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Veröffentlicht am 11.08.2021

Fesselndes Jugendbuch mit tollem Handball-Bezug

Siebenmeter für die Liebe
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Kurz zur Story: Paula ist 12 Jahre alt, spielt außergewöhnlich gut Handball und ist gerade mit ihrer Familie aus ihrem Heimatdorf nach Hamburg gezogen. Ohne ihre Freunde und ihren heißgeliebten Handballverein ...

Kurz zur Story: Paula ist 12 Jahre alt, spielt außergewöhnlich gut Handball und ist gerade mit ihrer Familie aus ihrem Heimatdorf nach Hamburg gezogen. Ohne ihre Freunde und ihren heißgeliebten Handballverein ist ihre Laune ziemlich im Keller.
Doch dann tritt sie in die Handball-AG ein, die von ihrem Lieblingsspieler aus der Bundesliga geleitet wird, und findet schnell neue Freundinnen. Und schließlich ist da noch Julius, der zwei Jahre älter und ein ziemlicher Idiot ist. Aber trotzdem bringt er ihr Herz schneller zum Schlagen.

Die Idee und die Story waren echt cool, genau so wie der Spannungsbogen. Was ich auch total mochte, war der Bezug zu Handball. Das Thema wurde einfach super rübergebracht. An der Handlung und den Charakteren habe ich insgesamt nichts gravierendes auszusetzen. Ich hab mich beim Lesen richtig wohl gefühlt.

Allerdings merkt man natürlich, dass sich dieses Buch eher an jüngere Leserinnen richtet (Amazon empfiehlt es ab 12 Jahren; ich finde sogar, man kann es auch etwas jünger schon lesen), was vor allem bei der Liebesgeschichte deutlich geworden ist. Sie war mir etwas zu oberflächlich und kindlich sowie einfach nicht nachvollziehbar. Das Buch hätte mir komplett ohne noch besser gefallen.

Fürs Lesen hab ich übrigens 2 Stunden gebraucht, das Buch ist nämlich nicht besonders dick. Ich fand die Länge aber genau richtig.

„Siebenmeter für die Liebe“ kann ich wirklich jedem Leser bis etwa 15 Jahren empfehlen. Die Geschichte ist schön rund, wird nicht langweilig und ist sehr vielseitig. Aus meiner Sicht waren die Charaktere zwar ziemlich kindlich, aber ich weiß genau, dass ich das Buch mit 12 Jahren geliebt hätte!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Tiefgründiges, emotionales Jugendbuch

The Music of What Happens
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„Meine Devise ist, dass man ins kalte Wasser springen muss, bevor einem der Verstand sagen kann, dass man es lieber lassen sollte.“

„The Music of what happens“ war nicht nur ein Coverkauf, sondern auch ...

„Meine Devise ist, dass man ins kalte Wasser springen muss, bevor einem der Verstand sagen kann, dass man es lieber lassen sollte.“

„The Music of what happens“ war nicht nur ein Coverkauf, sondern auch ein Titelkauf.
Aber ich kann euch versichern, es hat sich absolut gelohnt!
In diesem Buch geht es um Max und Jordan, die durch Zufall zusammen einen Food Truck betreiben müssen. Gemeinsamkeiten haben der coole Sportler und der zurückhaltende Gedichteschreiber nur eine: sie sind schwul. Obwohl sie sich anfangs nicht leiden können, kommen sie sich immer näher, je besser sie sich kennenlernen.

Ich habe zuerst ein paar Kapitel gebraucht, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, da es ziemlich ungewohnt für mich war, einen YA Roman aus der Perspektive zweier 17-jähriger zu lesen. Aber nachdem ich dem Ganzen eine Chance gegeben hatte, war ich von der Tiefe der Geschichte, der Ehrlichkeit des Autors und Einzigartigkeit der Charaktere fasziniert.
Die Geschichte lebt von den vielen Dialogen oder Chatverläufen und den Gedanken der Protagonisten, die immer wieder an sich selbst zweifeln. Ich habe mit den beiden gelitten und bei ihrer Entwicklung mitgefiebert.

