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Veröffentlicht am 06.03.2021

Die Krähenmutter und ihre Babys

Krähenmutter
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Krähenmutter ist ein Krimi aus der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd.
Das Kind eines Unternehmers wird am helllichten Tag dreist unter den Augen der einkaufenden Mutter entführt. Als keine Lösegeldforderung ...

Krähenmutter ist ein Krimi aus der Laura Kern Reihe von Catherine Shepherd.
Das Kind eines Unternehmers wird am helllichten Tag dreist unter den Augen der einkaufenden Mutter entführt. Als keine Lösegeldforderung erfolgt, wird das LKA -Team um Laura Kern hinzugezogen. Der Vater verhält sich merkwürdig und der Verdacht entsteht, dass er in den Fall involviert ist. Die Innenministerin mischt sich in die Vorgänge ein und Interna gelangen an die Presse. Die Ermittler geraten zunehmend unter Druck und dann wird ein weiteres Kind entführt. Ein Polizist, der das Team wegen Personalnot unterstützt, entwickelt Interesse an Laura und kommt ihr näher, über ihn wird ein zweiter Fall, der sogenannte Pärchen-Mörder, vorgestellt. Nur in diesen alten Fällen geht es um Tote, ansonsten ist der Krimi unblutig, da es um Entführungen geht. Schlussendlich beide Fälle gelöst, es bleiben keine offenen Enden.
Die Erzählperspektive wechselt kapitelweise, so dass man einen guten Einblick in verschiedene Personen erhält, manchmal wird man als Hörer so auf eine falsche Fährte gelockt oder ist den Ermittlern einen Schritt voraus. Einige Kapitel erzählt ein Kind, das noch bei der Entführerin lebt, dies gibt besondere Einblicke.
Insgesamt hat mich dies Hörbuch gut unterhalten, etwas gestört hat mich jedoch, dass Laura Kerns Vergangenheit so oft in ausführlicher Form thematisiert wurde, dies hätte gerne knapper ausfallen können, die Wiederholungen hätte ich hier nicht gebraucht.
Dana Geissler hat diese Geschichte sehr gut eingelesen, sie interpretiert die einzelnen Charaktere sehr gut und bringt die Geschichte glaubhaft und mit Leidenschaft an den Hörer, so dass man gerne dabei bleibt.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Edith wacht auf

Die Phantasie der Schildkröte
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Ich bin wegen des wunderschönen Covers auf das Hörbuch aufmerksam geworden. Die Geschichte hat etwas von einem Märchen, sehr schön. Edith ist Mitte Vierzig und lebt alleine in einer Dachgeschosswohnung. ...

Ich bin wegen des wunderschönen Covers auf das Hörbuch aufmerksam geworden. Die Geschichte hat etwas von einem Märchen, sehr schön. Edith ist Mitte Vierzig und lebt alleine in einer Dachgeschosswohnung. Ihr Leben ist straff durchorganisiert, es gibt Kleidung für jeden Wochentag, Arbeit und Freizeit sind genau durchgetaktet, alles ordentlich, sauber auf keinen Fall irgendwie auffällig und möglichst ohne zwischenmenschliche Kontakte. Sie hat einen regelrechten Schutzwall aus Ihren Ritualen um sich errichtet. Ihre Mutter trifft sie zu bestimmten Tagen in einem chinesischen Restaurant, diese ist sehr garstig, man bekommt Verständnis für Edith´s autistische Züge und Abschottung. An einem Montag beginnt ein langsames aber beharrliches Umkrempeln der festgefügten Welt. Edith bleibt mit einem Kind im Fahrstuhl stecken. Sie muss mit dem Kind reden und kommt zu spät zur Arbeit. Aus dem Kontakt zu dem Mädchen Schneewittchen ergeben sich viele schöne Momente, die Edith zum Nach- und Umdenken bringen. Immer wieder schneit Schneewittchen herein und lockert einen neuen Stein aus Ediths Mauer, indem sie ihr Aufgaben stellt oder etwas mit ihr unternimmt. Dabei findet Edith neue Ansichten, Freunde und endlich auch ein eigenes Leben. Eine große Hilfe ist auch ihr Opa, den sie erst jetzt kennenlernt. Die Rolle ihrer Mutter aber auch die des Opas als junger Mann werden offenbar, deren Unvermögen und Fehler wurden munter auf das Kind projiziert, die Beiden gehen sehr unterschiedlich mit ihren Fehlern aus der Vergangenheit um. Ediths Erwachen kann man durch die von Luise Helm wunderbar gelesenen inneren Monologe bestens mitverfolgen, immer mit einer Spur Ironie und Humor. Auch die Sturheit, die inneren Zerrissenheit und die Unsicherheit vor dem Unbekannten werden absolut glaubhaft durch die tolle Lesart intoniert. So macht Zuhören wirklich Vergnügen. Das Hörbuch war bis zum Schluss gut anzuhören, dennoch hat mich das Ende etwas unzufrieden gemacht. Die Autorin hat hier einiges zu schnell abschließen wollen, so dass es etwas unrund wirkte. Dennoch ein empfehlenswertes Hörbuch.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

witziger Nordfrieslandkrimi

Rote Grütze mit Schuss. Ein Küstenkrimi
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Das Nest Fredenbüll in Nordfriesland hat 176 Einwohnen, drei Deiche, 6oo Schafe und noch eine Polizeistation. Polizeiobermeister Thies Detlefsen versucht alles, um die Kriminalität hoch zu halten, damit ...

