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Veröffentlicht am 08.06.2021

Blutroter Schatten in München

Blutroter Schatten
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In München ereignen sich in kürzester Zeit mehrere Morde die sich in ihrer Brutalität steigern. Die Ermittler Nadine Herfurth und Frank Krüger haben keine Hinweise ausser einen Zettel der auf Thomas Rhode ...

In München ereignen sich in kürzester Zeit mehrere Morde die sich in ihrer Brutalität steigern. Die Ermittler Nadine Herfurth und Frank Krüger haben keine Hinweise ausser einen Zettel der auf Thomas Rhode hinweist....ein Serienmörder der seit Jahren im Hochsicherheitstrakt sitzt. Er ist bereit zu helfen, wenn er mit seiner Tochter Sam sprechen darf.....

"Du hasst mich und willst mich nie wiedersehen. Aber du kannst mich nicht loswerden. Ich werde immer da sein. Ich bin dein dunkler Schatten." Nein, widersprach sie ihm in Gedanken. Der Schatten ist nicht dunkel. Er ist rot. Blutrot.(Seite 214)

Ich habe den ein oder anderen Psychothriller der Autorin schon gelesen und weiss dass sie spannend, düster und mit Wendungen spielt. Darum war ich auch hier sehr gespannt - dieser Psychothriller wird blutiger und brutaler. Das sollte man "mögen" und lesen wollen.

Der Schreibstil an sich ist super. Es ist nachvollziehbar, spannend, konnte mich auch abholen....aber das hat 200 Seiten gedauert.

Sam ist die Tochter von Thomas Rhode. Nach dem er schuldig gesprochen wurde hatte sie keinen Kontakt mehr....bis jetzt. Sam ist von den Ereignissen und Folgen gezeichnet, das hat die Autorin auch super umgesetzt. Es ist facetten- und gefühlsreich. Aber trotzdem war mir Sam zu blass, ich konnte sie nicht "packen" und wurde nicht ganz "warm" mit ihr.

Thomas Rhode hingegen war sehr interessant. Hier kommt man als Leser auch in den inneren Konflikt. Er ist ein Serienmörder aber gleichzeitig auch der Vater von Sam der sie liebt und sie regelmäßig sehen will. Dies bietet sich nun an. Sind Serienmörder alle kaltblütig und unberechenbar?

"Der Schlitzer" treibt sein Unwesen und ihn lernt man hier ebenso kennen. Auch dieser Protagonist war interessant im Aufbau und seinem "Werdegang" als Serienmörder.

Wie nun gesagt - ich habe gute 200 Seiten benötigt um in das Buch zu finden, erst ab da kam Spannung auf. Davor war es ein "hinplätschern" und zeitweise langatmig. Manche Sätze und Gedanken der Protagonisten kamen öfters vor was mich irgendwann nur noch genervt hat.

Ab der Hälfte hatte mich das Buch dann....und dann...war es spannend und wow bis zum Ende. Das Ende war dann fast zu "nett" und leider waren einige Handlungen auch vorhersehbar und trotz aufgebauter Spannung lag ich dann richtig.

Mich persönlich lässt dieser Psychothriller etwas zerrissen zurück da er im Grundsatz super angedacht war aber die Umsetzung dann hinkte. Die Psychothriller der Autorin möchte ich trotzdem empfehlen denn sie hat auf jeden Fall ein Händchen dafür. Dieser hier hat mich dann leider nicht so begeistern können.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Auf Hexenjagd

Hexenjäger
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Die Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi wird zu einem bizarren Tatort gerufen. Die Tote ist die Ehefrau eines berühmten Schriftstellers der sich mit der Hexenjagd und Inquisition auseinandersetzt...und ...

Die Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi wird zu einem bizarren Tatort gerufen. Die Tote ist die Ehefrau eines berühmten Schriftstellers der sich mit der Hexenjagd und Inquisition auseinandersetzt...und während Jessica und ihr Team noch nach Anhaltspunkten suchen geschehen weitere Morde nach den Büchern...und der Kreis um Jessica wird immer enger...

