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Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein weiterer überraschender und „anderer“ King, der mich sehr beeindruckt!

Später
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Jamie Conklin ist eigentlich ein ganz normaler kleiner Junge, sieht man mal davon ab, dass er schon sehr früh lesen konnte und sich schnell nicht mehr mit Kinderbüchern abgab – und tote Menschen sehen ...

Jamie Conklin ist eigentlich ein ganz normaler kleiner Junge, sieht man mal davon ab, dass er schon sehr früh lesen konnte und sich schnell nicht mehr mit Kinderbüchern abgab – und tote Menschen sehen kann. Nein, nicht wie im Film mit Bruce Willis, eher ein bisschen in Richtung „Pushing Daisies“. Die Toten müssen ihm die Wahrheit sagen, wenn er sie etwas fragt. Obwohl seine alleinerziehende Mutter lieber nicht über diese „Sache“ reden möchte, muss sie Jamies Gabe bald nutzen, um weiter für ihn sorgen zu können. Die einzige Person, die darüber Bescheid weiß, bringt Jamie in Gefahr …

Jamie erzählt hier seine Geschichte selbst. Das mag ich sehr und es liest sich einfach immer so, als sei man persönlich derjenige, dem erzählt wird, niemand sonst. Das Spiel mit dem Wort „später“ ist typischer King-Humor, verleitet aber auch zum Nachdenken. King ist es gelungen, seinen Protagonisten im Laufe des Buches nicht nur älter und erwachsen werden zu lassen, sondern ihn selbst auch entsprechend erzählen – oder schreiben – zu lassen. Jamie wird erwachsener, reifer, „besser“. Als Leser ahnt man, dass dies wichtig sein wird. Und obwohl King wie so gerne auch hier immer wieder darauf hinweist, dass „dies eine Horrorstory“ ist, verliert sie nicht an Reiz und Thrill. Im Gegenteil – obwohl das eine oder andere auf der Hand liegt, hat mich der Autor mal wieder kalt erwischt. Wer subtilen Horror liebt, wird dieses Buch ebenso genial finden, wie ich. Für alle, die „Holzhammerthrill“ wollen, wird das Buch eher zahm daherkommen.

Ja, für mich ist dies eins seiner besten Bücher. Das Mystische ist vorhanden, aber so gekonnt, dass man daran glauben mag, dass all dies wirklich geschehen könnte. Alles ist so realistisch und lebensnah, dass es umso heftiger trifft. Ich liebe es, wie King aus recht normalen Leben und Situationen etwas herausholen kann, das den Leser nicht ruhig schlafen lässt. Er öffnet Türen, die man nicht mehr ganz schließen kann. Und als wäre das nicht schon genial genug, findet man auch eine Menge schwarzen Humor.

Seit ich Stephen King für mich entdeckt habe, mache ich alle seine Höhen und Tiefen mit ihm durch. Jedes seiner Bücher ist auf seine eigene Weise speziell. Nicht alle liegen auf meiner Wellenlänge, doch die der letzten Jahre – bis auf einzelne Ausnahmen – begeistern mich besonders. King schafft es immer wieder, mit neuen Ideen um die Ecke zu kommen. Da fragt man sich, ob er genial oder völlig irre ist! Oder um mit Kings Phantasie zu arbeiten: ob er Zugang zu einer höheren Macht hat!

Auch wenn ein Cover sich gern mal mit anderen Auflagen ändert und nicht das Wichtigste an einem Buch ist, möchte ich es hier ausnahmsweise erwähnen. Es ist absolut gelungen und erzählt tatsächlich ein Stück der Story. Es gefällt mir sehr!

Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, es werden viele mehr oder weniger aktuelle Themen tief genug angeschnitten, dass man sie nicht übersehen kann. Wie immer verzichtet King auf „wundersame alles-ist-wieder-gut“-Zaubereien. Manche Dinge werden eben schlechter und nicht besser und man muss damit leben lernen. Die Ursachen und Wendungen sind so entsetzlich logisch und in sich stimmig, dass man leicht alles für möglich hält. Mich packt das total!

