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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Aus dem Alltag einer Familie - humorvoll mit viel Tiefgang und Emotion

Kleine Wunder überall
6

Erst dachte ich, dass die Geschichte rund um Charlotte und ihre Familie für mich eher eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch werden würde. Zumindest war dies mein Eindruck nach der Leseprobe und ...

Erst dachte ich, dass die Geschichte rund um Charlotte und ihre Familie für mich eher eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch werden würde. Zumindest war dies mein Eindruck nach der Leseprobe und auch noch im 1. und 2. Teil des Buches. Doch gerade der dritte Abschnitt hat sehr viel Tiefgang. Dieser hat mich emotional sehr aufgewühlt und mich sehr viel reflektieren lassen. Am Ende sind viele Tränen geflossen, aus Freude und Trauer. Dies lag in dem Buch nah beieinander.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Ich war wirklich begeistert, wie sie die Charaktere dargestellt und vor allen den Humor von Charlotte und Barbara eingesetzt hat. Selbst in den traurigen Momenten gab es einen kleinen Lichtblick und wenn es nur ein sehr guter Spruch war, der nicht nur die Protagonisten, sondern auch mich zum Lachen gebracht hat.

Die Geschichte an sich ist zwar etwas vorhersehbar, aber ich hatte nach dem Lesen den Eindruck als ob dies auch so gewollt gewesen wäre, denn das Überraschende steht hier nicht im Vordergrund, sondern eher Situationen, die jeder aus seinem eigenen Leben kennt.

Einziger kleiner Minuspunkt: den Klappentext fand ich etwas irreführend, denn die Reise nach Paris ist viel kürzer als gedacht. Das heißt nicht, dass sie nicht perfekt in die Geschichte passt - im Gegenteil, aber vom Klappentext her hätte ich einen längeren Aufenthalt in Paris erwartet.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.10.2021

Überaus humorvolle, unterhaltsame Geschichte mit einer guten Prise Sarkasmus

Tagebuch einer überaus glücklichen Geschiedenen
0

Diane wurde vor einiger Zeit von ihrem Mann für eine jüngere verlassen. Nun lebt sie mit ihrer besten Freundin Claudine und deren Tochter sowie übergangsweise auch deren Mutter zusammen. Nachdem sie zunächst ...

Diane wurde vor einiger Zeit von ihrem Mann für eine jüngere verlassen. Nun lebt sie mit ihrer besten Freundin Claudine und deren Tochter sowie übergangsweise auch deren Mutter zusammen. Nachdem sie zunächst stark unter der Trennung zu leiden hatte, geht es in diesem Buch um ihren Neugang - sowohl beruflich, aber auch privat. Dabei stehen ihre Freundin und ihre Kinder ihr zur Seite und unterstützen sie.

Das besondere des Buches ist der Erzählstil - humorvoll, selbstkritisch, ironisch und vor allem sarkastisch. Das Buch liest sich nur so dahin und man hat die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht beim Lesen.

Das Cover ist ein echter Hingucker und zeigt das Selbstbewusstsein, das Diane auch im Buch ausstrahlt.

Diane schafft es ein selbstbestimmtes Leben zu führen und kann damit für viele als Vorbild dienen, die Charaktere sind herausragend beschrieben und fügen sich ein buntes Gesamtbild ein. Dabei spielen auch die unterschiedlichen Generationen und ihre Ansichten - z. B. in Person von Claudine's Tochter und Mutter - eine wesentliche Rolle.

Bei der Handlung allerdings fehlt mir noch ein ganz klein wenig mehr Fortschritt, hier hätte ich mir am Ende noch etwas mehr gewünscht. Das ist aber Meckern auf ganz hohem Niveau. Aber ich habe vernommen, dass es einen 3. Teil geben soll. Ich bin sehr gespannt darauf.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Freiheit - ein zerbrechliches Gut

Das Leuchten der Sehnsucht - Töchter der Freiheit
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In der Handlung des Buches steht das Leben in den USA kurz vor dem Bürgerkrieg, der schwellende Konflikt zwischen Süd und Nord im Mittelpunkt, in Szene gesetzt durch die wundervollen Charaktere, die versuchen ...

