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Veröffentlicht am 02.04.2021

Die Geschichte einer lebensverändernden Begegnung

Hey June
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Im Prinzip ist die Handlung schnell zusammengefasst: Leah zieht wegen eines Projekts ihres Architekturbüros für ein Jahr von Frankfurt nach Leipzig. Ihr Freund Peer behagt das ganze gar nicht, weil er ...

Im Prinzip ist die Handlung schnell zusammengefasst: Leah zieht wegen eines Projekts ihres Architekturbüros für ein Jahr von Frankfurt nach Leipzig. Ihr Freund Peer behagt das ganze gar nicht, weil er Angst hat, sie an die Stadt zu verlieren. Tatsächlich trifft sie am ersten Abend in einer Bar einen Unbekannten, der sie magisch anzieht. Wie sie sich letztendlich entscheidet, wird natürlich nicht verraten. Diese kurze Zusammenfassung wird der Geschichte überhaupt nicht gerecht. Sie ist gerade mal das Grundgerüst für eine wahnsinnig tiefsinnige und emotionale Geschichte mit starken Charakteren. Dazwischen passiert sehr viel Bewegendes.

Kaum treten die Protagonisten auf, ziehen sie mich auch schon in ihren Bann. Ihr Weg ist so feinfühlig und realistisch gezeichnet, daß ich am Ende Probleme habe loszulassen. Ich will es auch gar nicht. Dabei gibt es niemand, der polarisiert. Ich werde nicht in Sympathie oder Antipathie gedrängt. Es gibt keinen Bösewicht, keine Hexe, keine Prinzessin, kein Opfer. Es werden nicht mal die gängigen Klischees ausgeschlachtet.

Das Buch ist einfach nur gut geschrieben. Fesselnd, atmosphärisch, gewaltig, großartig, sehr gefühlvoll und intensiv. Und ich werde Gott sei Dank von künstlichen Tränendrüsen-Momenten verschont. Natürlich gibt es dramatische und auch traurige Momente, aber die sind absolut stimmig und gut eingebettet.

Ich kann kaum glauben, daß die Autorin sonst Thriller schreibt. Vielleicht hat sie deshalb ein paar Geheimnisse und unerwartete Wendungen eingebaut? Auch diese sind vollkommen stimmig.

Ich bin überwältigt von der Lektüre und weiß jetzt schon, daß dieses Buch zu meinen Jahreshighlights gehören wird.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Zuggerschnecksche, Strandfunde und ein Familiengeheimnis

Bernsteinsommer
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Christina ist Konditorin mit eigenem Café in Frankfurt. Ihr Leben läuft nicht ganz rund, aber sie arrangiert sich ganz gut mit ihrem Schicksal. Sehr bewegend finde ich, wie sie sich mit der Alzheimer-Erkrankung ...

Christina ist Konditorin mit eigenem Café in Frankfurt. Ihr Leben läuft nicht ganz rund, aber sie arrangiert sich ganz gut mit ihrem Schicksal. Sehr bewegend finde ich, wie sie sich mit der Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters auseinandergesetzt. Sie und ihre Mutter kümmern sich ganz rührend um ihn, ohne an diesem Schicksal zu zerbrechen. Sehr gut gefallen hat mir hierbei die authentische Beschreibung des Krankheitsbilds und den vorbildlichen Umgang mit Betroffenen und auch die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Das hat die Autorin sehr schön rübergebracht.

Doch das ist nicht das einzige Thema im Buch. Es ist vielmehr eine ausgewogene Mischung aus Liebesgeschichte, Verwirklichung beruflicher und privater Träume und einer Art Familiensaga.

Christina geht nämlich auf die Suche nach einem Maler/einer Malerin, von dem/der sie nur die Initialen auf verschiedenen Bildern kennt, die sie in einer Mappe ihres Vaters findet. Da niemand aus dem näheren Umfeld ihr weiterhelfen kann, reist sie kurzerhand nach Rügen zu entfernteren Verwandten und forscht dort weiter. Sie vermutet den Ursprung der Bilder an der Ostsee. Das hat mir ebenfalls gut gefallen, weil es sich gut und nicht zu dominant in die Geschichte einfügt. Wie bereits erwähnt, sind die einzelnen Inhalte im Buch sehr gut ausbalanciert.

