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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2021

Inklusion zum Anfassen

Simpel
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Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Sätze kurz. Da muss man sich erstmal ein wenig hineinfinden. Auf komplizierte Wörter und Fremdwörter wird verzichtet. Es ist halt einfach simpel, passend ...

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Sätze kurz. Da muss man sich erstmal ein wenig hineinfinden. Auf komplizierte Wörter und Fremdwörter wird verzichtet. Es ist halt einfach simpel, passend zur Hauptfigur.
Zum Teil wird auch aus Sicht von Monsieur Hasehase erzählt, Simpels bester Freund zum Teil Sprachrohr.⁠
An sich ist es auch einfach eine schöne Geschichte, ein wenig über das Erwachsenwerden und die Probleme eines ganz normalen Jugendlichen, zum anderen aber auch über gelebte Inklusion und Akzeptanz. Es ist super humorvoll und auch sehr sehr liebevoll. Gerade für Menschen, die keine Berührungspunkte zu Behinderten haben, ist dieses Buch wirklich empfehlenswert. Eigentlich sollte es in jeder Schule auf der Lektürenliste stehen.⁠
In vielen Dingen habe ich meinen Bruder in Simpel wiedererkannt. Er hat das Down Syndrom und so sind Menschen mit Behinderung schon mein ganzes Leben für mich ganz normal. Daher habe ich dieses Buch auch so geliebt als Jugendlicher, fand das Thema auch schon immer sehr wichtig und wünsche mir einfach, dass für alle Menschen der Umgang mit Behinderten so normal wird, wie für mich. Eigentlich ist es ja ganz simpel.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Eine brührende und wunderbare Geschichte

Nichts weniger als ein Wunder
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Markus Zusak hat mich hier wieder einmal in seinen Bann gezogen.
Sein Schreibstil ist einfach schön. Er beschreibt sehr wortgewaltig und findet erstaunlich passende und kreative Ausdrücke für seine Geschichte. ...

Markus Zusak hat mich hier wieder einmal in seinen Bann gezogen.
Sein Schreibstil ist einfach schön. Er beschreibt sehr wortgewaltig und findet erstaunlich passende und kreative Ausdrücke für seine Geschichte. Manche Sätze musste ich daher zweimal lesen, um die Genialität und Klarheit dahinter zu erkennen, aber wenn ich sie dann hatte, trafen die Worte es perfekt.
Das Buch hat mich auch zuerst etwas verwirrt. Mir war nicht direkt klar, wer der Erzähler ist und in welcher Beziehung er zu den anderen steht. Auch wusste ich nicht direkt, wessen Geschichte hier erzählt werden soll. Zudem sprang der Erzähler auch in den Zeiten immer sehr häufig, was es zum Teil schwierig machte zu folgen.
Gleichzeitig machte das aber auch die Spannung des Buches aus. So wurden nach und nach die Geheimnisse der Familie aufgedeckt und bis zum Schluss gar es noch verwunderliche Dinge, die auch erst ganz zum Schluss einen Sinn ergaben. Man entdeckte quasi Schritt für Schritt die Familiengeschichte der Jungs.
Es ist ein wunderschönes Buch über eine besondere Familie und die Kunst der Vergebung. Nicht nur bei anderen, sondern vor allem bei sich selbst.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Ein Buch so rau und überraschend wie die See

Die vier Gezeiten
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Die Kieslings sind alteingesessene Juister und ihnen gehört das größte Hotel der Insel. Als Eduard das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommt, kommen noch mal alle zusammen: seine Frau Adda, die drei Töchter ...

Die Kieslings sind alteingesessene Juister und ihnen gehört das größte Hotel der Insel. Als Eduard das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommt, kommen noch mal alle zusammen: seine Frau Adda, die drei Töchter und Großmutter Johanne. Auf einmal steht Helen in der Tür und behauptet zur Verwandtschaft zu gehören und das Aufrollen der geheimen Familiengeschichte beginnt.

Der Roman besticht mit seinen vielen Geheimnissen und Figuren. Gerade am Anfang fiel es mir daher sehr schwer, die vielen Personen unter einen Hut zu bekommen und mir die Namen und Verwandtschaftsverhältnisse einprägen zu können. Nach einigen Seiten klappte das aber immer besser.
Zeitlich und perspektivisch springt die Erzählung zwischen den führenden Frauen der einzelnen Generationen hin und her. Das baut zum einen Spannung auf, da man immer wissen will, wie es mit den einzelnen Geschichten weitergeht, bringt aber zum anderen auch eine gewisse Länge in den Roman, da ich das Gefühl hatte, dass der eigentlich Kern der Geschichte in der Gegenwart nicht wirklich voran kam. Ein Zeitstrang bzw. eine Perspektive war im Tagebuchformat geschildert was an sich eine sehr schön war und Abwechslung rein brachte. Leider fand ich das aber nicht ganz passend, da das junge Mädchen sich ausdrückte wie eine ausgewachsene Autorin und es so nicht authentisch wirkte.
Durch die Perspektivenwechsel erfährt man einiges über das Innenleben der Personen, sodass man sich in die einzelnen Protagonisten gut hineinfühlen kann. Trotzdem bleiben viele Geheimnisse erhalten, die sich erst ganz am Schluss des Buches lösen. Im Laufe des Buches hat man das Gefühl endlich den Durchblick zu haben und die ganze Familie zu verstehen. Das ändert sich am Ende des Buches aber gewaltig. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und ein Geheimnis nach dem anderen wird auf wenigen Seiten geklärt und wirft alle Theorien über den Haufen.
Das größte Plus ist, dass der Roman sehr atmosphärisch ist, was ich sehr beeindruckend fand. Ich hatte das Gefühl direkt auf Juist zu stehen und die salzige Meeresluft atmen zu können. Es war wie ein kleiner Inselkurzurlaub, auch wenn ich noch nie an der Nordsee war.

