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Veröffentlicht am 18.05.2021

Ich verliere mich im Rosenduft

Wie Träume im Sommerwind
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Wie Träume im Sommerwind
Von Katharina Herzog, 352 Seiten, erschienen am 18.05.2021, ROWOHLT Taschenbuch

Du hast Lust auf eine angenehme Meeresbrise, den Duft längst vergessener Rosensorten und bist neugierig ...

Wie Träume im Sommerwind
Von Katharina Herzog, 352 Seiten, erschienen am 18.05.2021, ROWOHLT Taschenbuch

Du hast Lust auf eine angenehme Meeresbrise, den Duft längst vergessener Rosensorten und bist neugierig auf tief vergrabene Familiengeheimnisse? Dann schnapp dir rasch dein Köfferchen und begleite Emilia. Sie ist gerade auf dem Weg von Paris nach Usedom zum Rosenhof ihrer Familie und was sie ab jetzt erlebt, solltest du dir nicht entgehen lassen.

Was mich total abholt:
Der Schreibstil ist grandios: flüssig, leicht zu lesen, bildhaft stark und geprägt von einem Gespür für Ästhetik. Es ist ein bezauberndes Setting, das mir Herzog zu Füßen legt. Alle Sinne werden angesprochen und die Düfte in meinem Kopf nehmen Gestalt an. Ich habe keinen herausragenden Geruchssinn, aber eine Vorliebe für individuelle Duftkreationen, weshalb ich mich freue, dass eine große Leidenschaft von mir in der Geschichte thematisiert wird. Vielen Dank dafür.

Es wirbeln einige Figuren durchs Buch:
Emilia Jung und Clara sind Schwestern, die total unterschiedlich sind und dadurch absolut authentisch rüberkommen. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, wobei mir Emilia nahekommt, aber Clara nicht. Die Distanz zu ihr kann ich bis zum Schluss nicht überwinden. Claras Kinder, Felix (9) und Lizzy (13), sind erfrischend und ich schließe sie sofort in mein Herz, auch wenn mich Lizzy einige Nerven kostet. Und dann ist da noch Josh (35), Polizist und bester Freund von Clara. Er bleibt mir im Buch zu blass, was total schade ist, da er einen megainteressanten Charakter darstellt.

Es wuseln einige Nebenfiguren durch die Seiten und so ziehen sich die Fäden bis nach Kent, was ich total genieße. Mit Großbritannien und Usedom schenkt mir Herzog Urlaubsfeeling pur. In der Innenrückseite des Buchdeckels findet ihr ein kleines, aber feines Figurenregister, was ich megaliebe und viel zu selten entdecken darf.

Die Spannungsmomente:
Herzog hat die Wege zur Lüftung einiger Geheimnisse prima ausgearbeitet und bietet mir immer wieder spannungsvolle Lesespitzen. Ich liebe es, wenn ich meine Nase tief in die Vergangenheit anderer stecken darf und nicht schlagartig die Lösung auf einem Silbertablett serviert bekomme, sondern mein Kopf zum Mitknobeln angeregt wird. Das ist hier definitiv der Fall.

Was nicht meinen Lesegeschmack trifft:
Der Prolog am Anfang gefällt mir gut, aber die weiteren Rückblenden sind für mich unnötig, da sie wechselnd die Perspektiven zwischen Clara und Emilia bedienen, was mich verwirrt. Ich benötige immer einen Moment, bis ich bemerke, bei wem ich gerade bin und lese nochmal zurück. Äußerst ungern habe ich auf die Sichtweise von Josh verzichtet. Dadurch ist mir zu viel von ihm entgangen.

Für mich ist die Liebesgeschichte ins Hintertreffen geraten. Der Fokus ruht nicht auf Emilia und Josh. Da hätte ich lieber komplett auf die Rückblenden verzichtet, und mehr von Josh und Emilia gelesen; Zeit mit ihnen verbracht, die Erinnerungen an früher gemeinsam mit ihnen im Jetzt erlebt und den Zauber der Liebe zwischen ihnen gespürt. Davon erreichen mich einige Funken, die mich mit Wucht treffen, aber leider zu wenige. Hier hat Herzog definitiv Potential verschenkt.

Mein Fazit:
„Wie Träume im Sommerwind“ ist ein lockerleichtes und mitreißendes Buch, das sich in einem Rutsch liest. Es hat seine ruhigen Augenblicke und Momente des Sturms, der über die Figuren hereinbricht. Herzog schenkt ihren Lesern ein grandioses Setting, in das ich mühelos eintauche. Mit diesem Buch begebe ich mich auf eine großartige Reise, die ich so rasch nicht vergessen werde. Bis auf wenige Punkte hat mir die Geschichte viel Lesespaß beschert.

