Profilbild von Leserin71

Leserin71

Lesejury Profi
offline

Leserin71 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leserin71 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2021

Kulinarischer Krimi

Limoncellolügen
0

Nach "Proseccolügen" spielt der zweite Band um die junge Küchenkünstlerin Doro Ritter diesmal in Limone am Gardasee und heißt "Limoncellolügen". Beide Bücher lassen sich gut auch unabhängig voneinander ...

Nach "Proseccolügen" spielt der zweite Band um die junge Küchenkünstlerin Doro Ritter diesmal in Limone am Gardasee und heißt "Limoncellolügen". Beide Bücher lassen sich gut auch unabhängig voneinander lesen.

Doro soll ihrer Schulfreundin Greta Rinaldi im Hotel ihrer angeheirateten Familie aushelfen. Gleich an ihrem ersten Morgen wird Doro Zeugin eines Toten im Pool. Anders als die Polizei ist sie nicht von einem Unfall überzeugt und ermittelt (wieder) auf eigene Faust. Ihr nachgereister Freund Vinc ist auch wieder mit von der Partie und kann sie in manchen Situationen wieder ein bisschen einbremsen, aber auch er kann nicht verhindern, dass es für Doro ziemlich brenzlig wird...

Meine Meinung

Gudrun Grägel hat mich an den Gardasee entführt, vor allem in kulinarischer Hinsicht. Doro kocht hervorragend und hat viele Ideen, die so lecker klingen, dass mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen lief. Dass Doro sehr beeinflusst wird von ihrem Vater, dem Sternekoch Sascha Ritter, wurde immer wieder erwähnt, war mir irgendwann einmal des Guten zu viel.

Doro hat auf jeden Fall das Herz am rechten Fleck und ist neugierig und engagiert. Ihre Beziehung zu Vinc hat sich gut entwickelt und sie unterstützt ihre Freundin in jeder Hinsicht nach Kräften.

Sehr spannend ist die Suche nach einem verschwundenen Hotelangestellten, bei der einige andere dubiose Typen auftauchen und ein paar Leute mehr wissen als sie zugeben. Aber Doro wäre nicht Doro, wenn sie nach Rückschlägen sofort aufgeben würde.
Hilfreich sind das Personenverzeichnis, eine Karte mit den Örtlichkeiten und die Rezepte am Ende des Buches.

Alles in allem habe ich mich super unterhalten und warte gerne auf die Fortsetzung.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2021

Nachfolgeregelung bei Londons Geistern

Die Geister der Weihnacht gehen in Rente
0

Wer sagt denn, dass Geister immer das Gleiche machen müssen?

Die Geister der Weihnacht, die Charles Dickens erschaffen hat, lässt Haike Hausdorf in ihrem neuen Roman in Rente gehen. Doch wer soll denn ...

Wer sagt denn, dass Geister immer das Gleiche machen müssen?

Die Geister der Weihnacht, die Charles Dickens erschaffen hat, lässt Haike Hausdorf in ihrem neuen Roman in Rente gehen. Doch wer soll denn der Nachfolger werden? Zehn ganz unterschiedliche Bewerber stehen bereit, aber jeder hat so seine Schwächen - und Stärken! Die Frage ist auch, ob weibliche Geister oder auch ausländische in frage kommen.

Meine Meinung:

Haike Hausdorf entführt den Leser in ein weihnachtliches London mit vielen Spukgestalten, auch historisch belegte. Die unterschiedlichen Charaktere werden im Anhang nochmal beschrieben, sodass man jederzeit nachlesen kann, wenn man mal bei zehn Junggeistern den Überblick verloren haben sollte. Mir hat besonders gefallen, dass die Schwächen jeden und jeder einzelnen nicht abwertend betrachtet worden sind, sondern für jeden eine Spezialaufgabe und eine Entwicklungsmöglichkeit gefunden wurde. Der Erzählstil ist locker und leicht und so hatte ich (bis auf ein paar Sprünge) einen großen Lesegenuss.

Gerne vergebe ich 4 Geistersterne.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2021

Cormorans Cold Case

Böses Blut
0

Der fünfte Fall von Cormoran Strike und Robin Ellacott hat es in sich. Auf knapp 1200 Seiten entknotet sich für die Detektive ein Netz aus Lügen, das vor 40 Jahren begonnen wurde.

Worum geht es?

Als ...

Der fünfte Fall von Cormoran Strike und Robin Ellacott hat es in sich. Auf knapp 1200 Seiten entknotet sich für die Detektive ein Netz aus Lügen, das vor 40 Jahren begonnen wurde.

Worum geht es?

Als Margot Bamborough vor 40 Jahren unter ungeklärten Umständen verschwand, war ihre Tochter gerade mal ein Jahr. Um endlich Klarheit über die Ursachen dafür zu bekommen, engagiert Anna die Detektei. Für Cormoran und Robin ist es nicht einfach, die Zeugen in diesem lange zurückliegenden Fall zu finden und dann auch noch zu verlässlichen Aussagen zu bringen. Doch wer hatte das stärkste Motiv, Margot verschwinden zu lassen? Vieles deutet auf den Serienmörder Dennis Creed hin, manches auf den Ehemann, oder war es doch der leicht debile Passant, der den Mord gestanden hatte?

Daneben wird der Leser hineingenommen in das Privatleben der Ermittler, deren Ex-Partnern und Familien, was relativ viel Platz einnimmt.

