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Cille

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2021

Schwächer als der erste Teil

Darker - Fifty Shades of Grey. Gefährliche Liebe von Christian selbst erzählt
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Im zweiten Teil der Geschichte geht es um den Protagonisten Christian Grey, der nach der Trennung seiner Lebensgefährtin Anastasia Steele versucht, sie zurück zu gewinnen. Dabei ist er bereit ein paar ...

Im zweiten Teil der Geschichte geht es um den Protagonisten Christian Grey, der nach der Trennung seiner Lebensgefährtin Anastasia Steele versucht, sie zurück zu gewinnen. Dabei ist er bereit ein paar Kompromisse einzugehen, was seine "dunklen" Geheimnisse und auch sein außergewöhnliches Sexleben betrifft.

Von der Handlung her fand ich den zweiten Teil aus seiner Sicht schwächer als den ersten Teil, weil ich die Schilderungen seiner inneren Gedankenwelt als eher oberflächlich wahrnahm. Ich denke, dass bei der Aufdeckung seiner Geschichte ein wenig Tiefe gefehlt hat und war daher ein wenig enttäuscht. Daher kann ich der Handlung per se nicht so viel abgewinnen wie die vom ersten Teil.

Was mich auch ein wenig gestört hat, war die ethische/moralische Komponente, die ich ein wenig schwierig fand. An dieser Stelle: Achtung Spoiler!

Ich fand es tatsächlich sehr fragwürdig, dass Christian Grey Anastasia nach der Trennung ausspioniert und so versucht hat, ihr Herz wiederzugewinnen. Ich, persönlich, finde es gar nicht schlecht, wenn solche Verhaltensweisen in einem Buch eben gezeigt werden, ABER dann muss dieses Verhalten, meiner Meinung nach, als eindeutig falsch gekennzeichnet werden und das wurde in dem Buch nicht eindeutig gemacht. Im Gegensatz, es wurde als romantisch und liebenswürdig aufgezeigt und kann daher vor allem jüngeren Leser*innen ein falsches Bild von Beziehungen aufzeigen. Zum Beispiel finde ich es schon ein wenig krass, dass Christian seine Beziehungen immer wieder benutzt, um alle Menschen im Umfeld seiner Frau auf Straftaten oder Ähnliches zu überprüfen, wie zum Beispiel ihren Chef. Das ist stark kontrollsüchtig und wird aber nie direkt kritisiert in dem Buch. Von daher ist es insofern ein bisschen schwierig für mich.

Spoiler Ende

Dennoch kann ich dem Buch nicht viele andere Sachen anlasten, da ich es dennoch interessant und faszinierend fand. Die Charaktere waren breit gefächert und interessant gestaltet, sowie authentisch. Das Buch war aufgrund seiner faszinierenden Aspekte ein unfassbarer Pageturner.

Empfehlen würde ich das Buch allerdings nur Menschen, die sich der problematischen Aspekte hinter diesen Büchern bewusst sind und es mit diesen Hintergedanken dann trotzdem genießen können.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Size egal

Size egal
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In dem Buch "Size egal- von Tanja Marfo und Caro Matzko geht es um die Essstörungen der beiden Frauen und um den gesellschaftlichen Einfluss, aus welchem die Krankheitsbilder entstanden sind.

Mir hat ...

In dem Buch "Size egal- von Tanja Marfo und Caro Matzko geht es um die Essstörungen der beiden Frauen und um den gesellschaftlichen Einfluss, aus welchem die Krankheitsbilder entstanden sind.

Mir hat sehr gefallen, dass in diesem Buch so einige Klischees gebrochen wurden, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Essstörungen kein Resultat von Germanys Next Topmodel ist, sondern etwas, was durch die verschiedensten gesellschaftlichen Situationen verursacht werden. Hier wurde offen und ehrlich über Bodyshaming - egal in welchen Altersgruppen, ob direkt oder indirekt- gesprochen. Das hat mir sehr gefallen und auch ich- als Betroffene - habe gelernt, in welchem Maße Bodyshaming, teilweise unterbewusst, in der Gesellschaft gezeigt wird. Ich konnte in diesem Punkt noch so einiges dazu lernen. Außerdem bewundere ich beide Frauen, dass sie sich mit ihren ehemaligen Schwächen so sehr in die Öffentlichkeit stellen und sie zu Stärken machen. Ich habe absoluten Respekt davor, vor allem weil ich weiß, wie schwer es ist, etwas, das man jahrelang verheimlicht hat, plötzlich zu veröffentlichen und zu sagen:"Ja, ich habe diese Erkrankung!" Gut fand ich auch, dass hier nicht nur gezeigt wurde, wie sie in die Krankheit hineingerutscht sind, sondern auch wie sie wieder hinausgekommen sind. Das ist ein Teil, der mir oft in einigen Büchern fehlt. So wurde ich nach Beendigung des Buches mit Hoffnung zurückgelassen, die mir nicht nur die Augen geöffnet hat, sondern auch die Kraft gab, etwas zu ändern.