Von mir erhält „Wie Träume im Sommerwind“ 4 abwechslungsreiche Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Eine sinnliche Lovestory

Long for Me: Versuchung
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Lass dich nicht von deinen Ängsten dominieren, wenn es Lust ist, die diesen Platz einnehmen soll.

Dies ist der Abschlussband einer feurigen Trilogie und die Messlatte für ihn liegt irre hoch, da mich ...

Lass dich nicht von deinen Ängsten dominieren, wenn es Lust ist, die diesen Platz einnehmen soll.

Dies ist der Abschlussband einer feurigen Trilogie und die Messlatte für ihn liegt irre hoch, da mich die ersten beiden Bände in leidenschaftlich aufgeheizte Sphären katapultiert haben.

Kurz zur Handlung:
Rebecca liebt ihren Job, ihren Boss hingegen könnte sie regelmäßig auf den Mond schießen, so sehr regt er sie auf. Doch eines Nachts sieht sie ihn bei einer Session im exklusiven Luminous Club und das wirft einiges in ihr durcheinander.

Unterhaltsame Figuren:
Rebecca Morales ist eine selbstbewusste Frau mit Prinzipien, Ängsten die ihn ihrer Vergangenheit begründet sind und einem tollen Charakter. Ich liebe ihre Neugier, ihre Aufmüpfigkeit und ihren Humor. Im Zusammenspiel mit Chloe und Miranda habe ich jede Menge Spaß mit ihr.

Bennett Ashby ist Rebeccas Chef und Präsident von Ashby Enterprises. Er ist beruflich ein Scheusal und reibt sich mit Genuss an Rebecca, die immer darauf anspringt. Er kann aber auch komplett anders. Bennett ist ein Dom mit einer fürsorglichen Seite und immer für seine Freunde da. Sogar ein Lachen rutscht ihm in der Freizeit von den Lippen.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist bildhaft, lebendig und bis auf wenige Übersetzungsfehler flüssig zu lesen. Rebecca macht es Bennett nicht leicht. Sie reizt ihn auf eine Art, die großes Verlangen in ihm auslöst. Rebecca hat jedoch in ihrer Vergangenheit Erfahrungen gemacht, die sie BDSM in einem negativen Licht sehen lassen. Dennoch ist sie fasziniert davon. Für Bennett bedeutet es viel Feingefühl und Einsatz, um Rebecca dazu zu bringen, sich ihm zu öffnen und zu vertrauen, doch er ist nicht ohne Fehler, ebenso wenig wie Rebecca und so bleiben Konflikte nicht aus.

Lynn verzichtet auf künstliche Dramatik und schöpft die Ecken und Kanten der Protas aus, um die Spannung anzutreiben, aber sie erreicht keine Höhen. Ich hätte mir gerne fürs Ende eine dramaturgische Spitze gewünscht, die mich kurzzeitig den Atem anhalten lässt, doch diese bleibt aus. Wie schon in den vorangegangenen Bänden spielt die Story nur kurz im Luminous Club, was völlig in Ordnung ist. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Bennett und Rebecca in der Vergangenheit erzählt.

Flammend heiß:
Die expliziten Szenen sind feurig, leidenschaftlich und werden irre prickelnd geschildert. Das scheint Lynns Paradedisziplin zu sein. Jede von ihnen ist hocherotisch und abwechslungsreich geschrieben. Auch wenn es nicht wenige sind, verschlinge ich sie mit Genuss. Dabei geht es um Soft-BDSM. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt, aber sie zündet mich nicht so an wie die der Hauptdarsteller in den ersten beiden Bänden.

Mein Fazit:
„Long for me: Versuchung“ ist eine sinnliche Lovestory, die mich rasch in ihre prickelnde Welt zieht. Sie schenkt mir eine angenehme Protagonistin, tolle Nebenfiguren und einen Dom, der sich zum Glück entwickelt und mich nach kurzer Zeit ebenso abholt. Ich hätte mir mehr Interaktionen im Büro gewünscht. Da hat Lynn nicht das volle Potential ausgeschöpft. Obendrein fehlt es mir etwas an Spannung und die Figuren entzünden mich nicht wie die der Vorgänger, dennoch habe ich jede Menge feurigen Spaß mit ihnen. Ich fliege durchs Buch und vergesse meinen Alltag um mich herum.