"Sie hört die Stimme ihres Vorgesetzten, doch ihr Verstand ist bereits auf das kreisende Karussell gesprungen, auf dem während der Fahrt kein neuer Gedanke Platz findet. Der Mann, der das Lächeln auf Maria Koponens lebloses Gesicht gezaubert hat, beobachtet sie womöglich aus der tiefen Dunkelheit heraus. Er ist nirgends zu sehen. Dennoch ist er überall." (Seite 33)

Das Cover und der Klappentext machen so unglaublich neugierig auf diesen Thriller. Und zu Beginn war das auch genial und packend und Wow, aber leider verpuffte diese Begeisterung sehr rasch.

Der Schreibstil ist okay, ich empfand ihn irgendwann als zu langatmig, stockend, die anfängliche Begeisterung war rasch verflogen und auf Dauer packte der Autor zuviel in dieses Buch.

Die Protagonisten sind allesamt blass und unbedeutend geblieben. Zu keinem konnte ich eine "Beziehung" oder wenigstens Sympathien aufbauen. Gerade Jessica Niemi, die Hauptakteurin in diesem Thriller, blieb auf der Strecke. Sie hat ihre Geheimnisse die immer wieder erwähnt werden und mich irgendwann verrückt machten weil ich das Gefühl hatte es gab schon einige Bücher zu ihr die ihre "mysteriösen" Umstände beschrieben haben. Dies ist aber nicht der Fall.

Auch wirft der Autor einen Umstand aus Jessicas Vergangenheit mit dazwischen die mich auch erstmal verwirrten. Sie waren interessant und zum Ende kam die Auflösung aber ja...der Sinn dahinter. .

Die Thematik Hexen, ihre Verfolgung und Inquisition fand ich schon immer interessant. Leider hatte der Autor das Verwirrspiel mehr im Vordergrund als das Thema an sich, Recht schnell ging es verloren, blieb im Hintergrund, spielte fast keine Rolle mehr.

Viele Leuten treten plötzlich ins Licht, bleiben aussagelose oder sind nicht das was sie scheinen oder sollen oder möchten...es war dann zeitweise anstrengend hier zu folgen.

Das Ende war okay, passend zu einem nächsten Band mit Jessica Niemi. Die Aufklärung dazu etwas Strange und unglaubwürdig. Trotzdem muss ich sagen dass mich der nächste Band interessiert weil einiges offen blieb. Und ich auch sicher bin dass der Autor es besser kann.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Die Queen ermittelt

Das Windsor-Komplott
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Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird der junge und begnadete Pianist Maksim Brodsky tot in einer Suite aufgefunden. Die Todesumstände sind "not amused" und nichts darf an die Öffentlichkeit gelangen. ...

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird der junge und begnadete Pianist Maksim Brodsky tot in einer Suite aufgefunden. Die Todesumstände sind "not amused" und nichts darf an die Öffentlichkeit gelangen. Während der MI5 sich auf Russland versteift beginnt die Queen mit ihrer Privatsekretärin Rozie zu ermitteln....

"Aus der Ferne wirkte das Schloss friedlich, verschlafen, ganz so, als ginge nichts in ihm vor. Aber so war es nicht. Fünfhundert Leute waren dort beschäftigt, waren Teil eines hocheffizienten Gemeinwesens, und sie mochte sie alle, vom Master des Haushalts, der die Konten kontrollierte, bis zu den Zimmermädchen, die sicher gerade die Betten nach der kleinen Soiree gestern Abend frisch bezogen. Aber heute hing ein Schatten über all dem." (Seite 10)

Mein erster Cosy-Krimi. An sich nicht schlecht oder langweilig aber für mich wollte die Autorin zuviel auf einmal.

Der Einstieg gelang noch sehr gut und die Geschehnisse sind erstmal an sich nachvollziehbar. Aber es kommen schon zu Beginn viele Gäste und Angestellte in jeglichen Namensformen auf einen zu und verwirrt. Ein Personenregister wäre hier sehr hilfreich.

