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Veröffentlicht am 08.03.2022

Rosen & Knochen

Rosen & Knochen
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Ich liebe Märchen, weshalb es mir unmöglich war bei "Rosen & Knochen" zu widerstehen. Das liebevoll gestaltete Cover und der durchdachte Titel haben mich direkt begeistert. Mit hohen Erwartungen bin ich ...


Ich liebe Märchen, weshalb es mir unmöglich war bei "Rosen & Knochen" zu widerstehen. Das liebevoll gestaltete Cover und der durchdachte Titel haben mich direkt begeistert. Mit hohen Erwartungen bin ich an das Debüt von Christian Handel gegangen und wurde von dem dunklen Märchen auch nicht enttäuscht. Es handelt sich bei "Rosen & Knochen" um eine Novelle, was man beim Kauf unbedingt beachten und seine Erwartungen dementsprechend anpassen sollte. Ich bin sehr froh, dass die Fortsetzung länger wird, da der kurze Umfang der Handlung einer der wenigen Punkte war, die ich zu bemängeln hatte. Mich hat besonders die Atmosphäre in dem Buch gefallen. Christian Handel gelingt es den Leser mitten in eine magische Märchenwelt zu versetzen voller dunkler Gestalten und faszinierenden Abenteuern. Zudem bietet die Geschichte viele unerwartete Wendungen, was ich für eine Novelle wirklich sehr bemerkenswert finde. Neben der Geschichte von Schneeweißchen und Rosenrot erwartet den Leser noch einiges Zusatzmaterial, worüber ich mich sehr gefreut habe. Wer Märchen liebt, der ist mit "Rosen & Knochen" definitiv richtig beraten und wird auch nicht enttäuscht werden.

CHARAKTERE
Der Leser begegnet in "Rosen & Knochen" einer sehr begrenzten Anzahl an Charakteren und das Augenmerk gilt den Protagonistinnen Muireann und Rose. Auch bedingt durch die Perspektive erfährt man mehr über Muireann, deren Hintergrundgeschichte einige Male zu überraschen weiß. Für mich macht sie in der Novelle eine deutliche Wandlung durch. Anfangs hielt ich sie für die charakterlich Schwächere der beiden. Doch ich wurde schnell eines besseren belehrt. Leider erfahren wir über Rose selbst noch nicht sehr viel und ich hoffe sehr, dass sich dies in der Fortsetzung ändern wird. Ich fand sie nämlich unheimlich interessant und fände es schön von ihr auch so überrascht zu werden wie von Muireann. Wirklich begeistert hat mich die Chemie zwischen den beiden. Mir kam hier direkt der Terminus 'Show, don't tell' in den Sinn. Christian Handel zeigt dem Leser auf jeder Seite wie eng die beiden miteinander verbunden sind, wie sehr sie sich am Herzen liegen und wie tief die Liebe zwischen ihnen ist. Dem Leser wird kein einziges Mal erzählt wie viel sie sich bedeuten, das merkt man von ganz alleine.

Durch Visionen von Muireann erhalten wir Zugang zu einer tragischen Geschichte, die uns zwei weitere Charaktere näher bringt: Hans und Grete. Obwohl man nicht wirklich viel über die beiden erfährt, kam ich nicht umhin die Geschwister ins Herz zu schließen. Ich liebe die Dynamik zwischen ihnen und ich habe richtig mit ihnen mitgefiebert. Auch die Geisterkinder fand ich unheimlich spannend, wenngleich ihre Geschichten leider keinen Platz in der Novelle finden. Man merkt also schon, dass sich die Charaktere an einer Hand abzählen lassen. Obwohl ich Bücher liebe, in denen es nur so vor Protagonisten wimmelt, muss ich sagen, dass mir bei "Rosen & Knochen" nichts gefehlt hat. Das Konzept funktioniert und der Auftakt bietet eine gute Möglichkeit die beiden Dämonenjägerinnen besser kennen zu lernen.

WELTENBAU
Angelehnt an das mittelalterliche Europa bekommt der Leser von dieser Welt bisher leider nur wenig zu sehen. Die Geschichte konzentriert sich auf das Hexenhaus, welches mitten in einem Wald liegt. Das nächstgelegene Dorf wird lediglich mehrmals angedeutet. "Rosen & Knochen" hat mich oftmals an die Folge einer Fernsehserie erinnert. Man bekommt nur einen kleinen Blick auf das große Ganze und alles konzentriert sich auf die gegenwärtige Handlung. Im Nachwort erlaubt Christian Handel dem Leser einen Blick auf den Weltbau. Das nördliche Inselkönigreich Albion über welches eine Hexenkönigin herrscht und das östliche Zarenreich, in dem Baba Yaga ihre Hexenschwestern beschützt, haben mich unglaublich neugierig gemacht. Es hört sich großartig an! Ich denke, dass sich aus den Hexenwald Chroniken noch etwas ganz großes machen lässt, die Grundbausteine dafür liegen bereits. Trotzdem hätte ich es schön gefunden, wenn man bereits in "Rosen & Knochen" mehr darauf eingegangen wäre. Dies mag aber nur an meinem persönlichen Geschmack liegen, da ich lange Geschichten Novellen einfach vorziehe. So bleibt die Kürze der Handlung mein einziger großer Kritikpunkt, da sich mit mehr Seitenzahlen denke ich einfach noch mehr aus der Geschichte hätte rausholen lassen. Das Hexenhaus als Handlungsort wird aber sehr schön beschrieben und Christian Handel schafft es direkt Kopfkino hervor zu rufen! Alles wird atmosphärisch beschrieben und ich hatte das Gefühl selbst mitten im Hexenhaus zu stehen.