Der einzige Punkt, den ich kritisiere ist, dass ich mir gewünscht hätte, dass mehr auf die Vielfältigkeit der Betroffenen eingegangen wird. Bei der Geschichte der Beiden habe ich oft das Gefühl bekommen, dass Bodyshaming die einzige Ursache für Essstörungen ist, was aber nicht der Fall ist. Ich kenne Betroffene, die beispielsweise sexuelle, körperliche oder emotionale Gewalt (ohne Bodyshaming) erfahren haben und daurch krank geworden sind, sozusagen als wäre der Körper der Spiegel der Seele. Aber ansonsten ist dieses Buch ein schöner Brief an Betroffene, Angehörige und auch an die Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Liebesgeschichten aus der Hölle

Feuerkuss und Flammenseele
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Da "Feuerkuss und Flammenseele" ein zweiteiliges Buch ist, werde ich im Folgenden erst "Feuerkuss" und dann "Flammenseele" bewerten.


In "Feuerkuss" geht es um die Halbdämonin Aruni, die sich in den Meereselfen ...

Da "Feuerkuss und Flammenseele" ein zweiteiliges Buch ist, werde ich im Folgenden erst "Feuerkuss" und dann "Flammenseele" bewerten.


In "Feuerkuss" geht es um die Halbdämonin Aruni, die sich in den Meereselfen Ilvio verliebt. Doch ihr Halbbruder Lierd sieht diese Verbindung, die das Vermischen der Art nach sich zieht, gar nicht gern und versucht Alles, um die Liebe zu verhindern.


In "Flammenseele" passiert das, was Lierd vorab noch vehement angegriffen hat, dem Dämonen selbst: Er verliebt sich Hals über Kopf in die Gestaltwandlerin Ash, die allerdings eine dunkle Vergangenheit hat, die sie wieder einholt. Wird die Liebe der beiden bestehen? Und wird sie überhaupt eine Chance haben, wenn Lierd doch selbst so dagegen ist, dass die Arten sich vermischen?


"Flammenseele" konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Grundidee fand ich wirklich sehr gut und die Handlung an sich hat mir auch gefallen. Nur der Schreibstil hat mich wirklich sehr gestört. Mir haben Details gefehlt in Beschreibungen von Orten, in Dialogen und vor allem in Kampfszenen, was die Geschichte für mich nicht abgerundet hat.


Das war dann bei "Flammenseele" schon wieder ganz anders. Ganz abgesehen davon, dass Ash mein absoluter Lieblingscharakter gewesen ist und ich mich sehr gefreut habe, mehr über sie erfahren zu dürfen, fand ich neben der absolut spannenden Handlung auch den Schreibstil wirklich toll.


Die Handlung war wirklich eine tolle Mischung aus Spannung, Romantik und Action und genau das hat mir wirklich gut gefallen. Sie ging zudem auch in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hätte.Der Schreibstil war hier viel besser, viel detailreicher sowohl in der Beschreibung der Orte als auch in den Dialogen und bei den Handlungen. Die Figuren waren facettenreich (ich konnte mich am Ende nicht entscheiden, welchen Mann ich für Ash besser fand, weil ich wirklich beide sehr mochte) und haben die Handlung gut getragen.


Letztendlich kann ich dieses Buch allen empfehlen, die gerne eine Mischung aus Action und Romantik lesen und denen, die gerne Kurzgeschichten lesen.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Überraschende Meinung

Wir sind für immer
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In dem Buch "Wir sind für immer" geht es um die Beziehung zwischen Kara und Cam, die beide eine schwere Kindheit hatten und jetzt mit den Folgen zu kämpfen haben. Beide Protagonisten sind in sich gebrochen ...

In dem Buch "Wir sind für immer" geht es um die Beziehung zwischen Kara und Cam, die beide eine schwere Kindheit hatten und jetzt mit den Folgen zu kämpfen haben. Beide Protagonisten sind in sich gebrochen und müssen viel Verantwortung in ihrem aktuellen Leben tragen, was es ziemlich schwer macht. Ihre Beziehung ist sehr feurig. Sie ist leidenschaftlich anstatt kühl und kann mal leise vor sich hin knistern und später wie ein Waldbrand Alles zerstören. Doch welcher Aspekt ihrer Liebe überwiegt mehr- das ruhige Feuer oder das Zerstörerische?



Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch am Anfang überhaupt nicht mochte. Der Einstieg in das Buch war sehr abrupt, ich hatte einige Schwierigkeiten mit den verschiedenen Orten zurecht zu kommen, was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich vorab nicht die Vorgeschichte der beiden gelesen habe. Oft haben mir einige Erklärungen gefehlt, die die Geschichte logischer hätten machen können. So habe ich bis zum Schluss nicht so recht verstanden, wie viele verschiedene Jobs Kara hat und wie sie all ihre Jobs mit der Uni, dem Leben bei Cameron und ihrer Familie vereinen konnte. Zumal ich das auch ziemlich unrealistisch dargestellt fand. Ich persönlich habe neben der Schule, einer pflegebedürftigen Familie und bestimmten Pflichten im Haushalt kaum noch Zeit mich mit Freunden oder meinem Partner zu treffen, geschweige denn drei verschiedene Jobs auszuführen.

Auch bei Cameron war das der Fall gewesen. Ich habe nicht verstanden, wie viele verschiedene Jobs er gemacht hat und wie er all das schaffen konnte.

Den Schreibstil fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, da er sehr jugendlich gewesen ist. Meiner Meinung nach, weiß man, dass es sich um eine Geschichte von Wattpad handelt, da der Ausdruck hier oft nicht besonders anspruchsvoll ist.

Was mir auch nicht gut gefallen hat, waren die Sexszenen. Sie waren meiner Meinung nach total plump geschrieben und haben mich meistens eher zum Lachen gebracht als dass ich sie sehr gerne gelesen habe. Da der erste Teil des Buches auch sehr sexlastig ist, habe ich mich bis zur Hälfte auch eher durchgequält, weil es für mich eben eher beschämend war dies zu lesen.

Und wenn das Buch auch weiterhin so sexlastig geblieben wäre, dann würde dieses Buch auch deutlich weniger Sterne bekommen. Doch erstaunlicherweise ist der Aspekt zum Schluss des Buches weniger geworden und der Fokus lag auf der Handlung an sich, was mir dann wiederum sehr gut gefallen hat.

Ich fand es dann auch wieder spannend, weil viele Fragen beim Lesen aufgeworfen wurden- zu Camerons Vergangenheit, die ich gerne geklärt bekommen hätte. Da das Buch mit einem Cliffhanger beendet wurde, erwarte ich hier allerdings noch einen weiteren Teil, da die Geschichte der Beiden sonst sehr unabgeschlossen wirkt.

Letztendlich habe ich Anderes bei diesem Buch erwartet, wurde aber zum Ende positiv überrascht, so dass ich das Buch dann doch ganz gut fand.

Empfehlen würde ich es jedem, der gerne sehr leidenschaftliche Liebesgeschichten liest und nicht davor zurückschreckt in Sexszenen auf vulgäre Sprache zu treffen. Auch würde ich es den Leuten empfehlen, die sauf zusätzliche Details wie Orten oder dem Umfeld der Charaktere nicht ganz so viel Wert legen, sondern eventuell wirklich nur an der Beziehung interessiert sind.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Ein Lebensroman

Die Mitternachtsbibliothek
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In dem Buch "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig geht es um die junge Frau Nora Seed, die aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. Doch bevor sie endgültig die Schranken ...

In dem Buch "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig geht es um die junge Frau Nora Seed, die aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. Doch bevor sie endgültig die Schranken des Jenseits überschreitet, findet sie sich in einer Bibliothek ein, in der sie jede in ihrem Leben getroffene Entscheidung rückgängig machen könnte, gefüllt mit all den Leben, die sie hätte führen können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. Stück für Stück lernt sie dort, was "Leben" wirklich bedeutet.

Mir persönlich hat "Die Mitternachtsbibliothek" sehr gefallen. Mit der leicht verständlichen Sprache und den kurz gehaltenen Kapiteln liest es sich sehr schnell weg und überrascht dabei doch mit sehr tiefsinnigen und emotionalen Szenen. Obwohl es ein Roman ist, konnte ich auch viel für mein eigenes Leben lernen und mitnehmen. Dabei wiegt dieses Wissen im Vergleich zu dem Wissen, was man in Fachbüchern gewinnt nicht schwer auf den Schultern. Es ist viel mehr zur Kategorie des Wissens zu zählen, welches die Sicht durch eine trübe Scheibe klarer werden lässt. Der Anfang des Buches wiegt durch die düstere Stimmung doch etwas schwerer, was aber im Laufe der Geschichte aufklart.

Mein einziger Kritikpunkt an "Die Mitternachtsbibliothek" ist der vorhersehbare Verlauf der Geschichte. Ich persönlich mag es lieber, beim Lesen überrascht zu werden und fand es daher schade, dass man von Anfang an wusste, was mit Nora geschieht. Außerdem wusste ich schon ab Mitte des Buches, wie das Ende aussehen wird.

Doch abgesehen davon finde ich "Die Mitternachtsbibliothek" gelungen und würde sie jedem empfehlen, der gerade unglücklich ist, jedem, der mehr über das Leben wissen will ohne viele trockene Fachbücher lesen zu müssen und jedem, der gerne Geschichten mit Tiefgang liest.

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