Ein großer Schritt nach vorn
Der Kaffeegarten. Salz im WindKlappentext:
„Obwohl sie ihre Eltern früh durch eine Sturmflut verloren haben, wachsen die Schwestern Matei und Elin behütet und geliebt beim Kapitäns-Ehepaar Hansen in Keitum auf Sylt auf. Als Paul Hansen ...
Klappentext:
„Obwohl sie ihre Eltern früh durch eine Sturmflut verloren haben, wachsen die Schwestern Matei und Elin behütet und geliebt beim Kapitäns-Ehepaar Hansen in Keitum auf Sylt auf. Als Paul Hansen jedoch Anfang 1914 überraschend stirbt, stellt sich heraus, dass von seinem Vermögen nicht mehr viel übrig ist.
Zusammen mit ihrer Ziehmutter Anna vermieten Matei und Elin Gästezimmer an Künstler und setzen bald all ihre Hoffnungen auf eine neuartige Idee: In dem altehrwürdigen Herrenhaus soll ein Kaffeegarten entstehen. An einem wunderschönen Sommertag ist es so weit, Kaffee-Duft zieht durch die hohen, stuckverzierten Räume, und bunt gekleidete Gäste erfüllen das Haus endlich wieder mit fröhlichen Stimmen. Doch kaum ist das Glück zu den Hansens zurückgekehrt, ziehen mit dem 1. Weltkrieg erneut dunkle Wolken auf …“
Eine neue Sylt-Saga! Die Erwartungen waren groß, dabei blieb es dann auch. Zum einen zum Cover: da man nicht gleich sieht, das es sich um Keitum auf Sylt handelt, dem Schauplatz der Geschichte, habe ich erst vermutet, das es hier um die Geschichte der „Kupferkanne“ geht, denn diese liegt extrem idyllisch am Rande der Braderuper Heide....wie eben das Cover suggeriert, aber nein, es geht hier um Keitum. Das Cover ist hübsch, aber man ist dann etwas verwundert, weil man die traumhaften Friesenhäuser sucht, mit denen Keitum seinen Stellenwert erlangt hat bzw. eben auch das Haus der Geschichte hier „Nielsens Kaffegarten“.
Zum Inhalt: Anke Petersen beschreibt für meine Begriffe die gesamte Geschichte einfach zu detailliert und zu intensiv. Man muss nicht immer alle Dinge lesen die gerade getan werden, da reichen auch manchmal kurze und knappe Hinweise. Die Figuren Matei und Elin mochte ich von Beginn an und ich konnte ihnen sehr gut folgen. Das Flair des alten Keitums kam ganz gut herüber, aber nicht so wie erhofft. Da wäre, auf Grund der Tatsache wie viele alte Häuser und deren Inventar noch erhalten sind, eine intensivere Recherche ganz gut gewesen. Auch der Blick aufs Watt, der gerade von Keitum aus unbeschreiblich ist, hat mich nicht erreicht, da waren die Worte einfach zu blass....genau das war so schade an diesem Buch. Alles hatte nicht so ganz den richtigen Zauber. Ebenso spielt die Geschichte in den Anfängen des Ersten Weltkrieges und man wartet auf die Wucht, die der Krieg eigentlich mitbringt, erfährt aber weitaus mehr über den Verlust der Familien. Ein weiteres Manko: die winzige Schriftgröße. Ich hatte echt Mühe nicht in den Zeilen zu verrutschen und das wird dann einfach irgendwann verdammt anstrengend beim lesen....
Leider hatte ich hier zu große Erwartungen an dieses Buch, dennoch ist man jetzt neugierig auf den zweiten Teil und ja, ich freue mich darauf und nehme sogar diese winzige Schrift in Kauf, denn Matei und Elin haben noch so viel Potential und die Geschichte muss ja auch einen würdigen Nachgang erhalten. Somit bleibt die Spannung auf Band 2. Ich vergebe hierfür 3 von 5 Sterne.