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Veröffentlicht am 30.03.2021

Eine emotionale Achterbahnfahrt

All das Ungesagte zwischen uns
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Dies war mein erstes Buch von Colleen Hoover und es war sicher nicht das letzte. Ich kann nun absolut verstehen, weshalb viele von dieser Autorin so begeistert schwärmen.

Der Schreibstil von Colleen Hoover ...

Dies war mein erstes Buch von Colleen Hoover und es war sicher nicht das letzte. Ich kann nun absolut verstehen, weshalb viele von dieser Autorin so begeistert schwärmen.

Der Schreibstil von Colleen Hoover ist so angenehm zu lesen, dass ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Jeden Abschnitt von diesem Buddyread habe ich regelrecht inhaliert und habe kaum aufhören können. Colleen Hoover versteht es, mit ihren Worten Emotionen zu transportieren und ich habe jede einzelne davon gefühlt.

Wir erfahren die Geschichte abwechselnd aus Claras und Morgans Sicht. So weiß man immer, was diejenige gerade denkt und fühlt und schnell wollte ich nur eins: sie beide anschreien, dass sie doch einfach miteinander reden sollen. Natürlich verleiht der Umstand der fehlenden Kommunikation dem Buch erst die nötige Tragik, allerdings wäre vieles vermutlich nicht passiert, wenn beide von Anfang an offen miteinander gewesen wären.

Morgan tat mir unendlich leid; ich bin selbst Mutter und mag mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, zwei geliebte Menschen zu verlieren und dann auch noch herauszufinden, dass es ein Geheimnis gibt, welches auch das eigene Kind fertig machen würde. Daher kann ich durchaus Morgans Motiv verstehen, Clara zu schützen und deswegen nichts zu sagen. Ich finde es bewundernswert, wie Morgan es schafft, ihr Leben zu meistern und weitermachen, trotz allem. Sie ist ein unglaublich starker Charakter und ich habe jeden Moment mit ihr gefühlt.

Clara ist eine typische 17-jährige: rebellisch und sicher, dass die eigenen Eltern doch eh keine Ahnung vom Leben haben. Ich glaube, so waren wir alle mal. Auch diese Tatsache hat Colleen Hoover hervorragend in ihrem Buch umgesetzt. Claras Verhalten wirkt so echt und realistisch: sie rebelliert, Morgan versucht dagegenzuhalten, Clara rebelliert noch mehr. Auch mit ihr habe ich absolut mitgefühlt, da solch ein Schicksal nicht leicht zu tragen ist.

Miller und Jonah sind absolute Vorzeigemänner und ich habe beide Charaktere absolut geliebt. Sie sind so einfühlsam, so ehrlich. Miller hat für einen 18-jährigen ein sehr reifes Verhalten, was sicherlich durch sein bisheriges Leben geprägt ist. Er trägt viel Verantwortung und das merkt man ihm an. Er tatsächlich dieser eine Jugendliche in einer Million -Clara hat viel Glück, ausgerechnet ihn getroffen zu haben.
Jonah ist ebenfalls ein unglaublich einfühlsamer Mensch. Auch ihn bewundere ich dafür, dass er trotz allem seiner Verantwortung nachkommt und nicht hinschmeißt – meiner Meinung nach hätte er alles Recht dazu.

Die gesamte Handlung hat mich total mitgenommen, sowohl emotional als auch in Hinblick auf die Spannung. Es war für mich ein echter Pageturner, ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Und obwohl die gesamte Geschichte echt heftig ist, so ist das Ende einfach wunderschön!

Letztlich hat dieses Buch für mich auch eine wichtige und schöne Botschaft: so weh es auch tut, es ist besser, die Wahrheit zu sagen, als sie zu verbergen – auch wenn man andere schützen möchte.

FAZIT
„All Das Ungesagt Zwischen Uns“ hat mich von Seite 1 an gefesselt und wirklich gut unterhalten. Selten habe ich so viele Emotionen auf einmal beim Lesen gehabt. Ich bin froh, dass ich es als Buddyread gelesen habe – ich hätte sonst nicht gewusst wohin mit all meinen Gedanken und Gefühlen. Wer tiefgründige und dramatische Geschichten mag, kommt an diesem Buch definitiv nicht vorbei!

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Da fehlt ein bisschen Spice

Working Late
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Das Setting von „Working Late“ in Stockholm hat mir außerordentlich gut gefallen. Der bildhafte Schreibstil der Autorin gab mir teilweise das Gefühl, selbst dort in Schweden zu sein. Helene Helmström schreibt ...