Die Autorin beschreibt die Schlösser und Landsitze sowie Landschaft und das "Wuseln" um die Queen sehr lebhaft, bunt, umtriebig und herrlich.

Auch die Queen an sich konnte mich sofort für sich einnehmen. Eben very british und doch bodenständig und immer eben die Queen. Wie schwer ihr gewisse Dinge liegen bringt die Autorin ebenso ins Bild und ist nicht übertrieben umgesetzt.

Die heimliche Heldin ist Privatsekretärin Rozie. Erst seit kurzem im Dienste der Queen und nun hilft sie den Mordfall, zusammen mit der Queen, zu lösen. Dezent und diskret, versteht sich. Denn die Queen hat es immer noch mit einer starken Männerdomäne zu tun was hier deutlich wird.

Leider wollte die Autorin aber zuviel in ihrem ersten Buch, leider. Auch wenn mich die Queen und Rozie begeistern konnten, so wurde es gegen Mitte des Buches nur noch verwirrender und mir fehlte der rote Faden um den Ermittlungen zu folgen. Zuviele Namen, Todesumstände und dann wieder Längen in denen es um Staatsbanketts geht, Turniere, Feiern und Familienfeste. Klar, die Queen hat Verpflichtungen, aber der Krimi an sich ging komplett unter, war mehr Spionage.

Auch das Ende und die Auflösung konnten mich nicht so Recht packen und überzeugen. Plötzlich ging alles sehr schnell und da war die Lösung. Nicht immer nachvollziehbar. Auch verlor der Roman immer mehr von seinem britischen Humor und Lebensweise. Schade.

Es wird sicherlich Leute geben die hier begeistert sein werden. Ich bin es nicht.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Spuren suchen und lesen

Spuren lesen
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„Spurenlesen bedeutet nicht, nach Hinweisen zu suchen und Mutmaßungen anzustellen. Es bedeutet, Zeichen zu sehen und Fakten aus dem Matsch zu klauben, sie in wissenschaftlich anmutender Nüchternheit zu ...

„Spurenlesen bedeutet nicht, nach Hinweisen zu suchen und Mutmaßungen anzustellen. Es bedeutet, Zeichen zu sehen und Fakten aus dem Matsch zu klauben, sie in wissenschaftlich anmutender Nüchternheit zu messen und als das zu betrachten, was sie sind: Spuren. Nicht mehr und nicht weniger.“(Seite 8)

Dieses Buch ist optisch ein absolutes Highlight! Nicht nur dass das Cover schon einiges hermacht, auch sind im Buch Abbildungen von Tieren in Wald und Flur, die Kapitel sind schön gestaltet und am Ende kann man sich nicht noch Tipps über Webseiten oder weitere Bücher holen sondern die Tierspuren sind ebenso abgebildet.

Ich war sehr neugierig auf das Buch weil ich gerne in der Natur unterwegs bin, zwar nicht auf die Spuren oder ähnliches achte wie die Autorinnen in diesem Buch, aber alleine durch aufmerksames Beobachten, laufen und horchen kann man in Wald und Flur schon einig tolles entdecken. Diese Neugier, dies Vorsicht und Spannung konnten die Autorinnen und Spurenforscherinnen auch gut vermitteln und Neugier wecken.

Der Schreibstil ist ja, nicht so leicht. Auch sollte man sich wirklich für die Spurensuche plus Wildtiere interessieren, sonst könnte das Buch sehr schnell langatmig und langweilig wirken.

Das Positive ist, neben den gennannten liebevollen Details mit Bildern und Erklärungen auch die Kenntnisse der Autorinnen bzw. Spurenforscherinnen. Sie suchen nach Spuren, aber nicht um die Tiere aufzuschrecken, oder sie unbedingt finden zu wollen, sondern einfach weil eine Spur, wenn man es richtig angeht, verdammt viel an Informationen liefern kann plus eventuell doch einen kurzen Blick auf ein Wildtier. Das rechne ich hier beiden hoch an, dass es nicht um Fotos auf Instagram und Co. geht sondern einfach um das Festigen der Fakten.

