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Veröffentlicht am 03.05.2021

Alleine ist man nicht so einsam

Alleine ist man nicht so einsam
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Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier ...

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Schwarzwälder Morde – ein ganz eigener Schreibstil

Schwarzwälder Morde
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Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart ...

Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart und dann die Vergangenheit (1869) in der wir quasi in Tagebucheinträgen erleben was damals passiert ist.
In der Gegenwart sind die beiden Ermittler Scholz und Schmälzle (ein Badener mit haitianischen Wurzeln) im Fokus, die dem Fund einer Moorleiche auf den Grund gehen und die Streitigkeiten mit Drohbriefen, zerstochenen Autoreifen und auch Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit nachgehen müsse.

Das Ganze mit viel Lokalkolorit, schwäbischen Dialekt und viel Humor und Wortakrobatik.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mir sehr gut gefallen. Ich musste andauern Grinsen und als Schwäbin hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem doch sehr häufig auftretenden schwäbischen Dialekt.
Ich denke die spezielle Schreibweise, mit dem oft satirischen Humor, der wirklich allgegenwärtigen Wort und Satzakrobatik, macht diesen Lokalkrimi aus.
Z.B. Zitat: …wobei der Kummer, das Kümmern überlagert hat.
.. auch Scholz scheint nun das Licht, in Bündeln, aufgegangen zu sein.
Teilweise wirkt es auf mich irgendwie „verschroben“, auf jeden fall gewöhnungsbedürftig.
Z.B. Zitat: Schmälzle blickte auf Schotter neben Baum vor Strauch nach Tanne hinter Stein.

Hier darf man also keine spannende Täterverfolgung oder Ermittlungsarbeit erwarten. Ich empfand es jedenfalls nicht so. Teilweise war es mir sogar etwas zäh und langatmig. Oft wird es auch recht verworren, z.B. wenn es um die familiären Verbindungen und Verwandtschaftsverhältnisse oder die Beziehungen (auch in Generationen rückwärts) geht da konnte ich nicht immer folgen.


Autorin:
Linda Graze verbrachte ihre Kindheit im Nordschwarzwald. Nach einer Ausbildung zur Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen. Inzwischen betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart.

Mein Fazit:
Ein lustiger Krimi für zwischendurch, der mir aber zu verworren und in der Mitte mit zu vielen Längen war.

Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 Sterne abrunde.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Lockvogel – konnte mich nicht überzeugen

Lockvogel
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Lockvogel, von Theresa Prammer

Cover:
Das knallrot wirkt schon für sich, wenn man das Buch dann aufschlägt, alles schwarz. Macht irgendwie Gänsehaut.

Inhalt:
Zwei Geschichten die sich ineinander verflechten.
Toni, ...

Lockvogel, von Theresa Prammer

Cover:
Das knallrot wirkt schon für sich, wenn man das Buch dann aufschlägt, alles schwarz. Macht irgendwie Gänsehaut.

Inhalt:
Zwei Geschichten die sich ineinander verflechten.
Toni, eine Schauspielschülerin wird von ihrem Freund verlassen und dabei um ihr ganzes Vermögen betrogen (bzw. das Vermögen der Oma.
Sie geht nicht zur Polizei sondern zu einem Privatdetektiv: Edgar Breme.
Dieser steht gerade auch vor lauter Problemen, finanziell sowie auch gesundheitlich.
Notgedrungen werden beide nun zu einem Ermittlerduo und eine kuriose „Mörderjagd“ beginnt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist gut, es bilden sich sofort Fragen im Kopf und somit ist die Spannung und die Neugierde geweckt.
Doch irgendwie wird es mir dann immer unglaubwürdiger. Es gibt mir zu viele Ungereimtheiten und Stellen die ich einfach unglaubwürdig und irritierend finde. Meine anfängliche Begeisterung flacht mehr und mehr ab.
Immer wieder gibt es dann gute Ansätze und meine Begeisterung kommt wieder etwas zurück, aber so ganz kann mich die Geschichte nicht packen oder überzeugen.
Dafür ist mir die Ermittlungsarbeit z.B. viel zu unprofessionell. OK Toni ist ja keine Ermittlerin, wenn sie in vielem ins Fettnäpfchen tritt ist das ja noch zu entschuldigen.
Aber bei Breme verstehe ich oft nicht wie es sich verhält.

Zum Schluss geht dann alles „holterdipolter“, der Detektiv weiß um den Täter und die Polizei nickt quasi auch alles nur noch ab.

Im Epilog gab es dann noch einen super Satz den ich hier gerne zitieren möchte: Aus jeder Scheiße wird irgendwann auch mal Dünger

PS: Die ganze Aufmachung es HC ist wirklich hochwertig und hat mir gut gefallen.

Autorin:
Theresa Prammer ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein Krimi, der mir im Kern gut gefallen hat, aber die ganze Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Deshalb von mir 3,5 ‚Ste3ne die ich auf 3 Stern abrunde.


Veröffentlicht am 24.03.2021

Die Optimistin – ein durch geknalltes, modernes Märchen

Die Optimistin
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Die Optimistin, von Timo Blunck

Cover:
Genau so blumig und übertrieben wie das Cover finde ich auch die ganze Geschichte.

Inhalt:
Toygar Baygar flüchtet von seiner arrangierten Hochzeit. Er findet Unterschlupf ...

Die Optimistin, von Timo Blunck

Cover:
Genau so blumig und übertrieben wie das Cover finde ich auch die ganze Geschichte.