Das Setting von „Working Late“ in Stockholm hat mir außerordentlich gut gefallen. Der bildhafte Schreibstil der Autorin gab mir teilweise das Gefühl, selbst dort in Schweden zu sein. Helene Helmström schreibt angenehm flüssig, sodass sich das Buch wirklich gut lesen lässt.

Im Buch wird abwechselnd über Ignacio und Charlotta geschrieben, sodass man immer einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. Diese Perspektiven fand ich gut, wobei auch oft ersichtlich war, dass viele Missverständnisse und Konflikte auf fehlender Kommunikation beruhen. Es gab die ein oder andere Stelle, da hätte ich am liebsten beide genommen und geschüttelt und ihnen gesagt, dass sie verflixt nochmal einfach miteinander sprechen und einander zuhören sollen.

Besonders gut hat mir der Einblick in den Beruf der Anwältin gefallen. Dieser steht durchaus im Fokus des Buches, sodass ich einen guten Eindruck vom Prozess und den Verhandlungen bekommen habe. So war „Working Late“ wirklich ein interessanter Roman, bei dem es sich nicht nur um die Beziehung der Protagonisten dreht. Hinzu kommt, das dieses Buch auch eine Message enthält: Fast Fashion ist nicht billig, denn irgendwer bezahlt immer dafür – im Zweifel sogar mit dem Leben.

Charlotta als Protagonistin war mir sehr sympathisch. Sie war bodenständig und zielstrebig und weiß, was sie will. Sie hatte keine leichte Vergangenheit und ihre Entwicklung ist im Buch sehr schön dargestellt. So wächst sie an ihren Herausforderungen und über sich hinaus.
Ignacio war ebenfalls sehr sympathisch, wobei er mir dann doch ein bisschen zu glatt war. Er ist ein echter Good Guy gewesen, liebevoll, fürsorglich, im Grunde genommen ehrlich und entschlossen, das Richtige zu tun. Ein bisschen mehr Spice hätte er aber durchaus vertragen, auch wenn er als Südamerikaner bereits einen gewissen Charme besitzt.
Da hat es mir Christopher dann doch mehr angetan, er hatte ein bisschen mehr Pfeffer.
Alle anderen Charaktere waren ebenfalls nett, vor allem Charlottas bester Freund Carl-Adam, den ich direkt ins Herz geschlossen habe. Außer Charlottas wirklich fieser Kollege, den habe ich ehrlich gefressen.

Ein wirklicher Knackpunkt war für mich tatsächlich – wie bereits erwähnt – dass viele Konflikte einfach auf unausgesprochenen Gefühlen und Gedanken beruhen. Das passiert natürlich auch im echten Leben, aber dadurch hat die Handlung einen doch recht vorhersehbaren Verlauf und wenig Überraschendes. Genau genommen gab es für mich nur einen Punkt, an dem das Buch wirklich spannend wurde.

FAZIT
„Working Late“ war ein gutes Buch für zwischendurch, dass ich gerne gelesen habe. Die Protagonisten waren sympathisch, die Handlung in Bezug auf Charlottas Job sehr spannend. Gleichzeitig waren die Charaktere als auch die Handlung ein bisschen zu glatt, es fehlte an dem gewissen Etwas, sodass mich das Buch nicht vollends catchen konnte.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Ganz okay, aber wenig überzeugend

Dein erster Blick für immer
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Wenn ein Buch in England oder gar in London spielt, komme ich kaum daran vorbei. Ich habe eine Vorliebe für dieses Land und liebe London. Aufgrund des Settings hat mich „Dein erster Blick für immer“ direkt ...

Wenn ein Buch in England oder gar in London spielt, komme ich kaum daran vorbei. Ich habe eine Vorliebe für dieses Land und liebe London. Aufgrund des Settings hat mich „Dein erster Blick für immer“ direkt angesprochen. Auch die Handlung klang vielversprechend und ich war neugierig, ob Maya in dem anderen Pendler wohl ihre große Liebe finden wird.

Das Buch beginnt in der Gegenwart, an dem Tag, als Maya dem „Bahn-Mann“ die Nachricht gegeben hat. Danach springt die Handlung erstmal in die Vergangenheit und beginnt an dem Tag, als Maya den Bahn-Mann das erste Mal sieht. Die Handlung geht dann bis zu dem Tag, als Maya dem Bahn-Mann die Nachricht geht und von da läuft sie quasi in der Gegenwart weiter, bis das Buch ein Ende findet. Nach und nach schreitet die Handlung dann zeitlich weiter fort, während über Mayas und James (der Bahn-Mann) Leben, sowie das von einigen anderen Protagonisten erzählt wird. Die einzelnen Handlungsstränge verflechten sich dabei immer mehr.
Die kurzen Kapitel im Buch fand ich sehr angenehm, dadurch ließ es sich relativ gut und schnell weg lesen.

