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Veröffentlicht am 22.03.2021

Sehr emotional

Und plötzlich steht dein Leben auf null
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Und plötzlich steht dein Leben auf Null von Karolin Kolbe
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und ...

Und plötzlich steht dein Leben auf Null von Karolin Kolbe
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Diagnose Krebs! Dieses Schicksal vereint Ella, Luise und Sina, auch wenn sie sonst grundverschieden sind und sich gerade in unterschiedlichen Lebensphasen befinden. Sie kämpfen gemeinsam gegen ihr Schicksal, trösten sich und geben sich gegenseitig Halt während der Therapie. Mit Netflix-Abenden im Krankenhaus, heimlichen Ausflügen und einer Überraschungsparty auf Station versuchen sie, das Beste aus der bedrückenden Lage zu machen. Und für Ella birgt diese schwere Zeit sogar eine ganz besondere Chance: Sie hat Schmetterlinge im Bauch – trotz Port unter dem Herzen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Jetzt weiß ich, dass niemand zu jung ist für Krebs. Krebs macht keinen Unterschied und Krebs fragt nicht.
Seite 26

Das Cover dieses Buches finde ich wunderschön gemacht. Relativ schlicht gehalten und der Titel mit den abgebildeten Gesichtern der Protagonistinnen ist nur mit einem Strich durchgängig gezeichnet worden. Zudem besitzt der Schriftzug eine wunderbare Haptik – ich liebe ja so etwas. Erzählt wird die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert, aus drei verschiedenen Perspektiven in der ersten Person. Wir begleiten die Charaktere durch acht Monate ihres Lebens mit der Diagnose Krebs.

Ich hätte schon gleich nach den ersten Seiten weinen können … Es brauchte nicht viel und ich war total in der Geschichte drin. Eine Geschichte, die wirklich ans Herz geht und viele Emotionen aussendet. Aber, wie auch auf der Rückseite des Buches vermerkt ist, spendet diese Story gleichzeitig Hoffnung.
Ella ist 18 Jahre alt und steht kurz vor ihrer Knie-OP, die einen Tumor beseitigen soll.
Luise ist 16 Jahre alt - bei ihr wurde ein Hirntumor diagnostiziert.
Sina ist 14 Jahre alt und sie durchläuft wegen eines Lymphom-Rezidivs das zweite Mal die ganze Therapie-Sache.
Drei wirklich starke Mädchen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Sina ist vor allem genervt und gegen fast alles. Ihre Mutter meint es nur gut mit ihr, übertreibt dabei aber stellenweise. Das bekommt auch Sinas Vater zu spüren …
Luise hat Halt durch ihre getrenntlebenden Eltern und ihren Bruder Jakob. Augenscheinlich nimmt sie die Chemo und alles, was damit zusammenhängt ganz locker. Aber kann man Krebs locker nehmen?
Ella ist relativ pragmatisch und hat neben der Diagnose auch noch die Sorge mit gewissen Kosten, die im Zusammenhang mit Transport und der Therapie an sich stehen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber dadurch, dass die Mädchen im Grunde das gleiche Schicksal teilen, rücken sie zusammen und geben sich gegenseitig Halt. Eine wunderbare Freundschaft entsteht.

Krebs zu haben bedeutet, einen Vollzeitjob als Managerin für die eigene Krankheit.
Seite 190