SCHREIBSTIL
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Muireann. Ich persönlich habe mit dem Ich-Erzähler immer so meine Probleme, aber in dem Fall funktioniert es. Der Leser kann vollkommen in die Gefühlswelt von Schneeweißchen abtauchen, doch dadurch ergibt sich auch das Problem, dass Rosenrot etwas außen vor bleibt und mir der Zugang zu ihr noch gefehlt hat. Da es nur eine kurze Handlung ist, habe ich daran aber nichts auszusetzen. Für die Fortsetzung würde ich mir jedoch wünschen mehrere Erzählperspektiven zu erforschen. Dabei fände ich es besonders interessant Rose als Erzählerin zu erleben.

Für Abwechslung sorgen die Visionen von Muireann, in denen sie erlebt was Hans und Grete im Hexenhaus widerfahren ist. Ich fand es spannend zu lesen wie Muireann dies aus der Sicht von Grete verfolgt. "Rosen & Knochen" ist nicht in Kapitel unterteilt, was zunächst erstmal überrascht, aber durch häufige Abschnitte ergibt sich dennoch eine Gliederung.

SONSTIGES
Kaum ist die Geschichte von Schneeweißchen und Rosenrot beendet, wartet "Rosen & Knochen" mit einer ganzen Reihe an Zusatzmaterial auf, welches mich sehr begeistert hat. Zunächst folgt ein kurzes Nachwort des Autors, welches ich besonders schön fand, weil es einen Ausblick auf den Weltenbau bot. Mittlerweile wurde bereits bekannt, dass sich der nächste Teil der Reihe auf das östliche Zarenreich und Baba Yaga konzentrieren wird, worauf ich sehr gespannt bin. Der Artikel 'Grimmige Märchen' lässt einen noch mal tiefer in die Entwicklung der Märchen eintauchen und bietet spannende Informationen. Mein Highlight war allerdings die Kurzgeschichte 'Der Flötenspieler'. Ich bin immer noch total begeistert davon! Es ist eine Kunst auf so wenigen Seiten eine ganze Geschichte zu entfalten und lebendig werden zu lassen. Ich liebe es wie Christan Handel verschiedene Märchen miteinander verknüpft und es dabei so überzeugend ist, dass man sich fragt wieso diverse Märchen nicht von Anfang an so erzählt wurden. 'Der Flötenspieler' ist zudem wunderbar düster und gliedert sich perfekt in die Welt der Märchenwald Chroniken ein. Ich hoffe, dass uns dieser vielschichtige Charakter noch mal begegnen wird!


COVER
Das Cover zu "Rosen & Knochen" ist ein Traum! Umgeben von Dornenranken und Rosenblättern sieht man die beiden Dämonenjägerinnen auf einer Lichtung stehen, im Hintergrund das Haus der Hexe, welches durch den Nebel leuchtet. Das Cover transportiert die düstere und märchenhafte Atmosphäre des Buches und ist ein absoluter Eyecatcher. Auch der Titel selbst ist wunderbar gewählt und passt perfekt zur Handlung. Rosen und Knochen. Rot und Weiß. Rosenrot und Schneeweißchen. Auch die Innengestaltung lässt keine Wünsche übrig. Man merkt deutlich wie viele Gedanken sich der Autor und sein Team bei der Gestaltung und Namenssuche gemacht haben. Mich begeistert diese Liebe zum Detail!

FAZIT
"Rosen & Knochen" ist ein Muss für jeden Märchenliebhaber! Die Novelle begeistert mit einem großartigen Duo und einer unglaublich düsteren Handlung, die einige Überraschung bereit hält. Das Buch ist liebevoll gestaltet und hält Zusatzmaterial für den Leser bereit. Leider ist die Geschichte viel zu kurz und so bleibt nichts anderes übrig als sehnsüchtig auf das nächste Abenteuer zu warten, welches den Weltenbau hoffentlich noch genauer erforscht.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Verbundene Seelen

Verbundene Seelen
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Mit dem wunderschönen Cover und einem vielversprechenden Klappentext macht "Verbundene Seelen" schon neugierig, bevor man das Buch überhaupt aufschlägt. Die Handlung ist ein Spin-off der erfolgreichen ...


Mit dem wunderschönen Cover und einem vielversprechenden Klappentext macht "Verbundene Seelen" schon neugierig, bevor man das Buch überhaupt aufschlägt. Die Handlung ist ein Spin-off der erfolgreichen Trilogie um Jake und Sam. Obwohl man das Buch lesen kann ohne die "Verwandte Seelen" Trilogie zu kennen, hatte ich selbst oftmals das Gefühl mir würden inhaltlich einige Hintergrundinformationen fehlen. Dadurch wiederum erschien die Geschichte an mehreren Stellen nicht ganz rund. Es wäre schön gewesen, wenn auf neue Leser besser eingegangen wäre, wenn schon nicht im Roman selbst dann vielleicht mit Hilfe eines Glossar am Ende des Buches. Dennoch ist die Handlung durch die schnelle Erzählweise unglaublich fesselnd und lässt den Leser nicht los. Man sollte sich im Vorhinein jedoch darauf einstellen, dass "Verbundene Seelen" eine Liebesgeschichte mit fantastischen Elementen ist. Die Beziehung zwischen Jenna und Drystan steht eindeutig im Vordergrund, wodurch der ganze Weltenbau leider zu kurz kommt. Wer liebevoll geschriebene Romanzen mag, kommt bei "Verbundene Seelen" allerdings voll auf seine Kosten und besonders die liebevoll gestalteten Charaktere machen das Lesen zu einem Genuss!

