriftstellerischen Bereich. Es wird viel um den heißen Brei geredet, und so kann man getrost Passagen überspringen, ohne etwas zu verpassen. Dabei geht natürlich die Spannung flöten.

Tja, mit einem langen Seufzer habe ich (endlich!) die Buchdeckel geschlossen und mich gefragt, was ich da eigentlich gelesen habe. Das war definitiv mein Flop des Monats (Februar).

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Veröffentlicht am 03.09.2018

Wenig Spannung

Girl Unknown - Schwester? Tochter? Freundin? Feindin?
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Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, auch wenn ich in letzter Zeit mehrere Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen habe. Zusätzlich hat mich das schöne, düstere Cover begeistert, die rote Schrift ...

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, auch wenn ich in letzter Zeit mehrere Bücher mit ähnlicher Thematik gelesen habe. Zusätzlich hat mich das schöne, düstere Cover begeistert, die rote Schrift und das Mädchen vor dem verschwommenen Haus.

Die Story ist abwechselnd von David und seiner Frau Caroline geschrieben, was das tiefere Eintauchen in die Eigenschaften beider Charaktere ermöglicht. David erfährt, dass seine Studentin Zoe angeblich seine Tochter ist und nimmt sie sehr bereitwillig in die Familie auf. Caroline merkt schon früh, dass irgend etwas nicht stimmt und Zoe im Umgang zwei Gesichter zeigt.

"Immer, wenn ich versuche, mich daran zu erinnern, wie alles anfing, denke ich nicht Mal an den Morgen, an dem ich es erfuhr, oder an das erste Mal, als ich ihre blonde Haarmähne, den katzenartigen Blick sah. Ich denke an David an dem Abend, die extreme Anspannung in ihm, seine unstete Gereiztheit. Ich wusste nicht, dass sie der Grund war - Zoe. Ich wusste nicht mal, dass sie existierte. Aber da spürte ich zum ersten Mal ihren Schatten über mich fallen. Spürte zum ersten Mal die Schwingungen einer neuen Präsenz in meinem Zuhause, wie ein Farbstoff, der sich im Wasser ausbreitete, seine Chemie bereits veränderte." (S.36)

Zoe ist schnell Teil der Familie und gehört dennoch nicht dazu, weil ihr Verhalten und ihr ganzes Auftreten sehr unberechenbar wirken. An sich ein guter Start in einen psychologischen Spannungsroman. Mein Problem ist nur: Viel mehr passiert da nicht. Die Handlung lebt von Andeutungen, kleineren Auseinandersetzungen und einem niedrigen Spannungsbogen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Buch nicht weglegen zu können, denn irgendwie war ich leider ziemlich oft gelangweilt. Es geht um zwischenmenschliche Konflikte, ähnlich wie ich sie schon so oft zuvor gelesen habe, jedoch ohne etwas Besonderes zu sein. Mir hat schlichtweg das Tempo gefehlt. Caroline war mir sympathisch, sie tat mir leid, da sie mit ansehen musste, wie Zoe nach und nach ihre Intrigen ausspielte. Allerdings blieben auch hier überraschende Wendungen und Cliffhanger aus.

Der Schluss ist an sich stimmig und läßt soweit keine Fragen offen, insgesamt jedoch war ich enttäuscht wegen der blassen Charaktere, einer teils langweiligen Handlung und zu wenigen unvorhersehbaren Ereignissen. Schade.

Fazit: Ein psychologischer Spannungsroman für zwischendurch, wenn sich der Leser mal etwas ausruhen möchte, ohne viel nachdenken und miträtseln zu müssen.

(Recensio Online)

Veröffentlicht am 13.07.2018

Im Ansatz spannend

Without You - Ohne jede Spur
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Eva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages ...

Eva und Faith sind Schwestern und leben mit ihren Eltern im idyllischen Suffolk, einer Grafschaft an der englischen Ostküste. Sie führen ein beschauliches, jedoch harmonisches Familienleben bis eines Tages eine Tragödie das Glück zu zerbrechen droht. Als Eva und ihr Vater zu einem Segelausflug aufbrechen, kentert das Boot, der Vater verliert das Bewusstsein und wird von der Küstenwache aus dem Meer geborgen. Von seiner Tochter fehlt allerdings jede Spur. Lediglich ihre Weste treibt zwischen den Wellen. Und so sehr er es auch möchte, kann er sich angeblich an nichts erinnern. Irgendwann wird die Ermittlung eingestellt und lediglich Faith spürt, dass etwas nicht stimmt und macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Das Ganze wirkt ziemlich beklemmend und stimmt zwischendrin auch traurig, allerdings sind die Charaktere so hart gezeichnet und oberflächlich ohne jegliche Tiefe, dass man sich nicht gut in sie hineinversetzen kann. Ich hätte mir mehr psychologische Aspekte gewünscht. Mehr von dem, was jeder Einzelne denkt. Natürlich immer so, dass genug Raum für eigene Gedanken bleibt. So wirkt der Plot zu konstruiert und erzwungen, beinahe dahingeklatscht. Der typische Spannungsbogen konnte nicht aufrechterhalten bleiben, was für mich einen Thriller ausmacht. Die unzähligen Nebenstränge führen ins Nichts. Man liest und wartet auf den großen Knall – oder zumindest auf eine logische Verbindung -, es kommt aber leider nichts. Da frage ich mich, wozu all diese Nebensächlichkeiten überhaupt erwähnt werden. Dass die Autorin versucht ein Netz zu stricken, erscheint klar und logisch, aber es sollte der rote Faden erkennbar sein.

Dazu kommt, dass die zahlreichen Perspektivwechsel mich völlig verwirren. Ich bin sowieso keine Freundin von zeitlichen Sprüngen und Rückblicken, wenn diese nicht gut angedeutet werden. Ein stumpfes Hin und Her übersättigt den Plot.

Der Schreibstil war zäh, die Sprache jedoch leicht verständlich. Hier und da können die Passagen ruhig kürzer sein, das zieht sich wie Kaugummi und lenkt vom Haupt-Plot ab.

Man hätte so viel mehr aus dieser Buch-Idee machen können, denn das Grundgerüst passt und ist spannend. Vielleicht hätte es der Story gut getan, wenn sich die Autorin mehr Zeit genommen hätte, denn es fühlt sich so an, als hätte sie nur wenig davon gehabt. Für mich ist das auch kein Thriller, denn mir fehlten – wie oben schon angedeutet – die klassischen Elemente eines solchen, sondern mehr ein Spannungsroman. Wenngleich auch kein wirklich guter, so leid es mir tut. Da mein Fazit wenig positiv ausfällt, verzichte ich diesmal aus Respekt vor der Arbeit der Autorin darauf die Rezension zu streuen.

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