Dass dieses Buch kein Nachwort vom Autor hat, fand ich erst schade, aber ich muss zugeben, genau das macht einen Teil der Wirkung des Buches aus. So bleibt Jamie der Erzähler und damit Autor der Geschichte. Und man fragt sich noch Tage nach der Lektüre, wie es Jamie weiter ergehen wird. Wer weiß, vielleicht werden wir hier in einigen Jahren eine Fortsetzung bekommen? Ganz im Stile von „The Shining“ vielleicht?

Nun geht das Warten wieder los, auf das nächste Werk des Autors, der mich schon so viele Jahre begeistert, schockiert, überrascht und ängstigt. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Schnell und lecker leicht gemacht

Hensslers schnelle Nummer
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Mein Mann und ich essen gern, wir kochen gern und beide mögen wir gern Kochsendungen. Da gibt es immer den einen oder anderen neuen Kniff zu lernen, den man übernehmen kann. Da auch immer mal wieder die ...

Mein Mann und ich essen gern, wir kochen gern und beide mögen wir gern Kochsendungen. Da gibt es immer den einen oder anderen neuen Kniff zu lernen, den man übernehmen kann. Da auch immer mal wieder die Zeit knapp ist, sind „schnelle Nummern“ eine tolle Sache, erst recht, wenn sie umwerfend schmecken!

Ich gebe zu, Steffen Hessler gehört nicht zu meinen liebsten TV-Köchen, aber er steht noch weit vor Tim Mälzer oder Achim Müller. Tut mir leid, Leute, aber Ihr stresst mich echt! Aber die Blitzrezepte, die Henssler auch bei YouTube und Facebook vorstellt, ich aber aus der Sendung „Topfgeldjäger“ kenne, sind wirklich der Hit. Klar, dass mich da das Buch für meine Sammlung brennend interessierte, zumal Henssler verspricht, dass keins der Rezepte „alt“ ist und sie (bisher) auch nicht online zu finden sind!

Der Aufbau des Buches ist passend – die Rezepte sind nach Kategorien geordnet, sodass man super fix die passende schnelle Nummer finden kann. Zudem gibt es genau drei Zeichen für die schnelle Information: Anzahl der Zutaten, Zubereitungszeit in Minuten und ein Zeichen für vegetarische Rezepte. Als Fan der asiatischen Küche und weil ich diese Soße quasi zu allem gern mag, freue ich mich natürlich besonders über die Henssler-Variante des Grundrezeptes für eine Teriyakisauce.

Die einzelnen Kategorien sind: Kartoffeln, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, Pasta, Salate, für Zwischendurch und Desserts. Da ist definitiv für jeden etwas dabei! Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet und ich liebe die großen Fotos mit den fertigen Gerichten/Speisen! Die Zutatenlisten sind hübsch kurz gehalten und in einer großen Schriftart gewählt, sodass man das Buch in „sicherem Abstand“ haben und dennoch alles lesen kann. Bei der Zubereitung ist die Schrift etwas kleiner, aber noch immer gut und auch ohne Brille lesbar! Die Schritte sind kurz und knackig beschrieben. Das reicht völlig, da keine wirklich komplizierten Aktionen nötig sind, um die Rezepte nachzukochen. Bei vielen der Rezepte findet sich noch ein besonderer Tipp, mit dem man dem Gericht eine neue Note geben kann oder der hilft, es richtig hinzubekommen. Die Zutaten finden sich häufig schon bereits im Vorrat oder können schnell und einfach in jedem Lebensmittelgeschäft gekauft werden.

Anders als bei den meisten TV-Köchen sind im Buch nicht massig Fotos des Kochs eingestreut. Davon gibt es welche, aber sie halten sich in Grenzen. Sie läuten quasi nur jeweils die nächste Kategorie ein.

