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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2021

Das Ganze hier ist wohl eine Horrorstory

Später
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Jamie ist zweiundzwanzig und erzählt uns seine Geschichte. Die Geschichte darüber, wie es ist, dass er tote Menschen sehen kann.

„Das war schon immer so, soweit ich mich erinnern kann. Allerdings ist ...

Jamie ist zweiundzwanzig und erzählt uns seine Geschichte. Die Geschichte darüber, wie es ist, dass er tote Menschen sehen kann.

„Das war schon immer so, soweit ich mich erinnern kann. Allerdings ist es nicht so wie in dem einen Film mit Bruce Willis. Manchmal ist es einfach nur interessant, manchmal eher beängstigend...“ (Seite 20)

Jamie kann die Geister von Verstorbenen sehen und diese müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Dass dies gerade für ein Kind äußerst beängstigend sein kann, kann sich wohl jeder vorstellen. Nicht jeder Tote stirbt friedlich in seinem Bett und die Geister sind ein Ebenbild ihrer Leiche. Wie schon in dem Klappentext steht, ist „das Ganze hier (...) wohl eine Horrorstory“.

Nachdem mich das letzte Buch des Autors enttäuscht hat, war ich diesmal ohne große Erwartungen. Und bei 304 Seiten erwartete ich eher eine Kurzgeschichte, als eine spannende Story. Wie habe ich mich getäuscht! Der Meister ist zurück, hoch lebe der Meister! Geister, unerklärliche Phänomene und ein Kind mittendrin. Einmal angefangen, habe ich das Buch in einem Rutsch ausgelesen. Einziger Kritikpunkt: ich fand es viel zu kurz! Es hätte gut und gerne doppelt so lang sein dürfen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine große Vorfreude auf das nächste Werk, das im August dieses Jahres erscheinen soll. Diesmal mit angenehmen 720 Seiten. Juhu und Hurra, das wird ein Fest!

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Geschäftsgründung mit Hindernissen

Dogilli
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Als Ilka Sommer ihren Job verliert, erinnert sie sich an ihren Traum, eine Hundepension zu führen. Gesagt, getan und fertig... Nein, so einfach ist es natürlich nicht, schon gar nicht in unserem schönen, ...

Als Ilka Sommer ihren Job verliert, erinnert sie sich an ihren Traum, eine Hundepension zu führen. Gesagt, getan und fertig... Nein, so einfach ist es natürlich nicht, schon gar nicht in unserem schönen, bürokratischen Lande! Hier muss alles seine Ordnung haben. Und damit fängt es an. Es gibt so viele Vorschriften und Gesetze, die nicht immer logisch sind, zu beachten, dass es einem schwindlig werden könnte. Darüber handelt das Buch.

In witzigen Worten schildert die Autorin ihren Weg zur Selbständigkeit, berichtet über bürokratische Hürden, beschreibt wie es ist, wenn das eine Amt nicht weiß, was das andere will und umgekehrt. Was es mit einem macht, wenn die eine Aufgabe erledigt ist, sich dadurch aber plötzlich zwei neue Probleme ergeben. Hättet ihr zum Beispiel gewusst, dass ihr einen Parkplatz braucht, wenn ihr eine Hundepension eröffnen möchtet? Falls dies platzmässig nicht möglich ist, könnt ihr euch gegen eine vierstellige Gebühr aus dieser Verpflichtung freikaufen. Die Gemeinde wird dann mit diesem Geld einen virtuellen Parkplatz einrichten, auf den ihr aber keinen Rechtsanspruch habt. Alles klar? Daneben ist natürlich auch der Tierschutz wichtig, der Sachkundenachweis erforderlich, es müssen Seminare über Hundeverhalten und Hundehaltung absolviert werden und vieles mehr. Informativ und ehrlich schildert Ilka Sommer den Spaß und die Probleme, die sich ergeben. Besonders die Erzählungen über die Hunde haben mein Herz erwärmt. Je mehr Hunde, desto öfter ist eine Katastrophe bekanntlich vorprogrammiert. Wie die Autorin das gemeistert hat, hat mir vergnügliche Lesemomente beschert. Von mir gibt es 5 Sterne. Und nun muss ich unbedingt auf die Website der Hundepension, um Bilder von Kimba, Rumpel & Co zu suchen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Wer sind wir und warum

Denn Familie sind wir trotzdem
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Opa Paul und Enkelin Floriane. Bis die beiden über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und die Rolle von Paul darin miteinander sprechen, bleibt genug Zeit, um uns etwas über sie zu erzählen. ...

Opa Paul und Enkelin Floriane. Bis die beiden über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte und die Rolle von Paul darin miteinander sprechen, bleibt genug Zeit, um uns etwas über sie zu erzählen. Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg, parallel beginnend 1985 mit Florianes Mutter Ina sowie 1925 mit Paul, Inas Vater. Paul, der als Kind mit seinem jüngeren Bruder Gerd beim Onkel zurückgelassen wird, weil die Eltern beruflich auf Reisen sind. Der Onkel, ein Kinderarzt und überzeugter Nationalsozialist, will die Kinder unbedingt zu gehorsamen Soldaten erziehen, notfalls mit Gewalt, die auch sonst an der Tagesordnung ist. Und Ina, die im freiwilligen Jahr in Israel ungewollt schwanger wird und bereit ist, für das Baby und dessen Vater alles aufzugeben. Der Kindsvater aber, ein Israeli, und seine Familie sehen das Ganze anders und bestehen auf eine Abtreibung.

