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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Wenn sie nicht wissen wo ihnen der Kopf steht: bitte lesen!

Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles!
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Kennt ihr diese Momente in denen man sich am liebsten 10x klonen würde damit man genug Zeit, Arme, Hirn und Muse hat an alles zu denken was die Familie, der Job und alle anderen (von einem selbst mal ganz ...

Kennt ihr diese Momente in denen man sich am liebsten 10x klonen würde damit man genug Zeit, Arme, Hirn und Muse hat an alles zu denken was die Familie, der Job und alle anderen (von einem selbst mal ganz abgesehen) braucht? Dem einen trägt man den Turnbeutel hinterher, die andere noch schnell fragen ob was zu unterschreiben ist für die Schule, den Mann darauf hinweisen wer heute Geburtstag hat und das alles während der Chefin anruft und nach ca. 100 solcher Mitdenk-Aufgaben für alle anderen, wird man dann abends entgeistert gefragt warum der liebste Schlafanzug nicht gewaschen ist. Tja, auch meine Kapazitäten sind nicht unendlich. Bisher dachte ich, ich steh mit meinem so manches mal fast platzenden Hirn alleine da und wundere mich über die Haltung meiner Liebsten, dass Mama ja alle W-Fragen zu jeder Zeit beantworten kann: Wo? Wer? Was? Wann? Bloß selber denken tut mehr weh. Und nun kommt, zum großen Glück, Laura Fröhlich um die Ecke und ich erkenne mich in vielem wieder was sie schreibt und ich habe endlich ein Wort für mein „Problem“: Mental Load! Das Buch, dass es mir angetan hat, heißt „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ und ihr Lieben, dass trifft den Nagel auf den Kopf!
Also, wer sich auch als Mutter noch im 21. Jahrhundert so gut wie alleine um die komplette Familien-Orga kümmert, dann UNBEDINGT LESEN! Kurz mal innehalten und überlegen, wer kauft die Geschenke (alle außer der eigene Geburtstag)? Wer hat die Geburtstage überhaupt auf dem Radar? A propos Geburtstag, wer plant die eigenen legendären Kindergeburtstagspartys? Und was essen wir eigentlich heute Abend? Ist das Trikot gewaschen? Muss die Ferienwohnung storniert werden? Morgen ist Kind 2 beim Zahnarzt …usw usw……………get it?
Genau und da müssen wir als One-Women-Show raus und wie Laura Fröhlich so schön schreibt, wir machen das auch damit unsere Töchter nie diesen Knoten im Hirn haben und schneller in die gleichberechtigten Rollen finden.
Das Buch ist zwar ein Sachbuch, aber eines dass einem die Augen öffnet, ist aber trotzdem sehr nett und kurzweilig geschrieben und hilft einem überhaupt mal den Tatsachen in die Augen zu schauen (also nach innen!). Es ist in drei große Bereiche gegliedert: Was ist dieser Metal load überhaupt, dann geht es zu Folgen und als dann Auswege finden.
Ach und vor allem ist es ein Buch für Eltern, also nicht nur für die eine Kopf-Mutter, sondern für alle die da mitgedacht wird gleichermaßen! Lesen hilft auch um Verständnis zu bekommen!
Fazit: Geteilte Care-Arbeit ist in der Tat halbe Care-Arbeit!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Südkorea – Rekordtiefstand der Geburtenrate in 2018 mit 0,98 Kindern pro Frau

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Nachdem man diesen Roman gelesen hat, wundert einen das bei weitem nicht mehr. Wer will sich schon auf eine Ehe einlassen, in der Frau nur Nachteile hat, wenn sie sich dann auch noch darauf einläassr Kinder ...

