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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2021

Vom Aufstehen- historisch und gegenwärtig, heiter und ernst, reflektiert und ehrlich! Ein Buch, das mir gut gefallen hat.

Vom Aufstehen
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Helga Schubert gewährt uns einen Einblick in ihr bislang 80-jähriges Leben. Ein Leben, das von historischen Ereignissen begleitet und geprägt wurde.

Ich habe bislang nichts von der Autorin gelesen, freue ...

Helga Schubert gewährt uns einen Einblick in ihr bislang 80-jähriges Leben. Ein Leben, das von historischen Ereignissen begleitet und geprägt wurde.

Ich habe bislang nichts von der Autorin gelesen, freue mich aber nun sehr, dass mir dieses Buch in der Online-Ausleihe meiner Bücherei „in die Hände gefallen“ ist. Es hat sich gelohnt.

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass Schubert ihr Leben nicht chronologisch aufgeschrieben hat, sondern in der Zeitachse gesprungen ist. Trotz der Sprünge war der rote Faden immer zu erkennen und für ihre erzählte Geschichte hat dieser Aufbau sehr viel Sinn gemacht. Ich habe es genossen, ihren Erzählungen, Anekdoten und ihren Gedanken zu folgen.

Natürlich gab es Kapitel, die spannender und nachhaltiger waren als andere. Aber es gab keine Kapitel, die uninteressant geschrieben wurden. Ein paar Kapitel haben mich sogar sehr bewegt, viele Stellen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Ich kann das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Eine gelungene Familiengeschichte mit spannenden Momenten

Denn Familie sind wir trotzdem
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Gestaltung:

Das Cover finde ich unfassbar schön! Die Farben sind perfekt ausgewählt worden. Buchdeckel und Bucheinschlag harmonieren farblich ebenfalls sehr gut miteinander. Ein schönes Buch, das mein ...

Gestaltung:

Das Cover finde ich unfassbar schön! Die Farben sind perfekt ausgewählt worden. Buchdeckel und Bucheinschlag harmonieren farblich ebenfalls sehr gut miteinander. Ein schönes Buch, das mein Bücherregal bereichert.

Inhalt und Schreibstil:

In diesem Buch arbeitet die Autorin ihre eigene Familiengeschichte auf. Es wurde aus verschiedenen Blickwinkeln einzelner Familienmitglieder geschrieben, was sich sehr gewinnbringend auswirkte. Dass sich der Schreibstil innerhalb der einzelnen Charaktere an die Figuren angepasst hat, empfand ich als sehr authentisch.

Über den Inhalt möchte ich nicht so viel verraten, denn man taucht sehr gut in dieses Buch ein und es ist spannend selbst herauszufinden, in welchem Verhältnis die Charaktere stehen, was sie erleben und inwiefern der eigene Lebensweg durchaus auch Konsequenzen für andere Familienmitglieder hat. Der Aufbau ist geschickt konstruiert und durch den fesselnden Schreibstil ist es manchmal schwer gewesen, das Buch aus der Hand zu legen.

Charaktere:

Die Charaktere sind facettenreich und gut ausgearbeitet. Über Jane hätte ich zu gern mehr erfahren. Pauls Figur mochte ich auch. Er ist sehr authentisch, hat eine furchtbare, erschreckende und traurige Vergangenheit. Dennoch ist er sehr reflektiert und hat sich mehrmals in seinem Leben verändert.

Negative Kritik:

Anfangs war Florianes Figur sehr süß und es war schon fast herzzerreißend, wie sie in ihr Tagebuch geschrieben hat. Der Schreibstil hat sich hier jedoch nicht an ihr jugendliches Alter angepasst, wie ich fand. Das störte mich. Ehrlich gesagt auch ihre Geschichte im jugendlichen Alter. Das war authentisch, mir aber auf Dauer zu ausführlich und zu nervig, nicht wirklich greifbar. Im Endeffekt machte ihr Lebensweg zwar Sinn und stellte eine wichtige Verbindung zu einem Familienmitglied (in moderner Weise) her, dennoch ziehe ich deswegen einen Stern ab.

Anhang:

Schön fand ich, dass Heike Duken uns an ihrer Geschichte, abseits ihres fiktiv/realistischen Romans, hat teilhaben lassen, indem sie einige Fotos ihrer Vorfahren gezeigt hat. Zudem hat sie ihre Beweggründe sowie ihre Familiengeschichte erläutert hat. Ein Interview über ihr Buch ist auch dabei.

Fazit:

Ich kann dieses Buch empfehlen. Es war spannend, wie unterschiedlich die Charaktere waren und doch wieder gleich. Eine Geschichte aus dem Leben!

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Seichte Unterhaltung

Der Buchspazierer
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Carl, der Buchspazierer, ist ein Buchhändler wie ihn man sich wünscht: Schlau, voller Fachwissen und Emphatie.

Carl ist ein besonderer Buchhändler, der Bücher, die er zuvor mit Liebe und Sorgfalt eingeschlagen ...

Carl, der Buchspazierer, ist ein Buchhändler wie ihn man sich wünscht: Schlau, voller Fachwissen und Emphatie.

Carl ist ein besonderer Buchhändler, der Bücher, die er zuvor mit Liebe und Sorgfalt eingeschlagen hat, an seine Kunden ausliefert. Irgendwann wird er von der kleinen Schascha begleitet, durch die er seine Kunden besser und persönlicher kennenlernt.