Das Nest Fredenbüll in Nordfriesland hat 176 Einwohnen, drei Deiche, 6oo Schafe und noch eine Polizeistation. Polizeiobermeister Thies Detlefsen versucht alles, um die Kriminalität hoch zu halten, damit seine Station erhalten bleibt, keine leichte Aufgabe in dem idyllischen Ort. Im Frisörsalon Alexandra und dem Imbiss „Hidde Kist“ trifft man sich um die großen und kleinen Probleme zu besprechen und zu lösen.
Die einzelnen Charaktere sind schön schrullig und voller Klischees angelegt, Bjarne Mädel verleiht jedem eine wiedererkennbare Stimme und schafft so norddeutsche Originale.
Der Biobauer Brodersen wird eines Morgens von einem Arbeiter auf dem Feld gefunden, leider hat ein Mähdrescher in überrollt. Kurz zuvor ist die Frau des Versicherungsvertreters verschwunden. Entführt vermutet Thies oder vielleicht haben die Fälle etwas miteinander zu tun? Er fordert in Kiel Unterstützung an und so kommt Nicole Stappenbek als ermittelnde Kommissarin ins Spiel. Thies Heimvorteil und seine Kenntnisse um die Macken der Einheimischen ergänzen sich mit den Erfahrung der Ermittlerin sehr gut. Es gibt humorvolle Wendungen aber auch einen logische schlüssigen Krimi. Etwas langatmiger aber schöner Mix, der toll eingelesen wurde. Nett für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Friedhofsfloristin undercover

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Caroline versteckt sich als Floristin in einer Wiener Friedhofsgärtnerei. Warum und wieso erfährt der Hörer nur bruchstückhaft nach und nach verteilt über den Roman. Als ihre Kontaktperson Robert vom BKA ...

Caroline versteckt sich als Floristin in einer Wiener Friedhofsgärtnerei. Warum und wieso erfährt der Hörer nur bruchstückhaft nach und nach verteilt über den Roman. Als ihre Kontaktperson Robert vom BKA bei ihr auftaucht gerät ihr Leben erneut aus den Fugen. Er beordert sie für einen under cover Einsatz nach München, das Risiko sie dort einzusetzen hält er für überschaubar. Carolines Ängste ignoriert er bewusst und manipuliert ihre Angst ganz offen.
Gezwungenermaßen nimmt Caroline in München ihre neue Identität an, sie soll ihre Nachbarin ausspionieren und etwas über mysteriöse Unglücke herausfinden, die auf Münchener Baustellen geschehen sind.
Caroline lebt in permanenter Furcht, dass ihre Frankfurter Vergangenheit sie einholt, ein Clan von dort will ihr Leben. Dennoch lässt sich sie von ihrer neuen Aufgabe für die sie viele Fähigkeiten mitbringt packen, schon bald hat sie einiges herausgefunden.
Mich wunderte, dass dies der Polizei nicht gelungen war, oder handelte es sich um eine Finte und man wollte Caroline genau dort haben?
Die Idee über Blumen in zweierlei Hinsicht Nachrichten zu übermitteln fand ich interessant, halte beide aber nicht für realistisch.
Den Verlauf der Geschichte fand ich gegen Ende vorhersehbar. Schade, aus der Idee hätte man mehr machen können. Zum Schluss baute die Autorin noch einen Hinweis ein, der auf eine Folgeband hinweist, vielleicht erfährt man dort mehr über Caroline und kann einiges besser nachvollziehen. Dass die Hauptperson so wenig greifbar war gefiel mir nicht so gut.
Luise Helm liest sehr ruhig und unaufgeregt und versteht es darüber die Unsicherheit und Furcht Carolines zu transportieren. Auch die Einschübe in denen über die Unfälle berichtet wird, sind gut gelungen, sie grenzen sich von dem Geschehen um die Hauptakteure deutlich ab.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Tote Tante als Getränk und im übertragenen Sinne....

Dreimal Tote Tante. Ein Küstenkrimi
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In Fredenbüll schwimmen Leichen im Güllebecken und ein totes Schwein. Der Bauer weiß von nichts, außer vielleicht beim Schwein, aber das ist auch nur zu vermuten. Gut das Thies eine Fortbildung zum Thema ...

In Fredenbüll schwimmen Leichen im Güllebecken und ein totes Schwein. Der Bauer weiß von nichts, außer vielleicht beim Schwein, aber das ist auch nur zu vermuten. Gut das Thies eine Fortbildung zum Thema Profiling von Serientätern besucht hat, da kann er jetzt so richtig aus dem Vollen schöpfen. Nicole verdreht dazu nur die Augen. In der Hidde Kist wird munter mitgerätselt. Als dann auch noch Renate, die Pensionswirtin verschwindet, beginnen die Dinge sich zu überschlagen und Alle suchen mit. Dann verschwindet auch noch eine Touristin und Mandy, der Neuzugang aus Sachsen im Ort. Immer weitere Opfer finden sich, der Fall wird durch die Beteiligung eines dänischen Ermittlers international, Thies ist begeistert. Privat geht es natürlich auch wieder drunter und drüber, die Zwillinge machen erste Erfahrungen mit Freunden, gehen auf ihr erstes Festival und kommen Nachts nicht nach Hause. Heike ist völlig aufgelöst. Und wer ist der Vater von Nicoles Baby, die Kommissarin ist im fünften Monat, wilde Tipps werden abgegeben. Die komplette Belegschaft von Stehtisch 1 ist mit von der Partie und die Landfrauen überraschen mit einer neuen Einnahmequelle. Diese Folge wurde vom Autor eingelesen. Nach Bjarne Mädel und Hinnerk Schönemann macht er seine Sache sehr gut und schafft es allen Beteiligten einen eigene Stimme zu geben, das sächsisch der Mandy ist toll gelungen. Ein bisschen zu wilder Fall für Fredenbüll, aber als Unterhaltung nebenbei sehr gut. Es werden diverse Klischees auf die Schippe genommen, der Humor geht eindeutig über den Kriminalfall.

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