In der Handlung des Buches steht das Leben in den USA kurz vor dem Bürgerkrieg, der schwellende Konflikt zwischen Süd und Nord im Mittelpunkt, in Szene gesetzt durch die wundervollen Charaktere, die versuchen ihren Platz in dieser turbulenten Zeit zu finden. Die Sklaverei wird dabei eindrücklich veranschaulicht.

Die junge Lehrerin Annie kommt nach South Carolina zur Familie Williams auf deren Plantage, um die Töchter Marianna und Victoria zu unterrichten. Auf der Plantage arbeiten zahlreiche Sklaven, im Vergleich zu anderen geht es ihnen bei den Williams noch recht gut, dennoch stört sich Annie sehr schnell am System. Sie fällt mehrfach unangenehm auf mit ihrer Art, freundet sich mit den Sklaven an und lässt kaum einen Fehltritt in der feudalen Gesellschaft aus.

Und dann gibt es noch Sophia, Annies Schwester. Sie lebt in Kansas auf einer Farm gemeinsam mit ihrem Mann Philipp, wo seit geraumer Zeit immer wieder nächtliche Angriffe erfolgen und die Unruhen zunehmen.

Die verschiedenen Handlungsstränge laufen in diesem ersten Band der Familiensaga zusammen, lassen aber dennoch genügend Spielraum für die kommenden Bände. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Die Charaktere sind in diesem Buch besonders gut gelungen. Ich mochte wie diese dargestellt wurden und teils auch, welche Entwicklung sie genommen haben. Repräsentieren sie doch die unterschiedlichsten Ansichten in der Gesellschaft zu dieser Zeit.

Auch die Charaktere der Sklaven (Crystal, Tree, Orlean,...) sind wirklich sehr gut getroffen und zeigen, dass auch sie die Welt, in die sie hineingeboren wurden, nicht immer nur "schwarz und weiß" sehen, es gibt auch Graustufen.

Insgesamt hat mir das Setting, die Charaktere und das Thema des Buches sehr überzeugt. Es gab für mich ein paar kleine Schwächen, aber dennoch gebe ich eine klare Leseempfehlung ab.

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  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 10.06.2021

Schöner, entspannter Sommerroman in einem kleinen Dorf mit süßen Café ;)

Sommer im kleinen Glückscafé
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Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, schon das Cover gefiel mir besonders gut.

Die Charaktere sind richtig gut in Szene gesetzt und der große Pluspunkt für mich ist, dass ich mich total in die ...

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, schon das Cover gefiel mir besonders gut.

Die Charaktere sind richtig gut in Szene gesetzt und der große Pluspunkt für mich ist, dass ich mich total in die Geschichte hineinversetzen kann. Zum einen würde ich selbst gern wie Miriam ein Café eröffnen, zum anderen komme ich ursprünglich auch aus einem kleinen Dorf, kenne den Klatsch und Tratsch, aber auch die Probleme - dennoch will ich auch ganz sehr irgendwann dorthin zurück.

Die Nebencharaktere gefallen mir besonders gut, sowohl die entzückenden Tanten als auch den mürrischen Vater von Leon.

Der Schreibstil hat mich allerdings nicht zu 100 % überzeugt, es wurde viel aus der 3. Person geschildert und ich hätte es noch besser gefunden, wenn man aus Sicht von Miriam und Leon in der 1. Person das Geschriebene erlebt hätte.

Außerdem war die Geschichte insgesamt doch sehr vorhersehbar, das geht mir allerdings häufiger so.

Insgesamt ein toller, entspannter Sommerroman.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.02.2021

Familien und ihre Geheimnisse

Die Pilotin
1

Das Buch "Die Pilotin" ist am 29.01.2021 im Luebbe Verlag erschienen und war das erste Werk, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugleich war es auch meine erste Leserunde auf dem Portal Lesejury und ...

Das Buch "Die Pilotin" ist am 29.01.2021 im Luebbe Verlag erschienen und war das erste Werk, das ich von der Autorin gelesen habe. Zugleich war es auch meine erste Leserunde auf dem Portal Lesejury und ich habe mich sehr gefreut, dass ich für diesen Roman ausgewählt wurde.

Das Buch handelt von einer Familie und ihren Geheimnissen. Dabei stehen vor allem die mittlerweile 84-jährige Nancy und ihre Enkelin Sarah im Mittelpunkt. Es gibt zwei Perspektiven im Buch, einmal die Gegenwart (2006) und die Vergangenheit zur Zeit des 2. Weltkriegs. Nancy war Pilotin im 2. Weltkrieg und bittet gleich zu Beginn des Buches ihre Enkelin nach ihrer großen Liebe von damals - Mac - zu suchen. Im Verlauf der Geschichte erfährt man von verschiedene Geheimnissen in der Familie, die nach und nach Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden.

Für mich ist das zentrale Thema des Buches wie wichtig Kommunikation und Ehrlichkeit in Beziehungen und vor allem Familien sind und was passieren kann, wenn man jahrelang mit Geheimnissen lebt. Diese Botschaft wird von der Autorin aus meiner Sicht größtenteils sehr gut herausgearbeitet.

Aufbau des Buches - Handlung
Das Buch beginnt in der Gegenwart: Sarah, die eigentlich in England lebt, besucht ihre Großmutter Nancy in Florida. Beide sind sich sehr ähnlich und verstehen sich sehr gut. Sie teilen unter anderem die Liebe zum Fliegen. Ganz anders ist da Sarah's Mutter Ellen, die weder ein gutes Verhältnis zu Nancy (ihrer Mutter) hat noch mit dem Fliegen irgendetwas anfangen kann. Nancy war zur Zeit des 2. Weltkriegs in England als Pilotin im Einsatz und bittet Sarah bei ihrer Rückkehr nach einem Bekannten von früher zu suchen, dem sie etwas wiedergeben möchte. Außerdem lernt man Ritchie, den jüngsten Sohn von Nancy direkt zu Beginn kennen, der selbst auch seine Herausforderungen im Familienbetrieb - einer kleinen Fluggesellschaft - zu meistern hat.

Die beiden Perspektiven Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab und sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Die Handlung gewinnt dadurch an Spannung. Die Erzähl-Perspektive wechselt sehr häufig, was ich am Anfang als ungewohnt, dann aber sehr passend für die Geschichte empfand. So lernt man die Charakter und ihre Beweggründe noch näher kennen.

Die Charaktere
In der Leserunde haben wir insbesondere über Nancy viel diskutiert. Sie ist ein Charakter mit Stärken und Schwächen. Eine starke Frau, die schon damals zur Zeit des 2. Weltkriegs eine besondere Position als Pilotin inne hatte. Sie ist eine Kämpferin - durch und durch. Aber sie hat auch ihre Schwächen und vor allem ihre Geheimnisse und damit macht sie es ihrer Familie zum Teil sehr schwer. Ich finde, dass das Ende sehr gut ihren Charakter widerspiegelt und von der Autorin wirklich eine passende Geschichte rund um diese Protagonistin geschaffen wurde. Möglicherweise kann man nicht jede Handlung von ihr nachvollziehen oder ihr gar Vorwürfe machen, doch diese Schwächen machen sie aus meiner Sicht sehr menschlich und nahbar. Dies war für mich etwas Besonderes im Buch.

Die anderen Charakter - Sarah, Ellen, Ritchie - aber auch Nebencharakter wie Monica sind aus meiner Sicht sehr treffend dargestellt und durch die verschiedenen Erzähl-Perspektiven kommen einen diese Charaktere ebenfalls näher.

Bewertung
Insgesamt ist "Die Pilotin" von Amelia Carr aus meiner Sicht ein sehr gelungener Roman. Mich hat er zum Nachdenken angeregt und ich musste auch die ein oder andere Träne verdrücken, aber ich hatte auch viele Stellen an den ich geschmunzelt habe.

Allerdings gibt es für mich auch zwei Punkte, die ich nicht gut so gut umgesetzt fand - aber das ist natürlich immer Ansichtssache. Zum einen war aus meiner Sicht das Ende etwas überfrachtet, hier wäre weniger mehr gewesen. Was mich am meisten gestört hat war eine Entscheidung, die am Schluss von Ellen und Sarah getroffen wurde und eigentlich die Fehler der Vergangenheit zu einem Stück wiederholt. Ich finde das spielt nicht sehr gut auf die zentrale Botschaft der Geschichte ein.

Insgesamt aber trotzdem ein sehr gutes Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann, wenn man Romane mag, die sowohl in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen und in denen es um Familien und ihre Geheimnisse und Erlebnisse aus 3 Generationen geht.

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