CHARAKTERE
Die Protagonistin Jenna ist in vielen Aspekten die klassische Young Adult Heldin. Sie ist friedfertig und in einem beschaulichen Zuhause aufgewachsen, beschützt von Vater und Bruder führt sie ein sorgenloses Leben und verbringt ihre Zeit am liebsten mit Büchern und Tieren. Auf ihrer unfreiwilligen Abenteuerreise zeigt sie allerdings was in ihr steckt. Es fällt leicht sich mit Jenna zu identifizieren und sie ist zweifelsfrei liebenswert und wächst einem schnell ans Herzen. Allerdings fehlen bei ihr ein wenig Ecken und Kanten, die ihren Charakter ausmachen und ihr mehr Tiefe verleihen. Sie ist eine durchweg gute Person und bleibt recht eindimensional.

Drystan hingegen ist unglaublich faszinierend, weil seine Hintergrundgeschichte soviel Potential mit sich bringt. Die Ermordung seiner Familie, die grausamen Jahren im Gefängnis und sein eiserner Wille Rache zu üben. Seine Entwicklung innerhalb des Romans ist wunderbar zu beobachten und besonders in den ersten Szenen kann der Leser regelrecht spüren wie er mit seinen inneren Dämonen kämpft, die ihm verbieten jemanden näher an sich heran zu lassen. Es macht Spaß zu lesen wie er die Mauer in seinem Inneren langsam abreißt und es zulässt Gefühle zu entwickeln, nicht nur romantischer Art. Aus psychologischer Sicht bieten sich so viele Möglichkeiten und es wäre schön gewesen, wenn man diese noch mehr ausgeschöpft hätte. Besonders zum Ende hin hat er einen viel zu großen Sprung in der charakterlichen Entwicklung gemacht, den ich persönlich nicht nachvollziehen konnte und in Hinsicht auf seine Vorgeschichte auch nicht passend fand.

Es gibt in "Verbundene Seelen" eine Vielzahl an Nebencharakter aus dem Ewigen Wald und Darkona. Jennas Familie ist wunderbar ausgearbeitet, was sicherlich auch daran liegt, dass ihre Eltern die Protagonisten aus der Trilogie "Verwandte Seelen" sind. Mein Liebling war Jake, der zwar nur einige Auftritte erhält aber in diesen umso mehr überzeugen kann. Nica Stevens gelingt es mit Jake definitiv auf ihre Trilogie neugierig zu machen! Auch Jared, der Zwillingsbruder von Jenna, ist ein interessanter Charakter, der allerdings in diesem Teil noch zu kurz kommt. Während man die Familie von Jenna schnell ins Herz schließt, sieht es mit den anderen Nebencharakteren etwas problematischer aus. Es fällt oftmals schwer sie auseinanderzuhalten, da charakteristische Merkmale fehlen und ich dadurch sogar oftmals Charaktere miteinander verwechselt habe. Hier dürfte es von Vorteil sein wenn man die Trilogie gelesen hat, da ein Großteil der Charaktere dort bereits auftritt.

WELTENBAU
Für den Leser beginnt die Reise im Ewigen Wald und führt ihn dann weiter nach Darkona. Der Ewige Wald wirkt auf den Leser unheimlich lebendig und man merkt, dass die Autorin dort bereits einige Zeit verbracht hat. Man hat das Gefühl selbst dort zu sein, weshalb der schnelle Abschied wirklich schwer fällt. Es ist ein großartiges Setting und ich würde gern mehr davon lesen! Wichtig für die Bewohner im Ewigen Wald sind die Lebensbäume und hier kommen wir zu einem Punkt der negativ auffällt. Es erfolgt keine einzige Erklärung dazu, wodurch alle Leser, die die Trilogie nicht gelesen haben, ziemlich ausgeschlossen werden. Zum Glück spielt es keine zentrale Rolle, sodass es nicht weiter ins Gewicht fällt. Es wäre aber schön, wenn man in der Fortsetzung besser auf neue Leser eingehen würde und nicht voraussetzt, dass jeder die Trilogie kennt.

Was definitiv fehlt ist eine Karte, da meiner Meinung nach nicht genug Beschreibungen vorhanden waren, um mir selbst gedanklich eine räumliche Vorstellung zu verschaffen. Darkona ist ein Inselstaat, aber leider lernt der Leser nur zwei Inseln kennen. Dies hat mich sehr erstaunt, da man erst am Ende des Buches merkt, dass das eigentlich Ziel gar nicht auf einer anderen Insel liegt. Zudem ist es fraglich, ob der Clanführer sich tatsächlich auf einer Insel niederlassen würde, die direkt neben der Gefängnisinsel liegt. Aber dies war nur ein kleiner plot hole, der mir aufgefallen ist. Grundsätzlich ist Darkona ein interessantes Setting, aber mir blieb der Ort eher fremd. Die meisten Beschreibungen drehten sich um das abergläubische Volk und oftmals erschien es, als würde dieser Aberglaube nur als Erklärung für die Geschehnisse im finalen Kampf dienen. Da hätte ich mir etwas mehr Komplexität gewünscht.

Ein wichtiger Aspekt in der Welt von "Verbundene Seelen" ist die Seelenverwandtschaft und dies spricht in erster Linie die großen Romantiker an. Für Unsterbliche gibt es nur einen Seelenverwandten und sie können sich nicht in andere verlieben. Man spürt eine direkte Verbundenheit, die weit über normales Verliebtsein hinausgeht und das vom ersten Augenblick an. Bezogen auf Jenna und Drystan war mir dies an einigen Stellen zuviel. Dabei ging es wirklich gut los! Es ist großartig beschrieben, wie die beiden zum ersten Mal aufeinander treffen und sich dann langsam annähern. Es ist berührend geschrieben und all diese Emotionen treten direkt auf den Leser über. Aber zum Ende hin war diese deutliche Entwicklung auf einmal ganz überraschend abgeschlossen. Und nach – inhaltlich gesehen – ein paar Tagen tauschen die beiden bereits große Liebesschwüre aus. Natürlich ist das romantisch. Und es spricht ohne Zweifel viele Leute an, aber mich konnte dieses Konzept nicht komplett überzeugen, einfach weil ich komplexe Liebesgeschichten viel lieber lese.