Nachdem man diesen Roman gelesen hat, wundert einen das bei weitem nicht mehr. Wer will sich schon auf eine Ehe einlassen, in der Frau nur Nachteile hat, wenn sie sich dann auch noch darauf einläassr Kinder zu bekommen! Natürlich wie immer und mit allem im Leben – es gibt sicher auch in Südkorea Ausnahmen an Vorzeigemännern. Aber die scheinen in der Tat sehr rar zu sein.
„Schicht für Schicht legte sich die Enttäuschung auf ihre Beziehung wie Staub auf den Kühlschrank oder das Badezimmerregal, für jeden erkennbar, aber unangetastet.“ (Seite 139)
Cho Nam-Joo veröffentlichte diesen Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ 2016 in Südkorea. Der Roman wurde ein Megaseller in Südkorea und ist mittlerweile ein Weltbestseller. Im Land hat dieses Buch sicherlich aufgewühlt und aufgeweckt was viele Frauen bisher nur dachten und nicht in Worte fassen konnte, obwohl es ihnen Tag für Tag im Alltag begegnete: die Ungleichbehandlung.
„Manche Menschen schaffen es, andere zu beleidigen, und halten sich dabei vor lauter Gedankenlosigkeit auch noch für rücksichtsvoll.“ (S. 115)
Die Autorin schöpft aus ihren eigenen zutiefst negativen Erfahrungen und erschüttert uns mit diesem sachlichen Roman über eine Frau die exemplarisch und stellvertretend für alle Koreanerinnen steht: Von der Wiege (1982) bis zur eigenen Mutterschaft (2015) begleiten wir sie. Erst als Enttäuschung, weil es ein Mädchen ist, dann als Schülerin und Studentin, die härter arbeiten muss als ihre männlichen Mitstreiter und dann in der Arbeitswelt, wo sie mit sexueller Belästigung und einem massiven pay gap zu kämpfen hat. Und zu guter Letzt als Hausfrau und Mutter, weil es angeblich nicht anders geht.
Dieses Buch beschäftigt einen auch wenn man Lesepausen einlegt, es arbeitet weiter im Kopf und macht einen ohnmächtig wütend über diese traditionell verhafteten Strukturen. Dieses Buch regt zum Nachdenken, zum Debattieren, zum Diskurs ein und auch, wenn wir meinen in Europa schon einen langen Weg der Emanzipation gegangen zu sein, was ist mit den unzähligen anderen Ländern und Kontinenten, die noch einen langen Weg vor sich haben?
Fazit: Exemplarisch nüchtern anhand einer Frau erzählt, aber eine Anklage an die gesamte Struktur der Gesellschaft!

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Großartige Coming-of-Age Geschichte in der Musikszene

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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Durch Zufall ist mir dieses Jugendbuch in die Hände gefallen und ich bin sehr dankbar dafür! Es ist ab 14 Jahre, erschienen als Jungendbuch, eine Coming-of-age Geschichte, aber so unfassbar gut und lesbar ...

Durch Zufall ist mir dieses Jugendbuch in die Hände gefallen und ich bin sehr dankbar dafür! Es ist ab 14 Jahre, erschienen als Jungendbuch, eine Coming-of-age Geschichte, aber so unfassbar gut und lesbar bis 99 Jahren! Nicht zum 100x wieder das Zerrissen sein, das Sich-ins-Erwachsen-Werden-Winden und die ganzen Selbstzweifel. Und doch ist es das und so viel mehr!
Sprache ist ein Instrument, dass Lea- Lina Oppermann gekonnt spielt. Die Autorin ist jung, aber schreibt wie eine weise Alte mit Dynamit im Füller. So unfassbar reflektiert und frisch zugleich. „Das Seltsame ist doch: Wenn etwas Schlimmes einmal geschieht, dann ist es ein Verbrechen. Wenn es täglich passiert, wird es zur Normalität.“ (Seite 115)
In ihrem zweiten Roman „Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“ geht es um Theo Sandmann, der sein Studium an einer Musikakademie beginnt und lernt durch einen Zufall eine ZUKUNFTS-Aktivistengruppe kennen. Er lässt sich mit hineinziehen, verliebt und macht die ganze Palette an Blödsinn mit die in einer Coming-of-Age Geschichte nicht fehlen darf (Kiffen, Klauen, vom Unterricht fernbleiben, sich Gefahren aussetzen). Wie das ganze ausgeht, sollte jeder selbst lesen. (Aber liebe Eltern, keine Sorge, es ist ein Roman der ihr Kind nicht in den Abgrund, ins Leben, stürzen lässt.)
L.L. Oppermann weiß wovon sie schreibt, denn sie hat selbst 4 Jahre an einer Hochschule für bildende Künste studiert. Klar, das Aktivistentum mit ihrem Vorbild in Fridays for Future spiegelt sich im kleinsten gemeinsamen Nenner: Zukunft wider – aber das waren dann auch die Gemeinsamkeiten. „Man muss etwas vom Leben wollen, sonst gleitet man hindurch wie ein Geist…“ (Seite 118)
Fazit: Es ist vor allem eine gute Prosa, für Jugendliche die gerne auch literarisch überzeugendes lesen und sich besonders (oder auch nicht) für Musik interessieren und dem Umdenken für unser aller Zukunft Raum geben möchten.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Die Anderwelt zieht nun auch die Kleinen in den Bann!