Von mir erhält „Long for me: Versuchung“ 4 prickelnde Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Die Trilogie startet spannungsvoll

Deluxe Dreams
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Wenn Träume wahr werden, muss es kein Märchen sein.

Und los geht’s:
Dies ist mein erstes Buch von Karina Halle und sie zieht mich flott in die Geschichte hinein. Zuerst erlebe ich eine Rückblende mit ...

Wenn Träume wahr werden, muss es kein Märchen sein.

Und los geht’s:
Dies ist mein erstes Buch von Karina Halle und sie zieht mich flott in die Geschichte hinein. Zuerst erlebe ich eine Rückblende mit Olivier, die zehn Jahre zuvor spielt und mich mit Fragen zurücklässt, ehe ich mich an Sadies Seite in Nizza wiederfinde und kaum zum Durchschnaufen komme. Die amerikanische Collegestudentin ist als Rucksacktouristin in Frankreich unterwegs. Es wird gefahrvoll und dann zuckersüß wie ein Märchen, doch wer Märchen kennt, der weiß, das es nie lange so bleibt, ehe dunkle Wolken aufziehen. Und so ist es auch hier. Doch Halle lässt mich die Sonne einige Momente genießen und so nehme ich das bildhafte Setting tief auf.

Liebenswerte Figuren:
Sadie Reynolds (23) aus Seattle, ist mir sofort sympathisch. Sie ist ein bodenständiger Charakter, ehrlich und empathisch. Sie braucht keine Glamourwelt, um glücklich zu sein. Olivier Dumont (30) passt toll zu ihr und wirkt anziehend auf mich. Nicht jede seiner Entscheidungen teile ich, doch mir steht nur der passive Part im Buch zu. Die Entwicklung der beiden liest sich authentisch.

Das ist Liebe:
Der atmosphärische Wechsel, der jede Szene gut einfängt und mich alles fühlen lässt, bietet mir Abwechslung. Die Story nimmt Fahrt auf, es wird spannungsvoll und immer wieder prickelnd heiß. Einiges entwickelt sich schnell, doch die Emotionen zwischen Sadie und Olivier sind stimmig. Am Anfang ist es die pure Leidenschaft, die die beiden ins Bett treibt, aber rasch mischen sich tiefergehende Gefühle in die Seiten, die mich überzeugen. Liebe ist so. Sie rauscht wie ein Gebirgsbach über einen Hinweg und man kann sich nur mitreißen lassen. Gewaltig und ehrlich. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, romantisch, frech, charmant und emotional. Die Geschichte wird mir abwechselnd aus den Ich-Perspektiven der Protagonistin im Präsens geschildert.

Mein Fazit:
Deluxe Dreams bietet mir all das, was ich beim Lesen liebe: Love, Sex und etwas Crime. Die Figuren sind nicht an allen Stellen hundertprozentig ausgearbeitet, aber ich identifiziere mich dennoch spielend mit ihnen, auch wenn ich mir eine Entscheidung anders gewünscht hätte. Dazu Nebenfiguren, auf deren Geschichten ich mich jetzt schon freue. Halle schenkt mir eine Reihe intimer Augenblicke, die alle knisternd und feurig geschrieben sind. Damit trifft sie genau meinen Lesegeschmack. Es gibt Stellen, da hätte der Story mehr Raum gutgetan. Mit diesem Buch habe ich prickelnde und aufregende Lesestunden, wie es sein soll.

Von mir erhält das Buch aufgrund kleiner Schwächen 4 begeisterte Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

Ab 22.06.2021 geht es mit Deluxe Love und der Geschichte von Seraphine und Blaise weiter. Das verspricht ein Gefühlsfeuerwerk.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Ich lese mich in unbekanntes Terrain

Speed Me Up
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Speed me Up

Ich liebe MC-Bücher, doch hier geht es um Supercross, was eine komplett andere Richtung ist und eine junge Frau steht im Mittelpunkt des Rennsports. Die Sportsromance führt mich hautnah an ...

Speed me Up

Ich liebe MC-Bücher, doch hier geht es um Supercross, was eine komplett andere Richtung ist und eine junge Frau steht im Mittelpunkt des Rennsports. Die Sportsromance führt mich hautnah an alles heran. Dabei bin ich froh, von allem nur zu lesen und nicht selbst auf solch eine Höllenmaschine aufsteigen zu müssen. Mein Respekt gehört jedem, der seine Maschine fühlt, beherrscht und mit ihr verschmilzt.