Du magst ihn, wenn: du gern verzwickte Familiengeschichten und Geheimnisse liest, es magst wenn ein Buch in verschiedenen Zeiten spielt, du Urlaubsatmosphäre genießen willst

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Interessante Geschichte für zwischendurch

Sprich mit mir
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Nachdem mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht hat, es besticht einfach mit seiner Einfachheit (und ist unter dem Schutzumschlag noch viel schöner) habe ich die Leseprobe verschlungen und musste ...

Nachdem mich das Cover auf das Buch aufmerksam gemacht hat, es besticht einfach mit seiner Einfachheit (und ist unter dem Schutzumschlag noch viel schöner) habe ich die Leseprobe verschlungen und musste dieses Buch einfach lesen.
Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven. Oft aus Sicht des Professors, aber auch aus Aimees (studentische Assistentin) Sicht und aus Sicht des Schimpansen. Zum Teil werden auch kurze Ausschnitte von Außenstehenden geschildert. Das baut zum einen Spannung auf, bringt aber zum Teil Längen in die Geschichte, da sich die Szenen dann zum Teil wiederholen. Dennoch war es sehr interessant die Situationen aus den unterschiedlichen Perspektiven zu erleben (auch wenn sich bei der Schimpansensicht zum Teil sehr weit aus dem Fenster gelehnt wurde).
Die Charaktere waren mir allesamt unsympathisch, wenn auch jeder auf seine eigene Weise und ich habe mich ständig über sie geärgert. Allesamt haben die Tiere aus meiner Sicht falsch behandelt, auch wenn die Absichten dahinter unterschiedlich waren. Auch die Geschichte hat mich geärgert, da sie sich unweigerlich immer weiter zuspitzte und man das Ende schon lange vorausahnen konnte.
Ich habe auch viel über die Essenz der Story nachdenken müssen. Sollen wir die Tiere nicht vermenschlichen, da es eben doch wilde Tiere sind? Ist die Menschheit von Grund auf böse und eingebildet und will neue Erkenntnisse nicht anerkennen? Haben Tiere durch und durch etwas Besseres verdient und sind doch zu Bewusstsein fähig? Ganz klar wurde mir die Aussage dahinter nicht. Ich hatte eine deutlichere Anklage erwartet, die in dem Buch höchstens ganz leicht anklang.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Überraschend anders

Das Lied der Kämpferin
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Dieses Buch hat mich wirklich überrascht.
Zuallererst war ich sehr erschrocken ob der Sprache die die Autorin nutzt. Der Stil ist recht schwer und voll stilistischer Mittel und Wörtern die ich nicht kannte ...

Dieses Buch hat mich wirklich überrascht.
Zuallererst war ich sehr erschrocken ob der Sprache die die Autorin nutzt. Der Stil ist recht schwer und voll stilistischer Mittel und Wörtern die ich nicht kannte und Bandwurmsätze und… ihr seht was ich meine. Das erschwert leider den Lesefluss und ich brauchte eine ganze Weile um in das Buch einzutauchen.

Auch beschäftigen sich die Menschen in dem Buch auf nahezu absurderweise die ganze Zeit mit ihrer (nicht mehr vorhandenen) Sexualität und ihren Genitalien (ebenfalls verschwunden). Was mich sehr überraschte und mir fast schon zu viel wurde.
Generell klingen in dem Buch auch viele gesellschaftliche Themen an, sei es das Zerstören der Erde durch egoistische Menschen oder die Unterdrückung durch das Patriarchat. Und wahrscheinlich noch viel mehr, was ich einfach nicht verstanden habe.

Die Atmosphäre ist durchweg drückend und düster, in gewisser Hinsicht auch steril. Nichts zum Träumen und Vergessen, eher zum Gruseln und Mitdenken.
Zu den Figuren konnte ich auch keine rechte Beziehung aufbauen, da mit ihr Handeln und ihre Denkweise so fremd vorkamen. Was wohl auch an den unglaublichen Lebensbedingungen liegen mag. (Und vielleicht der seltsamen Erdkräfte.)

Zur Mitte hin wurde das Buch für mich dann auch etwas spannender und greifbarer. Es kam Handlung und Action rein und die Genitalien traten wieder etwas in den Hintergrund, wenn auch nur kurz.

Trotzdem habe ich mehrere Passagen in dem Buch einfach nicht verstanden. Ich wusste nicht, wie ich das mit dem Rest der Geschichte in Einklang bringen soll und aus welchem Grunde die Szene überhaupt wichtig ist.

Ich glaube das ist mal wieder ein Buch für schlaue Leute und würde definitiv empfehlen, es in einem Buddyread oder in einer Leserunde zu lesen. Man hat einiges zu diskutieren und zu bereden.

Gesamtwertung: 3,5 😺

Cover: 😺😺😺😺😺
Schreibstil: 😺😺😺⚪⚪
Figuren: 😺😺😺⚪⚪
Spannung: 😺😺😺😺⚪⚪
Atmosphäre: 😺😺😺😺⚪⚪

Gefällt dir, wenn: du Dystopien magst, schlau bist, Genitalien für dich kein Problem sind

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