Inhalt:
Toygar Baygar flüchtet von seiner arrangierten Hochzeit. Er findet Unterschlupf bei der fast 80 jährigen Charlotte Keller in einem Seniorenheim.
Diese beginnt ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen.
Doch die „Wahrheit“ von Charlotte kann der Realität wohl kaum standhalten.

Meine Meinung:
Toygar und Charlotte sind zwei absolut untypische Protagonisten!
Toygar hat so überhaupt nichts davon, wie man sich einen Türken vorstellt.
Charlotte ist auch alles andere als eine „übliche“ 80jährige Oma.

Das Ganze ist durchaus witzig/humorvoll. An vielen Stellen ist es auch sehr kritisch und regt um nachdenken an.
In den Erzählungen von Charlotte geht es kreuz und quer durch die Historie, mit teilweise abenteuerlich, seltsamen neuen „Wahrheiten“.
Und trotzdem, oder gerade deshalb, hat mir das Buch kein großes Lesevergnügen bereitet. Vielleicht weil es zu „durch geknallt“ ist!?
Alle „Persönlichkeiten“ oder „Stars“ oder sonst wie „berühmten“ Personen, haben anscheinend eine Beziehung oder Bekanntschaft zu Charlotte (hier wäre weniger, mehr gewesen).

Die vielen Vergleiche mit irgendwelchen Büchern, Filmen oder Musik war für mich eher störend, denn gefühlt ¾ davon habe ich nicht gekannt.

Charlotte kommt mir vor wie eine Märchenerzählerin und dazu passt dann auch das dicke Happy End am Schluss, bei dem jeder glücklich ist und sozusagen seinen Deckel gefunden hat.

Autor:
Blunck schreibt moderne Märchen, aber ohne Elfen und Zwerge. Bücher, die sich trotz direkter Sprache und authentischer Sujets ein Happy End trauen. Als ausgesprochener Geschichts- und Popkultur-Nerd nutzt er oft historische Personen oder Zitate aus Film, Literatur und Musik. Seine größte Stärke ist sein Humor. Selbst in den traurigsten Momenten sind seine Bücher lustig. Timo Blunck möchte unterhalten. Für ihn ist Entertainment kein negativer Begriff, und schon gar nicht ein Synonym für Banalität

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte – WEN – das Ganze nicht so übertrieben worden wäre.
War mir dann in der gesamt Summe doch zu verrückt.
Einfach nicht mein Humor.
Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich aber wegen meinem Bauchgefühl auf 3 Sterne abrunde.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Dein erster Blick für immer

Dein erster Blick für immer
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Dein erster Blick für immer, von Zoe Folbigg

Cover:
Das Cover ist wunderschön und romantisch. Die Farben: Hellblau und rosa, sowie die Motive, alles sehr schön arrangiert.

Inhalt:
Maya ist eine Romantikerin. ...

Dein erster Blick für immer, von Zoe Folbigg

Cover:
Das Cover ist wunderschön und romantisch. Die Farben: Hellblau und rosa, sowie die Motive, alles sehr schön arrangiert.

Inhalt:
Maya ist eine Romantikerin. Im Moment geht es ihr auch super, sie hat einen tollen Arbeitsplatz, ist fleißig am Backen (Macarons sind ihre Favoriten), und sie ist frisch verliebt. Und zwar in den „Bahn-Mann“.
Ein Unbekannter der seit neuestem jeden morgen zu ihre in den Zug steigt.
Wie soll sie ihn nur aufmerksam auf sich machen oder ihn ansprechen.
Eine Menge Wirbel und viele Missverständnisse stehen Maya noch bevor.
Zu allem kommt auch noch eine neue Chefin die es schafft das tolle Arbeitsklima zu sabotieren.

Meine Meinung:
Eine tolle Geschichte, die aber meiner Meinung nach durch den ausschweifenden Schreibstil, die vielen Personen (auch unwichtige) und zu vielen Nebenschauplätze, etwas von ihrem Kern verloren hat und auf mich dadurch auch etwas langatmig gewirkt hat. Auch die vielen Sprünge in der Zeit, die nicht extra gekennzeichnet waren, haben mich oft sehr verwirrt und ich musste mich erst wieder einfinden.
Für mich interessante Themen oder Ereignisse wurden nur als Nebensatz erwähnt oder plötzlich als Tatsache berichtet.
Der Einstig ist super gut gemacht, doch dann wird es zu ruhig, es fehlt die Spannung und die Aktionen.
Es gibt einen ganz großen WOW Effekt für mich, das ist super gemacht, damit hätte ich nicht gerechnet, aber das war es dann auch schon.
Der Schluss, mit seinen vielen Irrungen und Wirrungen ist dann wieder etwas flotter und bringt noch etwas Spannung und Emotionen.

Maya ist für mich eine sehr sympathische Protagonistin, sehr sozial, wenn auch manchmal etwas naiv, aber einfach ein liebenswerter Mensch wie du und ich.

Autorin:
Zoë Folbigg arbeitete als Journalistin, unter anderem für die englische Cosmopolitan, bevor sie ihren ersten Roman verfasste, der in ihrem Heimatland England zu einem großen Erfolg wurde. Ihr Debüt, Dein erster Blick für immer, ist inspiriert von ihrer eigenen Liebesgeschichte - auch die Autorin lernte ihren Ehemann im Zug kennen. Heute lebt das Paar mit den beiden gemeinsamen Söhnen in Hertfordshire.

Mein Fazit:
Ein Liebesroman, der meiner Meinung nach viel Potential verschenkt hat.
Von mir 3,5 Sterne




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