In Sprüngen von mal einem, mal mehreren Jahren lässt uns Heike Duken an der Geschichte teilnehmen. Das ist ergreifend, das ist traurig, das ist tragisch und dabei so unglaublich spannend. Immer wieder springen wir in den Jahren, wobei es uns die Autorin einfach macht mit den davor gestellten Namen und Zeiten. So ergibt sich nach und nach eine Familiengeschichte bis ins Jahr 2019. Es war mir kaum möglich, das Buch an die Seite zulegen. Die unterschiedlichen Charaktere sind so toll gezeichnet; insbesondere was die Mutter- und Tochter-Beziehung angeht, konnte ich vieles wiedererkennen. Die Beziehung zwischen Opa und Enkelin hat mich so berührt, das Vertrauen zwischen den beiden Menschen so ergriffen, dass die ein oder andere Träne geflossen ist. Das Nachwort hat mich dann nochmal emotional gepackt; dort erfahren wir, wie der Roman entstanden ist, und ob dieser auf wahren Begebenheiten beruht. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

spannender Reihenauftakt

Schweige still
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Die junge Eiskunstläuferin Jodie Sheehan wird ermordet. Mit Ästen bedeckt, kaum bekleidet und anscheinend sexuell missbraucht wird sie aufgefunden. Der forensische Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei ...

Die junge Eiskunstläuferin Jodie Sheehan wird ermordet. Mit Ästen bedeckt, kaum bekleidet und anscheinend sexuell missbraucht wird sie aufgefunden. Der forensische Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei diesem Gewaltverbrechen. Dieser hat selbst mit seinen Dämonen zu kämpfen, seit er als Kind eine traumatische Erfahrung hat machen müssen. Kurz vor der Ermittlung lernt er Evie Cormac kennen, die vor sechs Jahren in einer geheimen Kammer gefunden wurde. Weder verrät sie, was ihr Entführer mit ihr angestellt hat, noch wie sie heißt oder wie alt sie ist. Cyrus ist fasziniert von Evie, denn diese hat die Gabe, zu erkennen, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt.

Dies war mein erstes Buch des Autors. Ich mag den Schreibstil und auch die zwischen Cyrus und Evie wechselnde Perspektive. Immer wieder wurden Einzelheiten aus dem Leben der beiden eingestreut, die einerseits meine Neugier befriedigten, andererseits aber auch immer wieder neu entfachten, weil sich bei jeder Antwort eine neue Frage ergab. Die Aufklärung des Gewaltverbrechens an der Eiskunstläuferin harmoniert sehr gut mit dem Erzählstrang, der Evie betrifft. Beide Charaktere, sowohl Cyrus wie auch Evie, sind spannend, interessant und unglaublich vielschichtig. Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, weil ich wissen wollte, nein, wissen musste, wie es weitergeht. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Liebhaber guter Psychothriller.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Sommer der Gefühle

Der große Sommer
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Friedrich, kurz Frieder genannt, hat es verbockt. Seine Versetzung ist gefährdet und damit er die Nachprüfung schafft, darf er nicht mit in den Urlaub, sondern soll beim Großvater bleiben und den Sommer ...

Friedrich, kurz Frieder genannt, hat es verbockt. Seine Versetzung ist gefährdet und damit er die Nachprüfung schafft, darf er nicht mit in den Urlaub, sondern soll beim Großvater bleiben und den Sommer über lernen. Ausgerechnet bei dem Mann, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste und bei dem jede Feststellung wie ein Befehl klingt. Frieder ergibt sich seinem Schicksal, aber dann wird alles doch ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Ein Sommer, der ihn und seine Freunde für immer verändern wird.

Was für ein tolles Buch! Ich war regelrecht gefangen in dieser Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der ich selbst groß geworden bin. Die Geschichte dauert nur einen Sommer lang, aber der hat es in sich.

„Schön, in einer Sommernacht durch so einen Duft zu fahren. Weil es so ein plötzliches Gefühl von Jetzt war. Jetzt war Sommer. Er würde vorbeigehen, aber jetzt war Sommer.“ (Seite 111)

Der erwachsene Frieder erinnert sich rückblickend, wie es war, als er sich damals das erste Mal verliebt hat. Was er mit seinen Freunden für Abenteuer erlebt hat, die nicht immer gut ausgegangen sind. Wie es ist, rauszufinden, dass auch die Großeltern einmal jung waren. Was Verlust bedeutet, aber auch Respekt und Verantwortung. In einer wunderbaren Sprache erzählt der Autor hier von Familie, Freundschaft, der ersten großen Liebe, Trauer und Tod, aber auch davon, was es heißt, erwachsen zu werden.

Ein kluges Buch, das wichtige Themen anspricht. Ein wunderbares Buch, das mich berührt, mich angesprochen, mich mitgenommen hat auf eine Reise in die Vergangenheit. An manchen Stellen habe ich den Duft der Bäume gerochen, den Sommerregen gespürt, mich an manches Gefühl so intensiv erinnern können, als wäre ich dabei gewesen. Damals. Im großen Sommer. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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