Was mich sofort packt:
Der Schreibstil ist wieder typisch Saxx: flüssig, leicht zu lesen, gelegentlich humorvoll, bildhaft und strotzt vor Emotionen, die sich oft hauteng an mich schmiegen. Brooke Ferguson ist 22 Jahre alt und lebt als Supercross-Fahrerin ihren Traum. Sie spielte schon als Kind lieber mit Autos, anstatt mit Puppen und ist mir damit ähnlich. Der Einstieg ins Buch gelingt problemlos, denn Saxx wirft mich ohne Vorwarnung in eine Rennszene, die mir mehr als einmal den Atem raubt. Mein Adrenalinspiegel befindet sich nicht annähernd auf Brooks Level, doch mein Herzschlag beschleunigt sich bei diesen Zeilen merklich. Für diesen Sport bin ich nicht gemacht und dementsprechend froh, auf meiner Couch zu sitzen. Zu Brook gehört Matthew Carr. Er ist von Kindesbeinen an ihr bester Freund. Matt studiert Journalismus und Sport und möchte später unbedingt als Sportjournalist arbeiten.

Zur weiteren Umsetzung:
Die Story wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven der Hauptfiguren in der Vergangenheit geschildert, was hier ausgezeichnet passt. Neben jeder Menge Herzschmerz gibt es kaum explizite Szenen, was nicht weiter stört.
Überraschenderweise zeichnet Saxx häufig ein bedrückendes Stimmungsbild und es dauert eine Weile, ehe sich die Sonne durch die dichte Wolkendecke kämpft. Es ist lange Zeit total verkrampft zwischen Brooke und Matt, was den Funkenflug heftig bremst. Saxx spielt hier mit meiner Geduld, doch dann wird es zuckersüß und ich atme auf. Mir wird klar, dass es mir Saxx mit diesem Buch nicht leicht macht, denn die nächste Herzschmerzwelle überrollt mich ungebremst.

Wer es mir diesmal schwer macht:
Die größte Herausforderung in dieser Geschichte ist Brooke. Sie ist für mich so unlösbar wie ein gordischer Knoten. Beim Lesen kommen mir einige dunkle Gedanken, was ich mit ihr am liebsten anstellen möchte, doch gegen Ende bekommt sie gerade noch die Steilkurve, ohne dabei zu stürzen.

Eine süße Mischung:
Neben den Protagonisten schickt Saxx bemerkenswerte Nebenfiguren ins Rennen, von denen mir ein Großteil ans Herz wächst. Ebenso taucht der Protagonist des Folgebandes auf und sie versteht es, mein Interesse für ihn zu wecken.

Mein Fazit:
Mit „Speed me up“ schnuppere ich jede Menge Motorenluft und lausche dem Sound der Maschinen, die sich nach dem Start nahezu zeitgleich in die erste Kurve drängen. Schon mit der ersten Rennszene ist klar, das Saxx grandios für dieses Buch recherchiert hat. Ferner übermittelt sie eine wichtige Botschaft und stellt den Kampf, den Frauen in Männerdomänen ausfechten müssen, eindrucksvoll heraus. Saxx entführt mich in eine für mich fremde Welt und schenkt mir ein geniales Setting, das zusammen mit ihrem Schreibstil für abwechslungsreiche Lesestunden sorgt. Sie verpackt alles in eine Lovestory, die mich auf die Probe stellt, da hier niemandem einfach etwas ins Herz plumpst. Die kleinen Schwächen des Buches liegen für mich eindeutig in der Protagonistin, der häufigen räumlichen Distanz zwischen den Figuren (so empfinde ich beim Lesen die Protagonisten in ihren eigenen Welten gefangen) und gelegentlichen Längen.

Liebe ist selten unkompliziert und ich muss lernen, geduldiger zu werden, denn mit Matt und dem Ende macht mich Saxx glücklich. Das Buch habe ich in anderthalb Tagen verschlungen, was wohl alles sagt.

Von mir erhält „Speed me up“ 4 strahlende Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Die Geschichte geht unter die Haut

Back To Us
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Namen sind Schall und Rauch. Herzen, die zusammengehören, erkennen sich immer wieder.

Es ist für mich das zweite Buch der Autorin und es hat etwas in mir bewegt.

Zur Handlung:
Fleur und Aaron treffen ...

Namen sind Schall und Rauch. Herzen, die zusammengehören, erkennen sich immer wieder.

Es ist für mich das zweite Buch der Autorin und es hat etwas in mir bewegt.