SCHREIBSTIL
Nica Stevens hat einen flüssigen Schreibstil, der den Leser schnell durch die Handlung trägt. Sie bietet dem Leser keine großen Pausen und durch die rasch voranschreitende Handlung kommt keine Langeweile auf. Dadurch lässt sich "Verbundene Seelen" unglaublich gut lesen und man kommt sehr schnell voran. Zum Ende hin werden die inhaltlichen Sprünge aber immer größer und das Ende kommt viel zu überraschend daher. So hätte es locker hundert Seiten mehr gebraucht, um dem Ende gerecht zu werden. Für mich war der Einstieg perfekt, je näher man aber dem Ende kommt, desto mehr hat mir die Harmonie zwischen Schreibstil und Handlung gefehlt. Sehr schön war allerdings die wechselnde Erzählweise. Jenna und Drystan führen den Leser abwechselnd durch die Geschichte. Während die Kapitel von Jenna in der Ich-Erzählperspektive erzählt werden, nutzt die Autorin für Drystan die personale Erzählweise. Dieser Wechsel war interessant zu lesen und hat Abwechslung in die Geschichte gebracht.

COVER
Das Cover erhält ohne Frage die volle Punktzahl. Es ist einfach ein richtiger Eyecatcher und wenn man es in den Händen hält, sieht es direkt noch eindrucksvoller aus. Ich liebe die verschiedenen Blautöne, die wunderbar ineinander übergehen und ein harmonisches Gesamtbild abgeben. Zudem passt es perfekt zum Inhalt, mit der Wölfin im Hintergrund und dem Lebensbaum. Und dann natürlich Jenna und Drystan neben dem Baum. Wie man es bei Büchern aus dem Drachenmond Verlag bereits gewöhnt ist, steht die Gestaltung im Inneren dem ebenfalls in nichts nach! Da können sich einige größere Verlage noch was abgucken!

FAZIT
"Verbundene Seelen" ist eine abenteuerliche Geschichte voller Romantik! Die mitreißende Liebesgeschichte steht im Vordergrund und die zwei liebevoll ausgearbeiteten Protagonisten wachsen einem direkt ans Herz. Ich hätte mir allerdings eine komplexere Handlung und überraschende Wendungen gewünscht, da die Geschichte sehr vorhersehbar ist. Für alle Romantiker definitiv ein must-read!

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Rockleben

Rockleben (Band 2)
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"Rockleben" hat mich mit seinem wunderschönen Cover und dem Versprechen auf eine romantische Rockgeschichte gelockt und am Ende vollkommen überrascht und begeistert zurückgelassen. Die Geschichte hat wesentlich ...

"Rockleben" hat mich mit seinem wunderschönen Cover und dem Versprechen auf eine romantische Rockgeschichte gelockt und am Ende vollkommen überrascht und begeistert zurückgelassen. Die Geschichte hat wesentlich mehr Tiefe, als ich erwartet hatte oder gar zu hoffen wagte! Statt seichter Unterhaltung überrascht die Autorin mit einer realistischen Darstellung des Musikbusiness. Die Liebesgeschichte fließt dabei gekonnt in die Handlung ein, ohne zu aufdringlich zu werden. Anstatt in die vorhersehbare New Adult Schiene abzurutschen konnte Almond und Morris mein Herz mit den zarten Momenten erobern. Das Leben eines Rockstars wird zudem endlich einmal realistisch dargestellt anstatt romantisiert zu werden. Man merkt dem Buch an wie sehr die Autorin Rockmusik liebt und genau dies macht die Geschichte aus. Es ist eine Liebeserklärung an den Rock. Obwohl es die Fortsetzung von "Rockherz" ist, kann man "Rockleben" unabhängig davon lesen und kommt ohne Vorwissen aus.

CHARAKTERE
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Almond, die versucht aus dem Schatten ihres berühmten Vaters hinauszutreten und als Managerin eine junge Newcomerband unterstützt. Ich mochte sie unheimlich gern, weil sie voller Leidenschaft ihre beruflichen Ziele verfolgt und für die Rockmusik brennt. Es fiel mir sehr leicht mich in sie hineinzuversetzen, da sie ein typisches Mädchen ist, welches große Träume verfolgt. Manchmal hat es mich allerdings geärgert, welche Anforderungen sie an Morris gestellt hat. Auf der einen Seite lebt sie für die Musik und ist Part des Rockbusiness, andererseits verlangt sie von ihm seine Karriere zurückzustellen, damit er Zeit für sie hat während sie arbeitet. In den Augenblicken war ich total auf der Seite von Morris! Dieser ist Musiker mit Leib und Seele und man merkt ihm dies auch an. Ich fand ihn sehr sympathisch, da er sich nicht verbiegt, sondern einfach nur Musik machen will.

Die Jungs von Burnside Close haben mein Herz bereits nach wenigen Seiten erobert und ich habe mir beim lesen mehr als einmal gewünscht, dass es diese Band wirklich geben würde. Es gelingt der Autorin die tiefe Verbundenheit der Bandmitglieder rüberzubringen und den Leser teil davon werden zu lassen. Am liebsten wäre ich direkt mit in den Tourbus gesprungen. Anders sieht es mit den Mitgliedern von Infernality Rises aus. Nur Rob spielt eine wichtige Rolle, die anderen lernt man kaum kennen. Und genau wie Almond, hat auch der Leser es nicht immer leicht mit Rob. Er ist das genaue Gegenteil von Morris und bereit für den Erfolg seine Seele zu verkaufen. Doch kaum hat er was er will, ist er damit auch nicht zufrieden. Ich konnte mich im Laufe der Geschichte etwas mit ihm anfreunden, aber so wirklich warm geworden sind wir nicht.