Natürlich sind nicht alle Rezepte für jeden ein Volltreffer. Ich mag beispielsweise Hensslers Variation von Spaghetti Carbonara nicht. Sahne hat in Carbonara nichts verloren und ein rohes Eigelb auf den Nudeln (komplett, einfach draufgesetzt) löst bei mir alles aus, aber keinen Appetit. Dafür hat mich das Rumpsteak mit Champignonrahm sofort für sich gewonnen, auch wenn ausgerechnet hier eine doch eher außergewöhnliche Zutat (rosa Champignons) benötigt wird. Da nahm ich mir aber eben einfach die Freiheit, sie durch meine braunen Champignons zu ersetzen!

Über das Register am Ende des Buches findet man ganz schnell direkt zu Rezepten, die zum Stichwort passen. Das ist mir bei Kochbüchern auch immer sehr wichtig. Vielleicht findet man in diesem Buch wenig überraschend Neues, dafür aber tolle Ideen und Anregungen. Klar, wer auf Showküche steht, der wird hier enttäuscht sein, aber die „schnelle Nummer“ ist eben schnell, einfach, unkompliziert und dennoch überraschend lecker. Ich blättere sehr gern in diesem Buch und finde es toll, dass der Trend nun immer mehr zur bodenständigen und sinnvollen Küche geht. Hier fängt kluge und gesunde Ernährung an, die auch mit der Umweltfreundlichkeit einhergeht. Find ich mehr als gut, find ich klasse.

Von daher – tolles Buch, tolle Rezepte, offline und für jeden machbar. Das gibt fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Mut zeigt sich in unterschiedlichen Formen

Pepino Rettungshörnchen
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Pepino wohnt mit seiner Mutter, seinem kleinen Bruder und seinem Onkel auf dem Dachboden einer Feuerwehrwache. Er fährt bei jedem Einsatz mit, denn er ist doch ein Rettungshörnchen! Mit viel Mut und Eifer ...

Pepino wohnt mit seiner Mutter, seinem kleinen Bruder und seinem Onkel auf dem Dachboden einer Feuerwehrwache. Er fährt bei jedem Einsatz mit, denn er ist doch ein Rettungshörnchen! Mit viel Mut und Eifer hilft er auf seine eigene Weise. Ohne ihn wäre die Mäusefamilie verloren gewesen! Doch dann gerät er bei der Futtersuche an einen fiesen Marder und benötigt selbst Rettung …

Das Kinderbuch ist sehr liebevoll gestaltet. Passend zu den spannenden und lustigen Texten von Irmgard Kramer hat Nora Paehl Illustrationen erschaffen, die sowohl kindgerecht, als auch zur Geschichte passend und lustig sind. Zwar werden die Tiere – von den Eichhörnchen über die Vögel und Mäuse bis zum Marder – reichlich vermenschlicht, doch finde ich das für die Zielgruppe passend und vor allem nicht so gemacht, dass es die Kids als Realität ansehen würden.

Durch die Zeichnungen gibt es viel zu sehen für die Kinder – sowohl beim Vorlesen, als auch beim Selbstlesen. Die Bilder unterstützen das Gelesene und lockern auf. So verfliegen die 94 Seiten quasi wie im Flug und die Kinder haben ein Erfolgserlebnis. Das stimmt sie positiv aufs Lesen und weckt den Wunsch nach mehr. Die kleine Leseprobe am Ende verspricht auch, dass Pepino in weiteren Büchern kommen wird.

Sehr gefallen hat mir auch, dass Pepinos Mut herausgearbeitet wird, ohne zu verhehlen, dass gewisse Aktionen einfach auch mit Gefahr verbunden sind und man sehr aufpassen muss. Zudem wird deutlich gemacht, dass Zusammenhalt wichtig ist, aber auch, andere ihren eigenen Weg gehen lassen zu müssen. Zwar ist Pepino ein Junge, doch auch Jala wird als tapferes, selbständiges und mutiges Mädchen nicht in die zweite Reihe gestellt. Ein Buch, das also für Gleichberechtigung eintritt.