Karolin Kolbe hat mir sehr emotionale Lesestunden beschert. Sie selbst erkrankte mit 24 Jahren an Krebs und hat hier einen Teil von sich und ihrer Therapie mit einfließen lassen. Das allein bringt mich beim Lesen ja schon zum Weinen, aber hier war es noch viel mehr. Krebs ist ein Biest – da sind wir uns wohl alle einig! Natürlich gibt es tolle Therapien und viele Menschen besiegen die Krankheit. Aber es gibt auch Fälle, die aussichtslos sind. Menschen, die sterben, keine Chance haben. Was in dieser Geschichte zutrifft, verrate ich natürlich nicht. Aber egal, wie es hier ausgeht, mich hat die Story unheimlich getroffen. So eine Diagnose ändert von einem Augenblick auf den anderen dein Leben – mit ungewissem Ausgang … Mir hat die Freundschaft der drei Mädchen imponiert, der Zusammenhalt und das Nichtaufgeben. Geschildert wird hauptsächlich der Krankenhaus-Alltag mit Chemo-Therapie und allen Nebenwirkungen. Ich war teilweise sehr erschüttert. Aber die Autorin hat auch witzige und völlig abgedrehte Situationen eingebracht, die unbedingt nötig waren. Die Eltern konnte ich auch sehr gut verstehen – egal, wie bescheuert sie sich manchmal verhalten haben. Aber sie sind Eltern und ihr Kind ist vielleicht unheilbar oder auf jeden Fall schwer erkrankt. Wie verhält man sich? Tut man nicht alles, um gegen den Krebs anzukämpfen? Leidet nicht auch das Familienleben allgemein unter dieser schrecklichen Situation? All diese Facetten zeigt die Autorin hier klar und deutlich. Mein Herz wurde berührt und auf den letzten Seiten liefen mir nur so die Tränen … Keine leichte Kost, vor allem nicht für Teenager, aber auf jeden Fall lesenswert und daher eine dicke Empfehlung von mir!





Zum Autor

Karolin Kolbe, 1993 in Kassel geboren, denkt sich Geschichten aus, seitdem sie Kassetten aufnehmen und Buntstifte halten kann. Mit der Grundschulzeit begann das Aufschreiben und lässt sie nun nicht mehr los. Nach ihrem Abitur zog sie für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr nach Berlin, wo sie nun studiert. Die Autorin liebt interessante Menschen, gute Gespräche, spannende Bücher und Filme, bunte Farben, blühende Natur und die Sonne.


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ab 14 Jahren
256 Seiten
ISBN 978-3-5225-0694-6
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/und-ploetzlich-steht-dein-leben-auf-null-isbn-978-3-522-50694-6

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Absoluter Pageturner

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden von Amy Suiter Clarke
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Er entführt immer drei. Jede ein Jahr jünger als die andere. Der Countdown hat begonnen ...

Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden von Amy Suiter Clarke
erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

Er entführt immer drei. Jede ein Jahr jünger als die andere. Der Countdown hat begonnen – die Thriller-Entdeckung des Jahres

True-Crime-Podcasterin Elle Castillo will Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für die Opfer nie aufgeklärter Verbrechen. Jetzt wagt sie sich an einen spektakulären Fall: den des »Countdown-Killers«. Er entführte immer drei. Drei junge Frauen im Abstand von drei Tagen. Jede ein Jahr jünger als die andere, jede innerhalb von sieben Tagen tot. Bis sein zehntes Opfer entkam. Die Serie brach ab, der Killer konnte nie gefasst werden.

Als Elle anfängt, die Morde in ihrem Podcast neu zu beleuchten, verschwindet wieder eine junge Frau. Ein Trittbrettfahrer, dem es um Aufmerksamkeit geht? Oder der Killer von damals, der jetzt zurück ist, um sein grausames Werk zu Ende zu bringen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Etwas schwer erkennbar auf den ersten Blick ist die Pflanze auf dem Cover. Sie spielt eine nicht unwesentliche Rolle im Buch und daher finde ich es sehr gelungen, sie hier mit einzuarbeiten. Das Cover besitzt einen tollen Haptik-Effekt, den ich stundenlang bestaunen könnte. Die Story spielt in Minnesota und wird in der dritten Person geschildert. Das Außergewöhnliche hierbei ist, dass einige Kapitel in der Form von Podcast-Folgen erzählt werden.

Elle Castillo ist in den Dreißigern und berichtet in ihrem Podcast von Kriminalfällen. Momentan beschäftigt sie sich mit dem sogenannten Countdown-Killer, der sich vor fast 24 Jahren sein vermeintlich erstes Opfer suchte. Elle ist schon ein klein wenig besessen davon, den CK zu finden und ihn zur Rechenschaft ziehen zu lassen. Doch ohne ihre engagierte Arbeit würden auch bei ihren anderen Fällen wahrscheinlich viele Familien immer noch im Dunkeln tappen. Daher fand ich ihr Engagement herausragend und nicht übertrieben. Die Idee mit dem Podcast kannte ich bisher nur aus einem anderen Buch und auch da fand ich es schon klasse. Zur Intensivierung habe ich mir sogar die vom Verlag bereitgestellten Folgen über deren Webseite angehört – man gelangt durch einen im Umschlag abgedruckten QR-Code dorthin. Auch diese Idee ist einfach nur klasse.
Martín ist Rechtsmediziner und Elles Ehemann. Er trägt auch immer wieder seine professionelle Meinung zu verschiedenen Podcast-Folgen von Elle bei, was ich interessant fand. Überhaupt ist Rechtsmedizin eins meiner liebsten Themen, das ich gerne in Büchern wiederfinde.
Die Story wird in der Gegenwart geschildert, der Podcast spielt allerdings einige Tage vorher. Fand ich zwischendurch ein klein wenig verwirrend, weil manche im Jetzt besprochene Erkenntnisse noch gar nicht im Podcast erwähnt wurden. Aber mit der Zeit schließt sich auch hier der Kreis und man sollte beim Lesen einfach nur ein wenig aufmerksam sein ;)

Amy Suiter Clarke hat mich mit ihrem Debüt begeistert und mitgerissen. Ich fand die Idee mit dem Podcast super, ebenso die Umsetzung. Man muss als Leser schon sehr aufpassen, damit man nicht mit den Zeiten durcheinanderkommt, aber das war das kleinere Übel. Der Täter war ebenfalls außergewöhnlich. Seine Taktik und seine Überlegungen stimmten immer miteinander überein und ihn trotzdem polizeilich nicht fassen zu können, sprach für einen intelligenten Menschen. Natürlich macht dies die Taten nicht weniger grausam, aber es war erfrischend, so einen Täter präsentiert zu bekommen. Er hebt sich von der Masse einfach ab. Außerdem gibt es noch eine kleine Analyse von Serientätern, was ich äußerst aufschlussreich fand. Im weiteren Story-Verlauf erhält der Täter seine eigenen Kapitel und man durchlebt einige Stationen seiner Kindheit und Jugend. Kein Trauma kann Mord rechtfertigen und einen sagen lassen, dass er ja nicht anders konnte. Trotzdem sieht der Leser hier klar und deutlich, was aus einem werden kann, wenn man so früh schon traumatisiert wird … Dies fand ich sehr gelungen dargestellt. Am Ende werden alle offenen Fragen geklärt und die Story bringt sogar noch eine unerwartete Heldenfigur hervor – wenigstens für mich. Da wurden so wichtige und tolle Worte gesprochen, die ich hier aus Spoilergründen leider nicht wiedergeben kann. Wer es liest, wird sicherlich wissen, was ich meine. Auf jeden Fall ist eine bedeutende Message enthalten, die man auch gerne auf die Realität in solchen Fällen anwenden kann. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber ich könnte mir sehr gut weitere Bücher mit Elle Castillo und ihrem Podcast vorstellen. Ein spannender, dramatischer und intelligenter Thriller, der sich als wahrer Pageturner entpuppte.




Zum Autor

Amy Suiter Clarke verschlingt True-Crime-Podcasts und liebt es, immer wieder neue zu entdecken. Was lag da näher, als eine Podcasterin zur Hauptfigur ihres Thrillers zu machen, die eine spektakuläre Mordserie aufklären will. Wenn Amy Suiter Clarke nicht gerade wahren Verbrechen auf der Spur ist, reist sie gerne. Sie wuchs in einer Kleinstadt in Minnesota auf, studierte später in Minneapolis und London und lebt heute in Melbourne. »Der Countdown-Killer – Nur du kannst ihn finden« ist ihr erster Roman.


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432 Seiten
übersetzt von Birgit Schmitz
ISBN 978-3-651-00090-2
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-scherz
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/amy-suiter-clarke-der-countdown-killer-nur-du-kannst-ihn-finden-9783651000902

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die spannende Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Absolute Leseempfehlung

Tief in der Erde
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Tief in der Erde von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

1981, ein Dorf in Oberbayern. Die zehnjährige Annika Schön ist mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Freundin, doch sie ...

Tief in der Erde von Christa von Bernuth
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

1981, ein Dorf in Oberbayern. Die zehnjährige Annika Schön ist mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Freundin, doch sie kommt nie zu Hause an. Tage des qualvollen Wartens verstreichen, bis die Polizei einen erschütternden Fund macht – eine Kiste, vergraben im Wald, darin die Leiche des Mädchens, das dort erstickt ist. Eine mögliche Spur in das nahe gelegene Internat wird nur halbherzig verfolgt. Jahre später verurteilt man einen Verdächtigen, doch es bestehen Zweifel an seiner Täterschaft. Basierend auf dieser wahren Geschichte und ihren eigenen Recherchen hat Christa von Bernuth, selbst ehemalige Internatsschülerin, einen Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt – auf der Suche nach der Wahrheit, was damals wirklich geschah.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Wie der Klappentext schon hergibt, handelt es sich hier um eine Geschichte, in der die Autorin Wahrheit und Fiktion miteinander vermischt. Die Namen wurden verändert, aber die sonstigen Fakten stimmen mit dem realen Fall der Entführung überein. Ein True Crime-Krimi, der in der ersten und dritten Person geschildert wird.

Für mich war es das erste Mal, einen Roman in dieser Form gelesen zu haben. Es wird zwar oft Realität mit Fiktion verbunden, aber hier habe ich mir den realen Fall noch einmal im Internet herausgesucht und die Fakten angesehen. Da hat die Autorin wirklich alles so übernommen, wie es sich zugetragen hat. Die Zeit, den Ort, den Indizienprozess.
Hier berichtet die Journalistin Julia Neubacher über die Prozesstage im Jahr 2010, also kurz vor der Verjährungsfrist der Entführung. Ob es Julia wirklich gibt, konnte ich nicht herausfinden. Doch nach meiner Interpretation beginnt hier die Fiktion, die die Autorin in die Geschichte einbrachte. In diesem Buch gibt es auch eine definitive Auflösung, was den/die Täter betrifft. Somit findet der Leser einen Abschluss.
Es werden viele kleine Momente und Gedanken verschiedener Beteiligter beleuchtet und wenn man gewusst hätte, was passiert, sind manche Ereignisse davon noch erschreckender und trauriger …
Die Autorin schreibt über Schuldgefühle, Ermittlungsfehler und die groß angelegte Suche, die nach knapp drei Wochen zu einem erschütternden Ende kommt. Das ist auch das Ungewöhnliche an diesem Buch – man weiß von Anfang an, dass das kleine Mädchen nie wieder nach Hause kommen wird … Für mich als Mama waren dies Momente, wo ich nur schwer weiterlesen konnte und einen dicken Kloß im Hals hatte.

Christa von Bernuth konnte mich mit ihrem True Crime-Krimi auf ganzer Linie überzeugen. Ihre Mischung aus Realität und Fiktion waren wunderbar stimmig dargestellt. Der Fall der kleinen Annika ist äußerst tragisch und ging mir sehr zu Herzen. Obwohl es in der Realität mit einer Verurteilung endet, hat die Autorin in ihre Geschichte einen anderen Täter eingebracht, was sie stimmig erklärt. Es passen hier beide Komponenten perfekt zusammen, was den Fall nicht weniger erschütternd macht. Besonders ein Detail, das wohl auch in der Wirklichkeit so vermutet wurde, ließ mir den Atem kurze Zeit stocken … Es ist immer schwer, bei solchen Geschichten zu sagen, wie begeistert man ist. Aber man ist ja nicht von der Tat begeistert, sondern von dem Erschaffen einer stimmigen Geschichte. Hier leider mit realem Hintergrund, was mir immer noch mehr zu schaffen macht. In diesem Sinne ist das Buch für mich eine klare Leseempfehlung.





Zum Autor

Christa von Bernuth ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Kriminalromane »Die Stimmen«, »Untreu«, »Damals warst du still« und »Innere Sicherheit« wurden mit Mariele Millowitsch und Hannah Herzsprung in den jeweiligen Hauptrollen verfilmt und in mehrere Sprachen - unter anderem ins Schwedische, Holländische und Russische - übersetzt. »Tief in der Erde« ist ihr erster Roman, der von einer wahren Begebenheit inspiriert wurde. Weitere True-Crimes der Autorin sind bei Goldmann in Planung. Christa von Bernuth lebt mit ihrem Mann in München.


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384 Seiten
ISBN 978-3-442-31573-4
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Tief-in-der-Erde/Christa-von-Bernuth/Goldmann/e575691.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Spannender Auftakt

Nordwesttod
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Nordwesttod von Svea Jensen
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Aus der Landeshauptstadt Bayerns ins ferne Kiel: Kommissarin Anna Wagner braucht nach ihrer Scheidung einen Tapetenwechsel. Sie zieht ...

Nordwesttod von Svea Jensen
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Aus der Landeshauptstadt Bayerns ins ferne Kiel: Kommissarin Anna Wagner braucht nach ihrer Scheidung einen Tapetenwechsel. Sie zieht in den Norden, um im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufzubauen, die auf Vermisstenfälle spezialisiert ist. Gleich ihr erster Fall führt sie nach St. Peter-Ording an die Nordseeküste: Nina Brechtmann, eine junge Umweltaktivistin aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, wird vermisst. Hat ihr Verschwinden etwas mit den aggressiven Expansionsplänen ihrer Familie zu tun, wurde sie vielleicht entführt? Oder hütete die junge Frau ein Geheimnis? Anna Wagner und der örtliche Dienststellenleiter Hendrik Norberg ermitteln unter Hochdruck, denn niemand weiß, wann genau Nina Brechtmann verschwunden ist … und jede Minute zählt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches passt genau in den Norden – unaufdringlich und minimalistisch. Die Geschichte spielt in verschiedenen beliebten Ferienorten in Schleswig-Holstein und wird in der dritten Person geschildert.

Kommissarin Anna Wagner passt durch ihre Art genau hierher. Sie scheint nicht der Typ der wahnsinnig vielen Worte zu sein und versucht sich in Schleswig-Holstein anzupassen. Anna ist 37 Jahre alt, hat gerade eine miese Scheidung hinter sich und steckt noch in einem damit verbundenen Rosenkrieg. Ich mochte die Kommissarin und ihre Art auf Anhieb. Denn Kontra geben kann die gute Frau auch ;)
Hendrik Norberg war bis vor Kurzem bei der Mordkommission in Itzehoe, doch durch den Tod seiner Frau arbeitet er nun in seinem Wohnort St. Peter-Ording bei der Schutzpolizei. Eine große Umstellung für ihn. Die Trauer um Norbergs Frau sind zwar nur eher eine Randnotiz in diesem Buch, aber man spürt deutlich die Emotionen bei ihm. Ebenso die ungewohnte Situation, dass er sich vermehrt um seine beiden Söhne kümmern muss – zum Glück erhält Hendrik da Hilfe von seinen Schwiegereltern. Eine schreckliche und nervenzehrende Situation, die von der Autorin realistisch dargestellt wurde.
Die Nebenfiguren wurden ebenso authentisch und klar gezeichnet wie die Protagonisten, was mir sehr gut gefiel. Die Familie der verschwundenen Frau und weitere Verdächtige im Umfeld sind sehr unterschiedlich und erhielten genau das richtige Maß an Tiefe.
Zu den besuchten Orten muss ich sagen, dass dies endlich mal ein Buch ist, wo ich die meisten Örtchen tatsächlich selbst kenne. So gab es für mich noch aus einer ganz persönlichen Sicht eine spannende Perspektive.

Das war das Einzige, was ihn an Büsum störte, die Touris. Im Sommer fielen sie in Scharen ein, aber auch im Herbst und Winter war man mittlerweile nicht mehr vor ihnen sicher.
Seite 101

Svea Jensen bescherte mir mit ihrem Auftakt zu der SOKO St. Peter-Ording spannende, aber auch ruhige Lesestunden. Sowohl der Schreibstil als auch die Art und Weise der Ermittlungen und die Figuren passten wie die Faust aufs Auge nach Schleswig-Holstein. Und hier stellt die Autorin auch heraus, dass wir Nordlichter zwar unsere Eigenarten haben mögen (haben das nicht auch andere Bundesländer?), nicht unbedingt viele Worte benötigen, aber trotzdem ein gutes Auskommen mit uns möglich ist. Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren, aber Grundtenor von vielen Menschen ist doch leider, dass es hier nur regnet und wir sauertöpfisch sind. Zu zeigen, dass die Ferienorte an der Küste oft sehr überlaufen sind und sich dies nicht einmal mehr an Jahreszeiten hält, stimmt leider. Deswegen habe ich auch das obige Zitat gewählt, da ich es genauso sehe. Für mich war es mal ein etwas anderer Krimi. Einer, der in meiner Heimat spielt und sich in kleinen Ferienorten abspielt. Die Ermittlungsarbeit fand ich spannend gemacht und die kleinen Revierkämpfe brachten noch ein wenig Würze in die Story hinein. Das Privatleben der Protagonisten wird ausreichend dargestellt und transportiert genau die richtigen Emotionen an den Leser. Ein rundum gelungener Krimi, bei dem ich mich schon auf die bald erscheinende Fortsetzung freue. Auf Grund der aktuellen Pandemie-Lage kann ich wenigstens auf diesem Weg die kleinen Ferienorte mal wieder besuchen.