Richtig gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Nebencharaktere nie aus den Augen verliert und ihnen eine gewisse Tiefe verleiht. Dies gelingt bei so kurzen Büchern nur den wenigstens Autoren! Man merkt zudem, dass sie nicht einfach nur Lückenfüller sind, stattdessen bringt jeder seine eigene Geschichte mit. Barbara, die eine Familie gegründet hat und den alten Zeiten hinterher trauert. Der in die Jahre gekommene Manager, der mit Familienproblemen zu kämpfen hat. Und Ming, die Almond das Leben zur Hölle macht und wohl von jedem Leser gehasst wird. Mir hat es Spaß gemacht neben dem Tourleben auch die kleinen Nebenplots zu verfolgen. Diese wurden gelungenen in den Hauptplot eingebunden und sorgen für viel Lesespaß! Mein persönliches Highlight war der Gastauftritt von Slash, der für eine großartige Szene gesorgt hat.

WELTENBAU
Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe fiel es mir leicht in die Geschichte reinzufinden. Die Autorin bindet das nötige Vorwissen in die Handlung ein ohne den Leser dabei mit zu vielen Informationen zu erschlagen. "Rockleben" ist wie der Titel schon verrät eine Ode an die Rockmusik. Der Leser lernt das Rockbusiness aus den Augen einer Managerin und zweier Rockbands kennen und mir hat besonders die realistische Darstellung gefallen. Ein Großteil der Handlung spielt während der Europatournee, wodurch die Handlungsorte sehr schnell wechseln. Aber wie die Band selbst bekommt man letztendlich von den einzelnen Orten nicht viel zu sehen. Die Atmosphäre auf der Tournee ist anschaulich und mitreißend! Gleichzeitig erhält man einen Blick hinter die Kulissen und merkt wie viel Arbeit eigentlich dahinter steckt. Mir hat dieser Teil des Romans unheimlich viel Spaß gemacht und wenn es nach mir gehen würde, dürfte es gerne eine Fortsetzung über die US-Tournee geben. Ich wäre sofort dabei!

Wer eine seichte Liebesgeschichte mit Rockstar im Mittelpunkt sucht, der sollte sich vorher überlegen ob er zu "Rockleben" greift. Denn die Geschichte hat viel mehr Tiefe als ein New Adult Roman und der Fokus liegt klar auf der Rockmusik. Trotzdem spielt die Beziehung zwischen Almond und Morris eine wichtige Rolle und hat mich oftmals zum verzweifeln gebracht. Die beiden schaffen es einfach nicht miteinander zu reden und hätten so viele ihrer Probleme viel schneller lösen können. Gleiches gilt auch für Barbara und ihren Ehemann. Die beiden haben mir fast noch mehr Nerven gekostet und obwohl ich sie verstehen konnte, war Barbaras Selbstfindungstrip nervenaufreibend. Nichtsdestotrotz fand ich beide Handlungsstränge unterhaltsam und mitreißend. Etwas schade war allerdings, dass sie letztendlich nicht wirklich geklärt wurden. Die eigentliche Problematik wurde nicht angegangen, sondern einfach tot geschwiegen. Statt vorschnellem Happy End hätte es für meinen Geschmack da ruhig ein paar Seiten mehr geben dürfen! Zwar ist das Ende recht vorhersehbar, aber das beeinträchtigt das Lesevergnügen trotzdem nicht, da es Spaß macht Almond und der Band zu folgen.

SCHREIBSTIL
Alexandra Fischer konnte mich mit ihrem flüssigen und anschaulichen Schreibstil direkt überzeugen. "Rockleben" lässt sich leicht lesen und versetzt einen direkt mitten in die Handlung. Die Geschichte wird aus der Sicht von Almond erzählt und obwohl ich normalerweise wechselnde Perspektiven liebe, hab ich hier nichts vermisst. Die Kapitel sind nicht allzu lang, wodurch man wunderbar durch die Geschichte fliegen kann. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es fast immer Zeitsprünge von mehreren Tagen oder Wochen, was für einige Leser vielleicht erstmal etwas gewöhnungsbedürftig ist. Mir hat es aber gut gefallen, da die Handlung so voran gekommen ist und man der ganzen Tournee folgen kann.

COVER
Das Cover ist sehr gelungen und schafft es die Atmosphäre der Handlung einzufangen. Man fühlt sich direkt in ein Konzert von Burnside Close versetzt und ich finde es toll, dass man die beiden Musiker nicht komplett sehen kann, sondern hauptsächlich ihre Silhouetten. Auch die lila und blaue Farbgebung harmoniert perfekt damit! Wenn man das Buch aufklappt findet man eine Zeichnung von Almond und Morris mit dem Burnside Close Schriftzug und darüber hab ich mich besonders gefreut. Es wäre gleichzeitig ein perfektes Albumcover und ich liebe es wenn der Leser mit solch kleinen Extras überrascht wird! Es passt auch gut zu dem Cover vom ersten Band, aber im direkt Vergleich gefällt mir das Cover zu "Rockleben" noch besser!

FAZIT
Eine Liebeserklärung an die Rockmusik! "Rockleben" ist die perfekte Wohlfühllektüre, die einen realistischen Einblick in das Musikbusiness ermöglicht! Die Handlung ist an einigen Stellen etwas vorhersehbar, aber trotzdem unterhaltsam. Die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz und am Ende fällt es richtig schwer sich von Burnside Close zu verabschieden.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Berühre Mich. Nicht.