Die Farm der fantastischen Tiere, Band 1: Voll angekokelt!
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Bei einem Autoren, dessen andere Bücher man schon lieben und schätzen gelernt hat, greift man sehr gerne zu. Wir kannten Michael Peinkofer bereits von der tollen Reihe Sternenritter und nun gibt es für ...

Bei einem Autoren, dessen andere Bücher man schon lieben und schätzen gelernt hat, greift man sehr gerne zu. Wir kannten Michael Peinkofer bereits von der tollen Reihe Sternenritter und nun gibt es für die Jüngsten eine neue tolle Reihe: „Die Farm der fantastischen Tiere“ startet nun mit Band 1 ‚Voll angekokelt‘. Es ist der Auftaktband einer Reihe für junge Leser ab 8 Jahre. Sehr gut geeignet zum Selbstlesen, denn die Schrift ist gut und groß gewählt mit viel Zeilenabstand. Doch der Text ist reichlich und wenig bebildert, sprich es ist nicht für Erstleser, aber definitiv super gut für Grundschüler ab der 2. Klasse geeignet. Natürlich auch zum Vorlesen geeignet, schon ab der Vorschule.
Um gleich den Punkt zu der Bebilderung abzuschwächen, ja (leider) nicht so reichlich, aber dafür hat Simone Krüger die Zeichnungen ausschließlich in Bleistift angefertigt! Regt stark an selbst zu zeichnen! Ein wunderbarer Nebeneffekt!
Aber nun mal zum Inhalt dieses Buches, dass zwar leicht in der Hand liegt, aber dann doch 229 Seiten umfässt: Wir begleiten die Zwillinge Montgomery (Monty) und Petronella (Nell) in die anstehenden Ferien zur Tante Alysandra (Ally). Tante Ally gilt als skurril in der Familie, aber nun gut. Was sie dann aber dort erleben, ist wirklich alles andere als ein lahmer Ferienbauernhof! Nein, sie entdecken bei ihrer Tante die Farm der fantastischen Tiere und ein Zugang zur sogenannten Anderwelt [kleiner Exkurs: diese Anderwelt ist auch in den Büchern Gryphony und Twyns von Michael Peinkofer enthalten!]. Spannend, weil die beiden in kurzen Kapiteln von einer Actionszene in die nächste stolpern. Klar, man könnte sich an den starken Stereotypen was Gut und Böse angeht aufreiben, aber ich denke, dass es Leser in diesem Alter guttut, dass es klar und deutlich ist wer hier wie agiert.
Wer gerne Fabelwesen, Drachen und dergleichen in Geschichten begegnet, ist hier mit diesem Buch bestens bedient! Eine fantasievoll durchdachte tolle Geschichte. Wir freuen uns SEHR auf Band 2 und hoffen, dass danach bald noch mehr Nachschub bald kommt! Bei Michael Peinkofers Kreativität haben wir da allerdings keine Sorge.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Super gutes Übungsbuch!

Die Maske des Pharao
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Der #loeweverlag hat die Pflicht mit dem Spaß verbunden und hier ein tolles Heft für Grundschüler entwickelt. Es verbindet das Lesenüben und einfache Matheaufgaben mit einem Knobbelkrimi.
Jeder Band ...

Der #loeweverlag hat die Pflicht mit dem Spaß verbunden und hier ein tolles Heft für Grundschüler entwickelt. Es verbindet das Lesenüben und einfache Matheaufgaben mit einem Knobbelkrimi.
Jeder Band enthält 2 verschiedene Fälle die gelöst werden wollen. Textlänge und Aufgaben sind entsprechender der Klassenstufe angepasst.
Wir haben diesen Band für die erste Klasse genutzt und es hat unserem Kind großen Spaß gemacht. Auch waren einige schwere Wörter dabei wie Pharao, Sarkophag und Pyramide. Aus meiner Sicht hätte man diese Idee vielleicht lieber für Klasse 2 oder Klasse 3 umsetzten sollen. Aber das ist auch die einzige Kritik.
Aus unserer Sicht eine schöne allabendliche Übung bei einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.

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