Dieses Buch ist so viel mehr, als ein Young Adult Roman. Bei der Triggerwarnung am Anfang hab ich mich noch gefragt, was in dieser Geschichte den bitte triggern könnte. Doch der Autor hat mich immer wieder mit neuen Plottwists überrascht, wodurch es bis zum Schluss spannend blieb.
Außerdem hat der Autor ein wichtiges Tabu-Thema auf eine ganz besondere Art beschrieben, was ziemlich Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Mein Fazit: Der Erzählstil ist sicherlich nicht für jeden etwas, aber wenn man sich auf dieses Buch einlässt, wird man mit einer wundervollen Liebesgeschichte und vielen tiefgründigen Szenen belohnt. The Music of what happened hat nicht nur ein schönes Cover, sondern mich auch mit einem tollen Inhalt positiv überrascht.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Typisch Kelly Oram

Girl At Heart
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In diesem Young Adult Roman geht es um Charly, das einzige Mädchen im High School Baseball Team, das nur männliche Freunde hat und auch ansonsten mit Mädchenkram wenig am Hut hat. Als ihr plötzlich bewusst ...

In diesem Young Adult Roman geht es um Charly, das einzige Mädchen im High School Baseball Team, das nur männliche Freunde hat und auch ansonsten mit Mädchenkram wenig am Hut hat. Als ihr plötzlich bewusst wird, dass sie sich so nicht mehr wohlfühlt, bietet ihr Teamkollege Jace, der schon seit der Mittelstufe heimlich in Charly verliebt ist, an, ihr zu helfen, als ein Mädchen gesehen zu werden.

Die Buchidee war innovativ und auch ganz gut umgesetzt.
Das Cover fand ich super, nur ich finde, den Titel hätte man auch übersetzten können („Mädchen im Herzen“ klänge auch gar nicht so schlecht).
Der Schreibstil war genau so, wie man es von Kelly Oram gewohnt ist. Ich habe (vor allem am Anfang) unglaublich viel gelacht und bin problemlos durch die Geschichte geflutscht. Besonders anspruchsvoll war es aber nicht, ab und zu waren die Charaktere ziemlich kindisch und es war schon sehr auffällig, wie gut am Schluss plötzlich alles gepasst hat. Im dem Ende war ich aber dennoch zufrieden. Generell hätte ich dieses Buch aber lieber vor ein paar Jahren gelesen. Ich kann es also vor allem Leserinnen von 14-18 Jahren empfehlen.
Trotzdem (oder wahrscheinlich gerade deshalb haha) konnte ich beim Lesen gut abschalten und mein Lesefluss wurde durch meine Kritikpunkte nicht gestört, da mir das meiste erst später aufgefallen ist.

Insgesamt ist „Girl at Heart“ eine einzigartige Geschichte, die viele Facetten beleuchtet und einfach gute Laune macht. Ein süßer Young Adult Roman zum einfachen Runterlesen.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Tolles Buch einer tollen Autorin!

Never Doubt
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In Never Doubt von Emma Scott geht es um die 17-jährige Willow, die wegen eines lukrativen Jobangebots ihres Vaters von New York in eine Kleinstadt zieht.
Dort lernt sie Isaac kennen, der sie sofort fasziniert. ...

In Never Doubt von Emma Scott geht es um die 17-jährige Willow, die wegen eines lukrativen Jobangebots ihres Vaters von New York in eine Kleinstadt zieht.
Dort lernt sie Isaac kennen, der sie sofort fasziniert. Doch Isaac wohnt alleine mit seinem alkoholkranken Vater in ärmlichen Verhältnissen und denkt, er ist nicht gut genug für sie. Willow hat währenddessen mit der Vergangenheit zu kämpfen.
Trotzdem kommen die beiden sich wegen gemeinsamer Theaterproben immer näher.