Mich hat das Buch sehr fasziniert. Es ist ungeheuer vielschichtig. Ich kannte noch keinen Krimi von Robert Galbraith alias J. K. Rowling. Genauso wie sie in den Harry Potter Büchern viele Facetten und Details beschreibt, nimmt sie sich auch in diesem Buch viel Zeit, um den Leser die Schauplätze anschaulich zu nahezubringen.

Der Fall an sich hat mich trotz vieler Längen und Wiederholungen sehr interessiert. Band 1 hatte übrigens weniger als 700 Seiten.
Manches hätte ich als Neueinsteigerin nicht gebraucht, aber es gehört wohl zur Rahmenhandlung. Leider gab es bei der Auflösung aus meiner Sicht einen Bruch und ich konnte Cormorans Schlussfolgerung nicht schnell teilen. Insgesamt haben sich alle Fragen geklärt, was mich dann wieder versöhnt hat.

Robin hatte meine großen Sympathien gleich von Anfang an gewonnen, bei Cormoran hat es ein bisschen gedauert. Ich fand ihn auf jeden Fall immer sehr authentisch. Die Personenbeschreibungen der Personen sind sehr treffend, nachvollziehbar und zeigen mehrere Dimensionen.

Das Buch sollte man auf jeden Fall entweder lesen, wenn man viel Zeit hat, oder sich ein Personenverzeichnis anlegen.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2020

Der Fotograf

Es war einmal in Italien
0

Luca di Fulvio hat wieder einen historischen Roman geschrieben, den ich als Hörbuch gelesen von Philipp Schepmann gelesen haben. Die verschiedenen Personen wurden sehr gut durch unterschiedliche Tonlagen ...

Luca di Fulvio hat wieder einen historischen Roman geschrieben, den ich als Hörbuch gelesen von Philipp Schepmann gelesen haben. Die verschiedenen Personen wurden sehr gut durch unterschiedliche Tonlagen deutlich. Um wen geht es?

Schon auf dem Cover sieht man ihn, den Fotograf. Anfangs ahnt man noch nicht, welche Rolle er tatsächlich in dem Buch spielt und überlegt, ob nicht eher die junge Frau für die Handlung wichtig ist. Die Wahrheit liegt, dass beide Protagonisten der Geschichte sind. Genauso wie auch die Contessa, bei der der Junge aufwachsen darf.

Nach und nach erlebt der Leser, wie aus den Kindern junge Erwachsene werden, die sich treffen und gemeinsame Erlebnisse haben. Es geht um Recht und Gerechtigkeit, Nationalstaat und persönliches Glück, Finden der eigenen Persönlichkeit und einen großen Kampf.

Mir hat das Hörbuch ausgesprochen gut gefallen. Vor allem die Contessa ist mir ans Herz gewachsen, aber auch Marta, das Zirkuskind, waren für mich außergewöhnliche Charaktere. Ich habe mich manchmal aber gefragt, ob eine Frau zu der damaligen Zeit tatsächlich so viele Freiheiten gehabt hat. Gewünscht hätte ich mir auch mehr Details zum Stand der Fotografie zur damaligen Zeit. Pietro, der Fotograf macht die Bilder und dann sind sie auch schon entwickelt. Das ging mir zu schnell und ich fragte mich, wie weit die Fotografie im Italien um 1870 war.

Auf jeden Fall ist der historische Bezug zur Einigung Italiens gut gelungen.

Ich habe gerne dem Buch gelauscht und vergebe 4 Sterne.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2020

Besinnliche Feiertage mit Mörderjagd

Leise rieselt der Tod
0

Im Weihnachtskrimi „Leise rieselt der Tod“ von Uli Aechtner geht es auf die Achterbahn der Gefühle.

Jenny ist kurz vor Weihnachten wieder Single. Da sie die besinnlichen Tage nicht alleine verbringen ...

Im Weihnachtskrimi „Leise rieselt der Tod“ von Uli Aechtner geht es auf die Achterbahn der Gefühle.

Jenny ist kurz vor Weihnachten wieder Single. Da sie die besinnlichen Tage nicht alleine verbringen will, quartiert sie sich kurzerhand bei ihrem langjährigen Bekannten Tom ein, der gerade mitten in seinem Umzug aufs Land steckt und gut Unterstützung brauchen kann. Doch dann erfährt Jenny, dass es mit ruhigen Weihnachten nichts wird, weil seine Familie anreisen wird. Als dann noch eine tote Frau im Weihnachtsmannkostüm auf der Schwelle seines Hauses gefunden wird, ist es für Jenny erstmal vorbei mit der Idylle. Um Toms Unschuld zu beweisen, ermittelt sie zwischen Weihnachtsvorbereitungen und Familienbesuch auf eigene Faust im Dorf und nimmt sogar an einem Flirtkurs teil.

Meine Meinung:

Für Krimiliebhaber, die sich in weihnachtliche Stimmung bringen wollen, ist dieser Krimi fast perfekt. Ein Bezug auf religiöse Hintergrund in und um die Kirche könnte noch ergänzt werden.

Jenny hat schon eine echte Spürnase und auch das Herz am rechten Fleck. Ihr habe ich gerne beim Backen über die Schulter geschaut (die Rezepte gibt's im Anhang) und sie im Dorf begleitet. Auch Tom ist mir sehr sympathisch. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die beiden noch mehr Abenteuer zusammen unternehmen. Da ein richtiger Bösewicht fehlt, habe ich lange über Motiv und Täter gegrübelt.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, mein Kopfkino ist angelaufen. Die Kombination aus spannender Krimihandlung und Weihnachtsvorbereitung mit einem Schuss Romantik lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen und macht richtig Lust auf die Festtage.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere