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Veröffentlicht am 03.08.2021

Bei Papa lernt man was....oder nicht

Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
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In Tiffanys Familie ist mal wieder einiges los. Luisa und ihr Freund wollen zusammen Zelten gehen und da ist Papa plötzlich der Meinung, das sie vorher noch ein heikles Gespräch führen müssten. Tiffany ...

In Tiffanys Familie ist mal wieder einiges los. Luisa und ihr Freund wollen zusammen Zelten gehen und da ist Papa plötzlich der Meinung, das sie vorher noch ein heikles Gespräch führen müssten. Tiffany versteht nur Bahnhof, lässt sich aber nicht abwimmeln. Papa redet sich währenddessen um Kopf und Kragen, gut das Oma und Opa auch noch vorbeikommen und ihm etwas unter die Arme greifen. Luisa ist das ganze allerdings einfach nur Mega peinlich.

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Das Buch "Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" ist direkt auf meinem Wunschzettel gelandet. Ich fand den Klappentext so unfassbar witzig, das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Ich finde, das Papa ziemlich gut getroffen wurde denn ich denke schon, das es einigen Vätern schwer fällt das Thema Sex bei ihren "kleinen" Mädchen anzusprechen. Doch Luisa stellt schnell klar, das sie schon alles darüber weiß. Tiffany hingegen ist weiterhin total ratlos. Während Mama und Papa, sowie Oma und Opa peinliche wenn auch lustige Erklärungen zum besten geben, erfährt eben auch die kleine Tiffany was Sex überhaupt ist und wie ein Baby in Mamas Bauch kommen kann.

Im Großen und Ganzen ist die Erklärung eigentlich ganz gut, allerdings gab es dann ein paar Bezeichnungen der Geschlechtsteile von Mann und Frau, die ich selbst zum Teil noch nicht gehört hatte und so meinem Sohn auch nicht unbedingt weitergeben möchte. Deshalb war ich doch ganz froh, das Buch zuerst alleine durchgelesen zu haben. Was ich vielleicht auch ein bisschen überfordernd fand, war die Einbringung von Omas 60er Jahre Erfahrungen mit drei oder mehr Geschlechtspartnern.

Auch die Gleichgeschlechtlichen Paare werden angesprochen, das hat mir sehr gut gefallen, schließlich darf man damit ja endlich offen und ehrlich umgehen, warum also nicht auch direkt mit einbeziehen.
Papas vergleiche mit einer Steckdose und einem Stecker fand ich urkomisch und werde da mit Sicherheit nun auch öfters ein schmunzeln im Gesicht haben.

Die Illustrationen der Geschlechtsteile helfen auch sehr gut dabei, das die Kinder gleich sehen, was wo ist und wie die Spermien beim Sex in die Eizelle der Frau gelangen. Natürlich wird auch die Verhütung mit einem Kondom benannt. Ich denke, das hier ein paar wichtige Punkte kurz und knapp (und vor allem humorvoll) angesprochen wurden und so vielleicht für ein bisschen Gesprächsstoff bei den Zuhörern sorgen werden die den Einstieg in dieses "heikle Thema" erleichtern könnten.

Für eine gute und ernsthafte Aufklärung wird dieses Buch wohl eher nicht geeignet sein, aber um die ganze Sache ein bisschen Humorvoll einzuleiten eignet es sich bestimmt ganz gut, allerdings empfehle ich das Buch eher etwas älteren Kindern zwischen 7-10 Jahren.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Liebe oder Wahnsinn?

Ich wünschte, ich könnte dich hassen
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Dieses Buch hat mich durch sein dunkles Cover mit den stechend blauen Augen angezogen. Genauso angezogen fühlte sich auch Gemma von diesen Augen. Doch aus einem anfangs netten Gespräch wird schnell eine ...

Dieses Buch hat mich durch sein dunkles Cover mit den stechend blauen Augen angezogen. Genauso angezogen fühlte sich auch Gemma von diesen Augen. Doch aus einem anfangs netten Gespräch wird schnell eine Entführung.

Gemma (16) erzählt in diesem Buch ihre Geschichte in Form eines Briefs an ihren Entführer. Als Leser erfahren wir erstmal keine große Vorgeschichte oder ähnliches. Die Handlung beginnt direkt bei den beiden Protagonisten und ihrer "ersten Begegnung". Die Entführung am Flughafen geht rasend schnell. Es wird also auch dem Leer selbst schnell klar, das der Täter, Ty (ca. 25?), alles schon sehr lange und gut geplant hat.
Gemma erzählt nun also ihre Geschichte mit allen Details, an die sie sich noch erinnern kann. Ihre Gefühle und ihre Verwirrung, kommen sehr gut rüber. Beim Lesen war ihre Verzweiflung gerade zu Anfang sehr spürbar. Immer wieder spricht sie in Gedanken von Möglichkeiten ihrem Entführer zu entkommen und sie malt sich schreckliche Dinge aus, die er mit ihr vorhaben könnte.
Erst sehr langsam wird Gemma klar, das sie hier einen sehr labilen Menschen vor sich hat. Tys Verwirrtheit wird sehr gut beschrieben.
Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und gibt auch die Umgebung sehr gut wieder, sodass man sich selbst in den Ort des Geschehens hineinversetzt fühlt.

Dieses Buch war anders als erwartet. Durch den Titel hatte ich mir mehr Bindung zwischen Opfer und Täter vorgestellt. Doch hier findet man keine Liebe die sich zwischen den beiden entwickelt. Gemma versucht sich einfach in ihre Rolle zu fügen und versucht das beste daraus zu machen. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich das Ende zufriedenstellend fand. Teilweise fühlte ich mich an manchen Stellen selbst etwas verwirrt und auch ein wenig emotionslos beim lesen. Ich weiß nicht wie ich es erklären kann, aber je Gefühlsloser Gemma wurde, desto mehr wurde ich es auch. Diese Entwicklung fand ich sehr interessant, denn so konnte ich mich wirklich sehr gut in sie und ihre momentanen Gefühle einfinden.

Dieses Buch ist mal etwas komplett anderes und hat mich gut unterhalten können. Die Gefühle die sich beim lesen einstellen, haben mich selbst erschrocken. Am Ende konnte ich Gemmas Entscheidungen sehr gut nachvollziehen, da ich ja mit ihr in der Entführung gesteckt habe, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, ist und bleibt es eine Entführung und somit eine Straftat und auch Gemma weiß das, sieht aber eben auch die anderen Dinge.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Wiedermal ein Lesegenuss

Snowdrop Manor: Tage unter Krähen
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Lauren lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester ein einfaches Leben. Da Lauren bereits 20 Jahre alt ist, machen sich ihre Mutter und ihre Schwester Gedanken über ihr Ansehen, denn sie ...

Lauren lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester ein einfaches Leben. Da Lauren bereits 20 Jahre alt ist, machen sich ihre Mutter und ihre Schwester Gedanken über ihr Ansehen, denn sie ist immer noch unverheiratet. Lauren selbst stört das allerdings nicht wirklich, schließlich ist sie eine unabhängige Frau und hofft es auch alleine durchs Leben zu schaffen. Als eines Tages ihr Elternhaus in Flammen steht und sie die einzigste ist, die überlebt hat, stellt sich bei ihr doch langsam die Angst um ihre Zukunft ein, schließlich haben alleinstehende Frauen kein hohes Ansehen und keine guten Chancen auf eine anständige Anstellung. Kurze Zeit später taucht dann plötzlich ihr Onkel, von dem Lauren noch nie etwas gehört hat, auf und bietet ihr eine Stellung auf Snowdrop Manor an. Lauren schöpft neue Hoffnung doch irgendetwas an Snowdrop Manor ist seltsam.

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Laurens Start auf Snowdrop Manor beginnt etwas holprig und beängstigend. Die Bewohner sprechen nicht sonderloch viel und das Herrenhaus selbst scheint einen nicht sehr beruhigenden Ruf zu haben. Lauren versucht mehr über die Geheimnisse des Hauses zu erfahren und steckt plötzlich mitten in einer Bizzaren Geschichte zwischen Magie und einer Krankhaften Liebe.
Regina Meissner hat mich wieder einmal sehr schnell abgeholt. Ich war von Beginn an im Geschehen und habe Lauren ins Herz geschlossen. Mir gefällt ihre Einstellung sich selbst nicht abhängig machen zu wollen oder ihrem besten Freund eine Ehe aufzudrücken. Ihr Onkel kommt zu Beginn immer nur sehr kurz ins Geschehen und scheint oft sehr verwirrt zu sein, so wie auch der Rest der Bewohner auf Snowdrop Manor. Lediglich Lady Cassie, die Schwester des Lord Beaufort versprüht trotz ihrer Krankheit viel Lebensfreude. Leider hat die Autorin dem Magieverliebten Lord selbst auch nur sehr kurze Szenen geschrieben, was ich sehr bedauerlich fand, denn hier wäre ein bisschen mehr Herzklopfen wirklich sehr willkommen gewesen.

Die Verwandlung eines "normalen" Romans in eine Fantasy Geschichte hat mir gut gefallen. Wie auch die Protagonistin war ich selbst sehr skeptisch was die beschriebenen Magischen Eigenschaften des Herrenhauses mit sich bringen. Im Laufe des Buches mussten aber wir beide erkennen, das Magie eben doch existiert und das diese einen Menschen auch dazu bringen kann über Leichen zu gehen um sie zu erlangen.

Fazit: Eine gelungene Magische Geschichte mit einem guten Spannungsbogen, einer starken Protagonistin und einem krankhaft besessen Bösewicht. Das einzigste was ich zu bemängeln habe ist die fehlende Tiefe von Lauren und dem Lord, da hätte ich mir doch ein bisschen mehr Schnulze in die Spannung gewünscht, aber das ist ja auch wieder reine Geschmackssache. Definitiv Lesenswert!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Kann eine Maschine Lieben?

The Kingdom
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The Kingdom ist ein Freizeitpark in der Zukunft. In diesem Park werden längst ausgestorbene Tiere durch Hybriden Technologie wieder zum Leben erweckt. Dinosaurier oder Säbelzahntiger, es gibt fast nichts, ...

The Kingdom ist ein Freizeitpark in der Zukunft. In diesem Park werden längst ausgestorbene Tiere durch Hybriden Technologie wieder zum Leben erweckt. Dinosaurier oder Säbelzahntiger, es gibt fast nichts, das es in diesem Park nicht gibt. Auch die Prinzessinnen, die zur Unterhaltung der Besucher im Park leben, dienen nur dem einen Zweck - Sie sollen so Menschlich wie möglich sein, und den Besuchern ein Gefühl von Sorglosigkeit in Perfektion vermitteln. Doch keins dieser Mädchen ist Menschlich. Sie sind alle eine Mischung aus Mensch und Maschine, also genau wie die Tiere - Hybriden.
Ana ist eines dieser Mädchen, doch etwas scheint mit ihr nicht zu stimmen, sie fühlt ganz anders als ihre Programmierung es eigentlich vorgibt und sie ist des Mordes an dem Wachmann Owen angeklagt. Nun soll in einem Prozess geklärt werden, ob eine künstliche Intelligenz zu einem Mord aus Gefühlen überhaupt imstande ist.

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Der Aufbau des Buchs ist ganz interessant. Der Leser liest im Wechsel aus dem Gerichtssaal in die Vergangenheit, in der man Stück für Stück erfährt, wer Ana ist und was alles vorgefallen ist, das sie überhaupt der Mordes angeklagt wurde. Mir hat der Plot echt gut gefallen. Ana ist eine künstliche Intelligenz und das spürt man auch beim lesen. Sie kann zwar selbst zusammenhänge durch schnelle Internet Recherchen erkennen und somit fast selbstständig denken aber bei Menschlichen Gefühlen fällt ihr das Verständnis oft schwer. Trotzdem konnte man beim lesen spüren, das Ana eben doch anders ist. Sie entscheidet sich oft gegen ihre Programmierung und beginnt einiges in dem Freizeitpark zu hinterfragen. Einige ihrer Schwestern benehmen sich komisch und scheinen Erinnerungslücken zu haben, adere kommen gar nicht wieder. Als Ana dem auf den Grund gehen will, wird sie selbst zur Zielscheibe und versucht dem System zu entkommen.

Klingt etwas verwirrend und das war ich auch öfters. Als ich erfahren habe, was Ana getan haben soll, wusste ich nicht was mich erwartet. Als Leser kann man bei einer künstlichen Intelligenz natürlich nichts ausschließen und so hatte ich auch oft den Eindruck das Ana einen Mord geplant hatte. Doch was führte sie dazu?

Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr flüssig, trotz der gewöhnungsbedürftigen Namenauswahl. Mir hat der Einblick in den Park, mit den bildlichen Beschreibungen sehr gut gefallen, Ana war mir auch schnell sympathisch, auch wenn ich nicht sicher war zu was sie wirklich fähig ist. Es war sehr spannend selbst zu spüren, das ich einer künstlichen Intelligenz doch sehr skeptisch gegenübertreten würde, auch wenn sie noch so menschliches Verhalten an den Tag legen kann.

"The Kingdom" hat mich gut unterhalten und in einen sehr interessanten Freizeitpark entführt. Aber mir auch wieder vor Augen geführt, das der Mensch oftmals zur Übertreibung neigt. (Damit meine ich die Parkbetreiber in dem Buch ;) )

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Das Ende ist nah...

Die Grimm-Chroniken (Band 25): Das Labyrinth der Königin
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Rosalie hat immer noch Einblick in "Die Grimm Chroniken", somit erfährt sie immer mehr aus der Vergangenheit, die Margery in ihrem Zuhause hatte. Nun endlich begreift Rosalie, das ihre Schwester auch kein ...

Rosalie hat immer noch Einblick in "Die Grimm Chroniken", somit erfährt sie immer mehr aus der Vergangenheit, die Margery in ihrem Zuhause hatte. Nun endlich begreift Rosalie, das ihre Schwester auch kein leichtes Leben hatte und unter ihrer Großmutter genauso zu leiden hatte, wie Rosalie unter Vlad Dracul.

"Sie hatte immer gedacht, dass es ihrer Schwester besser als ihr ergangen wäre.....aber das entsprach nicht der Wirklichkeit."

Mit einer neuen Sicht auf alle Geschehnisse macht sie sich schließlich auf den Weg, der ihr letzter sein könnte. Der Krieg der Farben ist unausweichlich wenn Margery sich nicht dazu entschließt ihrem Schicksal nicht zu folgen und stattdessen einen anderen Weg zu wählen. Doch kann Margery mit nur noch ihrem und dem einzig weiterem Herzstück eine gütige Entscheidung treffen?

Elisabeth hat unterdessen auch noch ein Wörtchen mitzureden und spinnt mit Evas Hilfe neue Fäden, die die vergessenen Sieben vor ihre Finale Aufgabe stellen wird. Das Ende ist nah, doch wer wird gewinnen? Rot gegen schwarz gegen weiß, so oft haben alle Beteiligten an den Krieg dieser drei Farben denken müssen und mit aller Macht versucht ihn zu verhindern, könnte es dennoch sein das sie nicht gerade dadurch erst alles in Gang gebracht haben?

"Das Böse ist Ansichtssache"

Im vorletzten Band der Grimm Chroniken werden erneut alle Protagonisten auf eine Harte Probe gestellt, Märchen sind nicht immer rosig und genau das müssen unsere Freunde auch erkennen. Wieder einmal haben mehrere Mächte ihre Finger im Spiel und versuchen so einen guten Ausgang zu erreichen, doch welcher ist überhaupt der Richtige?

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"Ihr habt euer Schicksal in der Hand. Welchen Preis seid ihr bereit, für euer Leben zu zahlen?"

Band 25 hat für die Grundlage für den Finalen Showdown gesorgt. Alle "Schuldigen" sind wieder vereint und müssen nun für ihre Fehler einstehen. Das Böse ist Ansichtssache hat der Teufel schon immer gesagt, und dieser Satz hat sich durch die kompletten Chroniken gezogen, nie wurde dem Leser das Ausmaß dieses Satzes klarer als in Band 25 "Das Labyrinth der Königin".

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