Die Autorin zeichnet sich durch wundervoll gezeichnete Charaktere aus, die ganz fantastisch miteinander agieren. Klischees wie Mißverständnisse durch Schweigen finden sich hier glücklicherweise nicht, auch keine künstlichen Dramen, Intrigen und Verwechslungen. Dafür bin ich immer dankbar, denn das habe ich einfach schon zu oft gelesen.

Apropos Balance: Es gibt so wunderbar humorvolle Szenen, z.B. in hessischem Dialekt und auch wunderschöne Abschnitte, in denen mir das Herz aufgegangen ist.

Über herzallerliebste Gesten und kleine nette Überraschungen habe ich mich auch sehr gefreut. Die finden sich immer wieder im Buch.

Einige kluge Weisheiten sind mir im Gedächtnis geblieben. Dabei wirken sie überhaupt nicht belehrend, sondern einfach passend.

In dem Abschnitt, in dem Christina an der Ostsee ist, habe ich richtig Lust auf Rügen und Hiddensee verspürt. Ich wäre so gerne mit auf Strandgutsuche gegangen.

„Bernsteinsommer“ ist ein wohltuend ausbalanciertes Buch mit ernsten, humorvollen und liebevollen sowie romantischen Abschnitten, mit klugen Lebensweisheiten, vorbildlichen Familienbanden, echten Freundschaften, sehr sympathischen und gut ausgearbeiteten Charakteren und einer gesunden Portion Lokalkolorit.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Das Herz will, was das Herz will - das Geheimnis um die großartigste Stadt der Welt

Die großartigste Stadt der Welt
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Emma ist persönliche Assistentin eines ehemaligen IT-Girls, das an der Konzernspitze eines Medienunternehmens steht. Durch ihre Loyalität und ihr Organisationstalent ist sie wie geschaffen für den stressigen ...

Emma ist persönliche Assistentin eines ehemaligen IT-Girls, das an der Konzernspitze eines Medienunternehmens steht. Durch ihre Loyalität und ihr Organisationstalent ist sie wie geschaffen für den stressigen Job. Als jedoch der gleichaltrige Sohn ihrer Chefin von New York nach Regensburg kommt, wird ihr Leben plötzlich um einiges turbulenter. Auf einmal zeigt nicht nur der attraktive Adrian Interesse an ihr, sondern auch sein bester Freund und langjähriger Kollege Jonas. Zudem lebt Emma mit ihrem besten Freund Elliot zusammen in einer WG. Und auch bei ihm wird es allmählich turbulenter.

Was ich an diesem Buch ganz besonders schätze ist, daß es ganz unaufgeregt daherkommt. Es gibt keine künstlichen Dramen oder Intrigen, die die Erzählung spannender machen sollen. Keine vorhersehbaren Wendungen, keine abgearbeiteten Klischees, keine zerstörungswütigen Bad Boys, skrupellosen CEOs, erfolgsverwöhnten Anwälte oder raffgierigen Immobilienmogule, keine Alpha-Männer mit gewissen Neigungen, keine devoten Frauen und auch keine Verwechslungs-Szenen. Die Reihe lässt sich beliebig lang fortführen. Und dennoch hat es die Autorin geschafft, daß ich mich kein einziges Mal beim Lesen gelangweilt habe. Die Lektüre ist einfach nur schön, einfallsreich und rund.

Die Charaktere sind so authentisch, bodenständig, menschlich, die Geschichte so aus dem Leben gegriffen, so gefühlvoll geschrieben, daß ich in die Erzählung eingetaucht bin und einfach nur noch weiterlesen wollte. Die Protagonisten dürfen nervös sein oder auch mal weinen. Auch die attraktiven und erfolgreichen dürfen mal ins Fettnäpfchen treten. Die Figuren dürfen reden! Chefs müssen keine Unsympathen sein. Mir kam alles so ausgewogen vor, nichts wurde mir zu viel. Kleine, aber feine herzliche Gesten haben mein Herz geöffnet. Die Personen sind zu meinen Freunden geworden. Genauso würde ich mir meine Clique wünschen.

Ein unaufgeregtes, aber dennoch fesselndes und wunderschönes Buch. Ich kann es guten Gewissens ein echtes Wohlfühl-Buch nennen. Ein gutes Beispiel dafür, daß es Autoren gibt, die mich mit ihrem Schreibstil so fesseln können, daß sie nicht auf künstliche Dramen zurückgreifen müssen, um mich hervorragend zu unterhalten.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Der Opalkönig und die Restauratorin

Kings of Passion - Entfesselte Leidenschaft
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Robin Mayne ist Restauratorin und wird von ihrem Professor von Canberra nach Melbourne geschickt, um ein altes Gemälde zu restaurieren. Dieses gehört Vaughan Townsend, dem CEO von Kings of Passion, einem ...