Berühre mich. Nicht.
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"Berühre mich. Nicht." war ein Buch um das man 2017 nicht herumgekommen ist und nach vielen begeisterten Stimmen bin ich schließlich schwach geworden und musste dem Buch ebenfalls eine Chance geben. Den ...


"Berühre mich. Nicht." war ein Buch um das man 2017 nicht herumgekommen ist und nach vielen begeisterten Stimmen bin ich schließlich schwach geworden und musste dem Buch ebenfalls eine Chance geben. Den Hype um Sage und Luca konnte ich sofort nachvollziehen, denn man versinkt direkt in der Geschichte und am liebsten würde man es gar nicht mehr aus der Hand legen. In erster Linie liegt das an den großartigen Charakteren, die liebevoll gezeichnet wurden. Dazu kommt der locker, leichte Schreibstil und die bittersüße Liebesgeschichte. Was will das Herz mehr? Selbst die Nebencharaktere haben ausgearbeitete Handlungsstränge und genau wie Sage verfällt auch der Leser direkt dem Protagonisten. Vollkommen begeistert habe ich das Buch beendet, wobei sich über den fiesen Cliffhanger natürlich streiten lässt. Die Verkaufszahlen für das nächste Buch sind damit jedenfalls gesichert. Sage und Luca haben mein Herz im Sturm erobert und jeder, der gerne New Adult liest wird dieses Buch feiern. Wenn man nach ein paar Tagen allerdings die Geschichte noch mal Revue passieren lässt und die rosarote Brille nicht mehr das denken beherrscht, dann fallen durchaus einige Kleinigkeiten auf, die nicht perfekt sind.

CHARAKTERE
Am Anfang habe ich etwas gebraucht um mich mit Sage anzufreunden. Ihre Handlungen werden beherrscht von ihren Ängsten und obwohl diese glaubhaft dargestellt werden, machen sie es gleichzeitig schwer einen Zugang zu Sage zu finden. Allerdings hat sich das zum Glück schnell geändert und ich habe bis zur letzten Seite mitgefiebert. Sie ist unglaublich liebenswert und man wünscht sich nichts mehr, als dass sie endlich ihr Glück findet. Ständig habe ich darauf gehofft sie würde endlich ihr Schicksal in die Hand nehmen und den Mut finden sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Genau wie für Sage, ist die Geschichte auch für den Leser ein auf und ab der Gefühle. Ihre Entwicklung lässt sich dabei allerdings sehr schön nachvollziehen. Unnötig dabei fand ich den Cliffhanger am Ende. Meiner Meinung nach hätte man einfach 100 Seiten dranhängen und den Konflikt damit klären können. So bin ich aber gespannt darauf wie es mit Sage weitergeht und welche Überraschungen Laura Kneidl für den Leser in der Fortsetzung bereit hält.

Luca hingegen hat sich direkt einen Platz in meinem Herzen erobert. Er liebt Bücher, Comics und Hunde, möchte später Bibliothekar werden und ist ein Familienmensch. Zudem entspricht er nicht dem klassischen Bad Boy, den man in diesem Genre so oft antrifft. Ganz ohne Klischees kommt die Geschichte aber nicht aus, denn auch Luca sammelt einen One Night Stand nach dem anderen. Hätte die Autorin darauf verzichtet, dann wäre er in meinen Augen perfekt gewesen. Wie gesagt mochte ich Luca aber wirklich gern und es wird sich wohl keiner finden, dem es anders ergeht. Er war für mich das Herz der Geschichte. Besonders seine humorvolle, gelassene Art mochte ich sehr gern. Und auch seine Schwester April gehörte zu meinen absoluten Lieblingen in der Geschichte. Sie ist ein Sonnenschein, sorgt für lustige Momente und steht Sage stets loyal zur Seite. Für meinen Geschmack hätte es gern noch mehr Szenen mit ihr geben dürfen.

Allgemein hat "Berühre mich. Nicht." unglaublich tolle Nebencharaktere, die der Geschichte erst soviel Charme geben. Mich hat es absolut begeistert wie die Autorin den Nebencharakteren allen einen eigenen Handlungsstrang widmet, wodurch diese an Tiefe gewinnen und dem Leser ans Herz wachsen. Megan, die Künstlerin, war eine meiner Favoriten und auch Gavin samt dem Captain konnte mich direkt begeistern. Er liebt Comics und hat einen Australian Shepherd, besser geht’s nicht! Gavin ist allerdings der einzige Nebencharakter, der für meinen Geschmack etwas zu kurz gekommen ist!

WELTENBAU
Der wichtigste Aspekt in "Berühre mich. Nicht." ist die Angststörung von Sage und ihre traumatische Vergangenheit. Grundsätzlich gefällt mir die Darstellung wirklich gut und das Buch vermag das Thema Mental Illness in den Vordergrund zu rücken, welches immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft ist. Als Leser leidet man direkt mit der Protagonistin mit und man hat das Gefühl ihre Angstzustände selbst mitzuerleben. Betrachtet man allerdings ihr Krankheitsbild und ihre Behandlung, fällt schnell die fehlende Recherche auf. Dies merkt man besonders in den Sitzungen mit der Psychologin. Diese legt Sage die Worte regelrecht in den Mund und sagt ihr in der ersten Sitzung woran sie leiden würde und erstellt ein genaues Krankheitsbild, was so in der Realität nie stattfinden würde. Das Verhalten der Psychologin hat mich zudem gewundert, weil die Flashbacks von Sage überhaupt nicht zu einer normalen Angststörung passen und auf etwas ganz anderes hindeuten. Es gibt des Weiteren eine Szene in der die Psychologin in der Öffentlichkeit auf Sage zugeht und mit ihr redet, was für mich kein professionelles Verhalten ist. Und auch ihren Vorschlag Luca mit zu einer Sitzung zu bringen, halte ich für sehr fragwürdig, da Sage zu dem Zeitpunkt ihre Probleme noch gar nicht aufgearbeitet hat und nicht einmal mit Luca zusammen ist. Natürlich ist dies kritisieren auf hohem Niveau, aber mit ein wenig Recherche hätte man dies leicht umgehen können.