Ein spannendes Buch, das zeigt, dass auch Helden mal Angst haben und Mädchen mindestens genauso mutig sind wie Jungs – fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Wir sind alle mehr als nur eine Person

Echo Mountain
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Der Börsenkrach nimmt Ellies Familie alles. Ihr Vater, ein Schneider, setzt alles auf eine Karte und zieht mit der Familie auf den Echo Mountain, um dort in der Wildnis neu zu beginnen. Ellie kommt am ...

Der Börsenkrach nimmt Ellies Familie alles. Ihr Vater, ein Schneider, setzt alles auf eine Karte und zieht mit der Familie auf den Echo Mountain, um dort in der Wildnis neu zu beginnen. Ellie kommt am besten damit klar, für ihre Mutter, ihre Schwester und ihren Bruder ist es härter. Als beim Baumfällen Ellies Vater schwer verletzt wird, geben alle Ellie die Schuld, doch sie kennt die Wahrheit, kann und will sie aber nicht sagen. Deshalb beschließt sie, einen Weg zu finden, ihren Vater zu heilen. Dabei begegnet sie außergewöhnlichen Menschen und lernt viel über das Leben und sich selbst …

Es ist unbeschreiblich, mit welcher wunderschönen, poetischen und doch deutlichen Sprache Lauren Wolk ihre Bücher schreibt! Hier sei auch ganz besonders die Kunst Birgitt Kollmanns hervorgehoben, die wunderbaren Metaphern, die die Autorin ihre Protagonistin benutzen lässt, aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen! Nicht jedes Bild ist in der direkten Übersetzung ebenso aussagekräftig, wie im Original. Das muss man erst mal hinbekommen!

Das Leben während der Wirtschaftskrise ist mit allen Facetten so wunderbar geschildert, dass man vergessen könnte, dass die Geschichte vor fast einhundert Jahren spielt. Auch dass die Rolle der Frau damals eine andere war, dass sie ohne einen Mann an ihrer Seite wenig bis nichts galte, schockiert immer wieder, vergisst man aber, weil in dieser Geschichte so viele so starke, wunderbare Frauen zeigen, was in ihnen steckt. Aber auch, was es bedeutet, Verantwortung zu haben – ob man will oder nicht – und Wahrheit, die nicht immer das ist, was man auf den ersten Blick sieht, spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle. Zudem lässt uns Lauren Wolk sehen, dass Selbstlosigkeit immer besser ist, als Egoismus und vorschnelles Urteilen nicht die besten Erkenntnisse hervorbringt. Eine ordentliche Portion Mystik steckt auch in der Geschichte, dennoch wirkt sie nicht „abgehoben“ und unwirklich.

Das Ganze ist so gekonnt und liebevoll miteinander verbunden worden, dass eine spannende, bewegende und unbeschreiblich wundervolle Geschichte entstanden ist, die nicht nur der Zielgruppe der Leser ab 11 Jahren gefallen wird. Aus diesem Alter bin ich längst raus, dennoch habe ich das Buch nicht aus den Händen legen können und habe jede Zeile nahezu inhaliert und genossen. Der Mut und die Kraft der zwölfjährigen Ellie rücken so manches im eigenen Leben in ein neues Licht. Ellie kommt zu Erkenntnissen, die damals wie heute so manchen Menschen fehlen, die aber für Mensch und Tier, für Erfolg und Misserfolg, für Recht und Gerechtigkeit sehr wichtig sind. Echte Dankbarkeit – auch für Dinge, die die Natur hervorbringt – haben wir verlernt, aber Ellie bringt sie uns wieder näher.