Obwohl Henn eine ruhige, vor sich hin plätschernde Geschichte mit nicht sehr tiefgründig gezeichneten Charakteren verfasst hat, mochte ich das Buch und habe es gerne gelesen. Gegen Ende, ab Kapitel 6, hat die Geschichte an Fahrt aufgenommen und ich hätte sehr gerne mehr über die neuen „Entwicklungen“ gelesen. Aber zugegebenermaßen ging es ja nicht darum (um es mal spoilerfrei zu benennen).


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Veröffentlicht am 25.03.2021

Der Vorteil dieser besonderen Erzählweise könnte auch einen Nachteil darstellen.

Aus der Mitte des Sees
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Wir begleiten Lukas, einen ca. 40 - jährigen Mönch, nicht nur durch die Geschichte, wir sind gewissermaßen in seinem Kopf. Dadurch, dass der Leser in Lukas‘ Gedankenwelt eintaucht, ist es einerseits ein ...

Wir begleiten Lukas, einen ca. 40 - jährigen Mönch, nicht nur durch die Geschichte, wir sind gewissermaßen in seinem Kopf. Dadurch, dass der Leser in Lukas‘ Gedankenwelt eintaucht, ist es einerseits ein sehr intensives Leseerlebnis, andererseits hindert es auch daran, über Lukas‘ Gedanken hinaus die erzählte Geschichte zu beobachten und Aspekte, die ihn zum Nachdenken anregen, selbstständig umfangreich zu erfassen und bewerten zu können. Gleiches gilt für die Charaktere, die daher teilweise sehr blass und einseitig wirkten.

Trotzdem ist dieses Buch erfrischend anders, weil es sich von anderen Geschichten aus der Perspektive des Ich - Erzählers absetzt:

Die Erlebnisse und Gespräche, die Lukas zum Nachdenken bewegen, umfassen einen Zeitraum von lediglich 14 Tagen. Der Leser lässt sich meistens durch seine Monologe tragen, aber es gibt auch Unterhaltungen, die er gedanklich in wörtlicher Rede wiedergibt oder die Menschen, über die er gerade nachdenkt, in seinem (manchmal abstrusen) Gedankenkarussell direkt anspricht. Und die Informationen, die der Leser erhält, sind somit logischerweise nicht allumfassend, was viele Leser sicherlich nicht glücklich macht und verwirrt zurücklassen könnte.

Die Erzählung ist ein kleines Kunstwerk, in dem es meiner Ansicht nach nicht um das Erörtern von Aspekten und Hintergrundinformationen geht, sondern vielmehr um den Prozess von Gedanken an sich.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Cleave konnte mich mit seinem Schreibstil nicht erreichen, dennoch war die Geschichte interessant und spannend bis zuletzt.

Little Bee
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Es handelt sich um einen Roman, bei dem es mir schwer fällt, die Anzahl der Sterne zu bestimmen... Ich habe mich schlussendlich doch für vier Sterne entschieden, weil die Geschichte wirklich gut ist. Zudem ...

Es handelt sich um einen Roman, bei dem es mir schwer fällt, die Anzahl der Sterne zu bestimmen... Ich habe mich schlussendlich doch für vier Sterne entschieden, weil die Geschichte wirklich gut ist. Zudem hat Cleave es geschafft, die Geschichte interessant wirken zu lassen, so dass ich unbedingt erfahren wollte, in welche Richtung sich alles entwickelt und wie es ausgeht.

Aber ich habe auch viele Punkte, die ich kritisch betrachte:

- Cleaves Schreibstil empfand ich als anstrengend. Es gab abrupte Übergänge, es war tatsächlich sehr sprunghaft. Stil ist natürlich immer eine Frage des Geschmacks. Meinen hat er leider nicht getroffen.

- Die Kapitel waren meiner Meinung nach viel zu lang. Das Buch wurde außerdem wechselseitig aus der Sicht von Little Bee und aus der Sicht von Sarah geschrieben. Manchmal wechselte die Sicht auch mitten im Kapitel. Zudem hat man erst nach einigen Zeilen oder Absätzen gemerkt, dass man nun aus der Perspektive der jeweils anderen liest. Ich fand es unübersichtlich und unstrukturiert.

- Zu Beginn befand sich Little Bee in einem Abschiebegefängnis, in dem sie u.a. eine Jamaikanerin und eine Inderin kennen lernte. In der Übersetzung wird das Gesprochene dieser Frauen in übertriebener Art und Weise in falscher/schlechter Grammatik wiedergegeben. Das hat mich genervt. Auch wenn die Sprache hier im Fokus stand, hätte ein Hinweis gereicht. Durch diese übertriebene Darstellung wirkten die Frauen einfältig, was sicherlich nicht der Fall war!
- Was mich am Meisten gestört hat, waren manche Charaktere an sich: Sarah und ihr Mann sind beide als (Chef-) Redakteure einer Tageszeitung bzw. eines (Frauen-) Magazins tätig. Und sie sind so naiv, dass es massiv an Authentizität verliert. Lawrence war mir auch unsympathisch, ein Mann der gemäß aller Vorurteile und Klischees der ewige Beamte ist, der nichts erreichen könne und zu nichts zu gebrauchen, zu unbedeutend sei... Er zerfloss mir zu häufig in Selbstmitleid. Auch die zwischenmenschliche Beziehung zu Sarah war mir zu unbedeutend für die Geschichte. Eigentlich war seine Rolle auch nicht bedeutend genug für den Fortgang der Geschichte.

- Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es zwei Situationen gab, die mir zu pathetisch bzw. theatralisch niedergeschrieben wurden. Gruselig.


Aber, wie gesagt, die Geschichte ist gut. Ich bin einfach nur nicht mit dem Schreibstil warm geworden.

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