Die Handlung spielt in einer fiktiven Kleinstadt in Nevada. Sage zieht dorthin um zu studieren und dementsprechend fließt viel vom amerikanischen Universitätsleben in die Geschichte mit ein. Dies fand ich gelungen dargestellt und wenngleich es für meinen Geschmack noch mehr Einblicke hätte geben dürfen, fand ich die Thematik gelungen dargestellt. Es war zudem schön zu sehen, dass einer Protagonistin mal nicht alles zufällt und sie sich ihren Lebensunterhalt hart erarbeiten muss. Und obwohl ihre Geldprobleme mehrmals erörtert wurden, fand ich es seltsam wie Sage überhaupt ihre Studiengebühren bezahlen konnte, da diese in Amerika bekanntlich extrem hoch sind. Dieses Thema umgeht die Autorin leider rigoros. Um bei Sage und ihren Problemen zu bleiben, kommen wir zu einem anderen Punkt der mir aufgefallen ist. Man merkt, dass sich Laura Kneidl beim Aufbau der Handlung klar an einige bekannte Schreibratgeber hält. Denn sobald es bei Sage mal einigermaßen gut läuft, folgt daraufhin direkt der nächste Tiefschlag. Dies zieht sich durch die ganze Handlung, wodurch es zwischenzeitlich fast schon unrealistisch erscheint was für ein Pech Sage hat. Obwohl dies bereits beim lesen auffällt, kann ich nicht unbedingt behaupten es würde den Lesefluss stören. Denn die Geschichte und ihre Charaktere sind so liebevoll gezeichnet, dass man einfach vollkommen in dem Buch versinkt und über kleine Schwächen gern hinweg sieht!

SCHREIBSTIL
Laura Kneidl hat einen wunderbar, flüssigen Schreibstil, der es leicht macht in der Geschichte zu versinken. Ich hatte Schwierigkeiten mich von "Berühre mich. Nicht." loszureißen und habe nur eineinhalb Tage gebraucht um es zu beenden. Ich liebe die vielen Anspielungen auf die zeitgenössische Popkultur, von Game of Thrones über diverse Netflix Serien. Eine tolle Idee ist auch das Mantra von Sage, welches sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Es ist mein erstes Buch von Laura Kneidl und ich finde es schwer anhand eines New Adult Romans den Schreibstil eines Autors zu bewerten, weshalb ich gespannt auf ihre anderen Bücher bin. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Sage und dies finde ich perfekt gewählt. Obwohl ich normalerweise mehrere Perspektiven bevorzuge, hätte es in dem Fall nicht gepasst. Es fällt so zudem leicht sich in Sage hineinzuversetzen und ich bin ihr gerne bei ihrem Neuanfang in Nevada gefolgt.

COVER
Das Cover ist ein Hingucker und gefällt mir sehr gut, da es sich von anderen Büchern in dem Genre abhebt. Ich mag die Gegensätzlichkeit zwischen dem geometrischen Muster im Vordergrund und den in rosa gehaltenen Blumen im Hintergrund. Man hat sich bei der Gestaltung für Pastellfarben entschieden, was wunderbar passt und nicht zu sehr ins Auge sticht. Es ist alles in einem eher schlicht gehalten, aber das gefällt mir besser als die unzähligen Coverbilder, auf denen man ein Paar oder nur den männlichen Protagonistin sieht. Auch der Titel selbst ist wirklich toll gewählt und passt perfekt zu der Handlung. Das Team vom Lyx Verlag hat bei "Berühre mich. Nicht." definitiv großartige Arbeit geleistet!

FAZIT
Sage und Luca erobern das Herz des Lesers im Sturm! "Berühre mich. Nicht." ist eine Geschichte, die sich durch liebevoll gestaltete Charaktere und erster Thematik von anderen New Adult Büchern abheben kann. Neben einer fesselnden Liebesgeschichte bieten auch die Nebencharaktere interessante Handlungsstränge. Ein Muss für jeden, der Emotionen, Drama und Herzschmerz liebt.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Unterhaltsame Zeitreise mit Gefühl und Spannung

Durch die Nacht und alle Zeiten
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Es gibt nicht viele Teenager, die sich für Geschichte interessieren und auch Lori begleitet ihre Eltern nur unfreiwillig auf ein historisches Festival, in dem der Sieg über Napoleon nachgespielt wird. ...

Es gibt nicht viele Teenager, die sich für Geschichte interessieren und auch Lori begleitet ihre Eltern nur unfreiwillig auf ein historisches Festival, in dem der Sieg über Napoleon nachgespielt wird. Wer die Zeitenzauber Reihe von Eva Völler gelesen hat, kann sich vielleicht schon denken wohin diese Ausgangssituation führen wird. Doch diesmal erwartet den Leser ein kleiner Twist. Denn es ist nicht Lori, die in die Vergangenheit reist. Stattdessen begegnet sie nach einem seltsamen Gewitter dem jungen Engländer Thomas, der denkt es wäre das Jahr 1813. Doch er ist nicht alleine, denn eine Gruppe grausamer Franzosen sind ihm dicht auf den Fersen. Und so wird Lori in ein Abenteuer hineingezogen, das alles erschüttert …selbst die Zeit selbst.