Mich hat das Buch wieder mal extrem bewegt, zum Nachdenken gebracht, bereichert und glücklich gemacht. Solche Bücher müsste es viel mehr geben! Und Eltern, die mit ihren Kindern diese Bücher lesen, oder sie ihnen einfach zum Lesen geben. Ellie und all die anderen Figuren dieses Buches, inklusiver ihrer oft überheblichen Schwester, ihres impulsiven – und für die damalige Zeit typisch im Verhalten eines Mannes gefangenen – Bruders, sowie der nur auf ihren Vorteil bedachten Nachbarin, so seltsam das klingen mag, haben sich direkt in mein Herz katapultiert und das Buch auf meiner „ewigen Liste“ in die Top Ten geschossen. Fünf Sterne, ganz klar!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Vom Umgang mit Trauer und dem Suizid eines geliebten Menschen

Comedy Queen
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Sasha möchte nicht weinen und nicht trauern, auch wenn das keiner verstehen kann. Ihre Mutter litt unter Depressionen und hat sich das Leben genommen. Deshalb will Sasha alles anders machen als sie, denn, ...

Sasha möchte nicht weinen und nicht trauern, auch wenn das keiner verstehen kann. Ihre Mutter litt unter Depressionen und hat sich das Leben genommen. Deshalb will Sasha alles anders machen als sie, denn, davon ist sie überzeugt, nur so kann sie überleben. Doch Sasha spricht mit niemandem über ihren Plan und ihre Liste und so trifft sie auf Unverständnis und muss gegen die Bemühungen ihrer Mitmenschen ankämpfen, ihr zu helfen …

Es ist immer schlimm, die Mutter zu verlieren. Ob als Kind oder als Erwachsener – man kommt mit dieser Situation ganz schlecht klar. Für alle Hinterbliebenen ist es noch dazu besonders schwer, den Freitod eines geliebten Menschen zu verstehen und akzeptieren. Sasha ist an der Schwelle zum Teenager, sie steht kurz vor der Pubertät. Das ist noch mal eine besondere Zeit für Kinder, besonders für Mädchen. Insgesamt ist also von Anfang an klar, dass Sasha alles sein kann, aber nicht glücklich. Ich weiß nicht, wie die Zielgruppe darauf reagiert, mich hat Sasha sofort für sich gewonnen und ihre Situation hat mich sehr bewegt. Auf Anhieb sprang bei mir der Beschützerinstinkt an.

Dass Sasha niemandem sagt, was in ihr vorgeht, macht mich sehr betroffen. Dennoch kann ich ihre Beweggründe nachvollziehen. Mit Traurigkeit fing bei ihrer Mutter alles an und Sasha weiß nicht, wo Traurigkeit aufhört und Depression beginnt. Sasha will leben, Sasha will glücklich werden und Sasha möchte niemanden so traurig machen, wie ihre Mutter das getan hat. Für sie ist die logische Konsequenz, so zu handeln, wie sie es tut. Die Idee, Comedy Queen zu werden, um dieses Ziel zu erreichen, ist naheliegend.

Jenny Jägerfeld erzählt eine sehr traurige Geschichte auf sehr humorvolle Weise. Das mag zunächst seltsam klingen, doch zeigt es gerade der Zielgruppe, wie nah beide Gefühle beieinander liegen. Auch lernen die Kids, wie wichtig es ist, sich auszutauschen. Ob nun mit einem Elternteil, Freunden oder Vertrauenspersonen – andere Personen können einem die Denkfehler zeigen oder auch ganz einfach helfen.

Mich hat das Buch sehr bewegt und am Ende habe ich tatsächlich heftig weinen müssen. Vielleicht liegt es daran, dass meine Mutter mir nach fast 8 Jahren noch immer übel fehlt (sie starb allerdings an einer Krankheit, hat sich nicht das Leben genommen). Aber ganz viel liegt es auch daran, dass Jenny Jägerfeld exakt die richtigen Worte gefunden hat, die sie Sasha hat sagen lassen. Man merkt einfach, dass sie Fachwissen besitzt!

Schade finde ich, dass auf der Buchrückseite/im Klappentext meiner Meinung nach viel zu viel vom Buchinhalt vorweggenommen wird! Dafür kann die Autorin allerdings nichts, nur der Verlag. Deshalb gebe ich der Story, der Autorin und der Übersetzerin die vollen fünf Sterne.

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