Die Schauspielerei hat mir an dem ganzen Buch auch am besten gefallen. Ich fand echt toll, wie viel ich über Shakespeare und v.a. Hamlet gelernt habe. Außerdem hebt sich die Geschichte dadurch auch von vergleichbaren Büchern ab.
Den Schreibstil fand ich auch super, sowie ziemlich professionell. Es war beispielsweise großartig, wie sich einige Sätze immer wiederholt haben.
Es sind zwar inzwischen viele Liebesromane in wechselnden Perspektiven geschrieben, aber hier fand ich es besonders passend und aufschlussreich.
Die Erzählweise von Emma Scott ist wirklich fesselnd und ziemlich emotional. Sie hat tolle Charaktere erschaffen, die unglaublich gut ausgearbeitet sind.
Isaac war wirklich süß (außerdem bin ich irgendwie Fan von Justin gewesen).

Einzig ein paar logische Lücken haben mich gestört, aber doch nicht lange beschäftigt.
Was mich mehr gestört hat, sind Willows Eltern: die ganze Zeit waren sie Arschlöcher, aber plötzlich super verständnisvoll und zuvorkommend.
Auch das Drama um den Altersunterschied fand ich sehr unnötig — 17 und 19 ist ja jetzt wirklich kein Problem!

Gegen Ende gab es noch ein paar Überraschungen, sodass es lange spannend blieb und die Handlung auch so nicht vorhersehbar war.
Nur die letzten Seiten waren meiner Meinung nach sehr kitschig, nachdem die restliche Geschichte so authentisch war. Das hätte nicht sein müssen, finde ich.

Mein Fazit: Ich mochte diese tolle und mitreißende Geschichte sehr gerne. Emma Scott ist wirklich eine großartige Autorin!
Allerdings bin ich nicht so restlos begeistert, wie andere Leser*innen hier, da mich besonders am Schluss einige Stellen irritiert haben. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

„Und Jesus fing an zu weinen...“

Der Tag, an dem die Zeit stillstand
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Autumn ist die einzige Überlebende eines Anschlags auf einen U-Bahn-Waggon mitten in Chicago.
Auch ein Jahr später hat sie noch mit psychischen Folgen zu kämpfen. Erst, als sie anfängt, Kontakt zu der ...

Autumn ist die einzige Überlebende eines Anschlags auf einen U-Bahn-Waggon mitten in Chicago.
Auch ein Jahr später hat sie noch mit psychischen Folgen zu kämpfen. Erst, als sie anfängt, Kontakt zu der 12-jährigen Reese zu aufzubauen — der Tochter einer der Opfer —, findet sie langsam ins Leben zurück, indem die beiden ein Erinnerungsvideo für die Verstorbenen drehen.

Ich hatte trotz des tollen Prologs meine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Erst nach ein paar Kapiteln hatte ich mich an die Erzählweise und die häufig plötzlichen Perspektivwechsel gewöhnt und (fast) den Überblick über die ganzen Personen gewonnen. Autumns Familie ist nämlich riesig. Einige Familienszenen werden über das gesamte Buch hinweg meiner Meinung nach auch etwas zu ausführlich beschrieben.
Während ich am Anfang des Buches die Handlung etwas schleppend fand, habe ich schon bald mit Autumn, Reese und ihren Familien mitgefiebert, während mir die Charaktere immer weiter ans Herz gewachsen sind. Katie Ganshert hat hier ganz tolle Personen erschaffen. Ihre Charaktere sind vielschichtig und entwickeln sich im Verlauf der Geschichte. Auch die Stimmung wurde im Laufe des Buches immer besser und am Ende standen mir sogar ein paar Tränen in den Augen. Einige Seiten musste ich mit einfach markieren, weil die Worte so tiefgründig und berührend waren.
Besonders gut hat mir auch der Bezug zu Gott gefallen und wie realistisch die Autorin den amerikanischen Lifestyle rübergebracht hat.

„Der Tag, an dem die Zeit stillstand“ ist ein wirklich berührender Roman. Es wird ein bisschen romantisch, aber auch tiefsinnig, traurig und schön. Am Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten, nach ein paar Kapiteln war ich aber von der Geschichte gefesselt und habe das Buch in einer langen Late-Night-Session beendet. Ich werde noch oft an diesen Roman denken und kann euch nur empfehlen, ihn auch zu lesen.

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