Die Zeitenzauber Reihe habe ich damals mit Begeisterung gelesen. Leicht zu lesen, aber sehr unterhaltsam. Daher war ich gespannt auf das neue Buch der Autorin, welches zwar im selben Universum spielt, aber mit der Trilogie nicht näher zusammenhängt. Stattdessen trifft der Leser neue Protagonisten und lernt eine ganz neue Epoche kennen. "Durch die Nacht und alle Zeiten" ist ein schönes und unterhaltsames Buch, aber mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Es ist definitiv spannend zu lesen und man hat richtig Spaß dabei Lori und Thomas zu folgen. Aber es fühlt sich nicht nach einer Geschichte an, die einem sehr lange in Erinnerungen bleiben wird. Trotzdem würde ich dem Buch eine große Empfehlung für junge Teenager aussprechen, an die das Buch eher gerichtet ist und die damit sehr viel Freude haben dürften!

Im Mittelpunkt der Handlung steht Lori und sie ist einem mit ihrer unbeschwerten Art auch direkt sympathisch. Im Nachhinein ist mir aber aufgefallen wie wenig wir eigentlich über sie erfahren. Das Buch setzt definitiv auf viel Action und Spannung und dabei bleibt die Charakterentwicklung etwas zurück. Von daher ist Lori zwar eine sympathische Heldin, aber niemand der einem lange im Gedächtnis bleiben wird. An einigen Stellen handelte sie zudem übertrieben naiv und sowas finde ich immer etwas nervig. Besonders zum Ende hin kam es zu einigen Szenen, die ich sehr unglaubwürdig fand. Und dann haben wir natürlich noch Thomas, der Held der Geschichte, der aber etwas blass blieb. Ich hätte es schön gefunden wenn die Handlung aus beiden Perspektiven erzählt worden wäre, um Thomas besser kennenzulernen, denn er hat definitiv Potential. Nebencharaktere gibt es einige, aber die spielen keine allzu wichtige Rolle und abgesehen von Hugo und Gretel, die zugegeben sehr unterhaltsam waren, ist mir niemand im Gedächtnis geblieben.

Wir küssten uns so, als wäre es für immer. Für jeden Tag, der uns versagt blieb. Für jedes Jahr, das uns das Schicksal nicht gönnte. Für den Rest unseres Lebens, wenn uns nur noch unsere Erinnerung verband.


Bereits der Doctor hat festgestellt, dass Zeit ein "big ball of wibbly wobbly …time-y wimey stuff" ist und das hätte er wohl nicht besser ausdrücken können. Und auch in dieser Geschichte ist es nicht immer ganz leicht der Zeit zu folgen und es gibt einige abenteuerlichen Wendungen, die man nicht unbedingt vorhersieht. Doch genau hier lag für mich ein Problem der Handlung. Es gibt Zeitreisen und die haben auch einige Folgen für die Zukunft …aber wirklich erklärt wird dabei nichts. Stattdessen wird eher gehofft der Leser würde alles akzeptieren und nicht hinterfragen. Für junge Leser mag das sicherlich funktionieren. Aber anspruchsvollere Leser werden schnell auf einige große Lücken im Worldbuilding stoßen. Das kann man akzeptieren und es gibt bestimmt einige Leser die das nicht weiter stört, aber ich fand es trotzdem schade, dass die Hintergründe nicht etwas genauer ausgebaut und erläutert wurden.

Bereits an der Zeitenzauber Reihe fand ich es unheimlich toll, dass dadurch jüngeren Lesern die Interesse an dem Fach Geschichte näher gebracht werden kann und das muss ich auch hier wieder hervorheben. Für Teenager sind die Bücher von Eva Völler wirklich perfekt und es ist eine unterhaltsame Weise eine Einblick in verschiedene Epochen zu erlangen. In "Durch die Nacht und alle Zeiten" lernt der Leser mehr über die Zeit von Napoleon, wobei wir im Vergleich zu den Zeitenzauber Büchern nicht so viel von der Vergangenheit erleben. Was mich allerdings ein wenig gestört hat war wie leicht sich Thomas und die Franzosen in der Zukunft zurecht gefunden haben. Das fand ich sehr unrealistisch und ich hätte es wesentlich unterhaltsamer gefunden da näher drauf einzugehen.

Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen und Lori und Thomas sind durchaus sehr niedlich und man fiebert mit, ob die beiden nun ihr Happy End bekommen. Wenngleich es da nicht unbedingt zu großen Überraschungen kommt, macht es trotzdem Spaß dem Abenteuer der beiden zu folgen. Das Ende war mir dabei aber etwas zu überstürzt und ich hätte es schön gefunden, wenn man noch mehr Seiten dran gehangen hätte um alles zu einem runden Abschluss zu bringen. So bleiben am Ende doch noch einige Fragen offen. Alles in einem ist das Buch aber eine schöne Geschichte, die einen hohen Unterhaltungsfaktor hat und letztendlich muss einem auch nicht jede Geschichte in Erinnerungen bleiben ….manchmal muss ein Buch nicht etwas besonderes sein, sondern darf auch einfach nur gute Unterhaltung bieten und dann wieder in Vergessenheit geraten.

Fazit
"Durch die Nacht und alle Zeiten" ist eine süße und unterhaltsame Geschichte, die man aber nicht zu sehr hinterfragen darf. Leider ist das Buch nicht so gut wie die Zeitenzauber Reihe, aber es lässt sich trotzdem sehr gut lesen und besonders für Teenager kann ich das Buch nur empfehlen! Eva Völler gelingt es wieder einmal jüngeren Lesern Geschichte näher zu bringen.

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