Tatsächlich steht Mayas Job in diesem Buch sehr im Mittelpunkt. Sie arbeitet in der Modebranche und hat eine neue Chefin, die sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten legt und im Grunde genommen einfach nur ein fieses – Verzeihung – Miststück ist. Ich fand diesen Einblick in die Modebranche recht interessant, zumal ich mir vorstellen kann, dass es dort tatsächlich so läuft. Allerdings nahm Mayas Job dann doch sehr viel von der Handlung ein und ich bin im Nachhinein betrachtet nicht sicher, ob es nur um die Liebesgeschichte ging oder ob die Autorin in dieser Hinsicht einfach einiges loswerden wollte. Denn die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten – die Autorin hat ihren Mann exakt so kennengelernt, wie Maya ihren Bahn-Mann kennengelernt hat.

Die Protagonisten konnten mich alle nicht richtig beeindrucken. Obwohl mir Maya durchaus sympathisch war, fand ich sie in gewisser Hinsicht irgendwie merkwürdig. Allein schon die Tatsache, dass sie in Bezug auf ihren Bahn-Mann davon spricht, ihn zu lieben – ohne auch nur seinen Namen zu kennen – finde ich naiv. Man kann sich sicher in jemanden vergucken, den man nur einmal gesehen hat, für jemanden schwärmen. Aber gleich von Liebe zu sprechen mit einer inbrünstigen Überzeugung, füreinander geschaffen zu sein, ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben – das war mir zu viel des Guten.

Über James hat man viel erfahren, allerdings fehlte mir auch bei ihm die Tiefe. Ich konnte keinerlei Bindung aufbauen, obwohl es ihn betreffend auch einiges an Emotionen gab. Dennoch war er mir als Charakter zu oberflächlich. Ich wusste am Ende zwar über alles Bescheid, was er gemacht hat und was ihm passiert ist, aber das persönliche blieb irgendwie auf der Strecke. Die kleinen Feinheiten in der Persönlichkeit, die einen Charakter greifbar machen, die Gedanken und Gefühle – all das wurde für mich persönlich leider nicht so gut rüber gebracht.

Die anderen Charaktere spielten wahrlich eine Nebenrolle – Mayas beste Freundin hat einen eigenen Erzählstrang, ebenso wie James Freundin. Schlussendlich waren das aber viele Details, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen, zumal ich über viele Seiten kaum nachvollziehen konnte, inwiefern diese Details die eigentliche Geschichte voranbringen.
Denn diese beiden Erzählstränge – Mayas Freundin und James Freundin – beeinflussen dieses Ding zwischen Maya und James lediglich durch zwei oder drei Sitautionen.

Der Schreibstil der Autorin war für mich recht schwierig zu lesen. Sie war an vielen Stellen recht sprunghaft, sodass ich manchmal nicht richtig folgen konnte. Der überwiegende Teil des Buches ist in der Gegenwart geschrieben, an manchen Stellen wechselt sie in die Vergangenheit – zum Beispiel bei Erinnerungen. Allerdings passieren diese Sprünge häufig so plötzlich, dass ich einige Male ins Stocken geriet und zurückblättern musste in der Annahme, irgendwas verpasst zu haben.

MEINE MEINUNG
„Dein erster Blick für immer“ konnte mich leider nicht so wirklich mitreißen. Die Handlung plätscherte vor sich hin, ohne das wirklich etwas passiert ist. Das Buch hätte durchaus mit weniger Seiten auskommen können, erst recht in Hinblick auf die Erzählstränge von Mayas bester Freundin und James Freundin, da diese kaum zur eigentlichen Geschichte beigetragen haben. Auch der Fokus auf die Berufe von Maya und James und die damit verbundenen detaillierten Erzählungen waren mir persönlich zu viel des Guten. Natürlich ergibt es Sinn, all diese Dinge zu erzählen. da man sonst kein Buch hätte füllen können – schließlich passiert zwischen Maya und James als solches bis zum Ende ja kaum etwas.
Der Klappentext hat mich jedoch mit einer anderen Erwartung gelockt. Ich denke, es liegt am Mix dieser fehlgeleiteten Erwartung und der Tatsache, dass es eine wahre Geschichte ist – das echte Leben ist überwiegend dann doch eher unspektäkulär.

Alles in allem war es eine süße Geschichte, die man hervorragend zwischendurch lesen kann, wenn man etwas leichte Lektüre möchte.

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