Zur Handlung:
Fleur und Aaron treffen nach sechzehn Jahren unverhofft aufeinander und rasch ist klar, dass sich etwas verändert hat, zwischen den Kindern von einst, die sich ewige Freundschaft und Treue geschworen haben. In dieser Geschichte bricht nicht nur Fleurs Herz, auch meins wird arg in Mitleidenschaft gezogen.

Figuren, die mich entzweien:
Aaron Choi ist 24 Jahre alt, ein erfolgreicher Videospieldesigner bei der Firma Abisoft und sein Fisch Wilfred ist sein engster Vertrauter. Er arbeitet unter Yves, der für ihn Mentor und wie ein Bruder ist. Aaron benimmt sich unhöflich und sammelt vor allem am Anfang nicht viele Sympathiepunkte. Doch je mehr ich über ihn erfahre, umso drängender wird mein Wunsch, ihm nahe zu sein, für ihn da zu sein. Ich kann Fleur in dieser Hinsicht irre gut verstehen.

Fleur Durand ist ebenfalls 24 Jahre alt. Sie ist eine erfolglose Autorin und zutiefst verunsichert. Dana und Eleanor sind ihre Mitbewohner und gemeinsam leben sie in einer kleinen Wohnung in Paris. Fleur ist hilfsbereit, zuvorkommend und reibt sich zwischen den Menschen auf, die ihr wichtig sind, bevor sie eine Sekunde lang an sich denkt. Ich komme nicht besonders gut mit Fleur klar. Es liegt vermutlich daran, dass sie sich gerne in Selbstmitleid suhlt. Für meinen Geschmack übertreibt sie es damit. Ihre Unsicherheit bringe ich nicht immer mit ihrem Handeln in Einklang. Fleur ist nicht stringent in ihrer Rolle.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und nimmt mich mit. Fleur und Aaron trennen sechzehn vergangene Lebensjahre und in diese Jahre hat sich ein komplettes Universum geschmuggelt. Die Story beginnt mit einem Briefaustausch der beiden als Kinder, der mich herzlich Schmunzeln lässt. Ich liebe das sehr. So viel Liebe steckt in den Zeilen und springt mich förmlich an. Die Geschichte wird aus den Ich-Perspektiven von Fleur und Aaron im Präsens geschildert, was prima zum Buch passt. Ich bin bei allem dicht dabei und in meinem Kopf läuft ein bunter Kinofilm, indem es jede Menge Drama gibt.

Die Entwicklung der beiden schreitet schubweise voran. Manches ist zu schnell, dann wiederum kann ich es nicht erwarten, das endlich das unausweichliche Vorhersehbare geschieht. Im Buch wird ein schweres Thema behandelt, was weitestgehend prima umgesetzt wird. Bei mir bleiben gegen Ende Fragen offen, doch das ist nicht schlimm. Moncomble berührt mich immer wieder tief und schickt meine Gefühle auf eine Achterbahnfahrt, die Eindruck hinterlässt.

Was mir nicht gefällt:
Der Charakter Fleur strapaziert mich immer wieder, dabei ist sie ein nettes Mädel, aber mit Selbstmitleid kann ich ultraschlecht umgehen und Fleur ist die Queen in dieser Paradedisziplin.

Mit den Kapitelüberschriften weiß ich nichts anzufangen. Teilweise verwirren sie mich und ich kann nicht immer einen Zusammenhang zum Gelesenen herstellen, was ungünstig ist, wenn sie im Vorfeld Erwartungen schüren.

Die koreanische Übersetzung erfolgt erst am Ende eines jeden Kapitels, was sie für mich überflüssig macht, da ich bis dahin schon den Bezug zu den Worten verloren habe und zurücklesen müsste, um sie zu verstehen.

Mein Fazit:
„Back To Us“ ist eine Geschichte, die mich fordert und unter die Haut geht. Das Buch lese ich in anderthalb Tagen durch und in den Lesepausen beschäftige ich mich immer wieder mit Aaron. Er ist es, der mir in dieser Story nahekommt und mich tief berührt. Einen Charakter wie ihn habe ich nie kennengelernt und es lohnt sich so was von, hinter seine Mauern zu schauen. Wegen ihm würde ich das Buch sofort wieder lesen, was ich von Fleur nicht behaupten kann, obwohl sie ehrlich gesagt nett ist.

Mit dem Buch tauche ich komplett ab. Das kommt einer Tiefenentspannung gleich, aber das täuscht, denn in Wirklichkeit arbeitet alles in mir auf Hochtouren. Zeitweise verlangt Moncomble mir jede Menge ab, doch am Ende gibt es logischerweise das versprochene Koreanische-Drama Happy End.

Von mir erhält „Back To Us“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.


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