Die Reihe

Nordwesttod
Nordwestzorn (erscheint voraussichtlich im Mai 2021)

Zum Autor

Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treugeblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen. Svea Jensen ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.


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416 Seiten
ISBN 978-3-7499-0003-9
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/?gclid=EAIaIQobChMIYvi0cDr7gIViKjVCh1zjwxUEAAYASAAEgJcID_BwE
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/nordwesttod-9783749900039

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Wunderschöne Geschichte

Klaras Schweigen
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Klaras Schweigen von Bettina Storks
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte – eine Sprache, ...

Klaras Schweigen von Bettina Storks
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte – eine Sprache, die sie angeblich nie gelernt hat. Miriam erkennt schnell, dass Klara weit mehr verbirgt, doch alle Nachfragen finden kein Gehör. Was genau passierte im Leben ihrer Großmutter? Warum verließ sie Freiburg und ging im Dezember 1949 überstürzt nach Konstanz? Miriams Suche nach Antworten führt sie bis in die Bretagne, immer auf der Spur eines jahrzehntelang gehüteten Familiengeheimnisses …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Le temps est un bien précieux.
Seite 21

Das Cover dieses Buches ist minimalistisch gehalten, passt aber für mich hervorragend zur Geschichte. Diese spielt auf zwei Zeitebenen und wird in der dritten Person aus der Sicht von Miriam und Klara geschildert.

Das Buch startet mit einem Prolog, der 1944 während eines Fliegeralarms spielt. Ich war von den wenigen Seiten schon völlig eingenommen und hatte einen Kloß im Hals.
Miriam empfand ich als zielstrebige Frau, die auf der Suche nach Antworten ist. Ihre Großmutter Klara erleidet einen Schlaganfall und spricht danach nur sehr wenig und wenn, dann eher zusammenhanglos. Doch mehr und mehr wird der Leser in Klaras Leben gezogen und kann die Puzzleteile zusammen mit Miriam zusammensetzen.
Klara wurde 1930 geboren und ist eine starke Persönlichkeit. Sie verhält sich gerade im Zweiten Weltkrieg nicht unbedingt so, wie es von einer Frau erwartet wird. Entgegen der Erlaubnis ihres Vaters arbeitet Klara in einer kleinen französischen Bäckerei, lernt die Sprache und jemanden kennen, der ihr Leben verändert. Und den Titel kann man auf zwei verschiedene Arten interpretieren …
Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die deutsch-französische Nachkriegszeit schildert und welche damit unüberwindbaren Hindernisse auftauchen.

Bettina Storks hat mir mit ihrem neuesten Werk schöne Lesestunden beschert. Ich mochte ihren Schreibstil sehr und die Schilderung der Ereignisse auf verschiedenen Zeitebenen war wunderbar. Ich muss sagen, dass ich die Vergangenheits-Sequenzen bald noch lieber mochte als die Gegenwart. Das ergeht mir bei solchen Romanen aber oft so ;) Die Spurensuche von Miriam war interessant und ehe man sich versieht, steckt auch der Leser in einem Gewirr aus Geheimnissen, Lügen und Vertuschungen. Am Ende wird natürlich alles aufgeklärt und so manche Überraschung kommt ans Licht. Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin in ein authentisches Nachkriegs-Deutschland geführt und mich mit ihren Figuren mitleiden lassen. Bettina Storks hat eine ganz besondere Art und Weise, ihre Geschichte zum Leben zu erwecken und ich werde sicherlich noch weitere Bücher von ihr lesen.

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Seite 33


Zum Autor

Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

400 Seiten
ISBN 978-3-453-36047-1
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Klaras-Schweigen/Bettina-Storks/Diana-Verlag/e554402.rhd

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