Robin Mayne ist Restauratorin und wird von ihrem Professor von Canberra nach Melbourne geschickt, um ein altes Gemälde zu restaurieren. Dieses gehört Vaughan Townsend, dem CEO von Kings of Passion, einem Schmuckgiganten. Vaughan ist so, wie man sich die CEOs in Liebesromanen vorstellt: ungemein attraktiv, gut gebaut, stahlhart, unnahbar und kommt mal eben mit dem Hubschrauber daher. Ich liebe sowas! Realität habe ich schon genug um mich herum. Robin dagegen ist lebenslustig, fröhlich, schlagfertig und weist verführerische weiblichen Rundungen auf. Sie hat noch nicht viel Erfahrung, ist aber sehr talentiert und leidenschaftlich in ihrem Beruf.
Anfangs ist Vaughan Robin ganz und gar nicht geheuer. Allmählich nähern sie sich jedoch an. Und plötzlich wird es sehr leidenschaftlich und hitzig. Die Romanze hat mir gut gefallen. Sie beissen und sie lieben sich. Das öffnet Raum für viele Emotionen. Es gibt jede Menge Gefühl, Romantik, Herzschmerz und Drama. Ich finde alles gut ausbalanciert.
Daß der Protagonist Oberhaupt eines Schmuckgiganten ist, dessen Erkennungszeichen Opale sind, ist mal was erfrischend anderes als immer nur Finanzbosse, Immobilienhaie und Waffenhändler. Man erhält nette Einblicke in den Abbau von Opalen. Und die Protagonistin ist mal keine Anwältin, Vorstandsassistentin oder Schriftstellerin, sondern Restauratorin. Der Einblick in ihre Arbeit hat mir gut gefallen. Auch die Interaktion mit ihrem Professor und das Vertrauen in ihr Können werden gut rübergebracht. Man könnte fast meinen, der Prof ahnt bereits, was sich in Melbourne zwischen beiden anbahnen könnte.
Ein kleines Highlight ist die Beziehung von Robin zu ihrer besten Freundin Maya, die um einiges älter ist als sie, was die innige Freundschaft aber wunderbar lebendig und realistisch erscheinen lässt. Daß sie auch eine kleine Romanze bekommt, finde ich nur fair.
Vaughan ist da eher der Typ einsamer Wolf, doch seine Brüder, allen voran der in einfachen Verhältnissen auf dem Land lebende Garrett, haben jeweils ein eigenes Buch verdient. Und Caitlin, die Verlobte von Lloyd hat riesiges Potential für Dramen und Intrigen. Da kommt noch was..
Mir hat es super gefallen, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Drama, Freundschaft, Spannung, Romantik und Leidenschaft waren gut ausgewogen. Die anderen Teile der Reihe werde ich definitiv auch lesen, wenn sie veröffentlicht werden.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Stahlmuskeln und Marzipanherzen

Ein bisschen Charme, bitte! (Verliebt in Eden Bay 6) (Chick-Lit;Liebesroman)
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Der 6. Teil der Eden Bay-Reihe liegt hinter mir, und bisher habe ich jeden Teil geliebt. Jax kennen wir ja schon recht gut aus den anderen Teilen, aber Sky ist neu. Auf den ersten Blick passen die beiden ...

Der 6. Teil der Eden Bay-Reihe liegt hinter mir, und bisher habe ich jeden Teil geliebt. Jax kennen wir ja schon recht gut aus den anderen Teilen, aber Sky ist neu. Auf den ersten Blick passen die beiden gar nicht zusammen, aber auf den zweiten...
Wie gewohnt gibt es humorvolle Wortwechsel, Romantik, viel Gefühl, jede Menge Heldentypen (weiblich/männlich) und Rentnerinnen mit frechem Mundwerk und eigenem Blog, und das alles in der herzallerliebsten Kleinstadt Eden Bay, wo eigentlich jeder jeden kennen sollte, es dann aber doch nicht tut.
Obwohl die Haupt-Charaktere in allen Büchern der Reihe vorkommen, ist jeder Teil in sich abgeschlossen. Man kann also auch mittendrin anfangen. Ich habe die Bücher auch nicht in der vorgegebenen Reihenfolge gelesen.
Ich habe mich in Eden Bay wieder richtig gut unterhalten gefühlt und vergebe deshalb die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

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