Auch was es bedeutet sich mit diesem großen Thema auseinanderzusetzen, wie oft man Missverständnissen aufliegt, Meinungsverschiedenheiten, was unsere Auswirkungen auf die Wildtiere im Wald und Flur haben, dass sie immer öfter in großen Städten anzutreffen sind, wie wir mit diesen Tieren gemeinsam leben und etwas erleben können.

Die Nachteile – erstmal hätte ich mir einen strukturierten Aufbau des Buches gewünscht. Vielleicht nach Tierarten oder Themen. So werfen die Autorinnen vieles in einen Topf und picken sich hier und da etwas heraus. Leider führt dies auch oft zu Wiederholungen in den Geschichten, Fakten und Themen liest man öfter und das hat mich dann doch sehr gestört. Auch geht es nun mal wirklich um Spurensuche, die Spuren der Tiere werden sehr genau erläutert, irgendwann hat mir der Kopf geklingelt vor lauter detaillierten Beschreibungen zu den Spuren.

Ja, es ist ein Buch zum Thema Spurensuche, die Spuren lesen und was damit alles verbunden ist. Doch mir war es irgendwann auch zu trocken, langatmig und ich hätte mir gerne eine bessere Mischung aus Fakten der Spurensuche und den Eigenarten und Wissen über die Wildtiere gewünscht.

Ein sehr interessantes Buch trotzdem, aber mit den Umsetzungen hat es dann leider doch etwas gehapert.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Eine Geschicht in einer Geschichte in einer Geschichte

Das sternenlose Meer
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Als kleiner Junge fand Zachary Ezra Rawlins eine aufgemalte Tür. Doch er hatte Angst und benutzte sie nicht. Nun leiht er sich ein Buch in der Bibliothek aus und seine Geschichte wird von damals nochmals ...

Als kleiner Junge fand Zachary Ezra Rawlins eine aufgemalte Tür. Doch er hatte Angst und benutzte sie nicht. Nun leiht er sich ein Buch in der Bibliothek aus und seine Geschichte wird von damals nochmals erzählt...und nun möchte Zachary endlich wissen wo das sternenlose Meer liegt...doch weitere Mächte sind hinter ihm her..

"Was sollte er auch sonst mit einem Buch tun? Auch wenn das nicht ganz stimmt. Er will es nicht nur lesen. Er will es studieren. Er will es schmecken. Er will es als Fenster zu einem anderen Menschen. Er will das Buch mit nach Hause nehmen, mit in sein Leben, in sein Bett, weil er das nicht mit dem Mädchen tun kann, das ihm das Buch geschenkt hat." (Seite 308)

Ich war so gespannt auf dieses Buch weil es so vielversprechend klang. Auch sein Titel und das schöne Cover haben mich so neugierig gemacht und doch bin ich mit dem Buch nicht klar gekommen.

Die Autorin hat einen absolut fantastischen Schreibstil, ihre Erzählweise und Art hat mich begeistert, auch wenn es oft verschachtelt und nicht flüssig zum lesen war. Es fiel mir leider sehr schwer mich in dieser Geschichte fallen lassen zu können.

Die Liebe zu Geschichten, die Liebe und Leidenschaft zu Büchern waren für mich ein Traum, der Aufbau der Welt so schön und pure Faszination. Aber man muss es eben sehr sehr aufmerksam lesen denn es fühlt sich an wie eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte...und irgendwann fühlte ich mich verloren und ohne roten Faden. Ich war dann auch bei jeder neuen Geschichte oder Wendung am überlegen was wie zusammenpasst oder zusammen findet. Aber es fiel mir zusehends schwerer.

Zachary war mir da auch zu blass. Ja, die Liebe zur Literatur und Büchern waren spürbar und mitreißend. Dann endet es schon. Einiges wurde, in meinen Augen, nicht gänzlich aufgeklärt, aber jeder empfindet dies mehr oder weniger störend.

Ein Buch was eine sehr hohe und vor allem dauerhafte Konzentration beim lesen fordert und das "fallen lassen" fiel mir immer schwerer. Hier muss jeder selbst entscheiden ob dies ein Buch für ihn ist.

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